AegAÜnkEt 1877
^Aus öen
ÄMNtN^
Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung — Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadl
Pezugspr.: Monatl. d. Post 1.20 einschl. 18 ^ Besörd.-Eeb.. zu,. 36 ^ Zustcllungsgcb.; d. Ag.
zck 1 10 einschl. 20 >s Ausirägcrgeb.; Einzeln. 10 4. Bei Nichterscheinen der Zlg. ins. höh. Gewalt o» Belriebsslör. besteh, kein Anspruch aus Lieferung. Drahtanschrist: Tanneudlait. / Fernruf 321.
Nu mmer 9
Alten st eig, Montag, den 13. Januar 1941
Anzeigenpreise: Die einspaltige Millimeterzcile oder deren Raum S Pfennig. Text»
Millimeterzeile Id Pfennig. Bei Wiederholung oder Mengenabjchluß Nachlaß nach Preirlist«.
Erfüllungsort Aliensteig. Gerichtsstand Nagold.
6 4. Jahrgang
Der Führer gralutterl Göring
DNB. Berlin. 12. San. Der Führer richtete an Reichs- Mrarschall Hermann Göring zum 48. Geburtstag ei» in herzlichen Morten gehaltenes -Telegramm.
London unter deutschem Vombenregen
ausgedehnte und heftige Angriffe in der Nacht zum Sonntag
Berlin. 12. Jan. Die britische Hauptstadt war nach amerikanischen Agenturmeldungen am Samstag abend wiederum das Ziel ausgedehnter und heftiger Angriffe durch die deutsche Luftwaffe. „Schwärme deutscher Flieger", so berichtet Associated Preß, „zwangen heute abend London zu einer der intensivsten Prüfungen. Welle aus Welle deutscher Vockber überflog die britische Hauptstadt, und vom Anbruch der Du«kelheit bis gegen 22 Uhr Überschüttete die endlos scheinende Kette deutscher Flieger London mit einem Regen von Brand- »nd Explosivbamben."
United Preß berichtet über diesen Angriff, daß die Deutschen eine neuartige Brandbombe benutzt hätten, die die Feuerwächter unvorbereitet gefunden habe. Zahlreiche Brände -feien ausgebrochen, ehe die Bomben hätten schadlos gemacht werden können. Die Arbeit der Feuerwehrleute sei dadurch sehr erschwert worden, daß die Brandbomben in unverhältnismäßig L/oßer Zahl gefallen seien. Die entfachten Brände hätten die Ziele für die nachfolgenden schweren Bomber erleuchtet. Der Luftangriff am Samstag sei der heftigste gewesen, den London nach dem 29. Dezember erlebt habe.
. Nach dem Niedergang eines wahren Bombenregens, so melden „JNS"-Verichterstatter, leien die Deutschen im Sturzflug auf mehrere Teile Londons losgegangen und hätten schwere Explosiv- bomben geworfen.
Auch der Londoner Rundfunk muß die Heftigkeit des deutschen Luftangriffes zugeben. Bald nach Einbruch der Dunkelheit, so teilt er seinen Hörern mit, hätte der Angriff eingesetzt und etwa drei Stunden gedauert.
Nach Mitteilungen des Luftfahrtministeriums und des Ministeriums für die innere Sicherheit fei „Schaden" verursacht worden; auch hätte es eine Anzahl Opfer gegeben. Neben London seien auch in mehreren Distrikten des Londoner Gebietes Bomben abgeworfen worden. ^
Der deutsche Luftangriff auf London muß doch schwerer gewesen sein, als die amtlichen britischen Stellen es wahr haben wollen. Der britische Rundfunk bemühte sich nämlich, seinen Hörern möglichst schnell die beruhigende Mitteilung zu machen, Haß alle angerichteten Brände schnell hätten gelöscht werden können. Dieser Angriff, so betont er ironisch, sei für die Feuerwehr Londons eine Gelegenheit gewesen, chr Können zu zeigen. Schon bald nach dem Angriff habe man dir motorisiert« Feuerwehr mit Landsäcke» durch dir Straßen eilen sehen, um die Brände zu löschen. '
Englische Flieger wieder über der Schweiz?
Bern, 12. Jan. Wie der schweizerische Armeestab der Schweizerischen Depeschenagentur zufolge mitteilt, überflogen in der Nacht vom 11. auf den 12. Januar während mehrerer Stunden fremde Flugzeuge das Gebiet zwischenJura und Genfer See. Die Einflüge feien aus nordöstlicher Richtung, die Ausflüge nach Hochsavoyen erfolgt. Aus einer Notlandung ln Frankreich und aus Funksprüchea gehe die englische Nationalität der Flieger einwandfrei hervor.
Des deutsch-russische Dertragswerk im Mittelpunkt der Moskauer Presse
Moskau, 11. Jan. Das deutsch-sowjetrussische Vertragswerk sieht am Samstag völlig im Mittelpunkt der Moskauer Presse^ Tu größter Aufmachung auf der ersten Vlatiseite veröffentlichen «lle Zeitungen die gestern Unterzeichneten Dokumente, das Lom- »uniquS über den Abschluß des Wirtschaftsabkommen» zwischen Deutschland und der Sowjetunion, den Wortlaut des deutsch- sowjetischen Vertrages über die Festsetzung der Grenz« vom Fluß Dgorka bis zur Ostsee und das CommuniquL über den Abschluß »es deutsch-sowjetischen Abkommens über di« Regulierung der gegenseitigen Bermögensansprüch« in Litauen, Lettland und Estland. ^
Die größten Moskauer Zeitungen „Prawda" und „Jswesttja" »«öffentlichen Bilddokumente aus dem Kreml über die Unter« ^ichnung des Vertrages. In Leitartikel« heben sie die große Bedeutung hervor, die man in Moskau den gestern Unterzeichneten Verträgen beilegt. Darüber hinaus wird in diesen Kommentaren stark hervorgehoben, daß die Vertragsabschlüsse zwi» ffchen Deutschland und der Sowjetunion vom 10. Januar 1941 mne neue Etappe in der Entwicklung der deutjch-fowjrtijche» kreundfchafisbeziebungen darttellen.
Erfolgreicher deutscher Angriff im Mittelmeer
Wehrmachtsberichl vom Sonntag
London mit stärkeren Kräften angegriffen — Zwei feindliche Handelsschiffe durch Bombentreffer versenkt — Erfolgreicher Angriff deutscher Bomber anf britischen Flotteuver- band im Mittelmrer
DNB. Berlin, 12. Jan. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Die Luftwaffe führte gestern bewaffnete Aufklärung durch und verminte weiter britische Häfen. Beim Angriff auf einen Flugplatz in Südostengland wurden Treffer erzielt. Ein feindliches Handelsschiff von 8000 VNT. lonnte durch Volltreffer im Sregebirt westlich Irland, «in weiteres von 3000 VNT- an der britischen Ostkiiste versenkt »erden.
Bei einem erneuten Luftangriff az>f einen englischen Flotte »verband im Mittelmeer erhielten ein Kreuzer und mehrere andere Kriegsschiffe schwere Bombentreffer.
In der letzte» Nacht griffen wiederum stärkere Kampf- sliegervrrbände kriegswichtigeZreleinLondon U». Zahlreiche Brände bestätigten den Erfolg.
Der Feind warf in den frühen Morgenstunden des heutigen Tages in Norddeutschland einige Spreng- und Brandbomben, wobei ein Wohnhaus stark beschädigt, drei Personen getötet und drei Personen schwer verletzt wurden.
Wehrmacht sLericht vom Samstag
U-Boot versenkte auf Fernfahrt über 30 000 VRT. — Ein- slugsverjuch feindlicher Jagd- und Bombenflugzeuge ins besetzte französische Gebiet durch Flak und Jäger unter schweren Feindverlusten abgewiesen. — Zwei Kriegsschiffe von »kutschen Fliegerverbänden im Mittelmeerraum mehrmals getroffen. — Angriff auf Südengland. — Umfangreiche Brände in Portsmouth.
DNB B erlin, 11. Jan. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Ein Unterseeboot, bon dessen Unternehmung Teilergebnisse bereits bekanntgegeden sind, versenkte auf feiner letzten Fernfahrt zusammen 52 800 VRT. Damit hat das unter Führung von Korvettenkapitän Hans Eerret von Stock Hausen stehende Unterseeboot insgesamt 101 530 BRT. feindlichen Handelsfchiffsraums vernichtet und außerdem ein bewaffnetes feindliches Handelsschiff von 8000 BNT. so schwer beschädigt, daß mit feinem sicheren Verlust zu rechnen ist.
Die Luftwaffe führte auch gestern bewaffnete Aufklärung durch und setzte das Verminen englischer Häfen fort.
PK.-Eitel-Lange-Weltbild - M. Zu« Geburtstag des Reichsmarschalls.
Der Rtichsmarschall läßt sich während eines Besuches bei feinen Fliegern auf ein.m Feldflugplatz Bericht erstatten. — Am 12. Januar beging der Reichsmarschall seinen 48. Geburtstag.
Der VerfuchfeindlicherJagd-nndBomben» flugzeuge, bei Tage in das besetzte französische Gebiet einznfliegen» wurde durch Flakartillerie und Jäger abgewiesen, bevor der Feind irgend einen Erfolg erzielen konnte. Jagdflieger schossen zwei, Flakartillerie sechs feindliche Flugzeuge ab.
Deutsche Fliegeroerbände griffen am 10. Januar erstmalig in den Kampf im Mittelmeerran« ein. Sie konnten hierbei auf zwei Kriegsschiffeinheiten, darunter einen Flugzeugträger, mehrere Treffer erzielen.
In der Nacht zum 11. Januar griffen starke Fliegerverbände Ziele in Südengland mit gutem Erfolg an. BombentrZfer riefen besonders in Portsmonth umfangreiche Brände hervor.
Sechs eigene Flugzeuge kehrten vom Feindflng nicht meh^ zurück.
Italienische Wehrmachtsberichte
Die Schläge der deutschen und der italienische« Flieger gegeH die englischen Kriegsschiffe im Mittelmeer
DNB. Nom, 11. Jan. Der italienische Wehrmachtsberichl vom§ Samstag hat folgenden Wortlaut:
Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: Im Kanal von Sizilien wurden feindliche Flottenverbände wiederholt »SU unseren Torpedoflugzeugen und Picchiatellis avgegrisfe». ZweH Torpedoflugzeuge unter dem Befehl von Flugzeugführer Haupt", mann Bernardini mit Oberleutnant zur See Bassigo «1» Le- bdachter und Flugzeugführer Oberleutnant Caponetti Hab««' riueaFlugzrugträgerdurchTorpedogetrasfe«,
Eine Kette von drei Picchiatelli-Flugzeuoen, die von Flugzeugführer Oberleutnant Malvezzi, Feldwebel Mazzci und Unteroffizier Trespi geführt wurden, haben einen Kreuzer mit Bomber schweren Kalibers getroffen. Eine weitere Picchiatelli-Staffel! hat mit Bomben schweren Kalibers einen Flugzeugträger angegriffen und getroffen. Trotz heftigster Flakabwehr und wiederholter Angriffe, der feindlichen Jagdflugzeuge sind alle unseres Flugzeuge zu den Stützpunkten zurückgekehrt.
Gleichzeitig habe« erstmals die Einheiten de» deutsche« Fliegerkorps in brüderliche» und enger Zusammenarbeit mit den italienischen Verbänden in hervorragender Weise am Angriff auf dia Fiotteuverbände trilgenommrn, wobei es ihnen gelungen ist, einen der Flugzeugträger mit mittleren und schwere« Bombe« zu treffen. Des weiteren trafen sie einen Zerstörer.
In der Stacht zum 11. Januar wurde der Hafen von Valetta Malta) mit Bomben belegt.
An der griechischen Front haben sich im Abschnitt dev 11. Armee weiterhin Aktionen lokalen Charakters entwickelt. An, grifssversuche des Feindes in anderen Abschnitten sind zurückgeschlagen worden.
2n der Cyrcnaika Artiellerietätigkeit im Gebiet von Ta- bruk und bei Giarabub. Eine unserer Angriffs- und Jagdformationen hat eine Formation von Panzern and Panzcrkrastwage» angegriffen und verschiedene davon vernichtet. Im Luftverkehr wurde ein Hurricane-Jagdslugzeug abgeschosfen.
Feindliche Einflüge nach Tobruk und ins Gebiet von Benghast haben einigen Schaden angerichtet und neun Personen getötet, darunter sieben Kinder, und vier Personen verwundet Die Opfer sind ausschließlich Muselmanen. Die Besatzung eins» zur Landung gezwungenen englischen Flugzeuges wurde gefangen genommen.
In Ostafrika wurde an der Sudan-Front ein Angriff be^ wassneter Kraftwagen abgewiesen. Während des im Wehrmachtsbericht vom 8. Januar gemeldeten Einfluges nach Eritrea wurdtz ein feindliches Flugzeug abgeschossen.
Am Freitag abend haben feindliche Flugzeuge PälermA uberflogen und einige Bomben auf .den Hafen geworfen. K«i2 Personenschaden. Die Kaianlagen wurden leicht beschädigt. Eich feindliches Flugzeug wurde abgeschofsen. Ern weiteres Blenh.-im- Flugzeug wurde von unseren Jagdflugzeugen im Golf von Neapel« abgeschosfen. '
Entschlossener Angriff italienischer Torpedoboote — Gefecht im Kanal von Sizilien — Feindlicher Kreuzte in finkende« Zustande beobachtet — Zwei feindliche Zerstörer in Brand geschossen — Nene Erfolge der dentschen Flieger i« Mittelmeer — Englischer Luftangriff über die Schwei, auf Ober-
Italien — Lazarett» Zioilhäufer «nd Kirche getroffen
DNB. Rom. 12. Jan. Der italienische Wehrmachtsbericht »o« Sonntag hat folgenden Wortlaut:
Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt:
In Albanien feindliche Angriffe an der Front der 11. Armee. Unsere Gegenangriffe haben dem Feind empfindliche «er»' lüfte zugefügt.