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SchwarzwSlder Tageszeitung
Nr. 8
Lome liegen jetzt die großen Hallen. Langsam Knüppel an den Bauch. Hochziehen und wieder knallt es aus allen Ecken !und Kanten. „Sperrballone", schreit der Leutnant. 20, 80 wie viele mögen die Tommys hierhin gebracht haben. Zehn von ihnen stehen schon in 50 Meter Höhe und einer nach dem «»deren von den restlichen Ballonen löst sich langsam von der Erde. Auspassen, auspassen. Das ist jetzt das halbe Leben. >
Durch nichts läßt sich der Leutnant beirren. „Jetzt!" durchzuckt : es sein Gehirn. Er drückt aus den roten Bombenknopf und dann fallen die schweren Sachen. „Gesessen", ruft der Fliegerschütze. ^ Bus einer der riesigen Hallen steigt Feuerscheinunddich- > terbraunerundschwarzerQualm empor. Da. Mensch, was ist bloß los. die Maschine reißt es plötzlich, wie von einem Llitz getroffen, um SO Grad herum. In 80 Meter Höhe ist die Iu in eine Ballonsperre hineingerast. Der Leutnant reißt den Knüppel an den Bauch, irgend etwas schlägt an die Kanzel.
' Dann fliegt die Iu mitten im wilden Flakfeuer wieder frei nach oben. Deutsche Junktrsarbeit hat ein-n Triumph errungen .über britsche Ballonsperren. Vor der Kanzel huschen schon wie- ..der die Fetzen der tiefliegenden Wolken vorbei und dann umgibt - Besatzung und Maschine das undurchsichtige Weiß und Grau des Wolkenmeereg. Aber immer noch schießt die Flak und liegt nicht schlecht.
° Die Briten wußten, daß dieses äußerst wichtige Werk ihrer Rüstungsindustrie ein begehrtes Ziel deutscher Angriffe war und hatten es deshalb ganz besonders stark geschützt. Wenn es deutschen Fliegern dennoch an zwei aufeinanderfolgenden Tagen ge- ! -lang, die Produktion des Werkes durch schwere Treffer zu einem ! 'großen Teil stillzulegen, so ist das ein erneutes Zeichen nicht nur .für die Einsatzbereitschaft unserer Luftwaffe, sondern auch für den -Geist, der Offizier und Mann beseelt.
Als die Maschine landet, stellt die Besatzung fest, daß die Trag- istäche 60 Zentimeter tief von dem Drahtseil des britischen Sperr- -allons eingeschnitten worden ist, und dazu kommen noch zahlreiche Treffer von ME.- und Flakseuer. Aber die Besatzung und -Maschine hüben es geschafft. Da drückt jeder dem Leutnant und -den Männern seiner Besatzung die Hand: „Hals- und Beinbruch auch weiterhin!"
2n den Ruinen der City
Immer noch verzweifelte Lösch- und Aufräumungsarbeiten
DNB Berlin, lü. Jan. Die weiten Ruinenfelder der Londoner City, die von der vernichtenden Gewalt des deutschen Großangriffs vom 20. November zeugen, bilden immer noch ein unerschöpfliches Thema für die Berichte der ausländischen Pressevertreter.
Luis Lalvo. der Berichterstatter der Zeitung „AVE", schreibt aus London, daß die Verödung der City in einigen Stadtvierteln immer noch zunehme. Spitzhacke und Dynamit machten sie allmählich Southampton und Coventry ähnlich. Der Londoner Berichterstatter der Zeitung „Ya". Augusto Assia, schreibt, daß die City mit ihren Brandtrümmern an eine malerische Bühnendekoration erinnere. Die Ausräumungsarbelten sind immer noch in fieberhafter Tätigkeit und vollendeten das Werk der Bomben, indem.sie die vor dem Einsturz stehenden Wände niederrissen und dir Ueberreste zerstörter Gebäude beseitigten. Sn den Gebäuden, die trotz der Beschädigungen zur Rot noch benutzbar sind, sind Glaser, Zimmerleute und Installateure am Werk, wieder halbwegs wohnliche Räumlichkeiten zu ichassen, während die Büroangestellten in ihren übel zugerichteen Kontoren die geretteten Geschäftspapiere zu ordnen versuchen Ueberall steht man Fahrzeuge. vom Dreirad bis zum Lastwagen, die hin- und herfahren und die aus den Trümmerhaufen geborgenen Gegenstände nach «ehelfslagern bringen. Dabei sind die Straßen noch derartig von Trümmern verstopft, daß die Autobusse weiterhin am Rande der City kalt machen müssen. An einzelnen Stellen sind sogar immer noch Feuerwehrleute mit dem Löschen schwelender Brände beschäftigt.
Von dengewaltigenVerheerungen dieser alles ver-i »Ichtenden Feuersbrünste macht man sich einen Begriff, wenn man erfährt, daß allein bei dem deutschen Luftangriff auf London am 20. Dezember fünf Millionen Bücher vernichtet worden find. Fast alle Verlagshäuser in der Paternoster-Row liegen m Trümmer, darunter au h die Lager des Verlags Simpkin-Mar- shal, der größten englischen Buchexportfirma. Insgesamt handelt es sich um 87 bekannte Verlage, deren Lager oder Bürohäuser den von Churchill leichtfertig provoziertes deutschen Vergeltungsangriffen zum Opfer gefallen sind
Der in Neuqork eingeteoffene Associated-Prctz-Vertreter Henry, der London schon vor dem letzten Großangriff vom 20. Dezember verlaßen hat, meint, daß neben London Coventry und Southampton am schwersten betroffen wurden, wo die b ch ä d e n „u n g l a u b l i ch h o ch" seien. Es werde drei bis fünf Jahre nach Kriegsende in Anspruch nehmen, um diese Städte wieder aufzubauen. In Bristol gebe es Bezirke, die so schwer dombardiert seien, daß Coventry daneben wie eine „blühende Stadt" aussehe. Ebenso seien in Birmingham ganze Teile einschließlich des Eeschäftsvicrtcls in leere Mauern verwandelt worden. Von London sagt Henry, daß man dort kaum 200 Meter gehen könne, ohne größere Bombenschäden zu sehen (und das vor dem letzten Bombenangriff!). Die schwere Beschädigung all dieser Städte habe eine Verlangsamung der Produktion zur Folge, die .noch größer fei als der Schaden, der auf direkte Vom- dentrefser zuriickgche.
Zu diesen indirekten Schäden der Bombenangriffe muß man auch d,e Plünderungen rechnen, die sich offenbar auf Wa- ren aller Art erstreckten und bereits erhebliche Ausmaße angenommen zu haben scheinen. So berichtet die «Daily Mail", daß „unschätzbare" Weinvorräte, die drei städtischen Gesellschaften gehörten. von Plünderern aus den Lagerhallen der Bakers Com- pany in der Harp-Lane geraubt wurden. Die Lagergebäude waren bei dem deutschen Großangriff in Brand geraten und schwer beschädigt worden.
Ein, aufschlußreiche Beschwerde eines Bewohners des Londoner Ostens bringt der „Daily Herald" vorsichtigerweise nur im Auszug. so daß das Schlimmste noch unterdrückt zu sein scheint. Was »as Blatt übrig läßt, ist vielsagend genug. Es lautet wörtlich: „Was hier „erste Hilfe" genannt wird, dafür bietet mein Häuschen ein krasses Musterbeispiel. Die Türen und auch die Dach- ziegel sind ausgebessert. In den Fenstern aber fehlen sogar die Rahmen. Sämtliche Decken sind ebenfalls nicht wiedeihergestellt »nd auch keine Fußböden gelegt, so daß die Außenluft überall freien Zutritt hat. Der Wind pfeift bis in die äußersten Ecken sjede» einzelnen Raumes. Trotzdem wird das Haus amtlich als
„vewoYnda r" erklärt. Deshalb muß ich für das bombardierte? für Menschen tatsächlich unbewohnbare Haus die Hypothekenzinsen zahlen und die Miete für ein anderes Häuschen, in dem ich wirklich wohne, aufbringen, außerdem habe ich auch noch die Versicherungslasten zu tragen." Das also nennt sich im pluto- kratischen England „erste Hilfe" für die Opfer des von Churchill und seiner Verbrecherclique herausbeschworenen Krieges!
Englisches Kriegsschiebertum
22n v. H. Dividende und 2üü v. H. bis 3üll o.H. Preiserhöhungen
DNB Stockholm, 10. Jan. Wenn sie auch mit der Motorzubehör- tcil-Firma Smith and Sons, die 50 Prozent Dividende auf Vorzugsaktien zahlt, nicht konkurrieren kann, so hat infolge der famosen Kriegskonjunktur die Zubehörteil-Firma Moß Eear Co. immerhin den Aktionären die Mitteilung machen können, daß sie in diesem Jahre 22 Prozent einstecken dürfen. Es ist eben wirklich „ein reizender Krieg", wie Lord Derby sagte.
Ein typisches Beispiel des britischen Kriegsschiebertums führt „Daily Herald" aus Bristol an. Dort haben Geschäfte, die unversehrt geblieben waren, „die glänzende Gelegenheit der deutschen Luftangriffe ausgenutzt, um zu verdienen". Sie setzten, schreibt das Blatt, durchweg ihre Preise mit einem Schlage um 200—300 Prozent herauf.
Ausverkauf geht weiter
London verschleudert 50V0Ü Oelaktien von Bahrein
DRV Neuqork, 10. 2an. Die englische Regierung hat sich gezwungen gesehen, zur Finanzierung ihrer Kriegsausiräge in Amerika größere Mengen amerikanischer Wertpapiere, die sich in englischen Privathänden befinden, zu beschlagnahmen.
Eine Zeitlang versuchte die englische Regierung, nur Aktien kleiner Gesellschaften in unbedeutenden Mengen abzugeben. Als dann Sir Frederick Philipps in Neuyork erschien, um mit Mor- genthau über die Finanzierung weiterer englischer Bestellungen zu verhandeln, soll, wie verlautet, dieser ihm erklärt haben, England habe noch größere Mengen von Aktien wichtiger amerikanischer Gesellschaften und sollte diese zunächst abstoßen. Daraufhin ging die englische Regierung dazu über, in Neuyork, um die Börse nicht zu stören und den Kurs der Papiere nicht zu drücken, nach Börsenschluß Aktienpakete im freien Handel an amerikanische Banken zu verkaufen.
Eines dieser verkauften Aktienpakete waren 50 000 Aktien Texas Oil Company. Hinter diesen Aktien steht das Oel- vorkommen auf den Bahreininseln im Persischen Golf.
Ob mit der Erwerbung der Aktien das gesamte Oelvorkommen auf den Inseln und auf dem naheliegenden Festland unter amerikanische Kontrolle gelangt ist, läßt sich nicht ohne weiteres feststellen. England mußte jedoch einen Besitz abgeben, der für die britische Reichsverteidigung von außerordentlichem Interesse war.
Zu dieser aus Neuyork kommenden Meldung stellt das italienische Nachrichtenbüro Agenzia Stefani fest, daß diese Nachricht aus verschiedenen Gründen außerordentlich interessant sei:
1. bewiese diese Nachricht die falsche Darstellung der englischen Propaganda, daß bei dem damaligen italienischen Bombenangriff auf die Bahrcininseln rechtlich amerikanisches Eigentum getroffen worden sei, während es in Wirklichkeit jetzterst amerikanischer Besitz werde.
2. bewiese sie die Angst vor der italienischen Luftwaffe, die di« englische Propaganda durch Treibstoffschwierigkeiten als immer schwächer werdend dargestellt habe, während man in Wirklichkeit gezwungen sei, diese verwundbarsten Punkte mit der amerikanischen Flagge zuzudecken, auch wenn sie noch so viele tausend Kilometer von den italienischen Stützpunkten entsernt seien.
3. bewiese diese Nachricht die immer weiter fortschreitende Liquidierung des englischen Imperiums zugunsten der Bereinigten Staaten.
Die neue Kampfzone in Nordasrika
j Zwischen Vardra und Tobruk
! Nachdem die Italiener den Widerstand in Bardia aufgegebrn haben, da es den Truppen des Generals Bergonzoli gelungen war, den englischen Vormarsch um 25 Tage aufzuhalten, versuchen die Engländer ihren Bersorgungsnachschub über den Hafen von Bardia zu sichern. In Anbetracht der zerstörten Hafenanlagen stehen die Pionierabteilungen dabei vor beträchtlichen Schwierigkeiten, zumal die Neuordnung der Kampfverbände so-
s wohl Zeit als auch Material erfordert. Wie aus dem italienischen
! Wehrmachtsbericht hervorgeht, ist die Kampfzone jetzt westlich von Bardia aufTobrukzugeriickt. wo allerdings bisher nur kleinere motorisierte englische und australische Abteilungen vorrücken konnten, die aus heftigen italienischen Widerstand stießen.
Tobruk, das etwa 130 Kilometer von Bardia entfernt liegt, ist neben Bardia einer der Häsen der Cyrenaika. die im nordafrikanischen Krieg oft genannt wurden, als die Engländer ihn aus der Lust und von oer See her bombardierten, wobei das Eingeborenenviertel beschädigt wurde. Gerade hier konzentriert sich ein wichtiger Teil der italienischen Luftabwehr, der es, wie aus den Schlachienberichten der gesamten Zone von Bardia bi» Tobruk hervorgeht, gelungen ist, eine größere Anzahl von englischen Maschinen abzuschießcn. Tobruk, die nächste Etappe der zähen italienischen Verteidigung, wird für die Engländer um so eher ein gefährliches Hindernis bedeuten, als Eraziani hinter Tobruk eine größere Entfaltungsmöglichkeit hatte, da diese Zone vom ersten englischen Angriff aus Sidi el Varani weiter abgelegen war. Schließlich ist hier ein englischer Flankenangriff von Eiarabub aus, woher eine Karawanenstraße nach Tobruk führt, weniger im Bereich der Möglichkeit, weil die Italiener unter Major Castagna bisher diese Stellung zu halten vermochten. Es kommt hinzu, daß Tobruk einige Geländevorteile bietet, die Bardia nicht besaß. Dieser beste Naturhafen der Cyrenaika, der etwa anderthalb Kilometer breit, vier Kilometer lang ist und ein« Wassertiefe von 5 bis 20 Meter hat. ist nur nach Osten hin geöffnet. Im Norden wird der ganze Ort von einem Hügelmassi» beschützt, das von kleineren Tälern durchzogen wird. Niedere Bodenerhebungen. die sich auf einer Landzunge östlich von Tobruk befinden, setzen sich kettenariig nach Westen parallel zur Küst« fort. Diese Kette niedriger Hügel heißt Eebel; die höchste Erhebung beträgt SS Meter. Gegenüber dem Hafen fällt die Küste
vls zu HO Meter steil ad Die Ortschaft liegt auf einem Slid« abhang, der bis zum Meer niedcrsteigt. Es werden etwa 200<! Einwohner gezählt. Zahlreiche flache, weißgekalkte Verwaltung» pebäude, Schulen und Wohnhäuser mit hübschen Eartcnanlagr» stellen sich als das moderne Bild dieser bedeutsamsten Sicdlungj der italienischen Marmarika dar, die außer maritimer Vedeu«s tung auch wegen der breiten Küstenstraße wichtig ist, die die Or« schüft durchquert. Außer der Karawanenstraße von GiarabuS münden hier noch andere für Motorfahrzeuge fahrbare Wege un» Kaawanenstraßen. Tobruk wurde von den Italienern im Otto«" der 1911 besetzt.
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Japan verstärkt seine Luftverteidigung
Tokio, 10. Jan. (Ostasiendienst des DNB.) In der Kabinett», sitzung am Freitag wurde auf Grund eines Berichtes des Krieg« Ministers General Tojo einmütig beschlossen, Japans Lust« Verteidigung zu verstärken. Die Wehrmacht habe bea reits ein Programm zur Ergänzung und Verstärkung der Lujt« Waffe fertiggestellt. '
Die japanische Regierung beschloß ferner, die Vorlage de»' Wehrmacht als Sofortprogramm innerhalb des Mobilisierung»» planes für das Jahr 1010 auszustellen. ^
Deutsche ProdukIlonsWerlegenheit
Berlin, 10. Jan. Der englische Wirtschaftssachverständige SlH Walter Lay ton hat über den Londoner Kurzwellensender« einen Vortrag über den Stand der britischen Rüstungen gehal« ten. „Die vornehmste Aufgabe im Jahre 1011 ist es", so erklärt» er, in bezug auf Qualität und Quantität der Rüstungen aul gleichen Stand mit dem Feind zu kommen und ihn dann z« Überflügeln. Bis dahin ist aber noch ein weiter Weg." .
„Wenn wir in die Zukunft blicken", erklärte Layton weitere „dann müssen wir zugeben, daß die Produktionskapazität un» ständig vor ein schweres Problem stellt. Nehmen wir zum Bei« spiel den Stahl. Wenn man Europa allein betrachtet, steht dap Verhältnis jetzt 3 zu 1 gegen uns. Das einzige Mittel, um diese-f Verhältnis zu unseren Gunsten zu verändern, ist, die Hilfs^ quellen in Uebersee zu kontrollieren und zu mobilisieren und dla riesige Kapazität der Industrien der Vereinigten Staaten zus Hilfe zu rufen." ,
Das ist das Eingeständnis, daß die Hilfe aus USA. das ein« zige Mittel ist, der deutschen Nüstungskraft gleichzukommcni Aber auch bei dieser amerikanischen Hilfe offenbaren die Ausführungen Sir Walters Laytons, daß sie in der Hauptsache «ina Zukunftshoffnung ist. Kurzum, der Ausblick auf den Winter 191142 bleibt bei Lichte besehen das einzige, was bei dieser Lage der Dinge Sir Walter Layton, der große Sachverständig^ an Realem und Tatsächlichem feinem Volke zu bieten vermag
Zusammenfassung aller politischen Kräfte
-2n Betrieben und Verwaltungen des öffentlichen Dienstes.
Bildung von NS.-3ellen
DNB Berlin, 10. Jan. Mit Genehmigung des Stellvertreters de« Führers hat im Aufträge des Neichsorganifationsleiters Dr. Ley der Leiter des Fachamtes „Energie — Verkehr — Verwaltung", Körner, mit dem Leiter des Hauptamtes für Beamt«, Neef, eine Vereinbarung getroffen, die eine Zusammenfassung aller Kräfte der NSDAP, in den Betrieben und Verwaltungen des öffentlichen Dienstes Vorsicht.
Alle Parteigenosien und -Genossinnen sowie auch alle Parteianwärter und -Anwärterinnen ohne Unterschied, ob sie Beamte, Angestellte oder Arbeiter sind, bilden in allen öffentlichen Vcv> waltungsstellen und Betrieben eine nationalsozialistische Zelle (NS.-Zelle). Die Zelle gliedert sich erforderlichenfalls, je nach der Stärke, in Blocks.
Die Führung der gesamten NS.-Zelle (Zellenobmann und Dlockobermänner) wird auf Vorschlag des Kreisobmannes der Deutschen Arbeitsfront und des Kreisamtsleiters des Amtes für Beamte durch den zuständigen Ortsgruppenleiter der NSDAP, berufen und durch den zuständigen Kreisleiter ernannt. Mit der Leitung der NS.-Zelle muß der Vetriebsobmann der Deutsche« Arbeitsfront oder der Vertrauensmann des Reichsbundes der deutschen Beamten beauftragt werden, je nachdem welche Be- schäftigungsgruppe in dem Betrieb bzw. in der Verwaltung zahlenmäßig überwiegt.
Durch die Bildung der NS.-Zelle entfallen Werkscharen und politische Stoßtrupps in den öffentlichen Betrieben und Verwaltungsstellen.
Der älteste Offizier der alten Armee
General der Artillerie von Bomhard wird 1V0 Jahre alt .
Jeoer in der Chiemseegegend kennt den ehrwürdigen Offizier, der am Sonntag sein hundertstes Geburtstagsfest feiern kann, und weiß von dessen Rüstigkeit Erstaunliches zu erzählen. Dach mußte man sich denn doch im Hause des Generals bestätige« lassen, schreibt Georg Denkt im V. B." u. a. Als ich meine Bitte an die Tochter des Jubilars ausgesprochen hatte, kam die oer«! bluffende Antwort:
„Gerne — Sie können gleich selbst mit ihm sprechen, er steht! neben mir am Telephon!"
Da war die erste Frage nach der regen Anteilnahme am Heu-/ tigen Leben schon gleich überflüssig! Der Hundertjährige telephonierte und plauderte liebenswürdig und mit kräftiger man«-j Hafter Stimme, als wäre er noch nicht fünfzig! Freilich hatte ich schon nach dem ersten Satz versprechen müssen, „keine Lobhudeleien, nur Tatsachen" zu berichten.
Der General, von dem bekannt ist, daß er noch mit über 70 Jahren auf dem Rücken der Pferde faß, und daß er sein ganzes Lebe« soldatisch verbrachte, bestätigte mir. daß er noch mit über 90 Jahren von feinem Heim in Prien oftmals hinuntergegange« ist an den Chiemsee, um zu schwimmen
„Ich lese auch noch ohne Brille, mache Tag für Tag Auszllga aus den Berichten des Oberkommandos der Wehrmacht und schreibe meine Anschauung dazu nieder."
„Unbedingt" sicher ist ihm der Sieg der deutschen Waffen. Man hört di« flammende Begeisterung, die unverrückbare Ueberzeu- gnng de» alten Soldaten, der die Generationen überschaut und damit he« Kampf der Deutschen erst ngeneinander. dann für«