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Schmarzwäiüer Tageszeitung

!Nr. 301

fortgesetzt wuröcu. Viele Brände seien entfacht. Weitere Bom­ben seien auch an vielen anderen sehr weit voneinander entfernt liegenden Plätzen in England und in Wales abgeworfcn worden.

Der United-Preß-Korrespondent Russell berichtet aus London, daß deutsche Flugzeuge am Samstag den Nordwesten, den Norden und den Nordosten Englands sowie die Midlands an­gegriffen haben, nachdem sie während der Nacht Liverpool und das Gebiet des Mersey-Flusies stundenlangin Rückkehr zur Llitzkriegtechnik" bombardiert hätten. Es sei klar geworden, daß !die Deutschen totale Zerstörungstaktiken längs des Mersey- Musses anwandten. Sie konzentrierten den Angriff auf Liver­pool, um die Docks zu zerstören. Der Angriff auf Liverpoot habe kulele Stunden gedauert. ZahlreicheGeschäfte" seien durch einen Unaufhörlichen Regen von Spreng- und Brandbomben zerstört morden.

INS meldet, London habe am Samstag bereits kurz nach IS Uhr Luftalarm gehabt. Später meldete der JNS-Bericht- «rstatter Lait, London sei in der Nacht zum Sonntag in Massen angegriffen worden. Die ganze Stadt habe durch das Krepieren schwerer Bomben gebebt.

Britische Bomben aus jugoslawische Stadt

Belgrad, 22. Dez. In der Nacht zum Sonntag, 1.10 Uhr Orts­zeit, wurde die jugoslawische Grenz st adtSuschak von englischen Flugzeugen bombardiert, die gleichzeitig Angriffe auf die benachbarte italienische Stadt Fiume unternahmen. Zwei Bomben wurden auf die Stadtmitte von Suschak abgeworfen und richteten Eebäudeschaden an. Todesopfer waren glücklicher­weise keine zu beklagen, doch gab es acht Verlegte.

Rydz-Smigly aus der Internierung entflohen London verdächtig früh unterrichtet

Bukarest, 22. Lez. Der polnische Marschall Rymz - Smigly, der im September 1939 seine Armee im Stich gelassen hatte und »ach Rumänien geflüchtet war, und der in den letzten Monaten von der rumänischen Regierung auf Schloß Dragoslavele bei Lamvulung interniet war, ist, wie von amtlicher Seite bestätigt .wird, vor zwei Tagen unterBruchseinesEhrenworts entflohen. Man nimmt an, daß Rydz-Smigly entweder ver­bucht hat, eine Grenze zu erreichen oder daß er sich nach Buka­rest gewandt und hier in englischen Kreisen Unterschlupf ge- ifunden hat.

In Bukarester politischen Kreisen hat es starke Aufmerksamkeit Erregt, daß die erste Nachricht über das Verschwinden Rydz- sSmiglys im englischen Nachrichtendienst zu hören war und daß 'auch Reuter sich von.Anfang an wohl informiert zeigte.

Fronten in Südafrika klären sich Der Administrator des Orange-Freistaates zurückgetreten

Lissabon, 22. Dez. Der Außenminister des Orange-Freistaates it« Südafrika, von Rensburg, erklärte den Rücktritt von seinem Wösten als Administrator. Wie er hierzu bekanntgab, erfolgte »ieser Schritt aus eigener Initiative, weil seine Ansichten über »ie das Afrikanertum betreffenden Angelegenheiten es für ihn unmöglich machten, das Amt weiterzuführen, ohne die Smuts- rrgierung in Verlegenheit zu bringen. Die Regierung möge poli­tisch Gleichgesinntere ernennen, er aber wolle ungehindert seinem Afrikanervolk dienen. Er habe die vollständige Entlastung aus derm öffentlichen Dienst von Smuts erwirkt, da ihm die Rück­kehr auf seinen Posten als Staatssekretär der Justiz noch weni­ger Handlungsfreiheit für die nationale Sache geben würde. Bau Rensburgs Rücktritt ist als ein weiteres Zeichen dafür «nzusehen, daß sich die Fronten in Südafrika klären. Die Un­möglichkeit der Zusammenarbeit burisch-nationalistischer Südafri­kaner mit der Smutsregierung ließ auch van Rensburg die Entscheidung treffen, sich mit ganzer Kraft für die nationali­stischen Interessen des Landes einzusetzen.

Der Lustüberfall auf Berlin

Dom, Zeughaus und Altes Museum getroffen

Berlin, 22. Dez. Das besondere Merkmal des in der Nacht zum 21. Dezember (Samstag) auf Berlin erfolgten Angriffes briti­scher Flieger sind die an Wohnhäusern angerichteten Bomben­schäden. Es sind keinerlei wehrwirtschaftliche oder rüstungswich­tige Ziele getroffen worden. Aus den an Wohnvierteln ungerich­teten Schäden geht hervor, daß der Angriff ausschließlich der Zivilbevölkerung gegolten hat. Daher kommt cs, daß eine Reihe von Toten und Verletzten unter der Zivilbevölkerung zu bekla­gen ist und daß nur Wohnhäuser beschädigt und in einigen Fällen zerstört worden sind. Es ist bezeichnend für die Angriffsart der britischen Flieger, daß im historischen Bezirk der Berliner Innenstadt rund um den Lustgarten Bomben nieder­gegangen sind, und daß der Dom, eines der bekanntesten Wahr- Zeichen der Reichshauptstadt, an der Vorder- und Rückseite be- schädigt wurde. Auch das Alte Museum und das Zeughaus wei­sen Schäden auf. Das bringt eindeutig zum Ausdruck, daß die »rtischen Flieger ihren Bombenangriff lediglich gegen die Zivil- »eoölkerung, nicht im geringsten aber gegen irgendwelche wehr- «irtschasiliche Ziele angelegt hatten, die weder in der Nachbar- schüft des Doms noch an irgendeiner anderen Stelle, auf die sie ihre Bomben abwarfen, zu finden sind.

Vritenbomben auf Kulturdenkmäler ln Potsdam

Berlin, 22. Dez. In der Nacht zum 21. Dezember warf ei» englischer Flieger über historischen und städtebaulich wertvolle« Vierteln Potsdams Spreng- und Braudbombe«, die in dem hol- lii«discheu viertel aus der Zeit des Soldatenkönigs, in Stra- ste» der Altstadt und au de« traditionsreiche«, ebenfalls historischen Schauspielhaus Schaden anrichtete«. Die «utstaudene« vrande kountr« jedoch bald gelöscht werde«. So­weit bisher festzuftelleu ist, fiud de« stuulose» LustanKifs drei Meusche« zum Opfer gefalle».

Verletzung des iulerualionale« Recht»

Z»r Weigerung England», Lebensmittelstransporte ans USA. für die besetzte» Gebiete dnrchzulassen

Malland. 21. Dez. Die Weigerung Englands, den Vereinigte« Staaten die ungestört« Lieferung von Lebensmitteln für die vo« Ken deutschen Truoven belekten Länder ,u aeitatten. Kelle «in«

offene Verletzung des internationalen Rechtes dar, schreibt der MailänderPopolo d'Jtalia". Den Wert dieser Weigerung, durch die England hoffe, die besetzten Länder auszuhungern, um sie zum Aufstand zu treiben, werde man jedoch später erkennen, wenn die Aushungerer selbst die Rolle der Ausgehungerten über­nehmen werden. Auf jeden Fall müsse man zur Kenntnis nehmen, daß die englische Weigerung an Amerika die Zustimmung eine»- großen Kreises von protestantischen Bischöfen und Universitäts- Professoren gefunden habe, die ein bestialisches Dokument Unter­zeichneten, in dem bekräftigt wurde, daß es Pflicht Amerikas sei, Europa zur Rettung derWeltdemokratie" auszuhungern, also zum Heil gerade jener besetzten Länder, die Churchill selbst be­freien wolle. Es sei ein sonderbares System, die Leute zu retten und zu befreien, indem man sie unterdessen zwinge, Hungers zu sterben, das SystemdererpresserischenDemokratie.

Für England in den Tod

Zahlreiche norwegische Schiffe gesunken

; Oslo, 22. Dez. Dir norwegische ZeitungAftenposten" meldet ! den Verlust von sieben im Solde Englands fahrenden norwegi- - schcn Schiffen. Es sind dies die Motor- bzw. DampfschiffeBeau- ! fort" (5053 BRT.).Svejn Jarl" (1908 ART.),Stalheim (6298 BRT.),Kong Halfdan" (1156 BRT.),Balzac" (962 ART.). Tres" (916 BRT.) undGallus" (338 BRT.). Einzelheiten über Ort und Zeit des Verlustes sind nicht bekannt.

Nach einer Meldung der norwegischen Handels- und Schiffs fahrtszeitung gingdn drei weitere unter englischer Kontrolle fah­rende norwegische Schiffe verloren. Es sind dies der 7611 BRT. große TankerHavboer" sowie die DampferD'on?." sllöl B- RT.) undHundvaag" (690) BRT.).

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Neuer Hilferuf an USA.

Stockholm, 22. Dez. Der britische Minister Ronald Croß, der sich einstmals stolz Englands Blockademinister genannt, aber, vor einiger Zeit diesen Titel in Schiffahrtsminister umgewandelt hat, hat Vertretern der amerikanischen Presse gegenüber Erklä­rungen über die englischen Schiffsverluste abgegeben, die auch in England selbst gewaltiges Aufsehen erregt haben. Croß hat nicht nur zugegeben, daß sich seit dem Monat Juni die englischen Schiffsverlusre verdreifacht haben, sondern in deutlichster Form den amerikanischen Pressevertretern zu verstehen gegeben, daß England ohne die Hilfe Amerikas nicht in der Lage ist, derartige Schiffsverluste lange auszu halten. Englands Kriegseinsatz würde dadurch schwer- stens bedroht werden. England benötige dringend Tonnage und >etze alle seine Hoffnungen auf die amerikanischen Schiffswerften/ Wenn England weiterhin Schiffe im gleichen Tempo wie bisher verliert", sagte Croß,ohne daß wir entsprechende Neubauten

schaffen können, so können wir unsere Kriegsanstrengungen im gleichen Umfang wie bisher nicht mehr sorrsetzen. 1941 wird be­stimmt sehr schwer für uns werden. Wir können selbstverständ­lich einen Teil dieser Schiffe, die wir benötigen, auf englischen j Werften bauen; aber wir hoffen doch sehr, daß die Vereinigten Staaten eine Lösung finden und uns im kommenden Jahr helfen werden." Croß wies in seinen weiteren Ausführungen darauf bin, daß England bereits sämtliche alten Handelsschiffe, die man in den Vereinigten Staaten habe auftreiben können, aufgekauft habe und es jetzt keine mehr gäbe. Seiner Ansicht nach werde sich der Krieg zur See entscheiden, denn Deutschland mache un-- erhörte Anstrengungen, um Englands Verbindungen zu unter­brechen,genau so, wie wir versuchen, die feindlichen Häsen zu blockieren".

Es ist das erstemal, daß ein englischer Fachminister zugegeben hat, daß nicht Deutschland bedroht ist, sondern daß England jetzt Gefahr läuft, einer Blockade ausgesetzt zu werden, wie die bri­tischen Inseln eine solche in ihrer Geschichte noch nicht erlebt i haben.

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Der Erste Lord der Admiralität, Alexander, hielt nach Be­sichtigung der Trümmerhaufen in Sheffield nichts weniger als eine Klagerede, die so ganz durchdrungen war von der.

, Schwere des Schlages, den die deutsche Luftwaffe in Sheffield der Kriegsrüstung Großbritanniens zugefügt hat. Die Regierung bemühe" sich, gestand Alexander ein, die Industrie von Shef­fieldneu zu organisieren". Denn gerade diese Industrie sei für England außerordentlich wichtig; hier werde alles hergestellt, was man für die Ausrüstung der englischen Kriegsschiffe brauche.

Innenminister Morrison erließ eine Weihnachtsbotschaft, in der er dem englischen Volksehr ernste Weihnachtstage" ver­hieß. Er müsse ganz England aber darauf aufmerksam machen, daß man noch härteren und ernsteren Zeiten entgegengehe.

Volk im Elend

Die Auswirkungen des englischen Plutokratensystems

NSK. Die katastrophalen Folgen des unsozialen englischen Wirtschaftssystems haben sich besonders stark gezeigt in den Elendsschichten des Kohlendistrikts von Wales, die seit vielen Jahren keine Arbeit mehr kennen. A s Kronzeugnis sei der Brief wiedergegeben, den der Bischof von St. Asap an den englischen Premierminister richtete:

In vielen unserer Bezirke, wo Hoffnungslosigkeit und Ver­zweiflung die Menschen ergriffen haben, ist die Lage derart, daß das Menschentum vor unseren Augen verkommt. Die Verwendung des WortesVerfall" in Verbindung mit der Sorge in den Not­standsgebieten ist keine llebertreibung, sondern die einfache Fest­stellung einer Tatsache Die Demoralisierung hat bereits derartige Ausmaße angenommen, daß wir uns in unserer Generation nie von ihren Wirkungen erholen werden, selbst wenn die Hochkon­junktur morgen wiederkehrte. In der Zwischenzeit zeigt sich ein § wachsendes Heer zum Nichtstun verdammter junger Männer, die j nie die Wohltat der Arbeit kennengelernt haben eine Armer, l die schon bedrohlich wirkt, da sie keinen Begriff von Verant- ^ wortungsgesühl besitzt, die, wenn sie sich organisiert, unsere Ee- ! sellschaft'und unseren Staat ernstlich bedrohen wird.

, Wir, die wir mit diesen Tatsachen in Berührung kommen, sehen sie mit starrem Entsetzen. Was bisher geschehen ist, berührt kaum die Außenseite der Wirtschaftsverluste. Wir möchten zum Ausdruck bringen, daß die wirtschaftliche Depression in einigen Gebieten von Südwales sich wie der Krebs mitten in die Eingeweide un­seres Volkskörpers hineinsrißt. So besorgt stnd wir über diese unheilvolle Not. daß wir um Vergebung bitten, wenn wir sagen,

daß wir wirklich zweifeln, ob die Tiefe unseres Elends außer­halb der Grenzen unseres Bezirkes, auf dem die Arbeitslosigkeit so schwer lastet, voll begriffen wird "

Daß sich die Verhältnisse in Wales in den letzten Jahren nicht geändert haben und sich selbst durch dieKonjunktur" des Krieges in jüngster Gegenwart nicht verbesserten, ging aus einer Ver­öffentlichung derTimes" hervor, in der ein Sonderberichterstat­ter dieses Blattes über eine Reise durch die Kohlengebiete des südlichen Wales berichtete. Der Berichterstatter bestätigte, daß dort noch immer größte Arbeitslosigkeit, Armut und Not herrschen. Er konnte folgendes feststellen:

Obwohl Kohle für Exportzwecke und für die Rüstungsindustrie in steigendem Maße benötigt wird, obwohl es in Tausenden von Wohnungen an Kohle fehlt, herrscht in Südwales noch immer große Arbeitslosigkeit. In ganz Südwales, herrscht eine bittere Stimmung gegen die Leute, die in den Tälern von Südwales Reichtum angehüust haben und die dann weggingen, um Süd­wales traurig und in Not zuriiihulassen."

Dieses Bild allgemeiner Not und Verelendung kann durch folgendes Beispiel ergänzt werden: In einer Ver­öffentlichung der englischen ZeitschriftNew Statesman and Na­tion", in der Klage über die Verständnislosigkeit der besitzenden Oberschicht gegenüber der notleidenden Arbeiterschaft erhoben wird, schildert der Verfasser dieses Artikels, wie eine reiche Frau Kinder aus den evakuierten Elendsgebieten alskleine Schweine" bezeichnet habe. Dieser Frau habe er geantwortet:Natürlich be­nehmen sich diese Kinder wie die Schweine. Sie sind aber auch i« Schweineställen groß geworden. Nur weil Millionen von Men­schen wie die Schweine dahinleben, können Sie Ihren Hals mit' Perlen schmücken"

Die Zeitschrift berichtet über dieHeime" dieser unglücklichen Jugend. Fünf Familien von 18 Personen haben nur eine«! Wasserhahn und eine Toilette in jenen 500000 englischen Häu­sern, die zwar polizeilich als unbewohnbar erklärt wurden, trotz­dem aber noch Millionen Arbeitern als Obdach dienen müsse».

Diese angeführten englischen Selbstzeugnisse, die nur bestätigen, was anderwärts schon oft und ausführlich an Tatsachen über da»! englischeSozialsystem" bekannt ist. beziehen sich nicht etwa! auf eine vorübergehende Krisenzeit in einem bestimmten Gebiets sie kennzeichnen eine englische Dauererscheinung. Den« schon Lord Byron hat ähnlich über die britische Sozialpolitik gedacht, als er im Oberhaus voller Empörung über die Miß­stände ausrief:Ich bin in manchen der am meisten unterdrückten türkischen Provinzen gewesen, aber unter keiner noch so despo­tischen heidnischen Regierung fand ich eine solche schmutzige Ver»! kommenheit, wie ich sie nach meiner Rückkehr im Herzen diese»! christlichen Landes kennenlernte." >

Englische Spione und USA.-Diplomaten

Berlin, 22. Dez. Die amerikanische Staatsangehörige und An- gestellte der amerikanischen Botschaft in Paris, Mrs. Elizabeth! Deegan, hat einem aus deutscher Kriegsgefangenschaft entwiche»! nen englischen Offizier Unterstützung angedeihen lassen und ver» sucht, Beihilfe zur Flucht zu leisten. Die angestellten Ermittlun­gen haben ferner ergeben, daß nicht nur Mrs. Deegan, sonder« auch die- Botschaftssekretäre Croß und Hunt in die Angelegenheit vcrwichelt sind. Es ist unseren Behörden in Paris außerdem ge­lungen, festzustellen, daß ein im britischen Nachrichtendienst stehen»! der englischer Staatsangehöriger monatelang durch den Legations» seketär Croß im Gebäude der amerikanischen Botschaft in Pari» versteckt wurde, bis der Secret Service-Mann außerhalb der amerikanischen Botschaft verhaftet werden konnte. Während de» Aufenthaltes im Gebäude der amerikanischen Botschaft hat der Engländer, wie er eingestanden hat, seine Spionagetätigkeit ge­gen Deutschland fortgesetzt.

Die Reichsregierung hat dem Staatsdepartement i« Washing­ton diese Vorfälle mitgeteilt und um Abberufung der betressea»j den Botschaftsmitglieder ersucht. Die amerikanische Regierung hat daraufhin die Abberufung angeordnet und mitgeteilt, daß sie ihrerseits eine Untersuchung der Angelegenheit eingeleitet habL

Aenderungen in FrmrL ze» -

Gens, 22. Dez. Pierre Dominiques ist zum Leiter des franzö­sischen Informationsdienstes bestellt worden. Der ehemalige Leit­artikler derRepublique" gehört zu den wenigen französischen: Journalisten und Schriftstellern, die schon vor Jahren der inner»' deutschen Entwicklung gerecht zu werden suchten und vor jeder Kriegshetze warnten. Seine Stellung wird umso einflußreicher! sein, als die Agentur Havas aufgehoben ist. Der französische Staat! hatte bereits am 27. September des vergangenen Jahres die Mehrheit der Aktien dieser Gesellschaft erworben, um so eine! besser- Kontrolle über ihre Tätigkeit auszuiiben. Am Freitag ist dieses Aktienpaket einer neuen Organisation zur Verfügung ge­stellt worden, die sichFranzösisches Jnformationsamt" (O. F. I.)! nennt. Die französische Informationsstelle steht unter unmittel­barer staatlicher Leitung. Der Staat trägt auch die Koste«. j

Ministerwechsel in Japan

Tokio, 21. Dez. (Ostasiendienst des DNV.) Der Chef des Jnfo- inationsministeriums, Jto, gab den Rücktritt des Innenministers Pasui und des Justizministers Kazami bekannt. Zum neuen Innenminister wurde Baron Hiranuma, zum neuen Justiz­minister Generalleutnant Panakawa, der Chef des China- Amtes, ernannt. Der Wechsel in den beiden Ministerien soll eine Verstärkung des Kabinetts bringen.

Der neuernannte Innenminister Baron Hiranuma, der 75 Jahre alt ist, war früher Justizminister und vom Januar 1939 bis zum August desselben Jahres Premierminister. Seit An­fang dieses Monats war-er als Minister ohne Geschäftsbereich im Kabinett.

Justizminister Generalleutnant Heisuke Panakawa, der «1 Jahr« zählt, ist als Kommandeur der japanischen Lanungs- truppe in der Hangtschau-Vucht hervorgetrete».

Warnung Japans a« Amerika

Es ist gefährlich, Japans Haltung nicht zu »erstehen"

Tokio, 21. Dez. (Ostasiendienst des DNB.) Die Ausführung«» Matsuoka» »or der Japanisch-Amerikanischen Gesellschaft finde» in hiesigen politischen Kreise« allergrößte Beachtung. Auch die Presse gibt der Rede größten Raum und spricht von einer ener­gische» Warnung an Amerika vor dem Kriegseintritt. Unter­strichen wird vor allem auch das klar«, eindeutiae Bekenntnis: