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Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt

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itg. Terti Preislijtck

Nummer 293

Alten steig, Freitag, de» 13. Dezember 1940

«S. Sahrgu»,

Wieder Großangriff aus Birmingham

Erfolgreiche Aktion stärkerer Kampfverbände gegen das bri> tische Rüstungszentrum. Ausgedehnte Brände und Zer­störungen. Auch London und Liverpool wirksam angegriffen

DNB Berlin» 12. Dez. Stärkere deutsche Kampsver- bände griffen in der Nacht vom 11. zum 12. Dezember er­neut das wichtige Nüstungszentrum Birmingham mit gutem Erfolg an. Ausgedehnte größere Brände und Zerstörungen an Fabrikgebäuden» Gasanstalten und Verkehrsanlagen be­stätigten die Wirkung der Bombenangriffe. London und Liverpool wurden in der gleichen Nacht mit Teilkräften an­gegriffen und hierbei mehrere kriegswichtige Ziele wirksam mit Bomben belegt.

Der deutsche We-rmachtsbericht

Vier Handelsschiffe mit insgesamt so ooo BRT. von einem U-Boot aus stark gesichertem Eeleitzug versenkt Erfolg­reiche Angriffe der Luftwaffe gegen Schiffsziele Kriegs­wichtige Ziele in Mittel- und Südengland mit gutem Erfolg angegriffen

DNB. Berlin, 12. Dez. Das Oberkommando der Wehr­macht gibt bekannt:

Ein U nterseeboot versenkte aus einem stark gesicher­ten feindlichen Eeleitzug vier Handelsschiffe mit insgesamt S0 oog BRT. Der Eeleitzug wurde zersprengt.

Am 11. Dezember richteten sich im Zuge der bewaffneten Aufklärung die Angriffe der Luftwaffe in der Hauptsache gegen Schiffsziele. Bei Feuerschiff «Kentish Knock" gelang es» ein Schiff, das von einem Frachter geschleppt wurde» durch Bombentreffer schwer zu beschädigen. Südwest­lich Clacton on Sea wurden ein Handelsschiff von 1508 BRT. versenkt, ein Tanker mit Kanonen und ME. angegrif­fen und ein weiteres Handelsschiff von 1508 BRT. beim Angriff aus niedrigster Höhe so schwer getroffen, dag es mit .Schlagseite in sinkendem Zustande liegen blieb.

In der Nacht zum 12. Dezember griffen starke Verbände kriegswichtige Ziele in Mittel- und Siidengland mit gutem Erfolg an.

Einige britische Flugzeuge warfen in der vergangnen Nacht im besetzten Gebiet und in Südwestdeutschland an mehreren Stellen Spreng- und Brandbomben, durch die aber nur geringer Sachschaden verursacht wurde. Das Kesselhaus «iner kleineren Fabrikanlage wurde duch Brand beschädigt. Sm besetzten Gebiet wurden ein Franzose und ein Belgier getötet, mehrere Zivilpersonen verletzt.

Flakartillerie schätz vier feindliche Flugzeuge ab, zwei eigene Flugzeuge werden vermißt.

Der italienische Wehrmachtsbericht

Rom, 12. Dez. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Don­nerstag hat folgenden Wortlaut:

Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: An der griechischen Front sind vereinzelte feindliche Angriffsver­suche glatt abgeschlagen worden, wobei Gefangene gemacht und automatische Waffen erbeutet wurden. Unsere Luftstreitkräfte haben trotz äußerst ungünstiger Wetterlage Bombenangriffe gegen Truppenzusammenziehungen im Abschnitt von Berova sowie gegen Schiffe im Innern des Golfs von Patras durchgeführt.

In Nordafrika sind die Operationen zur Zeit im Gange. Auch im Laufe des gestrigen Tages kam es westlich von Ei di Varani sowie im Gebiet von Bug-Vug zu erbit­terten Kämpfen. Die dem Feind zugefügten Verluste an Menschen und Material find beträchtlich. Auch die eigenen Ver­luste sind empfindlich.

Bei dem vorgestern gemeldeten Luftkampf wurden nicht oie^ sondern 13 feindliche Flugzeuge abgeschossen, die, wie mit Sicherheit festgestellt wurde, am Boden zerschellten. Sieben eigene Flugzeuge sind nicht zurückgekehrt.

In Ostafrika Tätigkeit kleinerer Abteilungen. An der Sudan-Grenze hat eine unserer Patrouillen eine feindliche Feld­wache überrascht und aufgerieben.

Im Gebiet von Tessenei (Eritrea) wurde ein Versuch de» Feindes, mit Hilfe von einigen Kampfwagen und fünf Panzer­wagen vorzudringen, aufgehalten und von unseren Truppen so­wie Panzerabwehrgeschützen zurückgeschlagen.

Eines unserer Aufklärungsflugzeuge hat, von sieben feindlichen Gegnern angegriffen, einen Jäger brennend abgeschossen und ist unversehrt zurückgekehrt. Ein englischer Kreuzer hat einige Schüsse aus Kisimajo abgegeben, ohne Schaden anzurichten, während er seinerseits von unseren Küstenbatterien getroffen wurde.

I Feindliche Flugzeuge haben die Gegend von Argheisa und von P-Uak im früheren britischen Eomaliland bombardiert.

Derhällnismätzig geringe Verluste Italiens

Eine amtliche Veröffentlichung

Rom, 12. Dez. Von amtlicher italienischer Seite werden die seit dem 10. Juni erlittenen Eesamtverluste veröffentlicht. Sie be­tragen 3655 Tote, 7538 Verwundete und 2885 Vermißte. Die albanischen Truppen haben 14 Tote, 43 Verwundete und 2V Ver­mißte, die Eingeborenentruppen 862 Tote, 2474 Verwundete und 1333 Vermißte zu beklagen.

Auch hinsichtlich der Material- und Waffenverluste auf den italienischen Kriegsschauplätzen werden von italienischer Seite interessante Feststellungen gemacht. Der englische Rundfunk verbreitet immer wieder sagenhafte Meldungen über angebliche italienische Flugzeugverluste. Ihnen steht die sachliche italienische Feststellung gegenüber, daß in der Zeit vom 10. Juni bis 10. De­zember 667 englische Maschinen abgeschossen wurden. Die italie­nischen Verluste für die gleiche Zeit betragen 110 Maschinen.

In diesem Zusammenhang sind ferner die Zahlen aufschluß­reich, die von italienischer Seite über die englischen und italie­nischen Verluste an Flotteneinheiten gegeben wer- den.xDanach hat England durch italienische Angriffe bisher 70 Einheiten verloren. Im einzelnen wurden 4 Kreuzer, 13 Zer­störer, 20 U-Boote und 33 Handelsschiffe versenkt, beschädigt wur­den 07 englische Einheiten, die sich in 7 Schlachtschiffe, 29 Kreu­zer, 11 Zerstörer, 3 U-Boote, 6 Flugzeugträger und 34 Handels­schiffe und 7 verschiedene kleinere Einheiten aufteilen. Die ita­lienische Marine verlor seit dem Kriegsbeginn 23 Einheiten, und zwar 1 Kreuzer, 5 Zerstörer, 10 U-Boote, 4 Torpedoboote und 8 kleinere Einheiten, 3 Schlachtschiffe und 1 Zerstörer wurden beschädigt.

Lügen um jeden Preis

«Hier Bombenregen auf London" und «zerstörte Fabriken", dort «völlig unbedeutende Schäden". Citrine lügt das Blaue vom Himmel. England will nach dem Kriege wieder zum demokratischen System zurückkehren".

Washington, 12. Dez. In Fortsetzung seiner Agitationsreise, di» der Generalsekretär der englischen Gewerkschaften, Citrine, zur Zeit durch die Vereinigten Staaten unternimmt, um die Werbetrommel für die Unterstützung Englands durch Amerika zu rühren, sprach Citrine auch vor dem Washingtoner Presse­klub. Citrine hielt es für richtiger, in diesem Kreise wiederum in Illusionen zu machen, nachdem derselbe Citrine kurz vorher in Neuyork vor Gewerkschaftsvertretern die Lage Englands schwarz in schwarz gemalt hatte.

Citrine griff zunächst die allen Tatsachen ins Gesicht schlagend« Lüge Churchills wieder auf und behauptete mit dreister Stirn, Deutschland habe mit den völlig unterschiedslosen Bombenangrif­fen bei Nacht begonnen. Sich mit dieser unverfrorenen, dafür aber echt britischen Lüge auseinanderzusetzen, ist überflüssig. Ein großer Teil des deutschen Volkes weiß aus eigener Anschauung, daß die RAF. es war, die mit der Bombardierung der fried­lichen Zivilbevölkerung begann, die ihre Bomben plan- und ziellos auf Arbeiterwohnviertel, Krankenhäuser und Kulturstät­ten abwarf. Deutschland hat, wie der Führer noch in feiner letzten Rede vor den deutschen Rüstungsarbeitern betonte, mo­natelang diesem unsinnigen Treiben der britischen Bombenflie­ger zugesehen, ehe die deutsche Luftwaffe zur widerholt angedroh­ten Vergeltung schrjtt.

Der britische Agitator Citrine, der in Neuyork vor Gewerk­schaftsvertretern noch in höchsten Jammertönen von demBom­benregen auf England" gesprochen und dabei erklärt hatte:Es kann niemand behaupten, daß dabei keine Fabriken getroffen wer­den!", verstieg sich hier ausZweckmäßigkeitsgründen" zu der Behauptung, daß die deutschen Luftangriffe nur wenig wirklichen Schaden anrichteten.Ich bin betroffen", so log er wörtlich,daß diemmerikanischen Korrespondenten in London die englische Lage als so verzweifelt und fast hoffnungslos darstellen. Ich habe noch vor einer Woche die Londoner Docks aufgesucht und erstaunlich wenig Schäden festgestellt. In Liverpool ist der Schaden an den Docks völlig unbedeutend. Kein einziger Kai ist zerstört, und die Hochbahn ist unbeschädigt. Nur drei Warenhäuser für Kaffee. Tee und Gurken wurden getroffen."

Churchill mag schmunzeln über diesesKönnen" seines Geistes» knechtes. Wir aber haben nur ein mitleidiges Lächeln für di«' Kreatur übrig, den die Not seiner Londoner Auftraggeber dazu zwingt, das Blaue vom Himmel herabzulügen.

An Citrine wurde aus dem Kreise der Pressevertreter die Frag« gerichtet, ob England sozialisiert werden würde. Citrine gab stot­ternd und nicht wissend, was er überhaupt sagte, zur Antwort: Sobald der Krieg vorbei ist, wird England wieder zum demo­kratischen System zurückkehren."

Bei dieser Antwort müssen selbst wir erst einmal tief Lust holen. Churchill und seine Kaste, so wenigstens wird von diesen Kriegsverbrechern immer behauptet, kämpfen für die Befreiung der unterdrückten und verstauten Völker, für die Freiheit und Gerechtigkeit in der Welt. Aus Citrines Munde jedoch erfährt«

man nun plötzlich, daß England nach dem Kriege wieder zum demokratischen System zurückkehren wird. Zurückkehren also zu einem System, das in England schon immer herrschte, zur Politik «lso der Unterdrückung und Versklavung der Völker, zurückkehren: zu den plutokratischen Ausbeutermethoden und damit zur Auf­rechterhaltung der Herrschaft des Goldes. Dafür also kämpft das englische Volk...

Riesige Gebäudeschäden Englands

4 Milliarden RM. Schäden allein durch Luftangriffe

Stockholm, 12. Dez. Einen Begriff von dem gewaltigen Ausmaß der Schäden, die infolge der deutschen Luftangriffe in England entstanden sind, geben die vom Reuter-Handelsdienst verösfent-« lichten Einzelheiten über das britische Kriegsschädengesetz, das! sich auf den Zeitraumder beiden ersten Kriegsjahre" b-zieht^ Darnach müssen die Hausbesitzer einen Betrag von 200 Millio­nen Pfund durch Beiträgezum Ausgleich der Schäden an Ee-§ bäuden und anderem unbeweglichen Eigentum" aufbringen, k'ichk genug damit, wirft die Regierung für den gleichen Zweck weiter^ 200 Millionen Pfund aus, um den zu erwartenden Schaden-, anspriichen gerecht werden zu können. Man beziffert also an amt­licher britischer Stelle die in nächster Zeit zu ersetzenden Schäden auf 400 Millionen Pfund oder rund 4 Milliarden RM.

Daß sich unter den in dieser Riefenfumme enthaltenenEe-i bäuden" trotz der Ableugnungsversuche der Londoner Jllusions- macher in der überragenden Mehrzahl Ziele von erheblicher kriegswichtiger Bedeutung finden, ist von zahllosen Augenzeugen immer wieder bestätigt worden. Nun liegt dasselbe Eingeständnisj auch von seiten des Generalsekretärs des britischen Gewerkschaft»-« verbandes, Citrine, vor, der in einer Rede vor Eewerkschaftsver-i tretern die Lage Englands als sehr ernst darstellte und ver-! sicherte, daß der Sieg ohne unaufhörliche Hilfe unmöglich wäre <

Neben diesen für England immer fühlbarer werdenden Wir­kungen der deutschen Luftangriffe ist es die deutsche Gegen-« blockade, die den britischen Kriegsverbrechern steigende Sorg« macht. Unter der UeberschriftDie größte Gefahr" schreibtNew» Chronicle" u. a., der Ernst der Gefahr der Gegen-! blockade durch U-Boote und Bomber werde in Großbritannien, voll erkannt. Der jetzige Aderlaß an der Tonnage und an den« von ihr beförderten Zufuhren sei derart, daß es so nicht weiter-! gehen dürfe. Daß die Eegenblockade gebremst wird, sei für die Sicherheit Englands unbedingt notwendig, und je mehr Maschi­nen und Personal dafür eingesetzt würden, um so besser

Eoventry im englischen Sprachschatz

Wer wußte früher überhaupt etwas von Coventry? Für die breite Oeffentlichkeit jedenfalls war sein Name ein leeres Wort. Seit der Nacht vom 14. zum 15. November d. I. jedoch ist Coventry in aller Munde, ist es zu einem Weltbegriff, ja Welt­symbol geworden. In jener Nacht warfen Hunderte deutscher Flugzeuge, als Vergeltung für die britischen Luftangriffe auf Deutschlands Zivilbevölkerung, ihre Bombenlasten auf Coven­try, jetzt eines der Rüstungszentren des britischen Empires. Die Vergeltung der deutschen Luftwaffe war so exemplarisch, daß sie von der Weltpresse mit der Vernichtung der Stadt gleich­gesetzt wurde. In England selbst versuchte man die Heimsuchung zu vertuschen. Als dies nicht mehr anging, bemächtigte man sich des Wortescoventrieren", das in der internationalen Presse in symbolischer Begriffsverbindung alsbald auftauchte, und prägte das WortCoventrierun g". Es gibt aber im englischen Sprachschatz schon länger einen Ausdruck, der mit dem Namen dieser Stadt in Verbindung steht:Die einzige Möglich­keit, ihn zur Vernunft zu bringen, ist, daß man ihn nach Co­ventry schickt", d. h. ihn ignoriert, kaltstellt, den Verkehr mit ihm abbricht, mit anderen Worten, ihn moralisch straft oder vernichtet. Früher wurden mit Vorliebe auch disziplinlose bri­tische Offiziere nach der entlegenen, damals noch kleinen Stadt in der Grafschaft Warwick strafversetzt. Der Ruf Coventrys, wi» er so in der englischen Sprache lebt, hat sich an ihm selbst erfüllt. Zu dem Begriff der moralischen Strafe hat die deutsche Luft­waffe den der physischen Vernichtung gefügt. Auch der Plan der britischen Illusionisten, Revuesterne in demNeuen Hippodrom", das stark derangiert aus dem Trümmerfeld von Coventry noch aufragt, austreten zu lassen, um auf echt englische Art rin« Wohltätigkeitsmatinee" zugunsten der arbeits- und wohnungs­los gewordenen Einwohner von Coventry zu veranstalten, wird diese Stadt nicht wieder aus ihrem Schutt erstehen lassen. Für England aber wird Coventry das Menetekel bleiben, und wen» es nottut, wird die deutsch» Luftwaffe weitere britische Städte send to Coventry!, d. h.nach Coventry schicken".

Aeber der City von London

So wirken unsere Bomben auf Hafen und City

Von Kriegsberichter Hans Rechenberg (PK.)

NSK. Bomben auf London! ist das Angriffsziel unsere» he», kigen Einsatzbefehls. Für die Besatzung unserer Maschine ist e» «sozusagen derJungfernangrifstl gegen London; die Männer haben bisher mit dem Staffelkapitän als Kommandanten ander« «Gegenden der britischen Insel oft und wirksam im wahrsten Sinne des Wortes unsicher gemacht. So machen denn die auch nicht viel Aufhebens davon, oder fiebern etwa wie es so schön und Mecht heM. dem, Webnjr des London-Einsatzes «ntaeaL

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