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Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung — Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt
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Nummer 283 Alten steig, Montag, den 2. Dezember 1940 8 3 . Jahrgaȧ
Beförderungen in der Wehrmacht
! Berlin, 1. Dez. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht hat befördert:
1. Im Heer:
. Mit Wirkung vom 1. November 191V: zum Eeneralder Infanterie den Eeneralleunant Reinhard (Hans); mit Wirkung vom 1. Dezember 1940: zuEeneralleutnanten:die Generalmajore Neuling, von Knobelsdorff, Schimpf, Schönhärl, Wetzel, Auleb.
Zu Generalmajoren: die Obersten Rossum, Jahr, Schlemmer (Ernst), Hagl, Seuffert, Mittermaier (Wilhelm), Lindig,
,Stahl, Freiherr von Schleinitz (Sigmund), Will (Otto), Dr.-Jng. Ritter von Weber.
Zu Obersten: die Oberstleutnante Kanzler (Richard), Reichert (Rudolf), Weichardt, von Rohr (Otto), Kaiser (Hermann), Freiherr Röder von Diersburg, von Uechtritz, Faeckenstedt, Weither, Koll, Köhn, Dipl.-Jng. Dr. Stammbach, Andre, Schwarz (Otto), von Boltenstcrn (Werner), von Ereiffenberg, von Ber- «uth (Julius), von Heygendorff, Solle (Gerhard), Krug, Freiherr von Vuddenbrock, Plehn, Teichmann (Fritz), Negendanck, von Hülsen (Heinrich-Hermann). Weidemann, Noack (Hermann), Schünemann, Hauck, Dr.-Jng. Czimatis, Litz, Voigt (Siegfried), Dr. Koste, Pribyl, Mahr, Geiger (Rudolf), Kemminger, Swiatko, Vichytil, Bittner (Emil), Vürkner, von Wedelstädt (Friedrich Wilhelm), Freiherr von Oer (Adrian), Creutzburg, von Detten, Müller (Walter), Löbach.
Zu Oberstärzten: die Oberfeldärzte Dr. Kaiser (Albert), Dr. Krause (Bruno), Dr. Fahrenhorst.
Zum OLerstveterinär: den OberfeÄveterinär Dr. Rup- pert (Helmuth).
2. In der Kriegsmarine:
Mit Wirkung vom 1. Dezember 1910: zu Vizeadmiralen: die Konteradmirale Fänger, Fuchs; zu Konteradmiralen: die Kapitäne zur See Krastel, Schall-Emden, Lamprecht; zum Konteradmiral (Ing.): den Kapitän zur See (Ing.) Kaufmann (Karl).
ZuKapitänenzurSee:die Fregattenkapitäne Ahlmann, von Pufendorf, Neureuther, Kienitz, Heyn, Hambruch (Rudolf), Vesper, Menzel; zum Kapitän zur See (Ing.): den Fregattenkapitän (Ing.) Born.
3. In der Luftwaffe:
Mit Wirkung vom 1. Dezember 1910: zum General der Flakartillerie: den Generalleutnant Ruggera; zu Generalleutnanten: die Generalmajore Vierlang, Schulz, Dierstling, Sützmann, Koch, Sommö, Bischer, Haehnelt, Dr. Weißmann.
Mit Wirkung vom 1. November 1919: zu Generalmajoren: die Obersten von Dewall, Mensching, von Hachenburg, von. Egon-Krieger, Langemeyer, Steinkopf, Harting.
Mit Wirkung vom 1. Dezember 1919: zu Generalmajoren: die Obersten Stutzer, Lackner.
Zu Obersten: die Oberstleutnante Dipl.-Jng. Deutsch, Jürgens, Eosewisch, Heise, Eottsching, Kumme, von Hatten, Eriepen- kerl, Silber, von Erregern; zu Oberstärzten: die Oberfeldärzte Dr. Süßbrich, Dr. Lieschke, Dr. Eckert, Vogel.
2V. Gegner im Lustkampf abgeschofsen
Leutnant Schnell erhielt das Ritterkreuz
Berlin, 1. Dez. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht verlieh auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarschall Eöring, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes Leutnant Schnell in einem Jagdgeschwader. Er hat im Luftkampf den 29. Gegner zum Absturz gebracht.
Leutnant Siegfried Schnell wurde am 23. Januar 1916 als ^ Sohn eines Oberpostinspektors in Zielenzig bei Frankfurt a. O.
! geboren und erlernte nach Beendigung der Schulzeit das Malerhandwerk. Im Jahre 1934 trat er als Freiwilliger in ein Pionier-Bataillon ein, um später in die Luftwaffe Lberzutreten. Leutnant Schnell war bei Kriegsbeginn Feldwebel und wurde am 1. September 1949 zum Oberfeldwebel befördert. Nachdem er am 14. September 1949 das Eiserne Kreuz I. Klasse verliehen bekommen hatte, wurde er in besonderer Anerkennung seiner Leistungen als Jagdflieger am 4. November zum Leutnant befördert.
Major Wick vermißt
Den 56. Gegner auf dem letzten Feindflng abgeschofsen
Berlin, 2. Dez. Major Wick, der Kommodore des bekannten Richthofen-Geschwaders und Träger des Ritterkreuzes mit Eichenlaub, ist am 28. November von einem Feindflug, auf dem er seinen 56. Gegner abschoß, nicht zurtickgekehrt und wird seitdem vermißt/ ....,
Großangriff ai
Berlin, 1. Dez. Nach beim OKW. vorliegenden Meldungen haben in der Nacht zum 1. Dezember (Sonntag) starke Kampfverbände in rollenden Angriffe« die Hafenstadt Southampton mit Bomben schwerste« Kalibers belegt. Während der Nacht konnten Flugzeugbesatzungen über 80 große und zahllose kleinere Brände beobachten» die sich schließlich zu einem einzigen Feuermeer znsammenschlossen. Ein Großkraftwerk scheint vernichtet zu sein. Die große« Borrats- und Lagerhallen im Hafen brennen lichterloh.
Während der Nacht konnte der Feuerschein von der französischen Kanalküste aus beobachtet werden. Die Brände haben gegen Morgen noch zugenommen. Eine große schwarzgelbe Rauchwolke wälzt sich über de« Kanal, die am Tage sogar von Cherbourg ans sichtbar ist.
Da der Hafen von Southampton infolge der Zerstörung in den Londoner Dock- und Hafenanlagen als Ausweichhafen für London benutzt wird, kommt diesem Angriff aus Southamptou besondere Bedeutung zu.
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London bestätigt die Wuqt der deutschen Angriffe
Amsterdam, 1. Dez. Wie der englische Rundfunk meldet, wurde in London ein amtliches Lommunique ausgegeben, das Einzelheiten über die letzten nächtlichen deutschen Luftangriffe mitteilt. Dem Lommuniqus zufolge hätten sich die deutschen Angriffe in der Nacht auf Sonntag vorwiegend auf Southampton erstreckt. Diese Angriffe seien außerordentlich heftig gewesen, und die Deutschen hätten eine ganz beträchtliche Anzahl Maschinen dabei eingesetzt gehabt. Vor allem das Zentrum der Stadt habe besonders heftig gelitten.
Es scheine jedoch, als sei die Zahl der Opfer bei diesem Nachtangriff „nicht so hoch, wie ursprünglich angenommen". Man habe sämtliche Luftschutzorganisationen Southamptons voll zum Schutz der Bevölkerung einsetzen müssen; jedoch seien ihre Arbeite« durch die Heftigkeit des feindlichen Luftangriffs wesentlich erschwert worden.
Große Brände an der Südküste
2VV Bomber brausten am Samstag mit Ungestüm landeinwärts — Brennender Scheiterhaufen quer durch London
Berlin, 1. Dez. Wie üblich verkriecht sich das britische Luftfahrtministerium in seiner amtlichen Meldung über die deutschen Angriffe in der Nacht zum Sonntag hinter der faulen Ausrede, daß „die vollen Auskünfte noch nicht verfügbar" seien. Man befürchte aber, daß eine Anzahl von Personen getötet sei.
Weiter wird zugegeben, daß im Laufe des Angriffes auf eine Stadt an der Südküste „eine Anzahl" von Bränden, hiervon einige große, verursacht und beträchtliche Schäden an Häusern und anderen Bauten (!) angerichtet seien. Bomben seien auch an anderen Orten abgeworfen worden und hätten Schade» angerichtet.
lieber die Angriffe im Laufe des Samstags meldet „International News" aus London, über 299 Bomber seien mit einem Ungestüm, wie das England seit Wochen nicht mehr erlebt habe, über die englischen Frontstellungen landeinwärts gebraust und hätten sowohl die Südostküste, wie auch London bombardiert. Nach dem schwersten Nachtangriff, den die britische Hauptstadt seit Wochen erlebt hätte, seien am Samstag über 199 Flieger an der Küste von Kent hereingebrochen und über dem Stadtgebiet erschienen. London habe im Laufe des Tages zwei Lustalarme gehabt.
Mit welcher vernichtenden Wirkung der Angriff auf die englische Hauptstadt in der Nacht zum Samstag durchgeführt wurde,' geht aus den Meldungen neutraler Korrespondenten immer anschaulicher hervor.
Die finnische Zeitung „Hufvudstadsbladet" überschreibt einen Bericht ihres Londoner Mitarbeiters „Ein brennender Scheiterhaufen quer durch London". „Helsingin Sanomat" spricht von einem Blitzangriff der Deutschen in der Samstagnacht, der in weite Gebiete Londons Vernichtung getragen habe, und hebt hervor, daß London anschließend auch am Samstag vormittag von deutschen Flugzeugen angegriffen worden sei.
United Preß meldet, daß während der Nacht nach offizielle« Schätzungen mindestens 399 Bomber pausenlos angegriffen hätten. Deutsche Flugzeuge, so heißt es in der Meldung, überflogen die Stadt fast alle halbe Minute und warfen Hunderte von Brandbomben ab. Innerhalb weniger Minuten seien neue Wellen erschienen, die in die brennenden Bezirke Explosivbomben abwarfen.
Auch in einer Stadt an der Südküste seien Brände ausgebrochen. „Vombenregen" seien auch auf die Grafschaften um London herniedergegangen.
Selbst der englische Nachrichtendienst gibt zu, daß die Schäden beträchtlich wären und die Zahl der Opfer bei dem Nachtangriff auf die britische Hauptstadt noch größer sei, als man «rspriing- lick angenommen habe.
s Southampton
Wehrmkichtsbericht vom Samstag
Erfolgreiche Bombardierung kriegswichtiger Ziele in zahlreichen Gegenden der britischen Insel. — Wieder Tag und Nacht Bergeltuugsangrifse gegen London. — Neue Erfolge gegen Eeleitzüge. — Planmäßige Zerstörung von Kampfanlagen im Küstengebiet von Dover.
DNB Verlin, 3V. Nov. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
In der Nacht vom 29. und am 29. November war London wieder das Ziel von Vergeltungsangriffen der Luftwaffe. Es wurden umfangreiche Brände in den Victoria- Docks sowie im Südwesten Londons beobachtet.
Starke Kampffliegerverbände belegten in rollenden Nachtangriffen militärische Ziele in der Hafenstadt Liverpool sowie die Dockanlagen des gegenüberliegenden Birkenhead mit Bomben, darunter eine große Zahl schwersten Kalibers. Gewaltige Explosionen und Brände in den ausgedehnte« Lagerhäusern erleuchteten weithin die Nacht. Auch andere kriegswichtige Ziele in Schottland sowie in Süd- und Mittel- England, wie Birmingham, Bristol, Portsmouth und Southampton, wurden mit zahlreichen Bomben angegriffen.
Südlich von Lizard Point griffen Kampfflugzeuge eine« Geleitzng an und beschädigten ein Handelsschiff durch schwere Bombentreffer. Britische Häfen wurden weiter vermint.
Am Namittag des 29. November setzten Fernkampfbatterien des Heeres die planmäßige Zerstörung vo» Kampfanlagen im Küstengebiet von Dover mit beobachteter Wirkung fort. Fernkampfbatterien des Heeres und der Kriegsmarine beschossen Dampfer und Eeleitfahr- zenge am Ostansgang des Kanals.
Durch Angriffe britischer Flugzeuge in Nord- «nd Westdeutschland!« der Nacht znm 3V. November wurde« außer einer kleinen Fabrikanlage wieder mehrere Häuser beschädigt, zwei Personen schwer und mehrere leicht verletzt.
Vier feindliche Flugzeuge wnrden gestern (Freitag) ab- geschossen, davon zwei im Luftkampf» zwei durch Flak-Artillerie. Zwei eigene Flugzeuge werden vermißt.
Wehrrnachlsberichl vom Sonntag
Deutscher Hilfskreuzer versenkte i« überseeischen Gewässer« bisher 79 üüv BRT. feindliche« Handelsschiffsraums Gewaltige Brande erleuchteten London «ach dem Angriff in der Nacht zum Samstag — Neuer Großangriff der deutschen Luftwaffe ans einen lebenswichtigen Hafen an der Kanalküste — Noch immer starke Brände in Plymouth — Der Erfolg der deutschen Vorpostenboote im Kampf gege« englische Schnellboote — Sechs feindliche Flugzeuge av-^ geschossen
DNB. Berlin, 1. Dez. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Ein in überseeischen Gewässern operierender Hilfskreuzer meldet als Gesamtergebnis seiner bisherigen! Handelskriegführung die Versenkung von 79 000 VRL! feindlichen Handelsschiffsraumes. Diese Ziffer umfaßt noch nicht die Erfolge der Minentätigkeit des Hilfskreuzers.
In der Nacht zum 30. November unternahm die Luftwaffe einen neuenErotzangriffaufLondon. Welle auf Welle überflog die Stadt «nd waH Bomben schweren «na schwersten Kalibers, u. a. auch auf Paddington, Kensingto» «nd Battersea. Gewaltige Brände erleuchteten die Stadr «nd wiesen den angreifenden Flugzeugen das Ziel. Auch andere kriegswichtige Ziele in Liverpool, Birmingham und Plymouth wnrden mit Erfolg angegriffen.
Am Tage beschränkte sich die Tätigkeit der dentschen Flugzeuge auf bewaffnete Aufklärung. Sie stellte fest, daß in Plymouth immer noch starte Brände, besonders in den Tankanlagen, wüte«. London wurde im Verlauf dieser Flüge erneut mit Bombe« belegt. An der Kanalküste kam es zu mehrere« Luftkämpfe«.
Bei einem der wiederholte« Versuche des Feindes, die deutschen Nachschubwege zur See z« stören, griffen englische Schnellbote vor der Schelde einen deutschen Dampfer an. Die geleitenden Borpostenboote bekämpften die feindliche« Fahrzeuge und brachten zwei Schnellbooten so schwere Treffer bei, daß mit ihrem Verlust zu rechnen ist. Ein drittes Boot wnrde schwer beschädigt. Der schwimmfähig gebliebene deutsche Dampfer konnte eingefchleppt werden.