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iLchwarzwälder Tageszeitung

Nr. 282

Bristol und Coventry im Hintergrund-

Zweckbedingte Fortsetzung der Lügenmärchen über die Coventrierung Kölns"

Berlin, 29. Nov. Je stärker die Schläge sind, die die deutsche Luftwaffe England versetzt, desto unverschämter werden die Lü­gen der englischen Amtsstellen, die diese über angebliche Erfolge der RAF. in Deutschland verbreiten. Zweifellos liegt in diesem erbärmlichen Verfahren ein System, das von der bitteren Not­wendigkeit diktiert wird, den deutschen Massenangriffen auf eng- > Usche Produktionszentren und Hafenstädte etwas Gleichartiges entgegensetzen zu müssen. Da aber die planlosen und vom militä­rischen Standpunkt aus fast kindisch zu nennenden Bomenabwnrfe der britischen Flugzeuge dazu gar nicht in der Lage sind, muß dis Lüge ersetzen, was der Wirklichkeit mangelt.

So phantasievoll nun diese Lügenmärchen auch erscheinen mö­gen, so dürftig sind sie in Wahrheit. Denn sie sind nichts anders als die Reflexe der Ereignisse, die England un­ter der Wucht der deutschen Luftangriffe durch­machen muß. Darum stellen sie den gewaltigen Zerstörungen in Bristol und anderen Städten dieCoventrierung Kölns" ent­gegen. Was die Engländer in ihren Zwecklügen der Stadt Köln andichten, ist jedoch nur ein Abglanz dessen, was sie etwa in Birmingham und Coventry selbst erlebt haben.

Wie plump und phantasiearm sie aber dabei Vorgehen, zeigt zum Beispiel der letzte Bericht des britischen Luftfahrtministe­riums, der die schon am Vortage über Köln verbreiteten Lügen noch weiter ausspinnt. Wenn darin von der Bombardierung von Kais und Docks (!) gefaselt wird, so ist das direkt ein Beweis dafür, dag die amtlichen britischen Lügner an Bristol und andere englische Häfen dachten, als sie Köln sagten. Dieser Eindruck ver­tieft sich noch, wenn man die Einzelheiten liest, die dieser erbärm­liche Lügenbericht gibt. Da ist außer Docks und Kais von Eisen­bahnanlagen, Güterschuppen, Bahnhöfen, Warenlagern, Depots und Jndustriewerken die Rede gerade wie in einem deutschen Bericht über die Wirkung eines deutschen Luftangriffes, nur mit dem Unterschied, daß die englischen Angaben völlig erdichtet sind und nur der Irreführung der unter dem Eindruck der deutschen Erfolge stehenden Bevölkerung dienen.

Die Brände, die die englischen Flieger am Rhein angerichtet haben wollen, sind nur ein Widerschein des Feuers, das sich in den englischen Flüssen blutigrot widerspiegelt. Da läßt das britische Luftfahrtministerium in seinem Lügenbericht neben zahlreichen anderen Bränden einen entstehen, dereine Länge von 1500 Meter hatte und eine große Ausdehnung in die Breite". Natürlich wurde auch derVerkehr unterbrochen" und ein gro­ßerDurcheinander" angerichtet, wobei die Zustände in Eng­land sichtlich Pate standen. Zum Schluß darf keinesfalls das schon berühmte Elektrizitätswerk fehlen. So heißt es denn in monotoner Abwandlung:Auch die Elektrizitätszentrale wurde angegriffen und die Piloten berichten, daß sämtliche Bomben ms Zielgebiet niederfielen und Brände und heftige Explosionen !verursachteu.

Nach der Lektüre dieses aufschlußreichen Berichtes über Köln» bei dessen Abfassung dem Berichterstatter sichtlich das Bild der, Zerstörungen in London oder Bristol vor Augen stand, könne« wir «ns sehr gut vorstelleu, wie schlimm de« Engländer« die deutschen Massenangrisfe in die Knochen gefahren find. Daß sich aber dieser Zustand nicht wieder verwischt» dafür wird die deutsche Luftwaffe auch weiterhin Sorge trage». Das ist so sicher»' wie die englische« Berichte über Köln erstunken und erlogen find.!

Ein kanadischer Frachter verloren

/ Stockholm, 29. Nov. Der kanadische FrachtdampferListen x", »er mit einer Ladung Heu nach England unterwegs war, ist Mach einer Reutermeldung im Atlantischen Ozean untergegangen. Das Schiff hatte am Donnerstag SOS-Rufe ausgesandt. Ein Teil der Besatzung konnte durch ein norwegisches Schiff gebor­gen werden.

i Wie Reuter meldet, gingen die britischen Vorpostenschiffe ^Dungeneß" undFontenoy" auf Grund ihrer Beschädigung durch ein feindliches Flugzeug verlöre«.

Das Seegefecht im Mittelmeer

Schwerer englischer Kreuzer mutzte aus der Feuerlinie aus­scheren, ein anderer ernsthaft getroffen

Rom. 29. Nov. lieber das Seegefecht zwischen englischen See- ftreitkräften und italienischen Einheiten berichtet ein Sonder­berichterstatter der Agenzia Stefani, der an Bord eines Kriegs­schiffes an dem Zusammenstoß teilnahm, u. a. folgendes:

Am Vormittag gegen 10 Uhr wurde ein englisches Flugzeug weit voraus gesichtet, auf das sofort Flakfeuer eröffnet wurde. Der Kurs der italienischen Streitkräfte lag Westsüdwest, während der Flug der feindlichen Maschine etwa 150 Grad von diesem Kurs abwich, was vermuten ließ, daß die feindlichen Etreitkräfte in dieser Richtung zu suchen seien. Die italienischen Einheiten wechselten daraufhin den Kurs. Spätere Nachrichten über Weg und Schnelligkeit des Gegners führten dazu, daß gegen 12.15 Uhr aus die Spitze des Gegners das Feuer mit den 20,3-Zentimeter-Eeschützen eröffnet werden konnte. Zwei Gegner wurden dabei getroffen. Durch ein geschicktes Manöver rückte man dem Gegner näher zu Leibe, und kurz darauf konnte die Vittorio Veneto" mit zwei Kalibern das Feuer gegen den Geg­ner eröffnen. DieVittorio Veneto" schoß sich sofort ein, mußte sich dann aber feindlichen Torpedoflugzeugen, die von Steuer­bord her kamen, mit geschickten Manövern entziehen. Das scharfe Feuer, dem zwei der angreifenden Torpedoflugzeuge zum Opfer fielen, zwang die übrigen Flugzeuge zum Rückzug. Das genau »orverlegte Feuer derVittorio Veneto" nötigte den Gegner» Biligst den Feuerbereich zu verlassen.

, Während dieser Phase des Kampfes sah man, wieeinschwe - »er Kreuzer vom TypKent", dessen Heck stark absackte, und ber das Feuer einstellen muhte, aus der Feuerlinie ausschor. Ei» weiterer schwerer Kreuzer wurde ernsthaft getroffen, Um 15,3V Ahr wurde ein weiterer Angriff feindlicher Torpedoflugzeuge ab» «ewiesen, wobei eines der angreifende« Torpedoflugzeuge ab» geschossen wurde.

Britischer Uebermut röcht sich!

Brasilien lehnt Londons Anbiederungsversuche ab i.Ml» de Janeiro, 29, Nov.Die Brasilianer, die di« Geschichte »res Vaterlandes auch nur etwas kennen, müssen mit berechtigter ^Verachtung die Versicherungen freundschaftlicher Sympathie ab» H huen, d e ihnen heute Großbritannien macht", schreibtGazetta He Xoticias". Tatsächlich bat kein Land der Welt seit Bear«»

unserer Unabhängigkeit deutlichere Beweise tiefer Mißachtung unserer Souveränität gegeben als das stolze Albion. Unsere Ge­schichte ist voll trauriger, empörender Episoden, die zeigen, wie Brasilien waffenlos und ohne Kriegsflotte alle Unverschämtheiten Englands hinnehmen mußte.

Das Blatt erinnert an den Zwischenfall des Kaisers Pedro II. mit der Königin Viktoria, die dessen Protest gegen die Aus- räuberung und Versenkung eines brasilianischen Schiffes durch ein englisches Kriegsschiff mir der Antwort abtat, England pflege über seine Handlungen solchen Nationen wie Brasilien, die für solche Forderungen weder geschichtliche Tradition noch Kräfte hätten, keine Rechenschaft abzulegen.

Gerade heute, so schließt die Zeitung, sei man sich der Worte Kaiser Pedros bewußt: Niemals werde Brasilien den britischen Uebermut vergehen, und eines Tages den englischen Herren die entsprechende Antwort darauf geben.

EnglandsHilfeleistung" für Griechenland

Generalvollmacht für die Kontrolle der gesamten griechischen Schiffahrt

Genf, 29. Nov. Wie der amtliche Londoner Funkdienst meldet» hat die griechische Regierung dem griechischen Schiffahrtsausschutz in London Generalvollmacht für die Kontrolle über die gesamte griechische Schiffahrt außerhalb der östlichen Gewäs­ser des Mittelmeeres sowie über griechische Schiffe von mehr als 4000 Tonnen innerhalb der östlichen Gewässer des Mit­telmeeres erteilt.

Die Maßnahme wird damitbegründe t", man wolle sicher­gehen, daß die griechischen Schiffe dem Bedürfnis der Kriegs­anstrengungen derAlliierten" (lies: der Engländer!) entspre­chend benützt werden.

Die britischen Seeräuber haben es also verstanden, sich mit Hilfe der bezahlten Strohmänner des sogenanntengriechischen" Cchiffahrksausschusses in London in den Besitz fast der gesamten griechischen Handelsflotte zu setzen, die allerdings auch bisher schon fast ausschließlich für England gefahren ist. Das Hauptziel der britischenHilfeleistung" für Griechenland der Raub der immerhin nicht unbeträchtlichen griechischen Handelstonnage ist damit jedenfalls eindeutig entlarvt.

Begräbnis von Zunis Pascha Saleh

Wachsende Unruhe unter -er ägyptischen Bevölkerung

Kairo, 29. Nov. Die Begräbnisfeierlichkeiten für den Verteidi­gungsminister Punis Pascha Saleh, der angeblich durch einen Herzschlag plötzlich verstorben ist, fanden am Donnerstag mit großem Pomp statt. König Faruk war anwesend.

Wie werter aus Kairo gemeldet wird, wächst die Unruhe der Bevölkerung über den plötzlichen Tod des Verteidigungsministers, zumal der- geheimnisvolleSchlagansall" des Ministerpräsidenten Sabry Pascha noch in frischer Erinnerung ist. Punis Pascha Saleh, der 47 Jahre alt war, erfreute sich, wie gemeldet wird, bester Gesundheit. Nachdem er vor knapp zwei Wochen zum Ver­teidigungsminister ernannt worden war, zeigte er in seiner Tä­tigkeit große Energie. Am Mittwoch starb er dann unerwartet im Salonwagen des Königs Faruk mitten während einer Unter­haltung. Die Gerüchte verdichten sich, daß auch Punis Pascha Saleh ein weiteres Opfer des Intelligence Service geworden sei, zumal sich der Verteidigungsminister ebenso wie Sabry Pa­scha entschlossen dafür einsetzte, daß Aegypten nicht an der Seite Englands in den Krieg eintrete.

In arabischen Kreisen von Damaskus erhob sich sofort die Anklage, daß die Leiter des englischen Intelligence Service die Mörder seien. Der Plan Londons, so erkläre man im Nahen Orient, sei vollkommen klar: Er laufe darauf hinaus, nach und nach alle Männer aus dem Wege zu räumen, die dem von Eng­land seit längerer Zeit verfolgten Plan, aus Aegypten ein zwei­tes Norwegen zu machen, hinderlich sein könnten. Das Wort Vergiften kehre in den Reden aller wieder. Es handle sich hierbei nicht nur um eine mehr oder weniger bestimmte Ver­mutung, sondern man habe bereits genauere Angaben über das Ableben Saleh Paschahs, der unter Umständen starb, die direkt an den Tod des Ministerpräsidenten erinnerten. Während Saleh Pascha in der Bahn fuhr, bemerkte sein Sekretär plötzlich, daß er mit den Händen nach dem Hals griff, als ob er sich Luft ver­schaffen wollte. Das Gesicht des Ministers wurde blutrot und un­mittelbar darauf stürzte Saleh Pascha zur Erde. Dis sofortige^ ^»Ee^erwiesLch als nutzlos.

Zwei ehemalige Minister erschossen

, Strenge Bestrafung der Schuldigen angekündigt ! Bukarest, 29. Nov. Die rumänische Presse veröffentlicht fol- Lenl« Mitteilung des Ministerpräsidiums:Am 26. November wurde der gewesene Minister Madgearu von Unbekannten aus seiner Wohnung geholt. Nachmittags fand man ihn erschos­sen in einem Walde auf. Am Abend des 27. November wurde Professor Iorga von Unbekannten aus seiner Wohnung geholt. Die zu seiner Auffindung und Befreiung rasch getroffenen Maß­nahmen blieben ohne Erfolg. Am nächsten Morgen wurde seine von sechs Reoolverkugeln durchbohrte Leiche in der Nähe von Plojeschti aufgefunden. Die Regierung ist auf der Suche nach den Schuldigen, die strenge Strafen auf Grund der bestehenden Gesetzen zu erwarten haben."

Englands Lage ernster als je-

Peffimistische Urteile!

Newyork, 29. Nov. Wie aus Ottawa gemeldet wird, erklärte im kanadischen Parlament der konservative Führer Hanson es für unbedingt notwendig, daß der Ministerpräsident dem Parlament und dem Lande sage, wie ernst die Lage sei und was Kanada tun könne, um England mit Menschen, Material und Rüstung zu helfen. Die Lage zeige sich ernster als je seit dem Zusammenbruch Frankreichs.

Die tatsächliche Zerstörung Coventrys, Birminghams, Bristols, Southamptons, der Verlust an Schiffen, die Erklärung Lothians über die englischen Finanzen alles dies deute auf den Ernst der Lage hin.

Ministerpräsident Mackenzie Kinst stimmte zu, die Lage sei ernst, und bald werde er zu ihr eine Er­klärung abgeben.

Wieder Dritenbomben auf Holland

Amsterdam» 29. Nov. In der Nacht zum Donnerstag griffen Churchills Flieger wieder mehrfach nichtmilitärische Ziele in Holland an. Ein großer Teil der Bomben fiel auf freies Feld! und richtete keinen Schaden an. Einige Wohngegenden haben je­doch gelitten. Dabei sind ungefähr 24 Häuser mehr oder weniger, schwer beschädigt worden. In einem Schulgebäude wurden um-, fangreiche Verwüstungen angerichtet. In einem Ort Südhollands sind zahlreiche Brandbomben auf eine Kirche und die umliegen­den Wohnhäuser abgeworfen worden. Die Kirche brannte zum größten Teil ab. In den Wohnhäusern entstanden Brände, die jedoch schnell gelöscht werden konnten. Eine Person wurde schwer verletzt.

IrMalkaWsgegeiiMSchiederZersetziW

Rosenberg sprach in der Pariser Abgeordnetenkammer

Paris, 29. Nov. Reichsleiter Alfred Rosenberg sprach am Donnerstag in der französischen Kammer zu Paris über die! Ideen von 1789 und führte u. a. aus: Die Verschwärung der, Hochfinanz und der Börsen der Weltdemokratien gegen das, deutsche Volk war schon 1914 ein durchaus bewußter Vorgang, dagegen hatte das damalige deutsche Kaiserreich keine bestimmte Vorstellung von der historischen Situation, in der es zum Kampf gestellt wurde. Trotz allem konnten die Demokratien militärisch auch über das damalige deutsche Kaiserreich und seine Wehrmacht keinen Sieg erringen. Es ist auch in der deutschen Nation nre-i mals das Bewußtsein erstorben, nicht wirklich besiegt worden zip sein, sondern nur durch Verrat und Aushungerung zermürbt da-, zustehen. In dieser Zeit aber ist durch die Erscheinung Ad »Iss Hitlers und seiner nationalsozialistischen Bewegung die gei-j stige Stellung Deutschlands inmitten der Weltprobleme immer, deutlicher geworden, und das Bewußtsein der Pflicht, den Kampf wieder aufnehmen zu müssen, um Deutschland wieder zu eine« neuen Höhe zu führen, ist der Antrieb zu einer der tiefste« politischen und weltanschaulichen Revolutio­nen geworden. Das Gold und seine Diener hatten im Welt-, krieg nur einen Scheinsieg errungen. Heute endlich siegt das Bluw das heißt die schöpferische Rassenkraft Zentraleuropas, über allH Ausbeuterkräfte, die sich über diesen Kontinent ungehemmt aus« zubreiten gedachten.

Wir haben einen Frontalkampf gegen Liberalismus,^ Marxismus, Judentum und Freimaurerei geführt. Inmitten die« ses entscheidenden Ringens gegen eine scheinbar gesicherte mch allein fortschrittlich gefeierte demokratische Ordnung haben wir, aber niemals vergessen, daß die europäischen Völker ihre Ge« schichte nicht mit dem Jahre 1789 und seinen Auswirkungen be-z ginnen konnten, sondern daß die Wurzel ihrer Kräfte sich weit in fernere Jahrhunderte, ja letzten Endes in fernere Jahrtausend«! mnabsenkt. Wir wissen sehr wohl, daß dem französischen Volk anH Ende des 18. Jahrhunderts nichts anderes übrig blieb, als ent« weder zu verrosten oder noch einmal in einer Empörung diu Rettung zu suchen. Daß Frankreich diese Erhebung durchführt^ war zweifellos noch ein Zeichen nicht gebrochener Lebenskraft, di« Losungen jedoch, die diese große Welle mit sich führte, haben nicht den starken und guten Lebenskräften gedient, sondern haben dis Menschen hingesührt zu lebensfernen phantastischen Vorstellun­gen, zu Ueberbewertung intellektueller Konstruktionen, zur Los­lösung der Individuen gus dem gegebenen alten Mutlerboden und schließlich auf Grund dieser Lebensentfremdung zur Preis- gabe des Blutes, zunächst gegenüber einem palästinensischen Parasitenvolk und schließlich zur Einführung des allen Euro­päern fremden und feindlichen Negerblutes. In den wenigen Jah­ren, die zwischen der Flucht des französischen Königshauses nach Versailles und dem Terror der Jakobiner liegen, schwang das, Pendel der Auffassungen von einer einmal jahrhundertelang herr­schenden fürstlichen und konfessionellen Intoleranz zur grundsätz- lien Toleranz aller hinüber.

Einst waren die Toleranzideen Aeußerungen schwärmerischer Denker, sie wurden dann Werkzeuge po­litischer Verschwörer und gingen dann um die Wende des 20. Jahr­hunderts über in die Hände krimineller Verbrecher. Das ist der WerdegangderJdeenvon1789. Man rief die grenzen­lose Freiheit aus und hatte vergessen, daß Freiheit nur Eestal- tungsmöglichkeit bedeutet und nicht die Durchbrechung aller Ge­stalten. Es zeigte sich bei den Franzosen, was wir selbst auch in Deutschland erleben mußten, daß eine schwache Stunde in der Ge­schichte eines Volkes die entscheidendsten Konsequenzen für Jahr­zehnte, ja für Jahrhunderte mit sich führen kann. Der kindliche Glaube vieler Millionen Deutscher an die Ehrenhaftigkeit der Reden eines Präsidenten Wilson kostete zunächst politisch, dann, militärisch der deutschen Nation den Sieg. Für Frankreich hat der Augenblick der Annahme schwärmerischer Losungen als poliz tische Grundsätze eine steigende Zersetzung des kulturellen un­wirtschaftlichen Lebens gezeitigt.

Rosenberg erinnerte daran, daß manche Denker in Deutschland (Nietzsche und Lagarde, Wagner und Houston Stewart Lhamber- lain) wie in Frankreich (Gobineau und de Lapouge) und i« England (Carlyle und Charles Dickens) vergeblich ihre stim­men gegen die soziale Not und die brutale kapitaIistischq Ausbeutung erhoben. Auf die Frage der Judeneman^ zipation eingehend, kennzeichnete Reichsleiter Rosenberg dies schwärmerischen und phrasenhaften Parolen, mit denen die Be« freiung desarmen unterdrückten Judenvolkes" gefördert wurdet Die Juden erhielten nach einem Wort Dickens doppelt« Rechte: Sie waren nicht nur Angehörige des jüdischen raum« losen Staates, der sich über alle Länder erstreckte, sondern stH hatten zugleich noch die Rechte der Staatsbürger des jeweilig von ihnen bewohnten Landes erhalten.

Der skrupellos durchgeführte Nachrichtendienst der nunmehr sich ausbreitenden jüdischen Vank.ierfamilien sicherte ihnen einen! Vorsprung gegenüber den nationalen Wirtschaftskreisen der ande« ren Völker. Der Emanzipation des Judentums folgte rund hu»i dert Jahre später die Emanzipation der Neger. Di« Erklärung eines französischen Innenministers: Es gäbe keine Un­terschiede zwischen Weiß und Schwarz, es seien alles Franzose»,' Frankreich sei nicht eine Nation von 40, sondern von 100 Mil« lionen, war eine konsequente Durchführung der Gedankenwelt von 1789. In konsequenter Durchführung dieser sogenannte« demokratischen Idee var es möglich geworden» daß ei« Schwarze« Staatssekretär in einer französischen Regierung werde« konnte, das erstemal, daß ei» Vertreter Afrikas i« weiße» Europa Xe» gierungsgewalt erhielt.

Die Freimaurerei ist «ms der Geschichte der französische» Revolution nicht wegzudenken, sind doch die Losung«« dieser Xe« wolutio« vo« de« Loge» zuallereqst verbreitet worden. ^