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Längsten Luftangriff seit Kriegsausbruch gehabt. Wohn- und Ee- fchäftsoiertel wären-verschiedene Stunden bombardiert worden. Die Schäden an Gas -und Wasserleitungen seien erheblich.
Die „Neuyork Times" veröffentlicht eine im Aausorgan der Londoner „Times" erschienene Beschreibung des schweren Schadens des Londoner „Times"-Eebäudes durch einen Bom- oenvolltreffer. „Besonders das vierstöckige Altgebäude", so heißt ns in dem Bericht, „ist völlig ausgebrannt. Die RedaL- rionsräume, das Reklamebüro sowie die Räume der Geschäfts- Leitung und der Buchhalterei sind einfach verschwunden." Das Gebäude habe einen verzweifelten Anblick der Zerstörung geboten
Churchill im Liigendeliriüm
Berlin, 26. Nov. Der Londoner Rundfunk verbreitet am Dienstag morgen in deutscher Sprache — in der englischen Sendung könnte er es wohl kaum wagen — folgenden hirnverbrannten Unsinn:
Rundfunkstationen, die unter der Kontrolle der Achsenmächte Pehen, bringen phantastische Geschichten über die Schäden, die Oie deutsche Luftwaffe Großbritannien angeblich zugefügt hat. Der Grund dafür scheint zu sein, daß man das deutsche Volk überzeugen will, daß nicht alle Luftangriffe sich über Deutschland ab- tpielen, wie es den Anschein haben könnte, und daß die deutsche Nriegstätigkeit sich nicht nur in Konferenzen mit Slowaken und Mumänen erschöpft.
2m Gegensatz zu den deutschen Behauptungen muß festgestellt «erden, daß Coventry, Birmingham, Southampton und Bristol -nicht in Trümmer liegen. Es ist nicht wahr, daß Coventry immer mach brennt. Es ist nicht wahr, daß 70 bis 86 Prozent der Londoner Dockanlagen unbrauchbar sind. Es ist nicht wahr, daß ungezählte Schiffe auf dem Meeresgrund vor der Themsemündung stiegen. Wahr ist vielmehr, daß der den britischen militärischen Dbjekten durch deutsche Luftangriffe zugefügte Schaden nicht an- «ähernd demjenigen entspricht, den das treffsichere Bombardement tder britischen Luftwaffe dem deutschen Kriegseinsatz zugefügt hat.
Die eindeutige Widerlegung des dummdreisten englischen Lügenmärchens von der erfolgreichen Bombardierung Berlins in der Macht zum Sonntag ist, wie oben mitgeteilt, von britischer Seite Mit einem „Gegenschlag" beantwortet worden, der in seiner ganzen Anlage die persönliche Initiative des Erzlügners Churchill «errät.
Während der britische Nachrichtendienst — bezeichnenderweise ausschließlich in seinen englischen Sendungen — die Bevölkerung -Großbritanniens mit seinem frei erfundenen „Luftangriff" auf Berliner Bahnanlagen aufzumuntern suchte, wurde in den für 4as Ausland bestimmten deutschsprachigen Berichten nach Entlarvung dieses Schwindels eine beinahe noch groteskere Lügenaktion eingeleitet. Das englische Volk kennt die Zerstörungen, die durch die pausenlosen deutschen Ver- aeltungsangriffe in fast allen Teilen Englands entstanden sind. 'Es hat durch Verwandte, Bekannte usw. erfahren, wie es in London, Coventry, Birmingham, Southampton und Bristol aus- fieht, obwohl bis auf Coventry die Namen der in den letzten Tagen zerstörten britischen Städte von der Zensur ängstlich ge- Heimgehalten wurden. Aber dem Ausland glaubt Churchill derartigen hirnverbrannten Unsinn vorsetzen zu können. Er glaubt, all das leugnen zu können, was unvoreingenommene neutrale Augenzeugen trotz schärfster Zensur Tag für Tag berichten, was -deutsche Flieger übereinstimmend bekunden, was die Bilder der «deutschen Wochenschauen zeigen. Er dokumentiert damit mit größter Unverfrorenheit auch die amtlichen britischen Berichte, die in ihrer typischen gebundenen Sprache doch immerhin den Umfang Oer angerichteten Verheerungen erraten lasten. Er widerruft auf «inmal sogar das amtliche Eingeständnis, daß Coventry zer- yämmert wurde und daß bereits Pläne für den Wiederaufbau dieser Stadt vorlägen.
Der Vertreter einer durchaus nicht deutschfreundlichen schwedischen Zeitung nannte Coventry „ein weitaus schlimmeres Jn- sterno, als es Dante je habe ausmalen können". Ein anderer »eutraler Augenzeuge sprach von dem „F lammen meerVir- nningham". Und diese gewaltigen Schläge wagt der Erzgauner Churchill mit den Auswirkungen der britischen Luftangriffe überhaupt in Beziehung zu setzen! Es gehört wirklich stchon eine ungeheure Dreistigkeit dazu, der Welt vorspiegeln zu «ollen, daß die vereinzelten lleberfälle weniger britischer Flugzeuge auf deutsche Wohnviertel, Krankenhäuser und Schulen, die «och dazu stets mit schweren Verlusten für die Angreifer kläglich zusammenbrechen, eine stärkere Wirkung haben sollen als die gewaltigen Großangriffe von Hunderten deutscher Bomber, die hun- Derttausende Kilogramm Bomben auf kriegswichtige Ziele in -allen bedeutenden Städten abwarsen.
Es mutz tatsächlich schon schlimm um England bestellt sei«, «enn Churchill jetzt zu so unüberbietbar dummen Schwindel- Manövern seine Zuflucht nehme« zu wüsten glaubt.
Churchills Kronzeugin von der „Athenia" verurteilt
Genf, 26. Nov. Die 33jährige Pflegeschwester Marion Campbell wurde vom Amtsgericht zu Glasgow wegen Urkundenfälschung zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. Sie hatte sich als Vollschwester und sogar als Röntgenschwester -ausgegeben, wollte auch in der Behandlung von Gasvergiftungen «nd von tropischen Krankheiten ausgebildet sein unter Vorlage »on Zeugnissen eines, Professors, besten Unterschrift sie gefälscht hatte. Die Campbell verteidigte sich mit einem Nervenzusammenbruch „infolge ihrer Erlebnisse bei der Torpedierung der „Athenia". Ihre damaligen angeblichen Beobachtungen bildeten einen Hauptbestandteil der Schwindelangaben des damaligen Marins- ministers Churchill, durch die vor allem die USA. zum sofortigen Eintritt in den Krieg gebracht werden sollten.
Die Entlarvung der Marion Campbell als Urkundenfälscherin durch einen englischen Gerichtshof bildet ^inen bemerkenswerten Beitrag für die Beurteilung der Churchill-Zeugen. Von ihnen heben sich jene Amerikaner, die in Washington eidesstattliche Versicherungen abgaben, wonach di« Torpedierung der „Athenia" durch ei» U-Boot als völlig ausgeschlossen gelten auch, wohltuend ab.
Churchill kauft abgedankte USA.-Frachter
Nenyork, 28. Nov. Die Bundesschifsahrtsbehörde gab bekannt, tzatz England den Antrag auf Kauf von acht 5660 BRT.-Frach- ßern der Black-Diamond-Linie gestellt habe, um seine Schiffs»«»- stufte auszugleichen. Es handelt sich u« Dampfer, die «tw» D» Jahre alt find.
„England so gut wie geschlagen"
Botfchafter Kenuedey wiherlegt Churchill
DRV Neuyork, 26. Nov. Den phantastischen Lügenmärchen über die angeblich vernichtenden Eegenschläge Englands und dem Optimismus, den Churchill zur Schau zu tragen versucht, gibt der Londoner Botschafter der Vereinigte« Staate«, Kennedey, jetzt eine vernichtende Abfuhr:
Wie „Neuyork Daily Mirror" mitteilte, erklärte Kenuedey den Leiter« der llSA.-Filmind«ftrie, das britische Reich stehe unüberwindliche« Schwierigkeiten gegenüber. Amerika solle erkenne«, daß England so gut wie geschlagen sei. Die USA^Film- industrie täte gut daran, die Herstellung von Hetzfilmen gegen die autoritären Staate« einzustelle«.
Daß diese offene Mitteilung aus berufenem Munde unter de« Neuyorkern Filmjuden, die mit den Londoner Kriegsverbrecher» auf Gedeih und Veroerb verbunden sind, eine „Sensation" ausgelöst hat, kann nicht überraschen.
Wieder eine „Heldentat" der RAF.
Bomben aus das Zentrum von Antwerpen
Brüssel, 26. Nov. In Antwerpen, wo sich vor einigen Tagen noch Künstler und Wissenschaftler aus Deutschland und Belgien trafen, um das Gedächtnis des großen flämischen Malers Peter Paul Rubens festlich zu begehen, hat die Royal Air Force eine ihrer „Heldentaten" vollbracht. In den ersten Morgenstunden des 23. November wurde das Zentrum der Stadt von englischen Fliegern überflogen, die wie gewöhnlich eine Reihe von Bomben auf nichtmilitärische Ziele abwarfen. Dabei wurde das weltbekannte Rubens-Denkmal auf dem Grünen Platz beschädigt- Wenn sonst auch nur Sachschaden entstanden ist, glücklicherweise aber keine Todesopfer zu beklagen find, so hat dieses neueste Attentat der RAF. doch in der Schelde- Stadt größte Empörung ausgelöst.
Wandel des Begriffs „Neutralität"
Der völkerrechtliche Begriff „Neutralität" ist durch die politische Entwicklung immer mehr ins Gedränge geraten. Die Reichs- regierung hat in einigen vor dem Kriege abgeschlossenen Verträgen dem Begriff noch einen sicheren Inhalt zu geben versucht, indem in einem Zusatzprotokoll festgestellt wurde, eine Unterstützung durch den nicht am Konflikt beteiligten vertragschließenden Teil liege nicht vor. wenn das Verha-ten dieses Teiles mit den allgemeinen Regeln der Neutralität in Einklang stehe, und es sei daher nicht als unzulässige Unterstützung anzusehen, wenn zwischen dem nicht an dem Konflikt beteiligten vertragschließenden Teil und der dritten Macht der normale Warenaustausch und Warentransit fortgesetzt wird. Die englische Blochadepolitik, wie überhaupt die englische Politik mit ihrer Grundtendenz, daß es keine Neutralität mehr geben dürfe, vielmehr alle neutralen Staaten sich an die Seite Englands stellen müßten, hat diesen deutschen Versuch zur Stabilisierung des Begriffes Neutralität zerschlagen. Es rst bekannt, wie „labil" einige Staaten, so Norwegen, Holland und Belgien, ihre Verpflichtung zu aufrichtiger Neutralität aufgefatzt haben. Eine solche Auffassung von „Neutralität" hat für diese Länder zu schwerwiegenden Folgen geführt.
Ging es in jenen Fällen noch um den „klassischen" Begriff, so erhielt er durch Italien eine neuartige Auslegung. In dem deutsch-italienischen Pakt vom Mai vorigen Jahres verpflichtete sich Rom zu militärischem Beistand. Damit war moralisch eine Neutralität Italiens in dem zwischen Deutschland und England heraufziehenden Konflikt von vornherein ausgeschlossen. Völkerrechtlich, das heißt, wenn man unter Neutralität Nicht- Teilnahme an den Kriegshandlungen versteht, blieb Italien zu - nächst neutral. Um aber die moralische Besonderheit seines Verhältnisses zum Reich auszudrücken, kennzeichnete Italien seine Haltung als „nichtkriegführend" und in einem späteren Abschnitt sogar noch prägnanter als „vor-kriegführend". Völkerrechtlich änderte sich dadurch zwar nichts. Die neue Kennzeichnung drückte lediglich einen Zu st and der Sympathie für die eine, der Antipathie für die andere Seite aus. Diese Hinzufügung zu dem Begriff Neutralität oder dessen Neudeutung hat inzwischen Schule gemacht. Spanien und Ungarn bekannten sich ebenfalls als „nichtkriegführend" und gaben dadurch ihre Sympathie für die Achsenmächte zu erkennen, während andererseits dieTürkei, als sie sich ebenfalls als im Zustande der Nichtkriegführung befindlich bezeichnete, damit ihre Zuneigung für England bekundete. Der Rätebund ist zwar bei dem klassisch-völkerrechtlichen Begriff geblieben, jedoch war durch die Tatsache, daß er sich zu enger politischer und wirtschaftlicher Zusammenarbeit mit dem Reich bereit fand, seine Sympathie für die Bestrebungen des Reiches und seine Abneigung gegen die Ziele Englands und Frankreichs eindeutig erkennbar geworden. Auch die Haltung des Rätebundes darf darum als „nichtkriegführend" bestimmt werden. „Klassische" Neutralität gegenüber dem Konflikt konnte und kann schon deshalb nicht bestehen, weil der Rätebund durch die Angliederung eines Teiles Polens an der Neuordnung in diesem Teil Europas teilgenommen und damit den englischen Kriegszielen widersprochen hat.
Durch die Beitritte zu dem Dreiervertrag ist, wie die „Köln. Ztg." aussührt, dem Begriff Neutralität nun noch eine weitere Nuance hinzugefügt worden. Die drei hinzugetretenen Staaten werden „nichtkriegführende" Staaten (was Ungarn, wie bereits gesagt, für sich schon früher erklärt hat). Mit ihrer Zustimmung zu dem Gedanken der Neuordnung Europas durch die Achsenmächte geben sie moralisch ihre Neutralität ohnehin auf. Aber der Beitritt hat noch eine weitere Folge: Diese drei Staaten stehen gleichsam auf der Schwelle zwischen effektiger Beteiligung am Krieg und Frieden. Der Dreiervertrag stellt ein Militärbündnis mit einem klar festgeleg- trn „Bündnisfall" dar. Bloß „nichtkriegführende" Staaten sind in der Lage, selbst Zeit und Anlaß ihres Eintrittes in den Krieg n«d des Aufgebens ihrer Neutralität zu bestimmen. Bei dem „nichtkriegführenden" Italien lag auf Grund des Militärpaktes der Bündnisfall von Anfang an vor, jedoch brauchte das Reich de« militärischen Beistand Italiens nicht abzurufen, vielmehr trat Italien aus eigenem Entschluß in den Krieg ein. Für die drei dem Dreierpakt neu beigetretene« Staaten würde der BLnd- «isfaL automatisch eintrrte«, falls ein bisher an dem Konflikt nicht beteiligter Staat auf der Seite der Gegner der Achse «« de« Krieg teilnähme. Für diese drei Staate« können s««it nicht die drei »rkvriinaliÄen NnterzeiLner des Dreierver
trags militärischen Beistand „abrufen" und den Bündnisfull aus« lösen, sondern nur eine bisher außerhalb stehende Macht. Dies fördere Neutralität der drei Staaten ist mithin eine „bedingung« weise". Ihre Haltung ist nicht mehr nur „nichtkriegführende", son- der«, wenn man die von Italien eingeführte Terminologie amf wenden will, zum mindesten schon vor-kriegführend. Tatsächlich! aber deckt diese Kennzeichnung die Haltung nicht mehr ganz, sie bildet bereits wieder eine neue Nuance der „Neutralität".
Wir ringen um einen Kameraden
Tragische Minuten zwischen Start und Rückkehr
Von Kriegsberichter Oskar Lachmann
DNV (PK.) „Wind und Dreck fliegt um das Leitwerk, als an einem Nachmittag in der warmen Herbstsonne gestartet wird: Der Wetterflieger hat günstige Nachrichten gebracht — an de» englischen Küste herrscht Jagdfliegerwetter. Zwar werden unseres Jagdmaschinen trotz brausenden Motors etwas böig hin- unis hergerissen; das macht aber nichts, mit eingezogenem Fahr-' gestell schießen sie dem Ziel entgegen. Die Staffeln formieren sich, dann sind sie verschwunden. Lange schauen die treuen Bordwarte und das Bodenpersonal den Jägern «ach. Werden sie all« siegreich wiederkommen??
Trübe Wolkenschleier durchziehen den Himmel über dem Kanal. Schiffe und feindliche Jäger find nicht zu sehen. Kurz hintey der englischen Küste platzen weiße Büschel hellaufleuchtend i» der Atmosphäre. Die britische Flak legt Sperrfeuer und Riche tungsschllsse. Ganz mechanisch werden die kleinen Windböen pariert, ab und zu geht ein prüfender Blick nach den Seiten uny in die Höhe. Dann kommen britische Jäger von unten herauf, i» eng aufgeschlossener Formation versuchen sie, an Höhe zu gewinnen, und ziehen weite Kreise, um einem plötzlichen Angriff unserer Staffeln zu entgehen. Immer weiter rücken die Engländer herauf, deutlich sind ihre Kokarden an den Hurricaney und Spitfires zu erkennen. Wenige Minuten später aber ist der Haufen auseinandergesprengt und drei britische Maschine« sind auf ihrem Heimatboden vernichtend zerschellt. Der Sieg ist auf unserer Seite und der Feind blitzartig verschwunden. Kein Treffer hat in dem kurzen entscheidenden Luftkampf die deutsche» Jäger erreicht.
In einigen Minuten haben unsere Maschinen auf Heimatkury den Kanal schon wieder berührt. Aber was ist das? Dort ra» ein deutscher Jäger mit größter Fahrt in die Tiefe. Hat er noch einen Gegner erblickt — oder zwingt ihn durch einen Treffes seine eigene Maschine zum Niedergehen? Auch eine Rauchfahne ist nicht zu erblicken. Zwei Kameraden lösen sich von der Staffelz Die Hand drückt den Knüppel in eine scharfe Kurve, die Gey schwindigkeit nimmt rasend zu und die Tragflächen zittern bess dieser Äbwärtsfahrt. Nur wenige Meter trennen sie noch voys der Wasserfläche. Da: eine heiße Welle durchrinnt das Blut deH nachfolgenden Kameraden — die heruntergegangene Maschine wendet vertikal; der Kamerad steigt aus und der Fallschirm öffnet sich vorschriftsmäßig in geringer Höhe über dem Wasser« Wenige Sekunden später umkreisen die beiden Jäger den mm den Wellen kämpfenden Kameraden. Er hält sich tapfer, unq die Schwimmweste erleichtert ihm den Kampf mit dem nasse» Element.
Er muß gerettet werden! Einer der beiden Jäger rast miß Vollgas los und alarmiert den deutschen Seenotdienst. Deü andere kurvt unablässig um die llnfallstelle, um diese zu markieren und das Rettungswerk zu erleichtern. Er möchte seinem Kameraden da unten helfen, aber wie? Minuten werden zuy Ewigkeit. Da öffnet er seine Kabine. Kleine Böen rucken a» der Maschine. Sanft reagiert er mit dem Knüppel zwischen de» Beinen. In dieser Situation zerrt der Kamerad in der enge» Kabine hinter sich das kleine Gummiboot hervor und bläst es auf, so gut er kann. Dann fliegt es über Bord und in den Nähe der Unfallstelle ins Wasser. Fast scheint es, als ob den schwimmende Kamerad die Hilfe verstanden hat.
Noch immer zieht er kurvend seine Kreise um die llnfallstell« und hebt mehrfach die rechte Hand. Er will den schwimmende» Kameraden Mut machen. Die Hilfe muß bald kommen. Daz oh Schreck — jetzt wird's ungemütlich: Der Benzinvorrat geht seinem Ende zu und noch einige Hundert Kilometer bis zum Heimathafen! Ein kurzer Gruß nach unten und mit schwerem Herzen muß der treue Kamerad auf Heimatkurs gehen. Der liebes gute Freund, der tapfere Kampfgenosse in so mancher Luftschlacht muß zurückgelaffen werden.
Langsam schleicht der Abend heran. Endlich, da ist die französische Küste. Wird er es schaffen oder wird der Brennstoff« Mangel ihn im letzten Moment in eine ähnliche Lage bringend Jetzt ist die Küste erreicht, bald auch der Flugplatz. Lange schon wartet man auf die fehlende Maschine. Kameraden und Bodenpersonal atmen erleichtert auf, während der Jäger zur Landung ansetzt. Alles klappt, nun schnell zum Liegeplatz. Er wird erwartet. Aber was nun? Die Latte steht. Der letzte Tropfe» Brennstoff reichte gerade zur Landung. Eine einzige Minute mehr Aufenthalt an der Unfallstelle hätte die kameradschaftlich« Treue vielleicht mit einem tragischen Ende belohnt.
Kurz und sachlich ist der Bericht über den Verbleib des Kameraden. Mit schwerem Gemüt setzen sich die Zurückgekehrte» an die Abendtafel. Die Nacht hat ihre dunklen Schatten übe« Kampfstätte und Heimathafen gelegt. Auf dem Platz des treue» Kameraden steht ein Blumenstrauß. Am nächsten Tage donner« die Maschinen wieder über sein Wellengrab und an den Steuerknüppeln sitzen die Kameraden in seinem Geist bis zum letzte» endgültigen Siege.
Ein Husarenstück unserer Flieger
Wie ein deutscher Oberleutnant die englische Insel Jersey
nahm
Von Kriegsberichter Dr. Hermann Kindt
NSK (PK.) Durch kühnen Zugriff der Luftwaffe wurde«, s» meldete der deutsche Rundfunk am Abend des 1. Juli, die Kanalinseln besetzt. Es ist interessant, einmal die Geschichte dieser Besetzung festzuhalten, wie sie wirklich war. Noch später wird gerad» diese Teilaktion des Krieges Interesse behalten, weil durch fi» zn« erstenmal englischer Boden in Europa durch deutsche Truppe» besetzt wurde.
Bo« der Normandie aus, vom Cap Caterst oder Cap de l» Haguey, find die Inseln als flache graue Streifen zwischen Horizont «nd M«er zu sehen, als Streifen, die bei diesiaem Wette«