<Keorün-»t 187?

Ausöen

Amtsblatt des Kreises Calw für Alten steig und Umgebung Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt

Wez»»,pr M»,«tl.

ur 1.<« ki»s«. 20

»d. Netrieisstör. besteht kein Anspruch

Pvst Ut 1. einschl. 18 L Deförd.-Eeb., zuz. 88 L Zustellunasaeb - y » ?- 20 L «>.tr»>«rs-».: Wur-ln^ 10 L. Bei Nicht-rschänen der Ztg A höh'Gewalt »stör, »esteht kein Anspruch aus Lieferung. Drahtanschrift: Tannenblatt. , Fernruf 321

Anzeigenpreise: Die einspaltige Millimeterzeile oder deren Raum ö Pfennig. Te

Millimeterzeile 1k Pfennig. Bei Wiederholung oder Mengenabschlutz Nachlaß nach Preis» Erfüllungsort Wtenfteig. Gerichtsstand Nagold._

Nummer 271

A l tensteig, Montag, den 18. November 1940

8 3. Jahrga»E

Botschaft des Führers an Japan

Berlin, 17. Nov. Aus Anlaß des 2600jährigen Bestehens des japanischen Kaiserhauses richtete der Führer an die japanische Nation folgende Botschaft:

Ich entbiete der befreundeten japanischen Nation anläßlich des 2600jährigen ununterbrochenen Bestehens ihres Kaiserhauses Die Grüße Deutschlands. Ich gedenke mit dem deutschen Volke in Bewunderung der Leistung, die in diesem langen Zeit­raum an dem Bau des japanischen Reiches vollbracht worden ist. Mit Stolz darf das japanische Volk sich daran erinnern, daß kein Feind jemals als Herr seine Insel betreten konnte und daß gerade dadurch seine Rasse jahrtausendelang rein erhalten blieb.

Mit Befriedigung darf Japan sehen, daß sein Einfluß im ost- astatischen Raum und seine Geltung in der Welt ständig gewach­sen find und daß es heute als führende Macht Ostäsiens Anspruch daraus erheben darf, zusammen mit den führenden Mächten an­derer Erdteile die Neuordnung einer besseren und gerechteren Welt zu gestalten.

Ich spreche daher mit aufrichtiger Freude heute dem verbünde­ten japanischen Volk meine Glückwünsche aus. Japan, das mit dem deutschen und italienischen Volk in einem harten Kampf für feine Lebensrechte steht, wird schöpfend aus seiner helden­haften Tradition, das Ziel erreichen, das ihm das Schicksal gestellt hat:

Einen erfolgreichen Frieden in einem ge» sicherten Lebensraum!

Der Führer Zn der züMUijHeir HoL-ihaZr

DNB Berlin, 16. Nov. Der Führer war am Freitag mittag auf der japanischen Botschaft bei einem Empfang zugegen, den! der japanische Botschafter in Berlin, Kurusu, anläßlich des> 2600jährigen Jubiläums des japanischen Kaiserhauses gab. An dem Empfang nahmen der Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop, der Stellvertreter des Führers, Reichsminister! Rudolf Heß, Großadmiral Dr. h. c. Raeder, Eeneralfeldmarschall Milch die Reichsminister Dr. Goebbels und Lammers, Reichs- drganrsationsleiter Dr. Ley, Reichsfiihrer ^ Himmler, Reichs­pressechef Dr. Dietrich, Staatsminister Dr. Meißner, der Staats-^ seftetär des Auswärtigen Amtes von Weizsäcker und der italie­nische Geschäftsträger Zamboni teil.

Mololow wieder in Moskau

Moskau, 16. Nov. Freitag abend pünktlich 24 Uhr Ortszeit traf dex Vorsitzende des Rates der Volkskommissare und Außenkom-^ «cissar Molotow mit seiner Begleitung auf dem weihrussischen Bahnhof in Moskau ein. Zum feierlichen Empfang des sowjeti­schen Regierungschefs und Autzenkommissars hatte sich von sowjetischer Seite eine große Anzahl maßgeblicher Persönlichkeit ten aus Staat, Partei und Armee eingefunden, darunter die stellvertretenden Vorsitzenden des Rates der Volkskommissare Mikojan, Bulganin, Kaganowitsch, Mechlis, der Kriegskommissar Marschall Timoschenko, die Volkskommissare sowie die leitenden Beamten des Außenkommissariates. Ferner waren erschienen sämtliche Angehörige der deutschen Botschaft mit Gesandten von Tippelskirch an der Spitze sowie die deutschen WaffenattachSs, der italienische Botschafter Rosso, der japanische Botschafter Ta­kekava, der chinesische Botschafter, die Gesandten der Slowakei, Rumäniens, Jugoslawiens, Bulgariens, die Geschäftsträger Angarns und Dänemarks. Gleichzeitig trafen in Moskau der deutsche Botschafter von der Schulenburg und der Leiter der deutschen Wirtschaftsdelegation, Gesandter Dr. Schnurre, ein, von denen sich der sowjetische Regierungschef und Außenkommissar beim Verlassen des Bahnhofes herzlich verabschiedete. Vom Lahnhof aus begab sich Molotow direkt in den Kreml.

Der Vorsitzende des Rates der Volkskommissare der UdSSR, und Volkskommissar für Auswärtige Angelegenheiten W. M. Molotow hat Leim Verlassen deutschen Reichsgebietes an de» Führer folgendes Telegramm gerichtet:Im Begriff, dir Grenze Deutschlands zu verlassen, bitte ich Sie, Herr Reichs­kanzler, meinen Dank entgegenzunehmen für die freundliche Auf­nahme, die mir in Deutschland erwiesen worden ist."

Präsident Molotow hat ferner dem Reichsminister des Aus­wärtigen von Ribbentrop nachstehendes Telegramm über­mittelt:Empfangen Sie, Herr Reichsminister, meinen aufrich­tigen Dank für die weitherzige und warme Aufnahme, die mir und meinen Reisegefährten in den erinnerungsreichen Tagen un­seres Nerweilens in Deutschland erwiesen worden ist."

Anloneserrs Besuch in Rom beendet

Rom, 17. Nov. Der rumänische Regierungschef General An­ton es cu hat zusammen mit dem rumänischen Außenminister Eturdza, dem Unterstaatssekretär im rumänischen Propa­ganda- und Innenministerium und den Herren ihres Gefolges 4in Samstag abend die italienische Hauptstadt verlassen. Zum Abschied hatten sich aus dem Bahnhof der Duce, Außenminister Graf Ciano, Parteisekretär Minister Serena, Minister für Volks­bildung Pavolini und zahlreiche Vertreter von Partei, Staat und Wehrmacht, der deutsche Geschäftsträger Fürst Bismarck so­wie die rumänischen Gesandten beim Quirinal und beim Heilige« Stuhl mit dem Botschaftspersonal eingefunden.

Wettere Bermchtungsschliige gegen England

Wehrmachlsbericht vom Samstag

Vergeltungsangriffe auf London Verminung britischer Häfen Erfolg des deutschen Fernbombers Sieben feindliche Flugzeuge im Luftkampf abgeschossen Jagd­geschwader Freiherr von Richthofen errang seinen 500. Luft­steg Fünf Vritenchomber von der Flak-Artillerie zum Ab­sturz gebracht.

DNB V e r liu, 16. Nov. Das Oberkommando der Wehr­macht grbt bekannt:

Am 15. November und in der Nacht zum 16. November setzten unsere Kampfflieger die Vergeltungsan­griffe anfLondon fort und erzielten zahlreiche Tref­fer, besonders auf Verkehrsanlagen, in den Viktoria-Docks und anderen kriegswichtigen Zielen. Auch sonstige Orte in Sud- und Mittel-England wurden mit Bomben belegt.

Die Verminung britischer Häfen nahm ihren Fortgang.

Ein deutscher Fernbomber griff 7VÜ Klometer westlich Irland einen großen Eeleitzug an und warf trotz heftiger Abwehr durch die begleitenden Zerstörer einen Frachter von S3VV BRT. und ein Handelsschiff von 16 000 BNT. in Brand. Die Schiffe blieben mit Schlagseite liegen.

Britische Flugzeuge griffen in der Nacht zum 18. November vor allem Hamburg an. Die angerichteten Schäden stehen in keinem Verhältnis zu dem Einsatz und konnten in den meisten Fällen schnell behoben werden. In i einer Werst wurde ein Verwaltungsgebäude beschädigt. Ein Getreidesilo geriet in Brand, der «her sofort gelöscht werden konnte. Auch ein Krankenhaus wurde wieder angegriffen. An anderen Stellen, an denen Bomben abgeworfen wurden, ist der angerichtete Sachschaden ebenfalls gering. Einige Tote und Verletzte sind zu beklagen.

Deutsche Jäger schossen im Laufe des Tages sieben feindlicheFlugzeugeim Luftkampf ab. Die Flak - Artillerie brachte in der letzten Nacht fünf, die Ma­rine-Artillerie in der Nacht zum 15. November ein britisches Flugzeug zum Absturz. Sechs eigene Flugzeuge werden ver­mißt.

Das Jagdgeschwader Freiherr von Nicht- Hofen errang unter Führung des Majors Wick seinen 500. Luftsieg.

Wehrmachlsberichl vom Sonntag

Kriegswichtige Ziele in London schwer getroffen Wieder mehrere feindliche Handelsschiffe versenkt Englischer Ee­leitzug im Kanal beschossen Abermals Britenbomben auf Wohnviertel und Siedlungen

MllB. V e r l i n, 17. Nov. Das Oberkommando der Wehr­macht grbt bekannt:

Bei den Bergeltungsangriffen auf London in der Nacht vom 15. zum 16. November wurden, wie nachträglich ge- meldet wird, Treffer auf der Waterloo-Brücke» auf einem Bahnhof rn Paddrngton, auf ein Gaswerk in Kenninaton sowie aus ein weiteres in der Nähe der Commercial-Docks erzrelt. Bei letzteren konnten große Brände beobachtet wer­den. ^n verschiedenen Städten Siidenglands, wie in Ports­mouth und Southampton, wurden kriegswichtige Ziele schwer getroffen. " ^

Am 16. November wurden die Angriffe auf London fort­gesetzt und verschiedene Orte an der SLdostkLste Eng­lands mit Bomben belegt. Im Laufe des Tages griffen deutsche Kampfflugzeugs wieder zahlreiche Schiffsziele an. Dabei wurden ein Handelsschiff von etwa 8000 BRT., ein Tanker von 3000 BRT. und ein Frachter von 2000 BRT. versenkt. Zwei weitere Frachter wurden schwer beschädigt.

Die Verminung britischer Häfen nahm ihren Fortgang.

In den Bormittagsstungen des 16. November wurde im Kanal ein nur für kurze Zeit sichtbarer englischerEe- lertzugmit guter Wirkung durch eine Batterie des Hee­res beschossen.

Die britische« Flagzeuge, die in der Nacht zam 17. Nove«. berinDeutschland einflogen, griffen besonders Ham- b « rg, Bremen und Kiel an. An kriegswichtigen Zie­len wurde nur sehr geringer Schaden angerichtet. Eine Brandbombe, die aber sofort gelöscht werden konnte, fiel in ein Trockendock. Ein Lazarett wurde angegriffen, aber die zahlreich abgeworfenen Bomben fielen in den Garten, ohne Schaden anzurichten. Weitere Angriffe richteten sich gegen Wohnviertel und Siedlungen. Es entstanden mehrere Dach- stuhlbrände, die aber rasch gelöscht wurden. Ein großer Teil der Bomben fiel in die Elbe oder in freies Gelände. 14 Tote und mehrere Verletzte sind zu beklagen.

In der Nacht zum 16. November wurde an der norv« französis ch e nKLsteein feindliches Flugzeug von Ma­rineartillerie, in der Nacht zum 17. ein anderes bei Ham­burg durch Flakartillerie und ein drittes durch Nachtjäger abgeschossen. Ein eigenes Flugzeug wird vermißt.

Vernichtende Schläge auf London

Coventry ein neues Rotterdam"

Stockholm, 17. Nov.Der schwerste Bombeuaugrisf auf Lau­don! Seit Beginn der deutschen Luftofsensive hat London solch einen fürchterlichen Lärm seiner Flakartillerie »och nie gehört. Deutsche Bomber ununterbrochen über London von Sonnenunter­gang bis Sonnenaufgang."

Das sind die Eindrücke der Londoner Korrespondenten der großen schwedischen Blätter, die den gewalitgen, pau­senlos auf die britische Hauptstadt einhämmernden deutschen Luftangriff in der Nacht vom Freitag zum Samstag in London an Ort und Stelle miterlebten.

Stockholms Tidningen" schreibt, nie habe man in London so viel schwere Feuersbriinste zählen können seit der großen Brand­nacht vom 8. September. Sprengbomben seien ausnahmslos in sämtlichen Bezirken Londons abgeworfen worden. Ein ständiger, niemals abreißender Strom deutscher Flugzeuge sei die ganze Nacht über die britische Hauptstadt dahingebraust.

Svenska Dagbladet" bezeichnet den Angriff auf London als mindesten» ebenso schwer wie den vernichtenden Schlag der deut­schen Luftwaffe gegen Coventry. Mindestens 200 deutsche Bom­ber seien in der Nacht vom Freitag zum Samstag über London gewesen. ,

Dagens Nyheter" glaubt von einer neuen Taktik der deutschen Flieger bei ihrem letzten Angriff auf London berichten zu können Anstatt wie gewöhnlich in großen regelmäßigen Wellen ihre Tod und Verderben bringende Fracht über London abzuladen, seien die deutschen Bomber diesmal in einzelnen unregelmäßigen Gruppen über London erschienen. Besonders große Schäden und Todesopfer würden in einer Londoner Vorstadt befürchtet, wo zwei schwere deutsche Bomben explodiert seien.

Unablässig und pausenlos zerhämmert die deutsche Luftwaffe i» kühnem Angriff den britischen Widerstand. Das zeigt am beste« ein heutiger Ergänzungsbericht vonStockholms Tidningen" zu der Vernichtung der britischen Rllstungszentrale Coventry. Darnach schreibtDaily Herald" in riesigen Ueberschriften zum deutschen Angiff auf Coventry:Die Katastrophe, die über Co­ventry hereinbrach, ist ein neues Rotterdam, ein neues Euernica und Louvain, die in das Schwarze Buch des moderne« Bombenkrieges eingetragen worden ist. Ganze Straßen find dem Erdboden gleichgemacht worden. Es ist schlimmer, als wen« ein Erdbeben über Coventry dahingegangeu wäre."

Stockholms Tidningen" berichtet dann weiter, daß es im Ge­schäftszentrum von Coventry oft völlig unmöglich sei, festzustellen, ob die Trümmer einstmals eine Straße oder eine Häuserreihei dargestellt hätten. Es sei so schlimm, daß die Feuerwehrleute beL den Aufräumungsarbeiten Dynamit gebrauchen müß­te n, um sich den Weg zu bahnen. Unaufhörlich seien die deutsche« Bomber immer und immer wieder über Coventry erschienen. Die! Luft sei vom Donnern der Motoren und Krachen der Luftabwehr»! granaten förmlich zerrissen worden. Die Pausen seien niemals länger als drei Minuten gewesen. Viele Männer des britische» zivilen Luftschutzes seien bei ihrer Arbeit umgekommen. Feuer-j wehrleute feien vom Luftdruck explodierender Bomben in di«! Höhe gehoben und von den Flammen weggeschleudert oder auch! direkt ins Feuer hineingeworfen worden.

Am frühen Morgen habe man gesehen, wie Ladeninhaber ansj den Trümmern versuchten hervorzukramen, was noch hervorzu­kramen war. Sie hätten dann ihre Waren auf den Gehsteige«! zum Verkauf angebote«. Alle in dieser Hinsicht bestehenden B« schränkungen seien aufgehoben gewesen. Der Verkehr sei von Po» lizisten in völlig zerrissenen und vom Staub grau gefärbten Uni­formen geregelt worden.

Coventrys Verteidigung versagte

Zur Vernichtung des englischen Rüstungszentrums

Kopenhagen, 17. Nov. Die Kopenhagener Presse veröffentlichte- am Samstag eine Reihe von Berichten über den deutschen Luft-j angriff auf das Zentrum des englischen Flugzeugbaues, Co«! ventry, der als geradezu vernichtend für die eng<4 lische Flugzeugproduktion bezeichnet wird. So wurda inPolitiken" von einer Zerstörung eines der wichtigsten eng»! lischen Rüstungszentren gesprochen. !

Unter der großen SchlagzeileDas Bombardement Coventrys^ die bisher größte Katastrophe des Luftkriege s"1 bringtVerlingske Aftenavis" eine Meldung aus Stockholm, i»s der es heißt, mit der Plötzlichkeit und Kraft eines Erdbebens se» Coventry durch den deutschen Luftangriff von einer großen Kataj