Lust war auch gestern rege. Der englische Flugplatz Widerstand leistet, setzt er weiter östlich im Raume Saint Pol bei Dünkirchen wurde mit 30 Bomben! bis zum Bug seit heute früh den Rückzug fort. Deut­belegt. Ein deutscher Flugplatz bei Douay wurde er-! sche Regimenter haben bei seiner Verfolgung vormit- gebnislos von einem feindlichen Geschwader ange- tags Cholm durchschritten. Zn Ostgalizien ist die Lage griffen; einer unserer Kampfflieger schob hier ein j unverändert. Nordöstlich Zwangorod entrissen ge- feindliches Flugzeug ab. Ein französischer Flugplatz ^ stern die auf das östliche Ufer vorgedrungenen deut

bei Nancy wurde heute früh mit 183 Bomben be­worfen. 18 Treffer sind in den Zelten beobachtet worden. Die zur Abwehr aufgestiegenen feindlichen Flugzeuge konnten den Angriff nicht hindern. 6 deut­sche Flugzeuge griffen über Chüteau-Salins 15 fran­zösische an. In dreiviertelstündigem Kampfe wurden mehrere feindliche Flugzeuge zu Notlandungen ge

schen Truppen den Russen einen wichtigen Stütz­punkt. Bei den unter österreichisch-ungarischem Ober­befehl stehenden Streitkräften der Verbündeten wur­den im Juli 527 russische Offiziere und 126 311 Mann als Gefangene eingebracht, 16 Geschütze und 282 Ma­schinengewehre erbeutet.

Italienischer Kriegss chau platz. Klei-

zwungen; als ein weiteres feindliches Geschwader in> nere Gefechte im Tiroler und Kärntner Grenzgebiet das Gefecht eingriff, zogen sich unsere Flieger ohne! waren auch gestern für uns von günstigem Ausgang. Verlust zurück. Nördlich von Saargemünd muhte ein! Zn der Gegend von Castell Tessino wurden zwei französisches Flugzeug landen; die Insassen sind ge- feindliche Kompagnien überfallen und erlitten starke fangen. Zn den Argonnenkämpfen vom 26. Zuni bis Verluste. Angriffe von Bersaglieri gegen unsere 26. Zuli nahmen wir 125 Offiziere, 6616 Mann ge- Stellungen gegenüber dem Hohen Trieb (Grcnzhöhe fangen und erbeuteten 52 Maschinengewehre, sowie. östlich des Plöcken) gelangten stellenweise bis in die sehr zahlreiches sonstiges Material. I eigenen Linien. Der Sturm unserer Reserven warf

Oestlicher Kriegsschauplatz. Nördlich den Feind jedoch wieder zurück, der durch Artillerie­des Njemen fanden örtliche Kämpfe statt. Nordöst-, feuer schwere Verluste erlitt. An der küstenliindischen lich von Nozan machten wir weitere Fortschritte;! Front herrschte vom Krn-Gebiet bis einschliehlich des feindliche Gegenangriffe wurden abgeschlagen. Zm! Eörzer Brückenkopfes, abgesehen von Artilleriefeuer Zuli wurden zwischen Ostsee und Pilica 95 623 Nus-! und kleineren feindlichen Angriffsversuchen, im gra­sen gefangen, 41 Geschütze (darunter 2 schwere), 4 ^ hen Ruhe. Dagegen unternahm der Feind im Laufe Minenwerfer und 236 Maschinengewehre erbeutet.! des gestrigen Tages und der heutigen Nacht wieder- Südöstlicher Kriegsschauplatz. Iln-, holt starke Angriffe gegen den nach Westen vordring- sere nördlich von Zwangorod über die Weichsel vor-! enden Teil unserer Stellungen am Rande des Karst­gegangenen Truppen wiesen heftige feindliche Ge-! plateaus. Oestlich Palazzo ist der Kampf noch nicht genangriffe ab. Beim Nachstob eroberten sie die! abgeschlossen. Ein von Selz und drei von Vermegli- die Höhen bei Podzamoze und machten mehr als 1666" ano angesetzte feindliche Nachtangriffe wurden unter

Gefangene. Zwischen oberer Weichsel und Bug stellte sich der Feind gestern erneut. Deutsche Truppen war­fen ihn im Laufe des Tages aus seinen Stellungen bei Kurow (östlich von Nowo Alexandria), südlich von Lenocua, südwestlich und südlich von Cholm und südöstlich von Dubienka. Der Feind hat darauf bei­derseits des Bug und auf der Front zwischen Bug und südlich Lenczna den Rückzug fortgesetzt. Cholm ist in der Verfolgung bereits durchschritten. Auf dem südöstlichen Kriegsschauplatz fielen im Zuli in die Hände der deutschen Truppen 323 Offiziere, 75 719 Mann. 16 Geschütze, 127 Maschinengewehre.

Oberste Heeresleitung.

Die österreichisch-ungarischen Tagesberichte.

(WTB.) Wien, 31. Zuli. Amtlich verlautbart vom 31. Juli mittags: Russischer Kriegs­schauplatz. Die Armee des Erzherzogs Joseph Ferdinand nahm gestern nachmittag von Lublin Be­sitz. Zhr linker Flügel überschritt in der Verfolgung die Vystra. Deutsche Truppen drangen den Wieprz abwärts vor und nähern sich von Südwest der Stadt Cholm. Der Gegner versucht an verschiedenen Punk­ten in vorbereiteten Stellungen erneuten Wider­stand zu leisten. Er wird überall angegriffen. Nord­westlich Zwangorod wiesen die auf dem Ostufer der Weichsel vorgedrungenen deutschen Kräfte heftige An­griffe ab. Die Russen erlitten grohe Verluste. Zn Ostgalizien ist die Lage unverändert.

Italienischer Kriegsschauplatz. Die italienischen Znfanterieangriffe im Görzischen haben gestern vollkommen ausgesetzt. Gegen unsere Stel­lungen am Plateaurand verfeuert die feindliche Ar­tillerie nach wie vor grobe Munitionsmengen. Zm Kärntner Grenzgebiet kam es zu mehreren Gefechten. Drei italienische Bataillone griffen nach starker Ar­tillerievorbereitung die Stellungen unserer Truppen auf dem Kl. Pal an. Es gelang dem Feind, in einen vorgeschobenen Schützengraben einzudringen, doch wurde er nach hartem Kampf unter schwersten Ver­lusten wieder vollends zurückgeschlagen. Ebenso wurde ein Vorstob italienischer Truppen beim Pah LoLinut (nördlich Paularo) auf nächste Distanz durch Feueranfall und Handgranaten abgewiesen. Am Grenzkamm, südlich Malborghet. räumte eine unserer vorgeschobenen Abteilungen einen Beobachtnngs- posten vor überlegenen feindlichen Kräften. Zn Ti­rol beschob italienische Artillerie erfolglos die Pla­teaus von Folgaria-Lavarone. Ein Angriff schwä­cherer feindlicher Kräfte im Gebiet des Monte Cri- stallo wurde blutig abgewiesen.

(WTB.) Wien, 1. Aug. Amtlich wird mitge- leilt vom 1. Aug.: Russischer Kriegsschau­platz. Zwischen Weichsel und Bug entbrannte ge­stern erneut an zahlreichen Punkten heftiger Kampf. Nnsere Verbündeten warfen den Feind südwestlich Dubienka, südlich von Cholm und südl. von Lenczna. Nördlich Lublin wiesen unsere Truppen starke Gegen­stöße ab und setzten seither ihren Angriff fort. Bei Kurow stürmte eine im Verbände der Armee des Erzherzogs Zoseph Ferdinand stehende deutsche Di­vision zwei hintereinanderliegende feindliche Linien. Oesterreichisch-ungarische Truppen erkämpften sich den Weg bis Nowo-Alexandrija. Während hier am Ost­ufer der Weichsel und bei Lublin der Gegner noch

schweren italienischen Verlusten abgeschlagen.

Der Stellvertreter des Chefs des Eeneralstabs: von Höfer, Feldmarschalleutnant.

Zur Lage im Osten.

Köln, 1 . August. DieKölnische Zeitung" meldet lt.D. T." aus dem Kriegspressequartier: Nachdem die sehr wichtige Eisenbahnverbindung IwangorodLublinCholm für die Russen völlig verloren sei, wäre nunmehr auch der östliche Abschnitt dieses Raumes arg bedroht. Die verbündeten Kräfte seien in Stellungen eingedrungen, welche für die russische Armee im Raume östlich der Weichsel eine unangenehme Bedrohung bedeute. Diese Ent­wicklung des Angriffs der Verbündeten mache die russische Weichsel-Bogfront erschüttert und habe sie ins Rollen gebracht. Die weitere Entwicklung werde bald ersichtlich sein.

Senf, 1. August. DerDeutschen Tageszeitung" wird gemeldet: Das Pariser Losungswort zur be­vorstehenden Räumung Warschaus lautet: Die Deutsche» erobern eine leere Nußschale. DerTemps" vertraut seinen Lesern an, d'e Russen haben seit 3 Wochen Warschau von allem Wertbefitz geleert. Die Presse gehorcht dabei offenbar einem höheren Winke uud lobt die russische Politik, welche die Feinde in die unwegsame» Sümpfe locke. Dagegen sagt Hervä: Eine derartige Rede sei verbrecherisch. Das Volk müsse wissen, daß die Feinde die russische Frontlinie um 150 Kilometer verkürzten, so daß sie hinreichend Kräfte gegen die Italiener sowie gegen Frankreich werfen könnten.

Wien, 1 . August. Der Kriegsberichterstatter derNeuen Freien Presse" meldet lautDeutsch. Tagesz." am 31. Juli : Die Russen setzen dem Vor­dringen der über die Weichsel vormarschierenden Teile der Armee Woyrsch starken Widerstand ent­gegen, was leicht begreiflich ist, da die Flanke der sich über Lublin zurückziehenden Armeeteile durch die auf dem östlichen Ufer operierenden feindlichen Kräfte bedroht werden dürfte. Das wäre insbe­sondere dann der Fall, wenn verbündete Truppen, wie Teile der Ioseph-Ferdinand-Armee den Bystrshiza überschritten haben. Der Verlust der Eisenbahn­verbindung AwangerodLublinCholm, die auch ohne die gestern erfolgte Wegnahme von Lublin für die Russen in Berechnung kam, da die Eisenbahn an mehreren Punkten schon im Feuerbereich der Artillerie der Verbündeten war. ist für die Beweg­lichkeit der im Raume zwischen Warschau und Jwan- gorod und von da bis zu den am Bug stehenden russischen Kräften, von nicht zu unterschätzender Be­deutung. Es wird in diesem Raume, wo sich die Russen in starken Ausnahmestellungen zum Wider­stand stellten, noch gekämpft.

Bern, 1. Aug. DerBund" schreibt zur Kriegs läge: Mit dem Durchbruch bei Piaskt kann, wenn den Russen nicht ein kaum zu erwartender Gegen­angriff glückt, die Lateralverbindung Jwa«gorod u«d Cholm als verloren betrachtet werden. Durch den Weichselübergang bei Kocieny wird die direkte Verbindung WarschauJwangorod so gut wie zer­schnitten. An der Nordfront stehen die Deutsche« zwifche» Rowogeorgiewskund Soworow unerschüttert.

In drangvoller Enge kämpfen die Russe« jetzt, der Not gehorchend, nicht dem eigenen Triebe, um ihren Rückzug aus der polnische« Ze»tralst«llu«g, um hinter dem Bug auf einer aufgerichteten und ver­kürzten Front einer weitzurückgeschobenen Grund­linie den Feldzug behelfsmäßig noch einmal zu be­ginnen. Ihre Hoffnung, zwischen Weichsel und Bug standzuhalten, ist vielleicht noch nicht ganz ge­schwunden, aber unverkennbar bauen sie ab. Sie haben sich endlich zu dem einzig vernünftigen und gesunden, aber bitteren Mittel, zum allgemeine« strategischen Rückzug entschlossen. Stegemann be­leuchtet dann kritisch die Ausführungen imRußky Invalid," dessen Strategie man zwar in gewissem Sinne als richtig, aber auch als behelfsmäßig und etwas invalid bezeichnen müsse. Im Zeitalter der Maschinen und der Industrie den Feldzug von 1812 zu wiederholen, sei sehr gefährlich. Kriegsgeschicht­liche Analogien seien oft trügerisch. Das gelte be­sonders von der erwähnten, die jetzt in allen Zei­tungen spuke.

Die russische Rückzugslinie in Gefahr.

Kopenhagen, 1. Aug. WiePolitiken" meldet, sind die englischen Nachrichten aus Petersburg voll Besorgnis über die große Gefahr, die der russische« Armee durch die Armee Below droht, die jetzt außerhalb der Festung Kowno am Njemen steht. Falls es ihr glücken sollte, diese Festung zu nehmen und das östliche Flußufer zu besetzen, sei die russische Rückzugslinie in großer Gefahr. Die englischen Meldungen weisen noch darauf hin, daß Below über große Massen von Reiterei verfügt und schneller vorrücken könne, als sich berechnen läßt. Man steht es deshalb als einen klugen Schritt des russischen Generals an, die Weichselfestungen Polens zu räumen, die doch den modernen Geschützen nicht ftandhalten könnten.

Nur" wegen Munilionsmangels.

Berlin, 2. Aug. Aus Haag erfährt dasBerliner Tageblatt", daß der dortige russische Gesandte eine amtliche Mitteilung veröffentlicht zur Erläuterung des russischen Rückzuges aus Polen, worin gesagt wird, nur vorübergehender Mangel an Munitio« veranlasse die russische Armee, sich aus der Festung», linie auf den Njemen u«d de« Bug zurückzuziehen, was dem ursprünglichen Plan des russischen General­stabs gemäß die Operationsbasis sei.

Eine dunkle Ahnung".

Berlin, 2. August. Nach demBerliner Lokal- anzeiger" schreibt dieNowoje Wremja" über die Lage: Eine dunkle Ahnung beschleicht uns. Die Lage ist schlimmer als im japanischen Krieg, doch ist bis jetzt die Ahnung noch nicht Gewißheit.

Ein feindlicher Torpedobootszerstörer gesunken.

Konstantinopel, 1 . August. Zuverlässigen Prt- vatberichten zufolge ist ein großer feindlicher Tor­pedobootszerstörer aus unbekannter Ursache im Schwarzen Meer auf der Höhe von Keeken, östlich von Schtle, gesunken.

Vermischte Nachrichten.

Wieder feindliche Flieger über Freiburg.

Berlin, 1. August. Gestern Morgen gegen 6 Uhr erschienen über Freiburg i. v. wiederum feindlich« Flieger. Es gelang, eines der Flugzeuge bei Mun­zingen herunterzuschieben. Zwei leichtverletzte In­sassen wurden gefangen genommen.

Stapellauf des großen Kreuzers Hindenburg."

(WTB.) Berlin, 1 . August. Der heute äuf der Kaiserlichen Werft Wilhelmshafen vom Stapel gelaufene große KreuzerErsatz Hertha" hat auf Befehl des Kaisers und Königs den Namen Hinden­burg erhallen. Die Taufe ist von Ihrer Exzellenz Frau von Hindenburg vollzogen worden. General­feldmarschall von Hindenburg hat anläßlich des Stapellaufes folgendes Telegramm an den Kaiser gerichtet: Ew. Kaiser!, und König!. Majestät bitte ich heute an dem Tage des Stapellaufes des großen KreuzersErsatz Hertha" meinen tiefempfundenen ehrerbietigsten Dank dafür untertänigst zu Füßen legen zu dürfen, daß ein stolzes Schiff Ew. Majestät Marine fortan meinen Namen tragen soll. Meine nnigen Wünsche werden den Kreuzer stets in der festen Zuversicht geleiten, daß er überall, wo er auf- " tritt, als treuer Diener seines Kaiserlichen Herrn iber die Wohlfahrt, Sicherheit und Ehre des Vater­landes wachen wird. Feldmarschall von Hindenburg.

Das türkisch-bulgarische Abkommen. Paris, 2. August. DerTemps" erfährt aus diplomatischer Quelle, daß das türkisch bulgarische Abkommen eine wohlwollende Neutralität bis zu« Kriegsende vorfieht.