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geworfen. Die Leuchtbomben erhellten große Teile der Stadt. Mehrere große Feuersbrünste entstanden."

Göteborgs Handels- und Schiffahrtszeitung" berichtet eben­falls Einzelheiten von den letzten Nachtangriffen der deutschen !Lustwaffe auf London. Die deutschen Flugzeuge seien, so heißt es, unmittelbar nach Eintritt der Dunkelheit in Gruppen von vier, fünf und sechs Maschinen erschienen. Zunächst seien Leucht­bomben abgeworfen worden, und an diese reihten sich dann die Sprengbomben. Es seien gewaltigeFeuers brünste ent­banden, zum Teil auch in den Randgebieten der Stadt. Das «latt fügt hinzu, daß auch am Tage Angriffe erfolgt seien, und zwar mitten in der lebhaftesten Verkehrszeit. Von den Schäden, die entstanden sind, wird unter anderem die Zerstö­rung eines Sägewerkes gemeldet. Auch eine Fabrik sei getroffen worden. Die für die Aufräumungsarbeiten eingesetzten Pioniere Hätten alle Hände voll zu tun, um die Arbeit zu bewältigen. Jetzt seien besondere Arbeitslosenabteilungen aufgestellt worden, die ebenfalls für Aufräumungsarbeiten eingesetzt würden.

Die englische ZeitungBirmingham Post" plaudert in dem Legreiflichen Eifer, den Mut und die Ausdauer der Engländer zu preisen, einige Tatsachen aus, die mit den Versicherungen des Londoner Jnformationsministeriums über dengeringen Scha­den" durch deutsche Luftangriffe in einem geradezu grotesken und lächerlichen Widerspruch stehen. So heißt es bei der Be­gründung der Auszeichnung eines Feuerwehrmannes z. B.: Bei einem kürzlichen Großangriff feindlicher Bomber auf den s Hafen von Dover wurden Brände auf Schiffen und in Oel-

l lagern (!) hervorgerufen. Die Luftangriffe erstreckten sich un­

unterbrochen über den ganzen Tag (!). Während dieser Angriffe leisteten alle Angehörigen der Berufs- und Freiwilligen-Feuer- wehr von Dover ausgezeichnete Arbeit in schwierigen und ge­fährlichen Umständen." Einer der Feuerwehrmänner hat nach der gleichen Schilderungein in Flammen stehendes Schiff be­treten, das Explosionsmaterial enthielt (!) und dort gegen Brände angekämpft". In einem anderen dieser Einzelberichte heißt es:Während eines kürzlichen Luftangriffes wurden Bom­ben abgeworfen auf ein Oeldepot, und Benzintanks wurden an mehreren Stellen von den Bomben durchbohrt, wobei ernste Brände entstanden (!)."

Der italienische Wehrmachtsbericht

Feindliche Flugplätze und Verteidigungsstellungen in Nord- »nd Ostafrika erfolgreich bombardiert 11 englische Flug­zeuge am Boden zerstört Frachtdampfer im Roten Meer schwer getroffen

Rom, 17. Okt. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Do« nerstag hat folgenden Wortlaut:

Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt:

, Der Kommandant des U-Bootes, der das im gestrigen Weh« H machtsbericht erwähnte feindliche U-Boot vomPerseus"-Typ versenkte, ist Korvettenkapitän Bandino Vandini. Bei dem ! englischen Kreuzer, der, wie bereits im Wehrmachtsbericht vom ! Mittwoch mitgeteilt wurde, von einem italienischen Lufttorpedo

I getroffen worden ist, handelt es sich nach einer Mitteilung der

- englischen Admiralität um dieLiverpool". Dieser Kreuzer

, hat 9300 Tonnen Wasserverdrängung und ist mit zwölf Ge-

k schützen von 15,2, acht Geschützen von 10,2 Zentimeter, sechs Tor- : pedorohren und drei Flugzeugen ausgestattet.

In Nordafrika Patrouillenzusammenstöße, die zu unseren Gunsten verliefen. Unsere Jagdstaffeln bombardierten die feind­lichen Flugplätze von Fuka, Quasiaba, DabL un^die feindlichen Verteidigungsstellungen im Gebiet von Maaten Bagush und Marsa Matruk. Trotz der heftigen Flakabwehr wurden aus­gezeichnete Ergebnisse erzielt. Alle unsere Flugzeuge sind zurück- gekehrt.

! Die feindliche Luftwaffe bombardierte heftig die Stadt To- Lruk mit Brisanz- und Brandbomben. Einige Anlagen und ! 45 Wohnhäuser wurden beschädigt, neun Baracken zerstört, keine

? Opfer. Einige auf Derna abgeworfene Bomben haben weder

Opfer noch Schaden verursacht.

In Ostafrika hat eine Eingeborenenabteilung einen eng» ^ lischen Posten südöstlich von Daga River Post angegriffen. Der Feind ergriff die Flucht und ließ in der Eile Waffen, Munition und Zugtiere zurück.

Unsere Fliegerstaffeln bombardierten die Militäranla­ge» aus der Insel Perim sowie den Flughafen von Ehrbarem. Ueber dem letzteren Flughafen wurde außerdem von einer un­serer Jagdstaffeln ein überraschender Tiefangriff dürchgefiihrt» bei dem 11 Flugzeuge am Boden zerstört, ein Munitionslager i»

- die Luft gesprengt und ein Lastkraftwagen zerstört wurde.

^ Eine weitere Fliegerstassel hat im Roten Meer zwei große, j von einem Kriegsschiff begleitete Frachtdampfer ange«. ' griffen. Einer davon wurde schwer getroffen. Feindliche Flug­zeuge, die eingreifen wollten, wurden von unseren Bombern zum Kampf gestellt, die ein Flugzeug vom Blenheim- i Typ und wahrscheinlich auch eines vom Gloster-Typ abschießtzn i - konnten.

> Feindliche Flugzeuge bombardierten Diredaua, Decamere, Tes- , fenei, Casiala und Eondar, wobei es nur in Gondar einen Toten

- und einige Verwundete gab, leichte Sachschäden. Spätere An- i griffe auf Diredaua und Harrar wurden von unseren Jagdstaffeln ! ^verhindert, die die feindlichen Flugzeuge zum Abdrehen ! zwangen, bevor sie ihre Bomben abwerfen konnten.

Zllufiorismaschine auf Hochtouren

Verzweiflungsreaktion auf die ungeheuren Wirkungen der verstärkten deutschen Bergeltungsangrisse

DNB Stockholm, 17. Okt. Die gewaltige» Verheerungen, die durch die verstärkten Bergeltungsangrisse der letzten Tage und Nächte entstanden find, haben den Londoner Kriegsverbrecher« offensichtlich einen ungeheuren Schock verseht. Ihre tiefe Bestür­mung äußert sich in einer erneuten Verschärfung der Zensur und «iner fühlbare« Verstärkung der Jllufionspropaganda.

Diese amtliche Schönfärberei, die unter dem ersten frischen Eindruck der Schreckensnächte vom Dienstag und Mittwoch sogar i« den offiziellen Berichten etwas in den Hintergrund getreten iwar, ist am Donnerstag auch wieder in den Kommuniques che, englische« Nachrichtendienstes festzustellen. Man versucht »ari«, der englische» Oeffentlichkeit auf einmal ganz dreist und «»verfroren weiszumachen, daß die letzten nächtlichen deutschen WMangrifse «Mt das Ausmaß angenommen hätten, wie frühere

Schwarzwälde? Tageszeitung

i Nachtangriffe (!). Alleroings muß der Nachrichtendienst dann in ! einer weiteren Meldung zugeben, daß Donnerstag gleich bei Tagesanbruch deutsche Flugzeuge wieder ihre Angriffe auf England fortgesetzt Hütten. Die Maschinen seien teilweise im Schutz der Wolken qn der Küste von Kent eingeflogen und hät­ten sich in nordwestlicher Richtung bewegt. In London habe es bereits am Vormittag zweimal Luftalarm gegeben.

Ein Musterbeispiel unverfrorener Schönfärberei ist ein Be­richt eines Sonderberichterstatters von Reuter, der folgende, angesichts der wirklichen Zustände nahezu idyllisch anmutende Schilderung zum besten gibt:Während meiner heutigen zwei­stündigen Autorundfahrt durch London an beiden Ufern der Themse stellte ich fest, daß das industrielle und private Leben ebenso aktiv war wie jemals zuvor (!). Es ist den deutschen Bombern in der letzten Nacht gelungen, ein wenig mehr (!) die­ser ungeheuer ausgedehnten Stadt und ihres Weichbildes zu be­schädigen, aber es ist reine Prahlerei, zu behaupten, daß in London bereitsbeispielloses Chaos" herrscht. Die Verkehrsver­wirrung ist nicht schlimmer als in den Vorkriegstagen. Unter­wegs setzte ich mich in ei» Cafe. Der Milchmann, der Bäcker und der Fleischer waren alle gekommen und hatten ihre Waren normal geliefert. Frauen gingen mit Einkaufskörben und Netzen vorbei.

Wenn der von Lügen-Reuter" fabrizierte Erguß trotz aller gespieltenHarmlosigkeit" gewisse Eingeständnisse enthält, so beweisen die Berichte unvoreingenommener neu- ! traler Augenzeugen trotz der erneut angezogenen Zen- ^ surschraube immer wieder die grenzenlose Verlogenheit des bri- i tischen Jllusionsschwindels. So berichtetUnited Preß" aus London, eine vierstündige Stadt-Rundfahrt zeige, daß kein ein­ziger Bezirk frei von Kriegsspuren sei. Noch vor wenigen Wo­chen sei es möglich gewesen, ausgedehnte Stadtgegenden zu durch­streifen, ohne auf Bombenverwüstungen zu stoßen, heute sei dies nicht mehr möglich.

Die am heutigen Donnerstag vorliegenden Londoner Eigen­berichte der schwedischen Presse lassen durch ihren geringen Um­fang an neuem Material und ihre vorsichtige Ausdrucksweise den verstärkten Eingriff des britischen Zensors erkennen. So kannSvenska Dagbladet" nur andeuten, daß einer der be­rühmtesten Londoner Plätze getroffen und riele Häuser in der Umgebung dieses Squares durch dauernde Bombardierungen zerstört sind, ohne den Namen nennen zu dürfen. Jmerhin er­klärt der Londoner Vertreter von "Dagens Nyheter" rundweg, daß das, was London jetzt erlebe, wohl das Schwerste sei, was den Londoner Einwohnern bisher zugemutet wurde. Man müsse staunen über das menschliche Vermögen, überhaupt noch so viel aushalten zu können. Der Berichterstatter sagt weiter, daß es schwer sei einen vollen Ueberblick über den Umfang der Schä­den zu erhalten. Kennzeichnend jedoch sei die Schwere der Zer­störungen in den Londoner Verkehrsstraßen durch den Hinweis,

! daß der Autsüusverkehr gewaltige Umwege machen müsse, um die zerstörten Straßen oder die Trümmerhaufen der zerstörten Gebäude in den Straßen zu umfahren. Die Schäden in der Londoner City könne man bereits alsastronomisch" be­zeichnen.Svenska Dagbladet" hebt in seinem Augenzeugen­bericht die Zerstörungen dadurch hervor, daß es von unzähligen Verschüttungen durch die Trümmer der zerstörten Gebäude von London berichtet. An verschiedenen Stellen wurde teils mit, teils ohne Erfolg durch die Rettungskolonnen versucht, Ausgra­bungen durchzuführen. Die Berge von Glasscherben von den zertrümmerten Fenstern in den Londoner Straßen seien so un­erhört groß, daß es trotz der fortgesetzten Aufräumungsarbeiten erst nach vieler Mühe möglich gewesen sei, mit ihrer Beseitigung zu beginnen. Eine große Bombe sei in ein großes Möbelgeschäft eingeschlagen und habe dann den deutschen Bombern als Feuer­zeichen gedient, die darauf in der Nähe dieser Brandfackel ihre Eier" abgeworfen hätten Die finnische ZeitungHelsingin Sa- nomat" bezeichnet den Angriff auf London in der Nacht zum Mittwoch als den schlimmsten aller bisher dort erlebten. Zum ersten Male hätten die Bewohner Londons auch mit bloßem Auge die deutschen Formationen beim Hellen Mondschein sehen können. Der Angriff sek der erste eigentliche Nachtangriff ge­schlossener Formationen aus London gewesen. Gewaltige Feuer­schäden seien entstanden, und die Vrandmannschaften hätten un­ter den schwersten Bedingungen arbeiten müssen.

Neue Milliarden siir Churchill

Mit weiteren Kreditgesuchen über die neu bewilligte Mil­liarde Pfund zu rechnen

Stockholm, 17. Okt. Von den 615 Unterhaus-Abgeordneten wa­ren, wie Reuter meldet, am Mittwoch nichteinmalbOAb- geordnete im Unterhaus erschienen. Entweder haben sich die Volksvertrelcr bei dem Bombenhagel, der auch am Mittwoch unaufhörlich über die britische Hauptstadt niederging, nicht aus den Luftschutzkellern gewagt, oder sie haben sich gescheut, die Ver­antwortung für eine Milliarde Pfund, bis der Schatzkanzler als neuen Kredit forderte, zu übernehmen. Erst Anfang Juli hat das Unterhaus einen Kredit von der gleichen Höhe bewilligen müssen. Vorsichtig gibt der parlamentarische Korrespondent Reu­ters zu, daß seit Beginn des Krieges mehr als eine halbe Mil­liarde neuer Steuern, die selbstverständlich vom Volk zu tragen find, erlassen wurden.

Ueber die tro st l o s e F i n a n z la g e desreichen" Englands hat bereits Anfang August Schatzkanzler Kingsley Wood den Schleier gelüftet, indem er zugab, daß das Defizit des Staatshaushaltes, den man ohnedies in London als Entbehrungsbudget" bezeichnet hat, damals schon bereits 2,2 Milliarden betragen habe. Vorbeugend gibt Reuter bekannt,es je- unwahrscheinlich, daß die heute bewilligte Summe von einer Milliarde Pfund für den Rest des Finanzjahres ausreiche. Man werde vielmehr das Parlament um einen neuen Kredit ersuchen müssen. Aber, so fügt die englische Nachrichtenagentur hinzu, schon der heute bewilligte Kredit sei die einzige Möglichkeit, eine In­flation zu vermeiden".

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Kabel USAEngland unterbrochen

Neuyork, 17. Okt. Die Kabeloerbindung zwischen den Ver­einigten Staaten und England war in der Nacht zum Mittwoch und am Mittwoch früh viele Stunden lang unterbrochen. Die amerikanische Kabel-Gesellschaft Western Union mußte während der Nacht ihren Kabeldienst 8>j Stunden einstellen, desgleichen di> amerikanische Nachrichtenagentur Associated Preß, die zwischen N uyork und London ihr eigenes Kabel benutzt. Kurz nachdem die Western Union am Mittwoch früh die Kabelverbindung wie­der ausgenommen hatte, mußte die amerikanische Kabelgesellschaft

Nr. 24S

Ccmmercial Lable Company den London-Dienst einstellen. Neu­york Post" zufolge untersagten die Londoner Zensoren die Be­kanntgabe der Gründe.

Eine amerikanische Feststellung

Britische Luftwaffe kann die deutschen Angriffe nicht abwehren«

New Park, 17. Okt. Die Erkenntnis, daß die britische Luft­waffe nicht mehr in der Lage ist, die deutschen Angriffe auf Eng- kand abzuwehren, kommt in einem Leitartikel derBaltimore- Eun" vom Donnerstag zum Ausdruck. Besonders beunruhigend sei die Tatsache, so schreibt das Blatt, daß die britischen Abschuß- ziffern die Schwäche der englischen Luftverteidigung erkennen ließen. Wenn man sich den Verlauf der letzten Luftkämpfe vor Augen halte, so muß man zugeben, daß die deutsche Luftwaffe immer wieder die britische Luftverteidigung durchbrochen und erheblichen'Schaden verursacht habe.

Britische Admiralität gesteht

KreuzerLiverpool" durch Torpedoflugzeugbeschädigt"

Stockholm- 17. Okt. lieber den Zusammenstoß italienischer See- und Luftstreitkräfte mit britischen Seestreitkräften im Mittel­meer veröffentlicht das amtliche britische Nachrichtenbüro Reuter am Mittwoch folgendes zweites Communiqus der britischen Ad­miralität:Der Oberkommandierende im Mittelmeer meldet nunmehr, daß einer unserer Kreuzer, und zwar dieLiver- poo l", während des Angriffs feindlicher Torpedoflugzeuge be­schädigt wurde, als er nach seinem Operationsstützpunkt im Mit­telmeer zurückkehrte. Dieser Kreuzer ist nunmehr im Hafen an­gelangt. Die Verluste waren nicht schwer, und die nächsten An­gehörigen werden sobald als möglich benachrichtigt."

In einem ersten amtlichen englischen Bericht unterschlug man einfach die Beschädigung dieses Kreuzers, um sie dann einen Tag später zugeben zu müssen. Das ist nur eine Kostprobe derElaub- würdigkeit".der amtlichen Berichte der britischen Admiralität, derenWert" hiermit wiederum klar erwiesen ist.

Feiger Ueberfall britischer Zerstörer

Berlin, 17. Okt. Vor der norwegischen Küste haben englische Zerstörer ein kleines Hilsssahrzeug der Kriegsmarine mit über­legenen Kräften angegriffen. Das deutsche Schiff ist nach tapfe­rer Gegenwehr mit wehender Fahne untergegangen. Die eng­lischen Zerstörer haben mit Artillerie und mit Maschinengeweh. ren auf die im Wasser schwimmende Besatzung weiter geschossen. Sie haben damit einen neuen Beweis für ihre verbrecherische Kriegführung gegen Schiffbrüchige geliefert. .

Genau wie die Engländer bei Narvik auf die schiffbrüchige Mannschaft eines deutschen Zerstörers feuerten, genau wie sie bei dem Ueberfall auf dieAltmark" die sich über das Eis ret­tenden Seeleute beschossen, so haben sie auch in diesem Falle allen Gesetzen der Humanität und der internationalen Verein­barung zum Trotz hilflose Schiffbrüchige beschossen. Diese bri­tische Methode ist nun schon so oft angewendet worden, daß in ihr System liegen muß. Daß die eingetretenen Verluste nur gering waren, ist lediglich darauf zurückzuführen, daß die bri- schen Zerstörer sich nach ihrer Heldentat schleunigst zuriickzogen. Die Ueberlebenden konnten von den deutschen Fahrzeugen ge­rettet werde«.

Sechs Salven vertrieben die Engländer

Berlin, 17. Okt. Durch gut liegendes Feuer unserer Marine- Artillerie wurde, wie im OKW.-Bericht vom 16. Oktober ge­meldet, an der Kanalküste ein nächtlicher An­griffsversuch zurückgeschlagen.

Es war, wie wir hierzu noch erfahren, eine mondhelle Nacht, als der Ausguckposten einer Küstenbatterie plötzlich auf See Mündungsfeuer erkannte und Alarm gab. Die Batterie eröff- nete sofort das Feuer und es genügten sechs gut liegende Sal­ven, um den Feind in kürzester Zeit zum Abdrehen zu zwingen. Nur wenige Schuß hatte der Feind abgeben können, die dem Hafen von Dünkirchen gelten sollten. Es zeigte sich, wie schlecht der Engländer von See aus auf Landziele schießt. Ob­wohl es Nacht war, hatte sich der Feind der Küste nicht auf kurze Entfernung genähert, sondern das Feuer schon eröffnet, als er sich noch weit draußen auf See befand. Ohne jede Möglichkeit, Einschläge beobachten zu können, schoß er planlos gegen ein von ihm aus nicht erkennbares Landziel. Es war dieselbe Methode, mit der die britischen Flieger bei ihren nächtlichen Einflügen aus großer Höhe operieren.

So wurde militärischer Schaden nicht verursacht.

Japan kann den Burma-Weg zerstöre»

Tokia, 17. Okt. Am Vorabend der Wiederfreigabe des gemäß dem englisch-japanischen Abkommen seit dem 18. Juli gesperrte» Burma-Weges schreibt dieJapan Times" in einem Leitartikel: China witd wahrscheinlich die Wiederfreigabe dieses Weges feiern. In Wirklichkeit aber wissen die britischen, amerikani­schen und chinesischen Diplomaten genau, daß dies ein sehr fau­ler Sieg ist. Man glaubt nämlich, der Burma-Weg fei geeignet, Tschiankaischek wieder mit genügend Kriegsmaterialien zu ver­sehen, und biete China auch wieder die Möglichkeit, Waren aus­zuführen, für die es fremde Devisen erhält.

Der B«rma-Weg wird jedoch weder für die eine noch für die andere Funktion in Frage kommen, seitdem Japan dank de« Erwerb der Einflugsmöglichkeit nach China durch Jndo-Chi«a hindurch in die Lage versetzt wurde, diese» Weg durch seine Flugzeuge mit Bombe« zu belegen und zu zerstören.

Diederöffnung der Hongkong-Straße?

Feste Entschlossenheit Japans

Tokio, 17. Okt. (Ostafiendienst des DNB.) Im Zusammenhang .mit der in der Nscht zum Freitag erfolgenden Wiederossnung der Burma-Straße durch die Engländer drückt die zapamicy Presse am Donnerstag allgemein die ruhige, aber feste Entschl I- senheit Japans und seiner Wehrmacht aus, diesem Problem m entsprechenden Maßnahmen zu begegnen. Große Beachtung > drt dabei auch die anscheinende Absicht der Engländer, chUM den früheren Vereinbarungen mit Japan auch den Lres runzsweg nach Tschunking über Hongkong I der zu öffnen.