Schwarzwälder Tageszeitung
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ramais Ichwach und wehrlos war. Er sprach von der Be-" ! ° tuna dieser Stätte der Entscheidung, an der vor 19 Jahren . erbitterter Kampf um dieses Land geführt wurde. Der «Mssührer hieß am Schluß all diese Männer, Frauen und Sinder im Namen des Führers willkommen und versprach ihnen, dem Führer iht Gelöbnis der unbedingten Gefolgschaft zu
Im Anschluß an die Rede begab sich der Reichsführer ff
- Ehrenmal, in dessen Innern er einen Kranz zu Ehren der «iallenen Freiheitskämpfer niederlegte. Die Reise des Reichs- Mrers ff führte von dort weiter über Eleiwitz, Sorau und Skotschau nach Weichsel, wo eine Arbeitstagung der an der ümsiedlungsaktion beteiligten Stellen stattfand. Im weiteren Verlauf der Fahrt wurde in Nikolai unweit Pleß ein gröberes Lager der Volksdeutschen Mittelstelle besucht, das ebenfalls Vuchenland-Deutsche für kürzere Zeit beherbergt. Die Be- fichtigungsreise fand ihren Abschluß in Kattowitz.
Der Marschbefehl
„Landesschützen find auch Soldaten"
ADZ (PK.) Seit Wochen hatten wir nichts mehr von ihm gehört, obwohl er uns noch beim Abschied zugerufen hatte: „Ich Mibe Euch mal!" Karl war eigentlich immer ein Mann von Wort, auf jeden Fall ein ganzer Kerl. Das wußten wir seit dem Tage, an dem er sich beim Vormarsch.durch ein minenverseuchtes Gelände im Westen an Stelle eines dafür eingeteil- ten Kameraden an die Lenkung des ersten LKW. setzte.
„Laß man, Du hast vier Kinder zu Hause", sagte er nur ganz einfach und schwang sich freiwillig auf das am meisten gefährdete Fahrzeug. So war Karl seit jeher. Ein Kamerad durch und durch. Es sei alles Glücksache bei Preußens, pflegte er immer zu sagen und lachte dabei,' als wenn er das Glück persönlich in Erbpacht genommen hätte.
Polen und Frankreich hatte er gut durchgestanden, und dann bekam er eines Tages den Marschbefehl. Wie ein Blitz aus heiterem Himmel trafen ihn anscheinend die zwei unerwarteten Worte darin. Er blickte etwas betroffen abwechselnd auf diesen Marschbefehl und darüber hinweg ins Leere. Und dann lasen wir selbst die beiden Worte: Landesschützen-Vataillon.
Wir konnten uns denken, was in ihm vorging. Er war nicht mehr der Jüngste, aber er hatte es sich niemals anmerken lassen. War immer mit vorne weg, nicht mit unüberlegtem Feuereifer, sondern mit Umsicht und Geschick. Er roch förmlich die Gefahr, ging ihr aber nicht einen Zentimeter aus dem Wege, sondern überlistete sie eher durch rechtzeitiges Erkennen. Und gerade wenn es irgendwo brenzlich wurde, beim Uebergang über di« Bzura oder die Aisne, wenn es hieß, höllisch aufpaffen, dann war Karl in seinem Element. Dann war er mit Herz und Hand dabei und hielt jede Marschleistung durch, wenn die Füße auch hinterher, weiß der Teufel, manchmal gemuckt haben.
Nm empfand er zum ersten Male die unleugbare Tatsache, daß er inzwischen etwas älter geworden war. Auf dem Marschbefehl stand es ja schwarz auf weiß zu lesen: Landesschützen- dotaillon.
Warum uns dieses Erlebnis heute so deutlich vor Augen steht? Weil wir von Karl Nachricht bekommen haben. In seiner frischen lebendigen Art schreibt er von seinem Dienst, schreibt er von dem Lager und „seinen" Gefangenen, die er selbst noch vor wenigen Monaten machen half und die er nun dort zum Arbeitseinsatz führt. Auch dort im Gefangenenlager heiße es, bei Wind und Wetter auf dem Posten zu sein und seinen Mann ja stehen. Auch da gebe es einsatzfrohe deutsche Soldaten, die das Herz auf dem rechten Fleck haben. Und wenn der Dienst vielleicht weniger abwechslungsreich als bei der Feldtruppe sei, so lieferten sie dort erst recht tagtäglich den Beweis dafür, daß ihnen die nimmermüde Pflichterfüllung seit jeher als oberster Erundsatz fest in den Knochen fitze.
Wir wußten es vorher, und er hätte seinen Schlußsatz „Landesschützen sind auch Soldaten" gar nicht zu schreiben und zu unterstreichen brauchen. Wir haben seinen Irrtum von damals erkannt, als Karl noch glaubte, daß er nun zum alten Eisen gerechnet werden sollte. Jetzt denkt er auch anders darüber. Er hat wiedermal — Glück gehabt bei Preußens.
> Kriegsberichter H. von Kobilinski.
Meister -es Sprengstoffes
Die Arbeit unserer Sturmpioniere
Von Oberstleutnant a. D. Benary
Die Nacht ist dunkel Der Pionierleutnant schiebt, sich an das Mußufer heran Der Wind raschelt im Schilf. Wie ein Wald steht es um das Bett des Narew. Aber dort weiter rechts blinkt, Denn der Mond für ein paar Augenblicke hinter den Wolken hervorlugt, der Wasserspiegel, der Ufersand auf. Der Leutnant vüscht die Böschung hinab. Er horcht. Totenstill bleibt es drüben. Der Pole schläft. Der Leutnant tappt vorwärts. Er mißt die Wasserstiefel, er prüft den Untergrund: „Hier geht's, hier können Dir übersetzen!" Er flüstert dem Gefreiten zu: „Beobachten Sie Deiter, ich hole die anderen!" Er hastet durch die Dünen. Er trifft das Bataillon beim Ablade» der Brückenkolonne im nahen Gehölz. Er berichtet Der Major nickt, gibt seine Befehle. Schwei- tragen die Sturmtrupps die Faltboote dem Ufer zu.
Morgennebel braut über dem Tal. Geschütze sind in Stellung Mangen, Eranatenwerser, Maschinengewehre. Hart an den Bode» gepreßt, von Weidengebüsch notdürftig getarnt, liegen die Pioniere wenige Schritte vom Wasser. Der Pole scheint Verdacht Mopst zu haben. Ab und an knallt ein Schuß. Langsam rinnt di* Zeit. „Jetzt!" Der Zeiger der Armbanduhr rückt auf die verabredete Minute: „Los!" Der Leutnant springt als erster hoch, bi' Pioniere folgen. Lautlos lassen sie das Boot zu Wasser. Flink klettern sie hinein, stoßen ab, steuern auf die Flußbreite. Da beginnen die Nebel zu weichen und tm gleichen Augenblick "ackert das polnische Feuer auf. Ringsum brummt und singt es, Mtzen kleine, groß« Wafferfontänen Dir eigenen schweren Was- dlribe» die Antwort nicht schuldig. Auf der Stelle setzt ihr M«er «in. Die Hölle scheint über dem Flußbett entfesselt. Der Maginann des erste» Boote» greift nach dem Herze», sinkt zu- laaunrn. Der Leutnant ergreift statt seiner da» Paddel. Wenige Mnblickr später stoße« di« Boote knirschend auf das jenseitige ff», «l» fi« noch halb im Wasser sind, springen die Pionier« Ha» hnuus. stürmen den Han« hinaus, aus dem au» «inulneu
Postenlöchern und Grabenstücken ihnen Gewehr- und Maschinen- 1 gewehrfeuer entgegenschlägt. Im Nu haben sie es unterlaufe». Handgranaten wirbeln, Maschinengewehre knattern. Schreckensbleich heben die Polen die Hände. Die Sturmpioniere weisen mit der Hand nach rückwärts: „Dort sammeln!" Sie jagen weiter, sie nehmen die Schützengräben, die vorgeschobenen Geschütze auf den Uferhöhen. Sie schaffen den Brückenkopf und halten ihn wider alle Gegenangriffe der Polen, bis andere Pionierkompagnien die Infanterie übergesetzt haben und sie ablösen.
Der Divisionskommandeur sieht auf die Karte: „5 Kilometer noch bis zur Warthe. Der Flieger meldet: Die Brücke ist noch unversehrt. In einer Stunde kann meine Jnfanteriespitze am Fluß sein, wenn sie der Pole bis dahin nicht sprengt..." Der Pionierhauptmann legt die Hand an den Stahlhelm: „Darf ich Vorfahren, Herr General?" Der-General sieht ihm fest ins Auge: „In Gottes Namen." Der Hauptmann steigt zu dem Leutnant der Aufklärungsabteilung im Panzerspähwagen. Zwei seiner Leute, ein Unteroffizier, ein Pionier hocken auf einem zweiten Panzerspähwagen. Die beiden Wagen brausen in toller Fahrt an der marschierenden Kolonne entlang, ins Niemandsland hinein. Da raucht auch schon das Flußtal auf. „Wahrhaftig, die Brücke steht noch." Aber graugrüne Gestalten machen sich an ihr zu schassen. Der Leutnant gibt noch mehr Gas, verdoppelt fast die Fahrt. Kurz vor der Brücke erst bremst er. läßt das ME. sprechen. Die. Polen stürzen davon Der Hauptmann, die Drahtschere in der Rechten, springt aus dem Wagen, rast auf den vordersten Brückenpfeiler los: „Zum Teusel, da glimmt schon die Zündschnur!" Ein Schnitt und die Gesahr ist fürs erste gebannt. Aber sie kann noch anderswo lauern. Der Unteroffizier und der Pionier! sind schon an ihrem Hauptmann vorbeigestürzt, verschwinden unter der Brückenwölbung, klopfen und tasten Pfeiler und Bogen ab, ob nicht irgendwo eine Zündung angebracht ist, melden ihrem Kompagniesührer, der hinter der 'Deckung des Panzerspähwagens am jenseitgen Ende der Brücke sie erwartet: „Alles in Ordnung!" Del Hauptmann atmet auf: „Geschafft!" Der Weg für die Division in die Weite des Ostens ist frei.
Rauch und Staub verhüllen das Vorfeld, Granaten wuchten aus die feindlichen Bunker und Hindernisse. Fliegerbomben donnern auf sie herab. Von Deckung zu Deckung, von Trichter zu Trichter arbeiten sich hinter der Feuerwalze die Sturmtruppen an die feindliche Abteilung heran. An ihrer Spitze die Sturmpioniere. Der Leutnant späht durch delr Qualm: „Belfert nicht dort aus dem Bunker ein Maschinengewehr... das wie durch ein Wunder von dem Zerstörungsfeuer verschont blieb?" „Drauf, Lungens! Drauf! Von rückwärts bekommt ihr es am besten!" Er packt selbst zu, reißt die letzten lpaniühen Reiter zur Seite. Ern Gefreiter drängt sich mit geballter Ladung an ihm vorbei, legt sie an die Bunkertllr, zündet — krachend lehnt sich die Tür zur Seite. Aber der Pole gibt das Spiel so leicht nicht verloren. Er feuert aus der Oeffnung mit Maschinengewehr und Maschinenpistole. Da zischt ihm ein Feuerstrahl ins Gesicht. , Der Flammenwerfer in der Hand der Sturmpioniere tut sein Werk. Er bricht den letzten Widerstand.
Sturmpioniere! Sie sind die Wegbereiter, die Bahnbrecher der Schwesterwaffe. Sie sind Meister des Sprengstoffes. Sie verstehen zu steuern, zu rudern, zu staken, Schncllbrücken zu strecken, Schäden an zerstörten Brücken im Handumdrehen auszubessern. Sie kennen keine Furcht. Sie scheuen kein Feuer. Sie tragen nicht umsonst die schwarze Farbe, Vre Farbe der Todesbercitschaft, an Kragenspiegel und Mütze. Sie sind st ''-^eit, sich für andere zu opfern. (X)
Bier schneidige Fliegerosfiziere geehrt
Berlin, 16. Okt. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht verlieh auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarschall Eöring, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes: Major Falck, Lommodore eines Nachtjagdgeschwaders, Hauptmann Makrocki, Kommandeur einer Zerstörergruppe, Hauptmann Groth, Kommandeur einer Zerstörergruppe, Oberleutnant Streib, Staffelkapitän in einem Nachtjagdgeschwader.
Major Falck ist als Lommodore durch seine unbändige Einsatzfreudigkeit und seine ungestüme kämpferische Haltung seinen Besatzungen ein Vorbild. Das Geschwader hat in der Dunkelheit trotz der Kürze seines Bestehens bereits 16 Luflsiege errungen. Der junge Eeschwadercommodore war selbst bereits achtmal Sieger im Luftkampf. Hauptmann Makrocki Hot seine Zerstörergruppe in tapferem Draufgängertum von Erfolg zu Erfolg geführt. Die Gruppe hat 115 Lustsiege erringen können, zwei Sperr- ballone abgeschoffen und 33 Flugzeuge am Boden zerstört. Der Gruppenkommandeur ist selbst neunmal Sieger im Lustkamsps gewesen, hat einen Specrballon abgeschoffen und neun Flugzeuge am Boden vernichtet. Hauptmann Groth hat als Kommandeur einer Zerstörergruppe zwölf Luftficge errungen. Er ist ein hervorragender Jagdflieger und hat sich als vorbildlicher Eruppen- kommandeur ausgezeichnet bewährt.
Oberleutnant Streik hat als Staffelkapitän acht Luftsiege errungen, davon sieben in der Nacht. Ein Beweis seines fliegerischen Könnens und seiner Einsatzsreudigkeit, die als soldatisches Beispiel vorbildlich für die neue Jagdbetätigung ist. Er hat in der Nacht vom 30. September zum 1. Oktober, wie seinerzeit der Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht bekanntgab, drei feindliche Flugzeuge abgeschossen.
Oberleutnant Werner Streik wurde am 13. Juni 1911 zu Pforzheim als Sohn eines Kaufmanns geboren. Er besuchte die Oberrealschule und erlangte 1931 das Reifezeugnis. Am 17. Juli 1931 trat er als Fahnenjunker in das Infanterieregiment 14 ein, wurde am 1. Juni 1935 zum Fähnrich und am 1. Oktober zum Oberfähnrich befördert. Gleichzeitig wurde er zur Luftwaffe versetzt, gehörte zurFliegergruppeEöppingenund wurde am 2V. April 1936 zum Leutnant befördert. Als Beobachter gehörte er zu einer Aufklärungsgruppe, tat Dienst als Kompagnie- cffizier einer Ausbildüngskompagnie und wurde 1937 zur Ausbildung als Flugzeugführer nach Schleißheim kommandiert. Am 1. August 1938 wurde er zur Ausbildung als Jagdflugzeugführer zum Jagdgeschwader Richthofen kommandiert und am 1. Dezember als Flugzeugführer in ein Jagdgeschwader versetzt Er kam dann in ein Zerstörergeschwader, wurde am 1. April 1939 zum Oberleutnant befördert und fand Verwendung als Kompagnie- osfizier, bis er im Juli in ein Nachtjagdgeschwader versetzt wurde.
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Wie plant das Kriegs-WHW.?
Monatelang« Vorbereitungen für jeden Sammeltag
NSK. Jede WHW.-Sammlung erfordert im Frieden wi« cm Kriege eine monatelange Vorbereitung. Was zunächst schon die Auswahl, Planung und auch Bestellung der Abzeichen sowie ihre Verteilung aus die verschiedenen Produktionszentren (Gablonz, Erzgebirge, Tirol, Schwarzwald, Thüringen, Westfalen usw.) angeht, so beginnt die eigentliche „Eeneralarbeit" mindestens ein halbes Jahr vor der Sammlung. Die Entwürfe zu den Abzeichen liegen dann schon längst vor, sind also noch viel früher entstanden.
Zunächst werden alle Entwürfe ausgeschieden, die nicht sinnvoll genug oder nicht geschmackvoll sind. Dann spielt die Materialfrage eine große Rolle, denn die Abzeichen sollen gleichzeitig materialecht sein und nur aus reichlich vorhandenen Roh- und Werkstoffen, wie z. V. Glas, Leichtmetall, Kunstpreßstoff oder Holz, hergestellt werden. Erst wenn es soweit ist und die Wahl getroffen wurde, kann es an das Bestellen gehen, bei dem natürlich in erster Linie Notstandsgebiete Berücksichtigung finden. Je nach der Notwendigkeit zusätzlicher Beschäftigung dieser oder jener Industriezweige gehen dann die Aufträge an die betreffenden Gebiete.
Auch die V erwendungdereingehendenGel« der aus Spenden, Lohn- und Eehaltsopfer usw. ist inzwischen festgelegt worden. Die ersten Besprechungen hierüber finden in der Regel im Juli und August statt, d. h. alfo etwa drei Monate vor Beginn des jeweiligen Winterhilfswerkes. Diefer Planung kommt in mehr als einer Beziehung die größte Bedeutung zu. Nicht fo sehr hinsichtlich der Verteilung der WHW.-llnterstützungen auf die als würdig und bedürftig befundenen Familen, denn die Arbeit der Auswahl und Zusammenfassung in Listen, Hand in Hand mit der Festsetzung der Höhe der Sachspenden und Varunter- stiitzungen, erfolgt ja schon in den Ortsgruppen.
Der Schwerpunkt liegt auf einem ganz anderen Gebiet. Zunächst muß festgestellt werden, welche Beträge für die übliche WHW.-Vetreuung aufzuwenden sind und welche andererseits für Sonde rbetreuung benötigt werden. Denn es liegt auf der Hand, daß besonders bedürftige Gebiete oder solche, die von irgend einer Naturkatastrophe hart getroffen wurden, bevorzugt behandelt werden. In der Vergangenheit galt dies z. B. zunächst für die wirtschaftlicken Notstandsgebiete, wie die Bayerische Ostmark, Teile oes Erzgebirges und des Schwarzwaldes sowie Thüringen usw., dann für die ins Reich heimgekehrten Gaue, alfo für oas Saarland, die Ostmark und schließlich das Sudetenland, und jetzt für die befreiten Gebiete Danzig-Westpreußen, den Warthegau, Ostoberfchlefien, Eupen-Malmedy, das Elsaß und Lothringen. Es versteht sich von selbst, daß die Altreichsgaue jetzt diesen Gebieten gegenüber zurückzustehen haben und auch gern zurllckstehen, denn dort, wo es gilt, di« Wunden jahrzehntelanger Fremdherrschaft und bewußter Vernachlässigung zu heilen, dort' ist Hilfe zur Zeit wichtiger als bei uns.
Der zweite wichtige Gesichtspunkt der Planung ist di« Auswertung der im WHW. liegenden Möglichkeiten nach der wirtschaftlichen Sette hin. Ohne das WHW. wäre es beispielsweise dem durch Jahre in schwerster Krise befindlichen Gablonz und der dortigen Schmuckwarenindustrie sehr schlecht ergangen. Durch die WHW.-Aufträge konnte das Schlimmste vermieden und das Durchhalten erheblich erleichtert werden. Dann: 1933 war der deutsche Fischverbrauch sehr gering und die deutsche Fischereiflotte lag größtenteils brach, lohnte es sich doch einfach nicht auszufahren, wenn regelmäßig der größte Teil der Fänge unverkäuflich blieb! Hier griff das WHW. ein. Durch riesig« Aufkäufe auf den Fischversteigerungen — die Fische wurden dann im Rahmen der Sachspenden an die Betreuten ausgegeben — brachte es diesen Teil der deutschen Wirtschaft wieder auf Touren und sparte damit zugleich enorme Deoisenmsngen ein, die sonst für Fleisch und Fette ins Ausland gegangen wären. Außerdem brachte es dadurch weiten Volkskreisen den Geschmack am hochwertigen Seefisch bei, was sich besonders jetzt, während des Krieges, sehr günstig auswirkt.
Einige Jahre später, als unsere Kohlernte überreich war und die Gefahr bestand, daß sie nur zum kleinsten Teil verwertet werden könne, griff abermals das WHW. ein. Es bewirkte hier die volkswirtschaftlich dringend gebotene Steuerung der Ernte durch entsprechende Auskäufe und Verteilungen. Das Ergebnis? Zunächst Unterbringung der Kohlernte und damit Rettung riesiger Werte für die Landwirtschaft. Damit aber wieder Einsparung entsprechender Beträge an Devisen, die sonst für teures Auslandsgemüs« hätten aufgewendet werden müssen.
So arbeitet und plant das WHW. jahraus jahrein, denn immer wieder gibt es Möglichkeiten, die in dieser oder jener Hinsicht zum Nutzen des ganzen Volkes ausgewertet werden könn n. Des ganzen Volkes, und nicht nur jener kleinen oder größeren Zahl von betreuten Volksgenossen? Damit aber ist die überragende Wichtigkeit des WHW. wie der gesanU r NSV.-Arbeit, von der ja das Winterhilfswerk nur ein T lgebiet darstellt, hinlänglich bekundet. Sorgend, vorbeugend und aufbauend wird hier gearbeitet und geplant, un rmüdlich und unverdrossen, denn der Gedanke an das Ziel an das siegreiche, stolze, freie Deutschland, an den sozialisti ,en Volksstaat, das allen schaffenden Volksgenossen Glück verheißt, und die Gewißheit, den stolzesten Besitz der Rat in, seinen Opfergeist, zu führen, spornt jeden Mitarbeiter zu größten Leistungen an. D.
Frick und Josef Wagner erhielten da» KNegsoervrenst- kreuz k. Klaffe. Der Führer hat dem Reichsmknkster des Innern, Generalbevollmächtigten für die Reichsverwaltung, Dr. Wilhelm Frick, und dem Oberpräsidenten und Gauleiter der Provinz Schlesien, Reichskommissar für die Preisbildung Josef Wagner, in Anerkennung ihrer besonderen Verdienste um die Durchführung von Kriegsaufgaben das Kriegsverdienstkreuz I. Klaffe verliehen.
Metz di« jüngste deutsche Großstadt. Infolge Eingemeindung der Ortschaften Möntenich, Langenheim, Martinsbann, Wallern und Sankt Julian erhöhte sich die Einwohnerzahl der Stadt Metz um 25 000. Damit überschreitet Metz die Hunderttausendgrenze um 5000 und ist somit in die Reihe der deutschen Großstädte ausgerückt.