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Amtsblatt des Kreises Calw für Altenfteig und Umgebung Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt

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«stummer 242

Alten st ei g, Dienstag, den IS. Oktober 194V

KS. Jahrgauß

Dieser Krieg ist Judas Krieg"

Der beftverpflegte Soldat

Die Verpflegung der Wehrmacht im Kriege

Von Eeneralstabsintendant Eeheimrat Pieszszek

NSK (Fr. O.) Auch die gute und ausreichende Versorgung des Solaten mit Verpflegung hat ihren Anteil an dem so er­folgreichen Verlauf des Krieges. Als dem Verfasser dieses Auf­satzes im Jahre 1927 die Leitung der Verpflegungsabteilung des damaligen Reichswehrministeriums übertragen wurde, waren Mobilmachungsvorbereitungen irgendwelcher Art nicht getroffen. Sie waren auch bis 1933 durch die einengenden Be­stimmungen des Schandvertrages von Versailles stark einge­schränkt. Erst nach der Machtübernahme konnte die Versorgung der Wehrmacht mit Verpflegung imMobilmachungsfalle nach völlig neuen Gesichtspunkten so aufgebaut werden, daß sie frei beweglich nach allen Fronten den Anforderungen des Feld- und Heimatheeres so gerecht wurde, wie es in dem verflossenen Kriegsjahre der Fall war.

Gegenwärtig ist die Wehrmacht auf dem Gebiete der Ernäh­rung der größte Lagerhalter, die größte geschlossene Verbrau­cherschaft, das größte Unternehmen auf dem Gebiete der Gemein­schaftsverpflegung, der größte Vrotfabrikant und das größte Echlächtereiunternehmen der Welt. Die deutsche Lebensmittel­industrie wird zu einem erheblichen Teil von ihr beschäftigt. Hunderttausende von Offizieren, Beamten, Mannschaften, An­gestellten und Arbeitern sind tätig, .um die hungrigen Münder zu sättigen. Allein etwa 100 900 Mann versehen als Feld- und andere Köche ihren Dienst an den Feldküchen.

Voll Dankbarkeit soll bei dieser Gelegenheit des Reichsernäh- nmgsministeriums, des Reichsnährstands und der gesamten Kutschen Landwirtschaft gedacht werden, die in verständnis­voller Zusammenarbeit mit den Wehrmachtstellen zu den Erfol­gen beigesteuert haben. In ungezählten Lagern im Operations­und vor allem im Heimatgebiet sind Vorräte für lange Zeit aufgespeichert.

Die Lebensmittel sind so beschaffen, daß sie allen Anforde­rungen, vor allem auch auf dem Gebiete der Sonderver­pflegung der Flieger, Luftlande-, Panzer-, Gebirgs- und sonstigen Truppen genügen. Ohne Dauerbrot, Mischkonserven, Prehgemüse, Vitamindrops und Futterkonserven wären die enormen Leistungen der Truppen nicht möglich gewesen. Täg­lich verlassen zahlreiche Züge, nach einem bestimmten System oder den Anforderungen der Armeen entsprechend beladen, die Verpflegungsmagazine. In der großen Schlacht in Frankreich waren auf der berühmten Rollbahn nicht weniger als 8000 Lastkraftwagen allein für den Nachschub der Verpflegung eingesetzt.

Feldkostzusammenstellungen brachten Ordnung in die Aus­wahl der Verpflegungsmittel, so daß richtige Speisezettel von den Feldköchen durchgeführt werden konnten. Kochlehrstäbe waren überall eingesetzt, um die Feldköche dauernd zu schulen. Die lediglich Soldaten befördernden Züge führten Eisenbahn- lüchenwagen mit ebenfalls geschultem Personal mit, um bei langer Fahrt schmackhafte Kost auszugeben. Mit dem Deutschen Roten Kreuz sind Vereinbarungen getroffen, um durchfahrende Soldaten auf den Bahnhöfen mit warmer Suppe oder warmen Ertränken zu erquicken.

Sine vom Verfasser geleitete ArbeitsgemeinschaftErnäh­rung der Wehrmacht" hat die stete Verbesserung der Ernährung Mm Ziel und sorgt für neue Fortschritte, die später auch der Zivilbevölkerung zugute kommen werden.

Der deutsche Soldat ist der bestverpflegte der Welt und wird i« bleiben.

Japan seiert das Dreimächlebündnis

Tokio, 14. Okt. (Ostasiendienst des DNB.) Ganz Japan stand <nn Sonntag im Zeichen gleichzeitiger Feiern für den Dreierpakt «nd die neue nationale Bewegung zur Unterstützung der Kaiser- Mtik. In allen Städten des Landes fanden große Kudgebungen vnd Demonstrationen statt. Besondere Bedeutung hatten die Hauptveranstaltungen in Tokio, wo auf sechs großen öffentlichen Plätzen und Parks vor Hunderttausenden Mitglieder des Kabi­netts sowie der deutschen und italienischen Botschaft sprachen. Bemerkenswert war hier vor allem die starke Teilnahme des Militärs und der nationalen Verbände. Im Hibiya-Park sprachen Matsuoka sowie Botschafter Ott und der italienische Botschafter Baron Jndelli.

Matsuoka stellte fest, daß das Dreierbündnis kein toter Buch­stabe, sondern ein Bündnis auf Leben und Tod und ein Pakt -um Wohle der gesamten Menschheit sei, da er sich gegen eine weitere Ausdehnung des Krieges richte und die Schaffung einer neuen gerechten Weltordnung vorbereite. Er glaube fest an den deutsch-italienischen Sieg. Nach den Reden Matsuokas und der beiden Botschafter, die mit stürmischenBansai"-Rufen aus­genommen wurden, legte wie überall die riesige Menge Mgenden Eid ab:Auf Grund des kaiserlichen Erlasse» wolle« wir mit allen Kräften nach innen für die Nationalbewegung wud nach außen für das Dreierbünduis sowie die Schaffung einer ^uen Weltordnung eintreten."

Aber ein Volk kämpft nicht mit: das jüdische!

Genf, 14. Okt. Mister David Ben Eurion stellt in der jüdi­schen ZeitschriftNew Judäa" wörtlich fest:Der gegenwärtige Krieg ist unser Krieg." In dem Artikel, der vomManchester Guardian" wiedergegeben wird, heißt es u. a. auch, England stehe zum erstenmal in seiner Geschichte allein in einem Krieg von einer solchen Größe. Aus vollem Herzen werden wir, so er­klärt der Jude weiter, allen Beistand der britischen Armee und dem britischen Volke geben, denn der Großbritannien auf­gezwungene (!) Krieg ist unser Krieg.

Noch ein Novum in der englischen Geschichte weiß der Jude an­zuführen, daß nämlich heute erstmalig verschiedeneFremden­legionen" auf englischem Boden kämpften.

Ein Volk zeichnet sich durch seine Abwesenheit aus das Volk, das das erste aller Opfer der Nazi-Agression gewesen ist, das Volk, das mehr als alle anderen in der Welt die stärksten Gründe hätte, bis zum letzten Mann gegen das Nazi-Ungeheuer zu kämpfen, die Juden, sind ausgelassen." Ben Eurion meint dann, daß die Schuld hierfür nicht die Juden treffe, die stets ihre Dienste angeboten hätten. Worin diese Dienste hätten bestehen sollen, deutet er an, wenn er vonihrer technischen Fer­tigkeit und ihren Hilfsquellen für die Fortsetzung des Krieges" spricht.

Die Deutsche Militärmission in Bukarest

Bukarest, 14. Okt. Auf dem-mit deutschen und rumänischen Fahnen festlich geschmückten Bahnhof in Vanaessa bei Bukarest traf ein Sonderzug mit den Mitgliedern der deutschen Militär­misston ein. Auf dem Bahnhof waren zur Begrüßung erschienen: der stellv. Ministerpräsident und Kommandant der Legionären Bewegung, Horia Sima, Außenminister Sturdza, der Un­terstaatssekretär rm Krisgsministerium, General Pantäzi, der Generalstabschef des rumänischen Heeres, General Joanitiu, so­wie höhere Offiziere des rumänischen Heeres. Ferner war der deutsche Gesandte Fabricius mit den Mitgliedern der deutschen Gesandtschaft anwesend. Auch der italienische Gesandte, die Ge­schäftsträger Spaniens -und Japans und die Waffenattaches die­ser Länder hatten sich zur Begrüßung eingefunden.

Der Leiter der deutschen Militärmission, General Hansen, schritt die Front der Ehrenkompagnie ab. Im Empfangssaal des Bahnhofes richtete der Generalstabschef des rumänischen Heeres, General Joanitiu, im Aufträge des Staatsführers General Antonescu herzliche Worte der Begrüßung an den Leiter der deutschen Militärmission, deren Entsendung nach Rumänien er als Zeichen des Zusammengehens beider Länder würdigte. Ge­neral Hansen erwiderte mit Worten des Dankes für die Be­grüßung durch die rumänische Armee und Bevölkerung. Die Reichsregierung sei bereitwilligst dem Ansuchen des rumänisechn Staatsführers um Entsendung einer Militärmission nachgekom­men, um ihre Erfahrungen dem rumänischen Heer zuteil werden zu lassen. Er und seine gesamte Mission werden sich rückhaltlos in den Dienst dieser Ausgaben stellen. Anschließend stattete Ge­neral Hansen mit dem deutschen Gesandten und dem deutschen Waffenattachö dem Staatsführer General Antonescu seinen- Besuch ab.

Der Führer empfing Nieeardi

Berlin, 14. Okt. Der Führer empfing am Montag mittag in der Neuen Reichskanzlei den italienischen Außcnyandelsmini- ster Raffaello Riccardi in Gegenwart des Reichswirtschafts­ministers Funk. Eine Abteilung der U-Leibstandarte erwies bei der An- und Abfahrt die militärischen Ehrenbezeugungen. Der italienische Handelsminister Riccardi war am Sonntag mittag mit den Herren seiner Begleitung East des Reichswirtschafts­ministers Funk in seinem Hause am Wannsee.

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Tokioter Blätter warnen die USA.

Tokio, 14. Okt. (Ostasiendienst des DNB.) Zwei führende Zei­tungen der japanischen Hauptstadt befassen sich in ihren Leit­artikeln mit dem japanisch-amerikanischen Verhältnis und stellen fest, daß die Vereinigten Staaten' ihre Politik revidieren müß­ten, um einen Krieg im pazifischen Raum zu verhindern.Asahi Schimbun" erklärt:Es ist klar, daß eine Fortsetzung der Unter­drückungspolitik Japan gegenüber, auch wenn sie nicht über das Maß wirtschaftlichen Druckes hinausgeht, unweigerlich zu einer raschen Verschlechterung der japanisch-amerikanischen Beziehun­gen führen wird."Pomiuri Schimbun" schildert die amerika­nische Politik seit dem Ausbruch des chinesischen Konfliktes als voneinem falschen Prinzip" geleitet und sagt, der kürzlich ausgegebene Evakuierungsbefehl für die amerikanischen Staats­angehörigen im Fernen Osten sowohl wie die Andeutungen, daß die amerikanischen Streitkräfte aus China weggezogen werden sollten, schienen darauf hinzudeuten, daß Washington noch immer glaubt, Japan durch seine Einschüchterungspolitik zum Nachgeben bewegen zu können. Das sei ein großer Irrtum. Es gebe eine Grenze, und man solle sich darüber klar sein, was geschehen wird, wenn diese Grenze überschritten wird.

Der -mische Wehmachlsbericht

Tag und Nacht in rollendem Einsatz gegen England Riesenbrände in den Londoner Dockanlagen Schwere Explosionen in Liverpool Feindliches Handelsschiff bei Cadiz von deutschem Fernbomber zerstört

DNB. Berlin, 14. Okt. Das Oberkommando der Wehr­macht gibt bekannt:

Leichte und schwere Kampffliegerverbände setzte» am Tage und in der Nacht ihre Vergeltungsangriffe aufLon - don und ihre Angriffe auf andere kriegswichtige Ziele in Süd-undMittelengland mit großer Wirkung fort. In rollendem Einsatz flogen Staffeln» bei Tage durch Jagd­verbände geschützt, in dichter Folge» so daß zwischen de« einzelnen Angriffen nur kurze Pausen eintraten.

In London entstanden vor allem nördlich der Themse in Höhe der Victoria- und Jndia-Docks durch Bombentreffer mittleren und schweren Kalibers E r o ß b r ä n d e, die wäh­rend der Nacht bereits von der Themse-Mündung und der britischen Küste aus zu sehen waren. Nach dem Angriff auf ein Kraftwerk konnten große Stichflammen und starke Rauchentwicklung beobachtet werden.

Ein zweiter stärkerer Angriff galt den Hafenanlagen und Rüstungsbetrieben von Liverpool. Der Bombenwurf rief auch hier schwere Explosionen mit nachfolgenden Brän­den hervor. Beim Angriff auf verschiedene kriegswichtige Ziele in Mittel- und Südengland wurden u. a. in zwei Truppenlagern die Unterkünfte zerstört. In der Themse- Mündung führte die Besatzung eines Kampfflugzeugs einen besonders kühnen Tiefangriff auf einen stark gesicher­ten Geleitzug von 18 bewaffneten Handelsschiffe« durch. Da das Flugzeug keine Bomben mehr an Bord hatte» griff es mit Maschinengewehrfeuer an und setzte dadurch ein Schiff am Heck in Brand.

Obwohl der Gegner mehrfach der Gefechtsberührung mit unseren Jagdfliegern auswich, kam es zu verschiedenen» für uns sehr erfolgreichen Luftkämpfen.

Im Seegebiet westlich Cadiz zerstörte ein deut­scher Fernbomber ein bewaffnetes feindliches Handelsschiff von 3VÜÜ bis 40VÜ VRT. durch zwei Bombentreffer.

Bei Tage griff der Gegner das Reichsgebiet und die be­setzten Gebiete nicht an. Zwei einzelne Aufklärungsflugzeuge wurden schon an der französischen Küste durch Flakartillerie vertrieben. In der Nacht flog der Feind nach Nord - und Westdeutschland ein. Planlos geworfene Bomben rich­teten nur geringen Hänserschaden an, trafen jedoch keine militärischen oder wehrwirtschaftlichen Ziele.

Der Gegner verlor gestern insgesamt 13 Flugzeuge, da­von 12 in Luftkämpfen» eines duch Flakartillerie. Ein deut­sches Jagdflugzeug ist nicht zurückgekehrt.

Der italienische Wehrmachtsbericht

Englischer Tankangriff bei Sidi Barani abgewiesen Er­folgreiche Tätigkeit der Luftwaffe Britische Bomben auf eine Kirche

Rom, 14. Okt. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Mon­tag hat folgenden Wortlaut:

Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt:

In Nordafrika haben feindliche Tanks einen Angriff süd­östlich von Sidi Barani versucht und sind vom Feuer unserer lArtrllerie glatt zurückgeschlagen worden. Unsere Luftverbände .haben die englischen Flugplätze von Tuka und von El Daba '(Aegypten) mit sichtbaren Ergebnissen angegriffen; besonders den Flugplatz El Daba, der in voller Nachtflugtätigkeit überrascht wurde. Drei Schiffe haben unsere Positionen im Gebiet von Sidi Barani beschossen, ohne Verluste oder Schäden zu verursachen. Ein stärkerer feindlicher Luftangriff auf Tobruk ist von intensiver und wirksamer Luftabwehr empfangen worden, die die Zielsicherheit des Feindes entschieden beeinträchtigte. Eine Baracke wurde getroffen und einige Telephonleitungen unter­brochen; ein Mann wurde getötet.

In Ostafrika hat einer unserer Luftverbände die Bombar­dierung von Lodwar wiederholt und einen Brand verursacht.

Die Hafenanlagen von Perim im Roten Meer sind von nn» seren Flugzeugen wiederholt bombardiert und getroffen worden» wobei starke Brände entstanden.

Feindliche Flugzeuge haben den Hafen von Portolago auf Leros angegriffen und dabei die katholische Kirche und andere zivile Bauten getroffen und 34 Tote und 20 Verwundete verursacht. Keinerlei nennenswerter Schaden an militärischen Zielen. Zwei feindliche Flugzeuge sind abgeschossen worden.

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