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Schwarzwälder Tageszeitung

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dringlichen Aufgaben der Landesverteidigung, um, wenn auch " durch nächtliche, vereinzelte und wirkungslose Aktionen, die Welt glauben zu machen, daß die britische Luftwaffe noch in der Lage ist, die immer intensiveren und wirksameren Angriffe des Feindes zu erwidern.

Daszw eite Ziel gelte den Bürgern der blockierten Insel. Mn Mann der Straße, der die Häfen und Arsenale zerstört, die Mtnngsfabriken in Flammen sehe, wolle man damit trösten, »M man ihn glauben mache, die britische Luftwaffe unternehme ähnliche Zerstörungsaktionen. Je lebhafter die deutsche Bombar- dinong werde, um so lebhafter werde die Phantasie der briti- M Propaganda in ihren Meldungen über die angeblich dem Ande zugefügten Schäden.

Als drittes Ziel komme die Absicht hinzu, die italienische nd deutsch« Bevölkerung glauben zu machen, daß die Auswir- lmgen ihrer Bomber genau so ungenügend seien wie die der englischen. Alle diese Lügen, die bekanntlich kurze Beine hätten, könnten jedoch die Wahrheit nicht verbergen. Das englische Spiel sei rasch entlarvt worden und die propagandisti­schen Ergebnisse der englischen Luftwaffe seien schnell in ein Mts zerronnen. Ausländische Journalisten hätten die Möglichkeit gehabt, das angeblichin Schutt und Asche gelegte Hamburg" eigenen Augen zu besichtigen, und hätten es vollkommen intakt gesunden, während bei der Besichtigung derrauchenden Trümmer der italienischen Industrrewerke" nur der Rauch den Tatsachen entsprochen habe, der allerdings den mit Hochdruck arbeitenden Hochöfen entstiegen sei.

Die Wahrheit breche sich heute mehr und mehr Bahn. Denn amerikanische Agenturen und neutrale Journalisten berichteten bereits in eindrucksvollen Schilderungen über die Wirksamkeit bei deutschen Luftwaffe in allen Landen. So bleibe der Welt, und Mi der ganzen Welt, auch jener, deren Sympathien nicht auf seiten der Achsenmächte liegen, nichts anderes übrig, als die Schlußfolgerungen zu ziehen.

Neue Struktur Japans

Moye verkündet die vom Kabinett nnd vom Kaiser ge­billigte Proklamation

, Tokio, 28. Aug. In der Amtswohnung des Ministerpräsidenten Aiirst Konoye trat am Mittwoch erstmalig der sogenannteVor­bereitende Ausschuß" für die seit längerer Zeit im Aufbau be­griffene neue politische Struktur Japans, also für eine die ge- kinie Nation im Dienst an Kaiser und Staat umfassende Volks­bewegung zusammen. Konoye wies nach Eröffnung der Sitzung M die Bedeutung und die Notwendigkeit der Einrichtung einer »euen politischen Struktur hin, da Japan im Hinblick auf die ».Wälzenden Veränderungen in der gesamten Welt vor große Wichtliche Aufgaben gestellt worden sei. Daher sei auch die »arbeit der gesamten Nation an der neuen Struktur erstes Erfordernis.

Daraus verlas der Ministerpräsident die vom Kabinett und mm Kaiser gebilligte Proklamation über die neue poli­tische Struktur. Die Proklamation geht von der Feststellung aus, dH Japan inmitten der gegenwärtigen Weltkrise die unvergleich­liche Ausgabe habe, die Neuordnung Ostasiens zu ver­wirklichen. Hierfür müsse Japan in den höchsten nationalen LerlÄ/Mgszustand gesetzt werden. Die Basis dafür sei die «Lchche innere Struktur, die entscheidend für das weitere Schick­st! der Nation sei. Die neue Struktur ziele auf eine harmonische Mmmenarbeit der Staatsführung mit der gesamten Nation in krfiliimg des kaiserlichen Auftrages hin. Die neue Struktur W daher auch alle Gebiete des wirtschaftlichen und des kul- linllen Lebens umfassen

Wichtig sei, daß innerhalb der neue« Struktur alle Volks- llile erfaßt würden. Die neue Bewegung sei zwar politischer AM, jedoch keineswegs eine Parteibewegung, besonders da sie vorder Regierung geführt werde. Das Parteisystem totalitärer Prägung sei für Japan ungeeignet, da es im Gegen­satz zu den Erundprinzipen der japanischen Nationalpolitikein Herrscher über alle" stehe und die letzte Entscheidung beim Thron liege.

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Annäherung Japans an Rußland

Lrmzlok, 28. Aug. Die russisch-japanische Verständigung über h>o Erenzstreitigkeiten Mongolei-Mandschukuo ist eine Etappe ous dem Wege der weiteren Annäherung zwischen Japan und Autzlkmd und eine grundlegende Voraussetzung für die Neuord- «Mz Qstasrens. Es wird erwartet, daß sich zwischen Tokio und TksikW eine enge wirtschaftliche Zusammenarbeit anbahnen «ird, und daß Japan sich durch diesen Ausgleich die notwendige "uckensrerheit gegenüber der neuen Entwick­

lung sichert, die durch den Zerfall der britischen Macht im Fer­nen Osten eingeleitet ist.

Japan verfolgt mit größter Spannung, wie England durch oie europäische Kriegslage gezwungen ist, sich seiner Positionen in Ostasien zu entkleiden, und bereitet sich darauf vor, daß London, ähnlich wie im Fall der Verpachtung der Bermuda- Inseln, auch im Fernen Osten militärische und wirtschaftliche britische Stützpunkte an die Vereinigten Staatenverpachten" wird. Für diese Entwicklung schafft sich Japan durch die seit langem diplomatisch eingeleitete Annäherung an Rußland die machtpolitische Bewegungsfreiheit im Pazifik.

Neuester Churchill-Schwindel

Reichstagsgebäude in der Wilhelmstraße bombardiert« Londoner Rundfunksendung nach Uebersee Europa wagte man den Unsinn nicht vorzusetzen

Berli«, 28. Aug. Heber denErfolg" der englischen Flieger, die in der Nacht zum Montag die Reichshauptstadt überflogen, erfahren wir jetzt genaueres durch den Londoner Rundfunk. Aus Neuyork erhalten wir nämlich folgende interessante Meldung:

Reuyork, 28. Aug. Wie eine Sendung des britischen Rund­funks sagt, hat die britische Luftwaffe Bomben aus das Reichs- tagsgebitude der Reichsregierung in der Wilhelmstratze im Westen Berlins abgeworse«.

Churchill hat also tatsächlich sein Ziel erreicht undmitten in das Herz der Nazis getroffen". So glaubt er wenigstens Leichtgläubigen jenseits des großen Teiches vormachen zu können. Anscheinend ist aber dem Lügenmeister in London dieser Schwin­del selbst so plump vorgekommen, daß er sich nicht getraute, ihn in Europa zu verbreiten, sondern ihn durch Richtstrahler nach Amerika, Afrika, Asien und Australien sandte.

Aber auch in Neuyork wird es Leute genug geben, die wissen, daß die Wilhelmstraße nicht im Westen, sondern im Zentrum Berlins liegt und daß es dort überhaupt kein Reichstagsgebäude gibt. Wenn man schon lügt, Herr Churchill, muß man es geschick­ter machen. Auf solchen Unsinn fällt auch der Dümmste nicht herein.

Um die beispiellose llnverschämrhsit des Schwindlers bloß­zulegen, lohnt es sich, ganz sachlich festzustelleu, was denn nun tatsächlich passiert ist.

gsbsn Hirsn Klsinsn gern bskömmiickis ^ilckystränks. Krsis unc! lsickts Osbäcks. Doru 6isnk cios bswäkrts Kincisrnäkrmiltst

In der genannten Nacht haben sieben englische Flugzeuge Ber­lin überflogen. Außer den lächerlichen Flugblättern haben die britischen Flieger etwa hundert Brandbomben abgeworfen, die im Bezirk eines nördlichen Vorortes auf freies Gelände, auf Gärten oder Felder fielen. Was zerstört wurde, ist lediglich eine Wohnlaube, die durch eine Bombe in Brand geriet. Flakabwehr, die von allen Seiten einsetzte, hat den Fliegern viel zu schaffen gemacht. Wie es nicht anders möglich ist, haben herunterfallende Sprengstücke hier und da am Hausputz und an Fensterscheiben geringfügigen Schaden angerichtet.

Das ist die nackte Wahrheit, von der sich jeder überzeugen kann. Daraus eineSiegesmeldung" zu phantasieren, wie sie in der oben wiedergegebenen Form über den Ozean gefunkt wurde, verrät eine solche bodenlose Unverschämtheit, daß sie sich den bisherigenErfolgs-Nachrichten" aus der hemmungslosen Liigen- zentrale würdig anreiht.

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Der Flug nach Berlin, so schreibtEazeta de Noticias" in Rio de Janeiro, habe der englischen Propaganda großen Auftrieb gegeben, obwohl ihre Tätigkeit in der Hauptsache in Verteilung von Flugblättern bestanden habe. In diesen Flugblättern wurde das deuticke Volk mit Amerika bedroht, weil eine Ve-

^ drohung mit England wirkungslos sei. Die Vernichtung einer Wohnlaube in einem Vorort der Reichshauptstadt habe sich ohne weiteres in ein Wegrasieren der Reichskanzlei und des Branden­burger Tores verwandelt. Wir kennen die Hintergründe dieser Siegesmeldung", so schreibt das Blatt. Sie wundert uns nicht, weil sie gerade in dem Augenblick erfolgt, wo London mehr als je die deutschen Luftangriffe zu spüren bekommt. Der Trick ist alt. Wir kennen ihn aus dem Polenfeldzug und der Flandern- Macht. Heute kann man uns nicht mehr täuschen. Je öfter das Brandenburger Tor zerstört, je häufiger die Reichskanzlei in Asche gelegt wird, um so länger dessen sind wir sicher habe» eie Londoner im Luftschutzkeller gesessen.

Der Hafen von Southampton ein Trümmerhaufen

Mailand, 28. Augst. Wie dieGazetta del Popolo" aus Lissabon meldet, hat die Mannschaft des portugiesischen DampfersMa- gelhaes" bei ihrer Rückkehr aus England berichtet, der Hafen von Southampton bilde nur noch einen Trümmerhaufen. Der Dampfer ist in Erwartung der Ladung zwei Wochen in Sou­thampton geblieben und hat den Hafen nach der deutschen Blockade-Erklärung schleunigst verlassen. Der Kapitän erklärte, der Hafen sei vollkommen leer und in zwei Wochen sei nur ein Schiff mit einer Fabrikmaterialladung eingetroffen. Die meisten Lagerschuppen seien durch deutsche Bomben zerstört oder beschädigt und das Hafenbecken durch ein halb gesunkenes eng­lisches Tankschiff fast vollständig gesperrt. Die Kais wiesen breite Risse auf. Das große DockKönig Georg", das vor drei Jahren mit großem Kostenaufwand gebaut worden ist und als einziges das RiesenschiffQueen Mary" aufnehmen konnte, sei durch deutsche Bomben außer Verrieb gesetzt worden. Außerdem sei ei» Hilfskreuzer im DockPrince von Wales" am Heck getroffen und schwer beschädigt worden. Beim Verlaßen des Hafens von Sou­thampton habe der Kapitän die Wracks von 23 versenkten eng­lischen Schiffen gezählt. Der Süden Englands liege im Sterben und kein Wunder könne diese Agonie aufhalten.

Italienisches Flugzeug torpedierte englischen Kreuzer

Rom, 28. Aug. Wie ein Sonderberichterstatter von Stefani aus Tripolis meldet, hat ein italienisches Torpedoflugzeug einen eng­lischen Kreuzer im Mittelmeer erfolgreich angegriffen und mit einem Torpedo schwer getroffen Da das Flugzeug selbst von der Fliegerabwehr des englischen Kreuzers mehrfach getroffen war, und auch der Brennstoffvorrat zur Neige ging, mußte die Flug­zeugbesatzung bald nach dem erfolgreichen und glänzend durch­geführten Angriff zu dem Stützpunkt zurückkehren. Die Be­satzung konnte daher nicht festst^llen, ob der Kreuzer gesunken ist. - Der Meldung der Besatzungsmitglieder zufolge traf der Torpedo den englischen Kreuzer dicht am Heck auf der Wasserlinie. Die italienischen Flieger konnten noch sehen, wie der von einer rie­sigen Feuersäule und dichten Rauchwolken eingehüllte englische Kreuzer sofort stoppte und sich bald darauf schwer auf die Säte legte.

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Tanz auf dem Vulkan

Panikszenen in Luftschutzkellern In den eleganten Ver­gnügungsstätten des Westens wird getanzt

Neuyork, 28. Aug. Während die englische Presse sich abmüht, von der ausgezeichneten Haltung der Bevölkerung in der bri­tischen Hauptstadt zu berichten und immer wieder erzählt, wie tapfer und optimistisch die Londoner seien, geben jetzt die Neu­yorker Zeitungen ein Bild von der Katästrophenstimmung, die allenthalben herrscht. Uebereinstimmend melden die Neuyorker Mittagsblätter, die letzte Nacht sei die aufregendste von allen bisherigen gewesen. Die Bevölkerung habe noch nie solche Stun­den durchgemacht und wünsche sie auch nicht wieder zu erleben. Die Morgenblätter seien nicht erschienen. Mit von Schlaflosigkeit geröteten Augen gingen die entnervten Menschen in Katzen­jammerstimmung an die Arbeit. In den Kellern hätten sich unter dem Donnern der Flakgeschütze und dem Krachen der Bomben Panikszenen abgespielt. Kaum hätte man die Schutz­räume verlassen, sei man durch neuen Sirenenalarm zurückgetrie­ben worden. Unterdessen sei in den eleganten Vergnügungsstätten des Westens, deren Tanzsäle sowieso in Kellern liegen, getanzt worden.

Der Korrespondent derChikago Daily News" berichtet, ihm sei morgens mitgeteilt worden, die Flak hätte mehrere deutsche Flugzeuge abgeschossen. Er habe aber nichts davon ge­sehen. In seiner Gegend sei das gewiß nicht geschehen.

! In der Nacht zum Mittwoch zweimal Luftalarm

j Genf, 28. Aug. London hatte in der vergangenen Nacht zwei- ! mal Luftalarm erlebt. Der erste beaann etwa ?.u oleicken Keit wie

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ilnler m Milch bei de« Beisetzungsfeierlichkeiten für General Bolkmann. In Berlin fand die feierliche Einäscherung des Generals der Infanterie

Urmn - Generalfeldmarfchall Milch, der als Vertreter des Führers an der Beisetzungsfeierlichkeit teilnahm. Hinter ihm werden die Kränze des Führers und des

oiinib-,.'^ "-v E>alle des Krematoriums getragen. (Scherl-Wagenborg-M.) Rechts: Norwegische Journalisten bei Dr. Goebbels. Reichsminister Dr. Goebbels empfing im Reicks l erium für Volksa-ufklärung und Propaganda eine Gruppe norwegischer Journalisten, die sich zur Zeit auf längerer Studdienreise durch Deutschland befindet. (Weltb.-Wagenb-M.j

Volkmann statt. Reichsmarschalls Reicks-