lionenheeres viel zu ungenügend. Es bleibt aber mehr als zweifelhaft, ob die Russen in ein neues Sedan sich verlocken lassen werden. Im Verhältnis zur Frage der Erhaltung des russischen Heeres spielt selbst der Besitz von Festungen wie Warschau und Jwangorod nur eine geringe Rolle. An der Jsonzo- front ist in bisher zweimonatigen Kämpfen für die Italiener nicht die geringste Entscheidung erreicht worden.
Wird Warschau geräumt?
Bukarest, 26. Juli. Die Petersburger „Birshe- wija Wjedomosti" schreibt, wie der „Nationalzeitg." von hier berichtet wird, daß die russische Heeresleitung nicht die Räumung Warschaus angeordnet habe, sondern Warschau verteidigen werde. Die Festung Warschau werde nicht kampflos aufgegeben. Es seien
und Roggen dem K. Oberamt mit nächster Post anzuzeigen und dem Herrn Haager bei dem Aufkaufsgeschäft mit Rat und Tat an die Hand zu gehen. Calw, den 27. Juli 1918.
Regierungsrat Binder.
lediglich unnütze Zivilelemente aus strategischen-sOben^ die dort noch verfügbaren Mengen von Dinkel Gründen entfernt worden, um die Festung auf eine ^ ^ ... ..... --
Belagerung vorzubereiten.
Stockholm. 26. Juli. „Dagbladet" meldet aus Petersburg: Die Petersburger Zeitungen erörtern bereits eingehend die Frage einer möglichen Aufgabe Waschaus. Auch die Vorgänge in den Ostseeprovinzen werden als strategischen Zwecken dienende Mahnahmen der russischen Heeresleitung zu erklären versucht. „Dagbladet" erfährt, dah die russischen Regierungsbehörden in Riga nach Reval übersiedeln.
Beschießung von Reims.
Genf, 26. Juli. Wie laut „B. T." französische
Blätter berichten, war die am letzten Dienstag er- ^ ^ ^ ^ <. < ^
folgte Beschießung von Reims äußerst heftig. Die gemeldet wird, haben die Vorkämpfer des heiligen Stadt wurde von der schweren deutschen Artillerie . Kneges bereits 3W0 Italiener von den Schutztrup- unter Feuer genommen, und etwa 600 Granaten' Italiener können sich nur noch an
sausten am frühen Morgen in die Stadt, ebenso zahl- > "er Küste halten, reiche Brandbomben, die eine Menge Feuersbrllnste § Unsere 0--Boote.
verursachten. Da sich niemand auf die Straße wagte,! ^ ^ ^
nahm das Feuer bald einen großen Umfang an,! (WTB.) London, 26. ^zulr. (Reuter.) Nach emer
Am Mittag hörte die Beschießung auf, die' ganz Meldung aus Capewrath wurde der französische enormen Schaden anrichtete und viele Menschenopfer > Dampfer „Danas" (1808 Tonnen) nordwestlich von
Amtliche vekL„tmachnnge».
Amkskörperschaft Calw.
Brot-Getreide-Aufkauf.
Um für die versorgungsberechtigte Bevölkerung des Bezirks die erforderlichen Mehl-Mengen beschaffen zu können, habe ich, da die Mehlvorräte nahezu aufgebraucht find, den Aufkaufskommissär Haager angewiesen, möglichst rasch weiteren Dinkel und Roggen für den Kommunaloerband zu erwerben. Sollten sich wider Erwarten einzelne Getreidebesitzer weigern, freihändig zu verkaufen, so hätte Herr Haager die Enteignung i. S. der 14—20 der Bundesratsverordnung vom 23. Jan. 1913 (Staats- Anz. Nr. 26) in die Wege zu leiten.
Die Herren Ortsoorsteher werden ersucht, Vorstehendes sofort in ihren Gemeinden bekannt zu
setzung sich nur auf wenige Küstenpunkte beschränkt. Aus Meldungen des „Secolo" geht hervor, daß die Rebellen bereits die bekannte Oase Ainzara unmittelbar vor dem Stadttor von Tripolis angegriffen haben, und daß die italienische Bevölkerung in den letzten Wochen fluchtartig die Kolonie verließ.
Konstantinopel, 26. Juli. Wie aus Tripolis
Capewrath versenkt. Die Besatzung wurde nach Stor- noway gebracht. Ferner wurde der Dampfer „Firth" (406 Tonnen) aus Aberdeen torpediert. 4 Mann der Besatzung wurden getötet, 6 Mann wurden an Land gebracht. Auch der Fischdampfer „Vriton" aus Aberdeen ging verloren. Nach einem Bericht der Admiralität wurde der Kapitän getötet. 3 Mann der Besatzung ertranken. Auch die Lowestofter Fischdampfer „Henry Charles Kathleen", „Activity" und „Prosper" sind deutschen Unterseebooten zum Opfer gefallen. Die Besatzungen wurden an Land gebracht. Aus Grimsby wird gemeldet, daß der Fischdampfer „Perseus" am Sonntag in der Nordsee in die Luft geflogen ist. Die Besatzung von neun Mann wurde getötet.
Die Neutralen.
Wie der Bierverband die Neutralen behandelt.
(WTB.) Zürich, 26. Juli. Der „Neuen Züricher Zeitung" zufolge bringt der „Corriere della Sera" einen Artikel über die Lage am Balkan, worin u. a. Griechenland mit besonderer Aufmerksamkeit behan- , ^ . delt wird. Es heißt darin, die Staaten des Vierver-
E"- rv"^ allein 1 /ö Millionen als gefangen ge- ^ handes seien um die Sicherstellung ihrer Ausfuhr meldet stnd. > über Saloniki sehr besorgt und hätten deswegen bei
Die Dardanellenverluste der Alliierten. ! der griechischen Regierung! Schritte unternommen.
. j Wenn das nicht helfen sollte so sei eine Lariirrc
(WTB.) Berlin, 26. Juli. Die „Voss. Zeitg." I von Truppen in Saloniki in Aussicht genommen, meldet aus Athen: Ein von Mudros hier eingetrof-! Die Ueberwachung des griechischen Schiffsverkehrs fener englischer Offizier beziffert die Verluste der! werde rigoros durchgeführt. Bezüglich der Rück- B^bundeten bisher auf 80 000 Mann und versichert, l kehx von Venizelos heißt es, daß dies allerdings
forderte.
Die Verluste unserer Gegner.
Rotterdam, 26. Juli. So eifrig die Franzosen in ihrem eigenen Lande die Verluste verheimlichen, so scheinen sie doch durch ihre ausländischen Hilfsorganisationen wenn nötig mit Zahlenangaben herauszurücken. Nach dem „Finanzial Chronicle" hat die französische Hilfsgesellschaft in Newyork am Mittwoch vor 14 Tagen dort einen Aufruf veröffentlicht und dabei angegeben, daß bis 1. Juni 1913, also zu einer Zeit, in der die Schlacht bei Arras mit ihren schweren Verlusten noch nicht abgeschlossen war. die Menschenverluste der Republik sich auf 1 400 000 stellen. Davon werden rund 400 000 als tot, 700 000 als verwundet und die restlichen 300 000 als gefangen bezeichnet. Nach derselben Quelle betragen die Verluste der Engländer bis 1. Juni 116 000 an Gefallenen, 229 000 an Verwundeten und 83 000 an Vermißten oder Gefangenen, zusammen also 428 000 Mann. Für Rußland lauten die Angaben offenbar viel zu niedrig. 733000 tot, 1982 000 verwundet und 770 000 gefangen, zusammen aso 3j^ Millionen. Die Ziffern für Rußland können darum nicht stim
daß die Nachrichten von Munitionsmangel der Tür ken unrichtig seien.
Die Kämpfe am Isonzo.
Berlin, 26 Juli. Aus Köln meldet die „Deutsche Tagesztg.": Zu den Kämpfen am Jsonzo meldet ein Spezialberichterstatter in zensiertem Telegramm: Es entzieht sich der Beurteilung, ob die Ruhe einer für die Italiener abermals verlorenen Schlacht bereits eingetreten sei, was also einen Zusammenbruch ihrer ganzen neuen Offensive zu bedeuten hätte. Indessen soviel steht fest, daß alle von Italien gebrachte Opfer wiederum keinen Erfolg gebracht hatten. Feststeht, daß die Verluste etwa ein Drittel der eingesetzten Kräfte bedeuten, wenn nicht noch mehr. Zu den Toten und Verwundeten kommt eine erhebliche Anzahl von plötzlich durch Nervenchoks Erkrankten, die mitten im Gefecht als kampfunfähig ausgeschieden sind.
Die Italiener in Tripolis.
Chiasso, 26. Juli. Die Lage der Italiener in Libyen ist nach Presseberichten äußerst schlecht. „Corriere della Sera" meldet, daß die italienische Ve-
wahrscheinlich mit schweren Krisen verbunden sei, da Venizelos nicht nur gegen die deutschen und österreichisch-ungarischen Agenten, sondern auch gegen die deutschfreundliche Gesinnung des Volkes und des Eenevalstabs cmgukämpfen habe. — Dasselbe Blatt meldet aus Bukarest, daß Rumänien die Ausfuhr von Petroleum nach der Türkei verboten habe.
(WTB.) Athen, 26. Juli. Die Seeblockade Griechenlands, die, seitdem die'englische Admiralität formell erklärt hat, sie werde alle griechischen Handelsschiffe anhalten, deren Papiere nicht von englischen Marinebehörden geprüft sind, vollständig geworden ist, greift hier schon störend in das tägliche Leben ein. Es ist soweit gekommen, daß griechische Schiffe nicht ohne die Gefahr, aufgehalten zu werden, sich von einem griechischen Hafen zum andern begeben können. Viele Wagen mit Postkollis nötigster Handelsartikel aus Deutschland und Oesterreich-Ungarn können aus diesen Gründen nicht nach Athen gebracht werden. Die Aufregung über das rücksichtslose Vorgehen Englands wird immer größer, da man einen vollständigen Zusammenbruch eines großen Teils des griechischen Handels voraussteht, wenn die Engländer nicht ihre Kapertaktik einstellen.
Sofia. 26. Juli. Wie die Zeitung „Mir" aus Athen melliet, wurden die auf den von England besetzten griechischen Archipelinseln noch amtierenden griechischen Behörden von den Engländern zur Einstellung ihrer Amtstätigkeit und zur Abreise genötigt.
Das klassische Land der Neutralität.
(WTB.) Berlin, 27. Juli. Aus Rosendaal wird dem „Berl. Lokalanz." gemeldet: Der aus Amerika zurückgekehrte belgische Senator H. Jn- fontaine schreibt in der „Jndopendance Belge": Unaufhörlich laufen Bestellungen von den Alliierten bei den amerikanischen Waffenfabriken ein. Man spricht von 1000 Flugzeugen, 1 Milliarde Geschossen und 3 Millionen Gewehren für französisch-englische Rechnung. Pferde werden in Massen nach Europa expediert. Wenn das so fort geht, wird das ganze Gold der Alliierten nach Amerika fließen.
Amerikanische Kriegsrüstungen.
(WTB.) Washington, 26. Juli. Reuter meldet: Das Kriegsdepartement plant, eine Reservearmee zu bilden, die aus einer halben Million Mann außer der Miliz bestehen soll. Das Marinedepartement wird 30—50 Unterseeboote, mehrere Schlachtkreuzer, vier Dreadnoughts und viele Kriegsschiffe verlangen. Das Departement machte bereits mit Flugmaschinen und Unterseebooten Versuche und gibt 100 000 Dollars allein für den Zweck aus, um Mittel zu finden, durch die Schlachtschiffe Unterseeboote bekämpfen können. Man glaubt, daß das Marinedepartement 230 Millionen und das Kriegsdepartement 200 Millionen beanspruchen werden, beide doppelt soviel, wie im letzten Jahre.
Bon unseren Feinden.
Japan, England und Amerika.
(WTB.) London. 26. Juli. Die „Morning Post" meldet aus Tokio: In Japan gewinnt die lleber- zeugung an Boden, daß der Mißerfolg der Verhandlungen mit China auf den Widerstand Englands und Amerikas gegen die («panischen Forderungen zurückzuführen ist, daß dieser Widerstand einer bestimmten politischen Richtung dieser Staaten entspricht und daß Japans Zukunft von der Möglichkeit abhängt, diesem Widerstand, der sich künftig vermutlich noch steigern werde, zu begegnen. Die erste Antwort auf diese Herausforderungen war der Beschluß. Armee und Flotte zu vermehren. Interessant ist, daß jetzt schon, wo noch das englisch-japanische Bündnis besteht, eine Fühlungnahme zwischen England und Amerika gegen Japan zu bestehen scheint.
(WTB.) Paris, 24. Juli. Das Blatt „Exzelsior" widmet heute der Frage der Intervention Japans einen Teil seiner Spalten und veröffentlicht darin auch die Ausführungen einer autorisierten, gut unterrichteten japanischen Persönlichkeit, die augenblicklich noch das Inkognito wahren will. Diese Persönlichkeit erklärt, daß der Gedanke einer Intervention Japans in Europa in Japan selbst keinen Erfolg habe. Bezüglich der Teilnahme an dem Krieg in Europa bestehe kein Vertrag, der. wie dies bei Kiautschau der Fall war, einen moralischen Druck auf die Oeffent- lichkeit ausllbe. Uebrigens genügten die materiellen Schwierigkeiten, die einer Intervention entgegenständen, bereits, um eine Intervention Japans zum mindesten sehr in Frage zu stellen. Der zwingendste Grund zur Nichtintervention sei aber, daß England deshalb niemals die Forderungen, die Japan an die Intervention knüpfen würde, anerkennen würde. England würde niemals die freie Einwanderung von Japanern in Canada und Australien zulassen, noch Japan freie Hand in China lassen, oder ihm Geld vorstrecken, oder die Einfuhrzölle nach Europa ermäßigen. Auch in allen übrigen Fragen würde England denselben Widerstand geltend machen. Deshalb könne man sicher sein, daß die Japaner nicht nach Europa kommen werden.
Die Alliierten unter sich.
(WTB.) Konstantinopel. 27. Juli. Ein türkischer Kriegsberichterstatter, der das Lager der Kriegsgefangenen hinter der Dardanellenarmee besucht hat, berichtet, daß nach Aussagen von Gefangenen verschiedener Nationen ein tiefes Zerwürfnis zwischen den verschiedenen Truppen der Alliierten herrsche. Die Franzosen beklagen sich, daß die Engländer nichts tum und alle wichtigen Angriffe den Franzosen und Indern überlasten, sich selbst jedoch jeden Erfolg zuschreiben. Dagegen behaupten die Engländer, daß die Franzosen viel Lärm machten und viele patriotische Lieder sängen, jedoch beim Angriff der Türken die Flucht ergriffen. Ein indischer Gefangener sagte, die ganze Last des Krieges liege auf den indischen Truppen, die überdies fortwährend unter der Drohung der hinter ihnen aufgestellten Maschinengewehre