Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung Heimatzeitung der Kreise Calw und Freuden^adt

Gegründet 1677

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Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung Heimatzeitung der Kreise Calw und Freuden^adt

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Hammer 185

Altensteig, Freitag, den 9. Angnst 1949

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Vernichtende Schläge gegen britische Geleitzuge

5ch»ellboote versenken drei Dampfer mit insgesamt 17000 VRT. Zwölf Dampfer mit 55 09V BRT. durch die Luftwaffe versenkt

34 Flugzeuge beim Luftkampf adgefchoffen

MB Berlin, 8. Ang. In der Nacht vom 7. zum 8. Arr­est griffen unsere Schnellboote einen stark gesicherten feind- licht« Eeleitzug an. Trotz heftiger Abwehr durch die beglei­teten feindlichen Zerstörer, durch andere Vewachungsfahr- »ge und durch die stark bewaffneten Dampfer selbst wnr- «ein Tanker von 8999 VRT.» ein Dampfer von 5999 BRT. mid ein Dampfer von 499 VRT. versenkt. Ein kleinerer Tan­ker wurde in Brand geschossen. Unsere Schnellboote kehrten «wersehrt zurück.

DieL «ftwasfe griff heute vormittag einen britischen keleitzug im Kanal an. Dabei wurden zwölf Schiffe mit insgesamt 55 999 BRT. versenkt, sieben weitere beschädigt. Bei den sich hierbei entwickelnden Luftkämpfen wurden fünf britische Jagdflugzeuge abgeschossen. Ein eigenes Flugzeug wird vermißt.

Bei weiteren Luftkämpfen des Vormittags wurden 29 wei­tere feindliche Jagdflugzeuge abgeschossen. Zwei eigene Flug­zeuge gingen hierbei verloren.

Gibraltar schwer mitgenomrnnn

Madrid, 8. Aug. Eine Agenturmeldung besagt, daß sich das Bild Gibraltars durch die mehrfachen Bombardierungen und die «aller Eile betriebenen Befestigungsarbeiten stark verändert M. Besonders der Bombenangriff vom 25. Juli habe große Lerheerungen angerichtet. Mehrere Fabriken am Westufer, Ksonders die Gießereien von Haynes und Bland, hätten schwere Treffer erhalten und seien zum Teil völlig zerstört. Weiter feien i» der Mitte des Felsens und hinter der sogenannten Europa- spitze besonders große Zerstörungen zu beobachten. Dazu komme, daß viele Villen englischer Plutokraten von der Spitzhacke »ieder- -elegt worden seien, um an ihrer Stelle Bettungen für Flak­geschütze zu errichten. Unter den Luftbombardements hätten fer­ner die zahlreichen Kasernen sehr stark gelitten, ebenso auch die Lenzindepots und die zu einem Flugplatz umgestaltete Pferds­reimbahn.

Verlust eines 9000-Tonners

Senf, 8. Aug. Wie Reuter bekannt gibt, ist der britische Damp­ferAccra" (9337 BRT.) bei einem Angriff eines U-Bootes ms einen Eeleitzug an der irischen Küste versenkt worden.

Die englische Admiralität teilt mit, daß die als Minensucher hm gierende SchaluppeRiverclyde" auf eine feindliche Mine Musen und gesunken ist.

Mit solchen plumpen Verdrchungstricks, die das Geständnis der Niederlage in sich tragen, wird der Erste Lord dem britischen Volke keine größere Siegeszuversicht einflößen können. Ebenso wenig wird es ihm gelingen, den englischen Arbeiter vomsozia­listischen Geiste" der Churchill-Clique zu überzeugen, wenn er am Schluß seiner Rede bombastisch verspricht:Die Arbeitslosen wer­den nach dem Kriege weniger denn je vergessen werden." Das britische Volk kennt die billigen Versprechungen seiner Pluto­kraten im Zeichen der Not zu gut, um auf diesen Angelhaken anzubeißen.

Groß gibt Schiffsraumnot zu

Durch die Tatsache, daß nach der deutschen Besetzung der Nie­derlande ein großer Teil der alliierten Handelsschiffsflotte für die Verwendung durch Großbritannien ausgefallen ist und daß ferner nach dem Zusammenbruch Frankreichs eine weitere Ver­minderung der zur Verfügung stehenden Handelstonnage eintrat, haben sich neue Notwendigkeiten ergeben. Diese sind auch von den veränderten Schiffahrtsbedingungen in den Gewässern des Nor­dens und des Mittelmeers insofern abhängig, als nunmehr längere Reisen und Umwege notwendig sind, um die wesent­lichsten (!) Waren nach Großbritannien zu bringen."

Mit diesen Worten gab Schiffahrtsmiuister Croß in einem Interview die drückende Schiffsraumnot Englands unumwunden zu. Propagandamärchen Duff Coopers und alle Lügen Churchills konnte« dieseTatsache" also doch nicht auf die Dauer verschleiern. Die Schuld an dem beklemmenden englischen Tonnagemangel haben nach Herrn Croß allerdings nicht die deutschen ll-B :e und Flugzeuge wenigstens erwähnte er sie mit keinem Wort - sondern anscheinend die Amtsvorgänger dieses tüchtigsten aller englischen Schiffahrtsminister. Die britische Handelsflotte sei nach dem Weltkriege in einen geradezu beklagenswerten Zustand verfallen, meinte er wehleidig was niemals wieder passieren dürfe.

Abhilfe verspricht er sich von der staatlichen Subvention des Schiffsbaues. Ob allerdings die englischen Werften das Tempo der Versenkungen mithalten, also rund 700 000 VRT. binnen dreier Wochen Herstellen können, darüber schwieg Herr Croß sich aus.

Britische Soldaten erschießen Ursulinen- Schwestern in Belgien

Berlin, 8. August. Der Priester Joseph Kreps von der Abtei Keizersberg in Löwen gibt ein erschütterndes Dokument englischer Kriegsführung.

Die Schwestern des Ursulinen-Klosters in Löwen, Mechelsche- Straat 84, sind aus Furcht vor den Engländern, die am 15. Mai die Stadt besetzt hielten, in den an der gleichen Straße gelegenen Keller einer Brauerei geflüchtet. Die Schwester Anna Tar- cisia Ealis, die noch im Kloster verblieben war und ihren Mitschwestern folgen wollte, wurde auf der Straße von eng­lischen Maschinengewehrschützen festgehalten. Vergeblich bat sie nach Angaben von in der Brauerei versteckten Löwener Ein­wohnern die englischen Maschinengewehrschützen mit den Wor­ten:Please Sir Please Sir", sie weiter zu lassen. Aber ohne jedes Erbarmen eröffneten die englischen Maschinengewehr­schützen das Feuer auf die unglückliche Ursulinenschwester, die durch einen Herzschutz getötet, sofort auf der Straße zusammen- Lrach. Eine zu Hilfe eilende Ursulinerin wurde gleichfalls mit dem Maschinengewehr beschossen. Sie wurde schwer verwundet und blieb auf der Straße liegen. Nachdem sich die Engländer zurückgezogen hatten, konnte die verletzte Schwester mit einem Auto des Priesters Mgr. van Wayenbergh, dem Löwener Hoch­schulrektor, abtransportiert und von dem Priester Kreps mit der letzten Oelung versehen werden.

Brand eines französischen Mrrni- tionszrrges

Bern, 8. August. Einer Meldung aus Miramas (Bouches de Rhone) zufolge geriet aus bisher noch nicht festgestellter Ursache ein mit Munition beladener Güterwagen auf den Rangier­gleisen des dortigen Bahnhofes in Brand. Das Feuer griff auf weitere Wagen, die nicht rechtzeitig weggeschoben werden konn­ten, über. Stundenlang folgte Explosion auf Explosion. Gegen 20 Personen, meist Wahnangestellte, wurden verletzt. Der Sach­schaden ist sehr beträchtlich.

Deutsche Minenlegung vor englische« HSse«

Rüstungswerke, Flak- und Scheirnverferstelluugen mit Bomben belegt

England vor schweren Schlägen

Lord Alexander macht seinen Sorgen Lnft Plumper Berdrehungstrick über brutale Blockade-Drohung

Stockholm. 8. Aug. Der Angst und Ungewißheit vor dem Kom­menden versuchen die verantwortlichen Kriegstreiber in London lwrch Reden Luft zu machen. Gestern schüttete der Erste Lord der Admiralität, Alexander, sein besorgtes Herz vor einem besonders Beladenen Auditorium aus.

Trotz der großen Worte von den mit fieberhaftem Eifer betrie­benen Vorbereitungen gegen einen deutschen Angriff, von un­aufhörlichen Anstrengungen, neuen Kriegsplänen und Methoden, vermag arzch dieser Seelord nichts anderes, als einzuge­sehen, daß dem einst so hochmütigen Jnselreich jede Initiative Leiummen ist und England nichts übrig bleibt als abzuwarten, was Deutschland mit ihm vor hat.

»Wir müssen damit rechnen, daß Deutschland seinen Plan mit En Mitteln verwirklichen wird. Wahrscheinlich haben wir noch schwere Schläge, ernste Prüfungen und bedenkliche Ereignisie °°r uns."

.So erklärt der Repräsentant einer übermütigen Regierungs- Equc, die mit den kühnsten Angriffsplänen frivol den Krieg vom Zaun brach. Schneller als es allgemein erwartet wurde, mußte dann die Verteidigungslinie vom Rhein zur Maginot-Linie Mriickgezogen werden. Nun ist die Insel selbst in banger Erwar­tung vor den deutschen Schlägen. Auch die Hoffnung, durch mör­derischen Hungerkrieg Deutschland auf den Boden zu zwingen, hat M ins Gegenteil umgekehrt, auch hier ist England in die Stel- m»g des immer schwächer werdenden Verteidigers zurückgedrängt.

Mitbritischerllnverfrorenheit versucht darum der bchissahrtsminister, aus der Not eine Tugend zu machen und er- Mrt:Die brutal-r Blockade-Drohung Deutschlands hat ihm *'cht allzu viel eingebracht." Wenn er wollte, könnte sich Alexan­der sehr wohl an Churchills Worte bei Beginn des Krieges er­lern, in denen er vom Würgegriff spricht, der das deutsche Volk Eld durch Hunger auf die Knie zwingt. Es würde ihm dann uuld klar werden, werbrutal gedroht" hat.

DRV. Berlin, 8. Aug. Das Oberkommando der Wehr­macht gibt bekannt:

Eines unserer Unterseeboote hat drei bewaffnete feindliche Handelsschiffe mit über 16999 BRT. versenkt.

Deutsche Flugzeuge legten in der Nacht zum 8. August vor mehreren englischen Häfen Minen aus und griffen ver­schiedene Rüstungswerke sowie Flak- und Scheinwerfer­stellungen an. So wurden inLeyland Motorenwerke, bei Chesterdie Motorenwerke von Vickers-Armstrong und bei Peovil Flugzeugwerks, bei Plymouth Industrieanla­gen, ferner Flak- und Scheinwerferstellungen bei Man­chester, Cardiff, Dorchester und Plymouth mit Bomben belegt.

Der Feind flog in der Nacht zum 8. August mit einigen Flugzeugen in Nord- und Westdeutschland ein und warf Bomben, ohne wesentlichen Schaden anzurichten. In einem Essener Vorort sowie bei Datteln wurden Wohnhäuser be- Wiidigt. Die entstandenen Brände konnten durch Einsatz des Luftschutzes schnell gelöscht werden. Eine Scheune brannte «ieder. Zwei feindliche Flugzeuge wurden abgeschosseu.

Der italienische Heeresbericht

Zeila von den Italienern besetzt Erfolgreiche Angriffe uns englischen Flugplatz in Ostafrika und auf einen Eeleitzug

Rom, 8. Aug. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Don-> nerstag hat folgenden Wortlaut:

Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt:

Eine unserer Kolonnen, die vor drei Tage« die Grenze von Britisch-Somaliland überschritten hatte, ist am Meer angelangt und hat Zeila besetzt.

In Ostafrika haben unsere Bomberformationen den Flug­platz von Wajir angegriffen, drei Flugzeuge am Boden zerstört und schweren Schaden und Brände an den Flugplatzanlagen ver­ursacht. Ein feindliches Jaadiluareua wurde rm vukttnmnk -rk»

geschossen. Feindliche Luftangriffe auf DokLaua und Massaua haben unbedeutenden Schaden angerichtet.

Im östlichen Mittelmeer ist ein von Kriegsschiffen be­gleiteter feindlicher Eeleitzug von fünf Dampfer« von unser« Luftwaffe mit Bomben belegt worden. Zwei Dampfer sind ge­troffen Und ernsthaft beschädigt worden."

Italiens militärische Erfolge

Volltreffer ans Depots und Hafeneinrichtungen in Haifa Sämtliche Oeltanks in Brand gefetzt

Rom, 8. Aug. Ueber die gemeldete Aktion der italienische» Luftwaffe auf Haifa gibt ein Sonderberichterstatter der Agent« Stefani ergänzende Einzelheiten:

Wichtigstes Ziel dieses Angriffes war, wie der Korrespondent hervorhebt, diesmal der Hafen von Haifa, wo die englischen Streitkräfte bedeutende Material- und Lebensmitteldepots aw- gelegt hatten. Die bei mittelmäßiger Sicht von den ialienisc^» Fülgzeugstützpunken im Aegäischen Meer gestarteten Staffeln er­reichten nach längerem Flug über offenem Meer Haifa, wob« sie Cypern in weitem Bogen umflogen, um nicht vorzeitig von den englischen Horchposten gemeldet zu werden.

Die Fliegerabwehr bei Haifa sei überaus heftig gewef«. Dir italienische« Flieger hätten den Eindruck gehabt, daß das eng­lische Kommando um die wichtigsten Militärzoneu der Stadt v«- stärkte Flakbatterien mittleren und schweren Kalibers ausgestellt hatte. Die Bombardierung ist aber trotz der ungünstigen Sicht auftragsgemäß dnrchgcsiihrt worden. Tonnen von hochbrisautea Bomben sind abgeworfen worden. Die Depots und wichtigste» Haseneinrichtnngeu hätten Volltreffer erhalten. Me gleichzeitig mit den stmckkalibrige« Bomben abgeworfeueu Brandbinde» verursachten Brände und schwere Zerstörungen.

Der Stefani-Berichterstatter erklärt sodann, daß auf Grund der inzwischen eingegaugenen Informationen die Leiden vorhergehen­den italienischen Bombenangriffe auf Haifa die schwersten Scha­den angerichtet hätten. So habe zum Beispiel die Irak-Petroleum-