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Lchwarzwälder Lageszeituuß

Nr. I84

Aus Stadt und Land

Alteusteig, den 8. August 1940.

Deutsche Tomaten

Nun wachsen sie wieder in den Gärten einer neuen Ernte entgegen und nicht lange mehr wird es dauern, dann werden wieder in jeder Familie die auf deutschem Boden gezogenen Tomaten gegessen. Diese Eartenfrucht, noch vor 50 Jahren un­bekannt, wird ja heute auch im kleinsten Garten angepflanzt, und selbst auf manchem städtischen Balkon trifft man sie in diesem Kriegssommer als nutzbringenden Vlumenersatz in Kästen und Pflanzenkübeln an.

Was ist es denn eigentlich, das gerade die Tomatenfrüchte so begehrt macht? Es ist nicht allein ihr Wohlgeschmack und ihr durststillender Saftreichtum, sondern vor allen Dingen auch die die Gesundheit und das Wohlbefinden überaus fördernde Wir­kung dieser köstlichen Früchte. „Vitamine in rohen Tomaten sind gesünder als Würste und Braten!" So heißt ein Spruch, und mancher von uns hat ja selbst schon den überaus wohltätigen erfrischenden Einfluß der Tomate festgestellt. Gerade in diesem Kriegssommer wird sich die Tomatenernte infolge des kühlen Frühjahrswetters verzögern und darum müssen wir hier etwas nachhelfen. Zunächst werden wir an heißen Tagen reichlich gießen, allerdings nur mit abgestandenem Wasser und immer nur an die Wurzeln .also nicht etwa die ganzen Pflanzen überbrausen, da durch dieses Ueberbrausen die Braunfleckenkrankheit, die Stengelfäule und auch die Fruchtfäule der Tomaten gefördert wird. Von August ab jedoch wird weniger gegossen und schließ­lich das Gießen ganz eingestellt. Mir dürfen die Tomatenpflan­zen auch nicht zu dicht werden lassen. Luft und Sonne muß gut «inwirken können, darum werden alle übrigen Seitentriebe stets bald entfernt. Gegen Ende August werden die Tomatenstauden entspitzt, um den ganzen Saftstrom in die Früchte zu leiten und so das Reifen derselben zu beschleunigen. Vor dem ersten Herbst­frost aber nimmt man am besten die ganzen Tomatenpflanzen rechtzeitig aus dem Boden, schneidet die Blätter ab und hängt sodann die Pflanzen mitsamt den daranhängenden grünen Früch­ten an den Wurzeln in einem frostfreien temperierten Raum auf. Hier reifen die Früchte nach, und wir können so bis weit in den Winter hinein Tomaten aus dem eigenen Gar­ten essen.

Postdienst mit Elsaß-Lothringen. Im Verkehr zwischen Deutsch­land und allen Orten Elsaß-Lothringens hat die Deutsche Reichs­post die Versendung gewöhnlicher und eingeschriebener Briefsen­dungen bis 500 Gramm zu innerdeutschen Gebühren usw. zuge­lassen. Die Deutsche Reichspost hat jetzt den Paket- und Post­gutdienst auch in der Richtung aus den Gebieten Eupen, Mal­medy und Moresnet ausgenommen.

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Wie die NS.-Frauenschaft die verwundeten Soldaten betreut

700 Verwundete sind in Liesen Tagen von der NS.-Frauen- schaft des Kreises Calw zu Kaffee und Kuchen eingcladen worden. Ueberall in Len Lazaretten des Kreises wurde die Kaffeetafel gerichtet, und darum sammelte sich die ganze Schar der verwundeten Soldaten. Auch die Aerzte gesellten sich hinzu, und alle ließen sich gerne und froh von den Frauen bewirten.

Aus Spielberg

Feldwebel Wilhelm Kalmbach, Sohn des Matth. Kalmbach, Zimmermann, erhielt das Eiserne Kreuz II. Klasse und das Jnfanterie-Sturmabzeichen. Er wurde an der Aisne verwundet.

Aus Erömbach

In diesem Jahr weilen nun schon zum drittenmal Kinder aus dem Rheinland zur Erholung in Erömbach, und zwar handelt es sich um Kinder von Gefolgschaftsmitgliedern eines Werkes im Landkreis Köln. Wie in den vergangenen Jahren, so gefällt es den 30 Kindern, die im „Löwen" unter­gebracht sind, auch in diesem Jahr sehr. In den nächsten Tagen wird eine zweite Gruppe Kinder eintreffen.

Aus Simmersfeld

Die 5. Sammlung für das Deutsche Rote Kreuz ergab in den Ortsgruppengemeinden Aichhalden, Ettmannsweiler und Sim­mersfeld das unerwartete Ergebnis von zusammen 1688.50 RM. Gegenüber der ersten Sammlung von 450.— RM. und der vier­ten Sammlung von 803.— RM. Dies trifft auf den Kopf der Friedensbevölkerung 1.60 RM. Mit dieser großen Opferfreudig­keil haben die Ortsbewohner Führer und Soldaten den besten Dank abgestattet. Allen Spendern und Sammlern sei herzlich gedankt.

Kiilberbronn, 8. August. (Zwei rüstige Alte.) Chri­stian Müller, Bauer und Holzhauer, und Frau Elisabeth Müller, Witwe, feierten in diesen Tagen in seltener geistiger

Martinsmoos

Todes-Anzeige

Nach schwerer Krankheit durfte unser lieber

Georg Ruß

Maurermeister

zur ersehnten Ruhe eingehen.

Um stille Teilnahme bittet:

Familie Ruß

Beerdigung Samstag nachmittag 2 Uhr.

und körperlicher Frische ihren 8 0. Geburtstag. Sie können noch heute den Arbeiten in Feld und Haus vorstehen und ver­folgen stets mit lebhafter Anteilnahme das große Zeitgeschehen. Möge es ihnen vergönnt sein, noch viele Jahre im Kreise ihrer Angehörigen bei guter Gesundheit zu verbringen.

Bad Teiuach, 7. Aug. (Verkehrsauto gegen einen Baum geprallt, sechs Personen verletzt.) Am Dienstagmittag ist dem der Personen- und Milchbeförderung dienenden Kraftwagen von Frachtfuhrmann Lörcher, Neu­weiler, ein bedauerlicher Unfall zugestoßen. Das in seinem vor­deren Teil mit 13 Erwachsenen und einigen Kindern vollbesetzte Fahrzeug befand sich auf der Fahrt von Station Teinach tal­aufwärts. 50 Meter voraus fuhr der Teinacher Verkehrsomni­bus, welcher wie üblich am Ortseingang des Bades anhielt, um Fahrgäste aussteigen zu lasten. In diesem Augenblick bremste der Fahrer des nachfolgenden Neuweiler Wagens aus nicht er­sichtlichem Grunde fein Fahrzeug ab. Das letztere wurde hier­bei wohl durch ungleichmäßiges Wirken der Bremsvorrichtung nach links aus der Fahrbahn gezogen, so daß der Wagen frontal gegen einen Baum auffuhr und stark beschädigt wurde. Die Fahrgäste wurde infolge des Anpralls durcheinandergeworfen und sechs von ihnen, darunter der Fahrer, leichter ver­letzt. DRK.-Hauptführer Dr. Graubner, DRK.-Gruppen- führerin Berta Wohlgemuth und DRK.-Wachtführer Pfrommer leisteten am Unfallort die erste Hilfe. Von den sofort mit Kraftwagen ins Kreiskrankenhaus Calw verbrachten sechs Verletzten konnten abends alle bis auf zwei Frauen ent­lassen werden. Daß der verunglückte Wagen durch einen Stratzenbaum abgefangen wurde, muß als großer Glücksumstand angesehen werden, ist doch an der Unfallstelle die Stratzen- böschung etwa 7 Meter hoch. Wäre das Fahrzeug, sich über­schlagend, ins Vachtal abgestürzt, hätte der so immer noch glimpf­lich abgelaufene Vorfall wohl nicht absehbare Folgen gehabt.

Freudenstadt, 7. August. (Frau Emma Glauner f.) Gestern starb nach längerem schweren Leiden Frau Emma Glauner im Alter von 67 Jahren. Als Tochter des bei seinen einstigen Schülern und Schülerinnen noch im besten Andenken stehenden einstigen Freudenstädter Lehrers Griesinger geboren, war sie mit Richard Glauner, Mitinhaber der altbekannten Elektro- und Messerwarenfirma Adolf Glauner hier verheiratet und genoß durch ihre allezeit freundliche und zuvorkommende, ab­wechselnd erfolgte Tätigkeit in der Verkaufsabteilung der Firma, die Sympathie weitester Kreise. Um die Entschlafene trauern neben dem Gatten zwei zur Zeit beim Heere stehende Söhne. Der Heimgegangenen, die nicht nur eine tüchtige Geschäftsfrau, son­dern eine echte, stets liebenswürdige und gefällige Freuden- städterin war, die allem heimatlichen Geschehen tiefes Verständ­nis entgegenbrachte, ist allseitig ein ehrendes Gedenken gesichert.

Um die Erdal-Blechdosen mehrmals verwenden zu können, gibt es nun auch Erdal-Nachfüllpackungen. Das Nachfüllen ist eine einfache, saubere und schnelle Sache. Deckel abnehmen und das gefüllte Unterteil in die leere Erdaldose setzen. Das ist alles! Auf diese Weise läßt sich die Erdal-Blechdose lange Zeit verwenden und man hat immer Erdal, das altbewährte Erdal!

Stuttgart. (Lastzug rast gegen Haus.) Nachts fuhr ein Lastzug, der von Degerloch kommend die Richthofenstraße in Rich­tung Vöheimstraße fuhr, gegen zwei Gebäude der Böheimstraße. Offenbar hatte d« Fahrer infolge zn hoher Geschwindigkeit die Herrschaft über die Fahrzeuge verloren. Der Lenker wurde töd­lich verletzt, die Gebäude sind stark beschädigt worden. — Am Dienstag morgen wurden in der Fellbacherstraße in Untertürk­heim an der Endstelle der Kraftwagenline zwei Frauen beim Wenden eines Wagens angefahren. Die eine erlitt einen Unter­schenkelbruch und eine Verletzung am Knie, die andere Haut­schürfungen und Prellungen.

Bußgelder für das Deutsche Rote Kreuz. Die Staatliche Kriminalpolizei, Leitstelle Stuttgart, hat dem Kriegs­hilfswerk für das Deutsche Rote Kreuz den Betrag von 285 RM. überwiesen. Diese Summe setzt sich aus polizeilichen Butzen zu­sammen. Stetig fließen überhaupt Spenden dem Kriegshilfswerk für das Deutsche Rote Kreuz zu. Oft nehmen die Stuttgarter Fir­men den ausgefallenen Betriebsausflug oder eine ausgefallene Jubiläumsfeier zum Anlaß, die ersparten Kosten dem Kriegs­hilfswerk zu geben. So spendeten das Kunsthaus Schaller 600 RM., Eugen Kentner AE. 250 RM., Karl Hanne 300 RM., Jakob Beutel 250 RM., Schwab. Bauernkrankenkasse 1000 RM.

Böhringen, Kr. Münsingen. (Tod eines Radfahrers.) Auf der Straße zwischen Böhringen und Donnstetten stürzte am Sonntagabend der 62 Jahre alte Jakob Kümmel aus Donnstet­ten tot von seinem Fahrrad. Der Arzt, der bald an der Unfall­stelle erschien, stellte als wahrscheinliche Todesursache Herzschlag fest.

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Zainingen, Kr. Münsingen. (Unfall mit Todesfolqei Der Landwirt Christian Claß stürzte beim Heuladen vom gen und zog sich schwere innere Verletzungen zu, denen er später im Kreiskrankenhaus Münsingen erlag. Der Verstorbene stand im 69. Lebensjahr.

Rechberghausen. Kr. Göppingen. (Aelteste Einwohne­rin g e st o r b e n.) Im Alter von über 90 Jahren starb an den Folgen eines im Februar erlittenen Schlaganfalles die älteste Einwohnerin von Rechberghausen, Theresia Singer Witwe.

Bickelsberg, Kr. Balingen. (Der älteste Mann des „Kleinen Heubergs" gestorben.) Im Alter vod 98 Jah­ren starb in Bickelsberg der Altveteran Johannes Gühring. Er hatte an den Feldzügen von 1866 und 1870/71 teilgenommen und im Weltkrieg starb sein einziger Sohn den Heldentod. Gühiina war der älteste Mann des ganzen „Kleinen Heubergs". ^

Ulm. (In der Donau ertrunken.) Oberhalb des Städ­tischen Donaubades ertrank am Montagnachmittag ein etwa zehnjähriger Knabe. Der Junge, besten Personalien bis seht nicht festgestellt werden konnten, war mit einem Kahn aus der Donau gefahren und fiel beim Umkippen des Bootes ins Wals«

Die Leiche konnte noch nicht geborgen werden.

Seißen, Kr. Ulm. (Zusammensto ß.) Am Ortssingang von Vlaubeuren stieß ein Motorradfahrer mit einem Ulmer Milch­auto zusammen; er erlitt schwere Eesichtsverletzungen und einen Oberschenkelbruch.

Kempten. (Die Personalien eines Abgestürzten festgeste 111.) Die Ermittlungen über die Personalien des am Samstagabend an Ser Mädelegabel verunglückten Bergsteigers ergaben, daß es sich um den 43 Jahre alten unverheirateten Kon- rad Schneider aus Berlin handelt, der sich auf einer Urlaubs­reife im Allgäu befunden haben dürfte. Die Personalien des an der Höfats abgestürzten jungen Mannes konnten bisher noch nicht festgestellt werden. Nach Gesprächen, die er mit dem Sennen auf der Käser-Alpe führte, in der er vor seinem Aufstieg über­nachtete, steht fest, daß er 16 Jahre alt war und aus der Gegend von Oberstaufen oder Weiler stammt.

Wangen. (In den Bergen tödlich abgestürzt.) Der 21 Jahre alte Franz Herrmann. Sohn der Witwe Herrmann in Wangen, der in Innsbruck als Maler beschäftigt war, unter­nahm von dort aus am vergangenen Sonntag eine Bergfahrt und stürzte dabei tödlich ab.

Wangen. (Sturz vom Fahrrad.) Die in den 50er Jah­ren stehende Frau des Zimmermeisters Ferdinand Steinhäuser stürzte, als sie sich mit ihrem Fahrrad nach Hergensweiler be­fand, infolge plötzlich aufgetretenen Radschadens so unglücklich, daß sie bewußtlos auf der Straße liegen blieb. Die Verunglückte trug neben leichteren Verletzungen eine Gehirnerschütterung davon.

Ettenheim, Amt Lahr. (Durch um stürzenden Bull» dogg getötet.) Im Stadtwald der Gemarkung Ettenheim-! Münster ereignete sich ein tödlicher Unglücksfall. Ein zu TÄ fahrender Vulldogg mit schwer beladenem Anhänger kam auf der steilen Straße ins Rutschen, wobei der Vulldogg infolge der nachrückenden schweren Last umstürzte und den Fahrer unter sich begrub. Der Bedauernswerte war auf der Stelle tot. Bei dem Getöteten handelt es sich um den 26jährigen Zimmermann WM Loest aus Arnswalde (Brandenburg). Ein auf dem Anhänger ' mitfahrender junger Mann kam mit leichten Verletzungen davon.

Bühlertal. (Ertrunken.) Der 18jährige Metzgerlehrllng Wilhelm Fritz von hier ist Leim Baden im Rhein bei Greffem ertrunken. Die Kameraden konnten ihn alsbald bergen, dch blieben Wiederbelebungsversuche erfolglos.

Sitzung des slowakischen Staatsrates. Die konstituierende Sitzung des slowakischen Staatsrates wurde Dienstag mit einer Ansprache des Staatspräsidenten Dr. Tiso feierlich er­öffnet. Dem Staatsrat gehören u. a. Ministerpräsident Dr. Tuka, Innenminister Sano Mach, Verteidigungsminister General Catlos und Justizminister Dr. Fritz an. Als Ver­treter der Deutschen Volksgruppe wurde Staatssekretär In­genieur Karmasin in den Staatsrat entsendet, ein wei­teres volksdeutsches Mitglied des Staatsrats ist der vom Staatspräsidenten persönlich ernannte Schulinspektor aus der Zips, Kitsch.

Werde Mitglied der NSD.

Gestorben

Enzklösterle : Fritz Haag, 34 I. a.

Kälberbronn: Hans Graf, Sohn des Eottl. Graf. Pfalz grafenweiler: Christian Wagner sen., MeM- meister, 74 Jahre alt.

verantwortlich für den gesamten Inhalt: Dieter Laut i»

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