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Und wenn sie am frühen Morgen hinausziehen zu den Arbeits­stellen, an denen sie für die Wehrmacht buddeln und bauen, wenn 4hre Spaten im Morgenlichte glänzen und ihre frischen Lieder weit über die flandrische Ebene klingen, ist ihr Marsch zur Ar­beit ein Stück des großen Marsches zum Siege. Man muß die Begeisterung und Freude dieser Jungens miterlebt haben, um -ermessen zu können, wie groß ihr Wissen um die Bedeutung und Len Wert ihrer Arbeit im Feindeslands ist. Draußen im Gelände «m den eigentlichen Einsatzstellen werden die Zwillichjacken abge- roorfen, und dann beugen und recken sich im Rhythmus der Ar- Leit die gesunden, kräftigen Körper, die alle braunschwarz ge­worden sind durch die glühende Julisonne und durch die Seeluft, die der Westwind von den nahen Küste hereinrreibt, in die Mar­schen und ihr Hinterland.

Der Einsatz des Arbeitsdienstes in Belgien und Frankreich Ht Arbeit für den Einsatz der deutschen Luftwaffe im weiteren Kampfe. So ist auch zwischen Arbeitsdienst und Luftwaffe über­all ein ganz enges Verhältnis in der Zusammenarbeit und im Zusammenleben entstanden. Aus der Arbeitskameradschaft ist «ine Frontkameradschaft geworden. Noch nie so wie jetzt haben ste mit dem Aufgebot aller Kräfte gegraben und geschaufelt und all die anderen Arbeiten verrichtet, die die Besonderheit des Kriegseinsatzes erfordert.

So arbeiten und so leben heute viele Tausende junger Deut­scher im äußersten Westen des Kontinents, in Belgien und in Nordfrankreich, an den Küsten der Nordsee und des Ozeans, an Len Ufern der Flüsse, deren Namen zu Kriegsschicksalen gewor­den sind: Somme und Aisne, Seine und Marne, und wie sie alle heißen. Die Arbeitsmänner, die an der Küste des Kanals ar­beiten, lassen manchmal einen Blick Hinübergleiten zu den weißen Streifen der Kreidefelsen bei Dover, und andere wiederum hal­ten einen Augenblick mit der Arbeit an, wenn über ihnen Staf­feln deutscher Flugzeuge dahinbrausen, nach Westen der Küste zu, aus den Feindflug gegen England. Da leuchten ihre Augen vor Freude und Stolz; denn so wie die Männer droben in den Aufklärern und Bombern und Jagdflugzeugen und draußen aus Len Schnellbooten im Kanal sind auch die Männer mit dem Spaten auf dem Lande bereit, ihre Kraft bis zum Letzten ein­zusetzen und mitzuhelfen bei der Vollendung und Sicherung des großen endgültigen Sieges. Im Leuchten der Spaten aber auf flandrischem Boden erkennen wir das Leuchten deutscher Kraft, deutschen Glaubens und deutscher Zukunft.

AlfredStrobel.

Britische Rache gegen Japaner

Tokio, 5. Aug. London fährt fort mit seinen Rachematznahmen wegen der Verhaftung von Agenten des Secret Service in Ja­pan. So wurde in Singapur der Direktor der japanischen Nachrichtenagentur Eastern News und Vertreter von Domei, Kobayashi, festgenommen. In Rangun verhafteten die britischen Behörden drei japanische Geschäftsleute.

Wie verlautet, hat der japanische Botschafter in London sich bemüht, in einer Unterredung mit Außenminister Halisax die sofortige Freilassung der Verhafteten zu errei­chen, um eine ernste Wendung in den schon gespannten Beziehun­gen zwischen beiden Ländern zu verhüten. Die Freilassung der verhafteten Japaner sei jedoch mit dem Hinweis abgelehnt worden, daß es sich um eine Angelegenheit derordentlichen Ge­richte" handle. Außerdem habe man sogar mitgeteilt, daß Vor­bereitungen für weitere Verhaftungen japani­scher Staatsangehöriger auch in den britischen Kolonien ge­troffen worden seien. Auf die Bemerkung des Botschafters Schi- gemitsu, daß alle Bemühungen für eine Regelung der Beziehun­gen zwischen beiden Ländern infolge derartiger Maßnahmen scheitern könnten, Habs, Halifax nichts erwidert.

Tokio Nitschi Nitschi" schreibt, daß England in der Angelegen­heit der Verhaftungen mit USA. zusammenarbeite, um gemein­sam die japanische Politik in Ostasien zu stören.

Ein im japanischen Autzenamt eingetroffener Bericht des Gene­ralkonsuls in Singapur bestätigt die Festnahme des dortigen Domei-Vertreters Kobayashi durch die britischen Behörden. Drei Polizisten und ein Vertreter des Secret Service drangen danach in die Privatwohnung Kobayashis ein, verhafteten ihn und durchsuchten stundenlang alle Räume, wobei sie auch die Privat­korrespondenz beschlagnahmten. Auch das Domei-Büro wurde untersucht.

Der japanische Generalkonsul in Hongkong teilte mit, daß die Verhaftung des japanischen Geschäftsmannes Panaguchi von den Engländern mit der lächerlichen Behauptung begründet wird, Hanaguchi habe den öffentlichen Frieden und die Volksinter­essen gefährdet". Aus Schanghai wird dazu noch gemeldet, daß der verhaftete Japaner in ein Konzentrationslager gebracht wurde. Die englischen Schergen schnüffelten nicht nur in den Briefschaften, sondern auch in den Kontobüchern Panaguchis herum.

Ueber Schanghai kommt ferner die Meldung, daß in Ran­goon drei japanische Kaufleute ohne Angabe irgendwelcher Gründe von den Briten festgenommen worden sind.

Verschärfung der Spannung in Fernost

Japan fordert Freilassung aller verhafteten Japaner Tokio, 5. Aug. (Ostasiendienst des DNB.) Eine Konferenz, die im Außenministerium unter dem Vorsitz des Außenministers stattfand, beschloß, wie »Tokio Nitchi Nitchi" meldet, die sofor­tige Freilassung aller verhafteten Japaner von England zu fordern. Gleichzeitig verlange Japan Garantien, daß derartige Uebergrisfe in Zukunft vermieden werden. Japan will London feine Forderungen gleichzeitig durch den englische« Botschafter rn Tokio und durch den japanischen Botschafter in London über­reiche«. Falls nötig, werde Japan, so meintTokio Nitchi Nitchi", auch die diplomatischen Beziehungen mit England «nter- Lreche«.

Die Stadtverordnetenversammlung von Osaka hat eine Ent­schließung angenommen, in der die radikale Beseitigung des Lettischen Einslusies gefordert wird, um so den Zusammen­schluß Eroß-Asiens sicherzustellen. Diese Entschließung wurde dem britischen Generalkonsul und dem britischen Botschaf­ter sowie dem japanischen Außenministerium und dem Wehr­machtsminister zugeleitet. Die Handelskammer von Kobe hat eine ähnliche Entschließung an die Regierung und die britisch« Botschaft gesandt.

Schwarzwalr«« Tageszeit»»!

Eine heimtückische Maßnahme"

Tokio, 6. August. (Ostasiendienst des DNB.) Die Konferenz, die am Montag im japanischen Autzenamt stattfand, und an der auch Vertreter der Wehrmacht teilnahmen, faßte wie Domei meldet folgende Beschlüsse:

Erstens: Die Verhaftung der spionageverdächtigen Briten sei eine rein innere Angelegenheit Japans, während das britische Vorgehen eineheimtückische Maßnahme politischen Einschlags" bedeute;

zweitens: Japan werde trotzdem Wiedervergeltungsmaß­nahmen vermeiden;

drittens: Aufmerksam werde es beobachten, wie wett Eng­land seine Vergeltungsmaßnahmen treiben werde;

viertens: Werde es wirksame Gegenmaßnahmen ergreifen, falls England seine Aktion weitertreibe.

Der japanische Außenminister werde demnächst, so heißt es weiter, den britischen Botschafter um volle Aufklärung des Fal­les ersuchen und gleichzeitig in London schärfstens protestieren. Man könne annehmen, so bemerkt Domei, daß das Außenamt entschlossen sei, eine Beilegung des Falles auf der Basis der Gegenseitigkeit unter allen Amständen zu verweigern.

Die Secret-Servtee-Pest im Fernen Oste«

Enthüllungen über eine weitere große englische Spionage­organisation

Schanghai, 5. Aug. Die japanische MilitärzeitungTairiku Schimbun" fordert zu schärfster Beobachtung der englischen Spio- uagetätigkeit in China auf und bringt dann die sensationelle Enthüllung, daß eine britische Spionageorganisation unter Lei­tung des Secret-Service-Agenten Scott in Schanghai arbeite. Scott habe nicht weniger als SO Unteragenten. Die Organisation arbeite in vier Abteilungen, und zwar eine politische, eine mili­tärische. eine wirtschaftliche und eine sogenannte soziale Abtei­lung. Aufgabe der Organisation sei u. a. die Ausspähung der Betätigung verschiedener nationaler Gruppen in Schanghai sowie Erkundung von Vorgängen in der Wirtschaft. Die Zeitung gibt eine Anzahl Namen von Mitarbeitern dieser Secret-Service- Agentur an.

Wie weiter bekannt wird, sind japanische Stellen zur Zeit eifrig bemüht, die Schanghai«! Verbindungen des verstorbene« Reuter-Korrespondenten Cox auszudecken. Es steht fest, daß dieser Agent des britische» Geheimdienstes zahlreiche Unteragenteu i« Schanghai hatte.

Empire mit solcher Ethik verdient nicht, weiter zu leben

Neuyork, 5. Aug. Die ZeitungNeuyork Enquirer" stellt in ihrem Leitaufsatz die Ironie der englischenHumanität" bloß, die es fertig bringe, in Pressemeldungen tiefste Betrübnis zu heucheln über die Notwendigkeit, einem im Londoner Zoo be­findlichen Gorilla zur Einsparung der Unterhaltskosten den Garaus zu machen, andereseits sich erdreiste, den bekannten Schauspieler NoelLoward nach USA. zu senden, damit er das USA.-Volk bewege, seine Samariterdienste ganz aus Eng­land zu beschränken und keinesfalls die Bevölkerung der Kriegs- gebiete in diesem Winter mit Lebensmitteln zu unterstützen. Co- ward habe erklärt, im Jmeresse des britischen Sieges müsse das ASA.-Volk hart werden und Herzen und Ohren schließen; denn wer Deutschalnds Opfer ernähre, ernähre Deutschland selbst.

Fürwahr", so schließt der Aufsatz,es macht sich nicht bezahlt, Bundesgenosse Englands zu sein, wie Polen, Belgien, Norwegen und alle anderen Länder längst herausgesunden haben. Ein Em­pire mit selcher Ethik verdient einfach nicht, daß es weiterlebt!"

Reynaud-Maudel Helfershelfer jüdischer Kapitalschieber

Genf» S. Aug. Wie sehr die Regierung Reynaud-Mandel die Interessen jüdischer Finanzgewaltiger aus Kosten des Volkes ver­trat, geht aus Einzelheiten hervor, die sich derEclaireur de Nice" aus Perpignan über die Flucht prominenter Ju­den aus Frankreich berichten läßt. Danach hat ein gewisser Eduard Jonas die spanische Grenze mit 30 Millionen aus­ländischer Devisen überschritten. Er war im Besitz einer ord­nungsmäßigen Ermächtigung zur Ausfuhr dieser Gelder. Zwei Tage später passierte ein Zug von ungefähr 15 Wagen mit etwa 75 Mitgliedern der Familien Rothschild und W ey l die Grenze. Sie waren im Besitz eines Transitvisums nach Marokko bezw, Südamerika und hatten etwa 200 Millionen Franc in Gold und Devisen bei sich. Von einem anderen Grenz­posten der spanischen Grenze wurde derKabinettsches eines ehemaligen einflußreichen Mitgliedes der französischen Regie­rung und sein Sekretär verhaftet. Sie hatten 50 Mil­lionen Franc bei sich. Diese Leiden Persönlichkeiten waren eben­falls im Besitz von ordnungsmäßigen Ausweispapieren, die vor zwei Monaten ausgestellt worden waren. Die spanischen Behör­den lieferten die beiden Deliquenten, die nun Gegenstand einer gerichtlichen Untersuchung sind, an die französischen Be­hörden aus.

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Papua und Neu-Guinea

im australischen Berleidigungssystem

Grobe Verletzung der Mandatsbestimmungeu

Berlin, 5. Aug. Nach einer Reuter-Meldung aus Canberra wurde bekanntgegeben, daß Papua und das von Australien ver­waltete Mandatsgebiet von Neu-Guinea durch einen amt­lichen Erlaß als achter australischer Militärbezirk in das australische Verteidigungssystem eingeglie­dert worden ist.

Mit dieser Einbeziehung rn das Verteidigungssystem Austra­liens macht sich die australische Regierung einer groben Ver­letzung des Mandatsgedankens schuldig. Denn in den Mandats­bestimmungen heißt es ausdrücklich, daß die Verwaltung des Mandats ausschließlich im Interesse des Mandatsgebietes und seiner Einwohner zu erfolgen hat. Daß die Einbeziehung des Mandatsgebietes in den britischen Krieg damit nicht mit seinen Interessen vereinbar ist, liegt klar auf der Hand.

Wenn die australische Regierung heute unter dem Vorwand der übernommenen Verpflichtungen eines treuhändischen Schutzes das Mandatsgebiet in die eigene Verteidigungszone einbezieht, so stellt diese Maßnahme in Wirklichkeit eine unerhörte Ver­drehung und Verhöhnung völkerrechtlcher Begriffe dar.

Deutschland hat nicht vergessen, daß es ausgerechnet diese Mandatsmacht war, die ohne den geringsten Anlaß 1914 und ebenso im September 1939 an der Seite Englands gegen Deutsch-

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land in den Krieg eintrat und 1914 das völlig unbefestigte und militärisch ungeschützte deutsche Schutzgebiet feige überfiel, es be­setzte und dann seit 1920 im krassen Widerspruch zu dem Man­datsgedanken als Mandatsgebiet einseitig zum eigenen Vorteil ausbeutete. Im übrigen wäre es interessant, zu erfahren, gegen wen eigentlich der achte Militärdistrikt unter Einschluß des Man­datsgebietes gerichtet ist?

Kriegsschäden in Holland werden beseitigt Amsterdam, 6. August. Reichskommissar Seyß-Jnquart hatte seinerzeit für Holland den sogenanntenWiederaufbaufonds 1940" errichtet und dabei verfügt, daß 10 Millionen Gulden die­ses Fonds für soziale Zwecke verwandt werden sollten. Wie jetzt >

bekannt wird, sollen rund 6 Millionen Gulden sofort ausgewor- s

sen werden, um denjenigen Holländern neue Wohnungen zu er- § richten, die ihre alten infolge der Kriegswirren verloren haben. ^

Südtiroler in Grotzdentfchlands Volksgemeinschaft '

NSK. Innsbruck. Nicht nur aus dem Osten, auch aus dem Sü­den kehren deutsche Menschen in das Reich zurück. Sie brechen aiff !

aus Dörfern und Städten, verlassen Haus und Hof und komme» i

in gläubigem Vertrauen über die Grenze. Veste deutsche Volks» - kraft wird nun wieder in Deutschland und für Deutschland wirk­sam werden.

Das Haupttor, durch das die Deutschen aus dem Süden, di» Südtiroler, wieder in die alte Heimat zurückströmen, ist Inns» '

druck. Täglich sind mehrere hundert Umsiedler zu erwarten. I« ^

Vorsorge und Begrüßung, Aufnahme und Weiterführung zeigt !

sich die große Kameradschaft des Volkes. Alle praktische und !

menschliche Betreuung in der ersten Zeit nach der Heimkehr ist iur i

besonderen Arbeitsgebiet derTirolerFrauen. l

Sie begrüßen die Transporte auf dem Bahnhof und geleite» ' sie in die nahe Aufnahmestelle, wo die Personalien erledigt ! werden. Sie richten ihnen die erste Mahlzeit in Deutschland i» den Hellen gastlichen Tagesräumen. Sie leisten Hilfe in den Lab» ratorien und Aerztezimmern bei Röntgenaufnahmen und Unter- , suchungen. Und sie nehmen sich besonders der vielen Kinder an; denn die Umsiedler sind meist sehr kinderreich. Bevor die Süd- tiroler eingebürgert sind und einen Aufenthaltsort zugewiesen bekommen, werden sie für kurze Zeit in einem Durchgangslager in Innsbruck oder Umgebung ausgenommen. In jedem dieser !

Lager ist eine Vetreuungsfrau der NS.-Frauenschaft tätig. Neben- j

bei wird, wo es sich notwendig erweist, auch Unterricht in deut- i scher Sprache gegeben, denn viele der jüngeren Südtiroler haben nicht mehr gelernt, deutsch zu schreiben, obwohl sie alle im Um­gang ihre SLdtiroler Mundart sprechen.

Verwundeter an die Wand gestellt

Deutsche Flieger in den Händen der Franzose»Ver­gebens bat ich um einen Arzt"

Von Kriegsberichter GeorgHinze !

DNB_, 5. Aug. (PK.) Die Verbrechen französischer Soldaten

und Zivilpersonen an kriegsgefangenen deutschen Soldaten süllen schon Broschüren. Das schlimmste Kapitel darin aber bildet die Behandlung deutscher Flieger. Da enthüllt sich die ganze Brutali­tät und Bestialität, die in der französischen Seele schlummert. Und . noch immer sorgen neue Fälle dafür, daß die Erinnerung an diese noch ungesühnten Grausamkeiten nicht müde wird.

Da ist der Feldwebel R i st. Seit einigen Tagen steht er jetzt wieder in seiner alten Kampfstasfel. Aber er kennt nun den gallischen Sadismus fürs ganze Leben. In einem Protokoll hat ' er seine Erlebnisse wahrheitsgetreu berichtet. Erlebnisse, die dop­pelt schwer wiegen, da sie einem Verwundeten zustießen, der nach den Gesetzen der primitivsten Menschlichkeit Anspruch auf Mitleid und Pflege gehabt hätte.

Vier Vernehmungen, aber kein Essen

Feldwebel Rist hatte Pech gehabt. Nach zweimaligem Anflug aus den Flugplatz Laon hatte seine Maschine einen Flakvolltref­fer in die Kanzel erhalten. Die drei Kameraden des Feldwebels waren sofort tot oder schwer verwundet. Aber ihm gelang es noch, sich aus dem abstürzenden Flugzeug zu retten. Hören wir ihn selbst:Ich sprang ab und fiel in einen Wald, wobei ich mir eine starke Prellung am rechten Knie zuzog. Außerdem hatte ich einen Flaksplitter in die rechte Hand und das linke Bein ab- bckommen." Flucht war dem Verwundeten unmöglich. Polizisten griffen ihn auf und übergaben ihn einer Abteilung französischer Flieger. Der Leidensweg des Feldwebels begann.

Als erstes nahm man dem Feldwebel sämtliche Sachen ab. Dann schleifte man den Verwundeten von Vernehmung zu Vernehmung.

Mit einer zweistündigen Fahrt zur ersten Vernehmungssteüe fing es an.

Obwohl ich dauernd wegen meiner Schmerzen nach einem Arzt verlangte, wurde ich erst nach vielen Stunden von einem Sanitäter verbunden. Zu essen bekam ich nichts. Ich wurde dann mit Handschellen gefesselt und nach einer weiteren vierstündige»

Fahrt zu einer dritten Vernehmungsstelle gebracht, obwohl ich schon zwei längere Vernehmungen hinter mir hatte. Hier wollte man in anderthalbstündiger Vernehmung vor allem Näheres über Truppenverschiebungen, insbesondere Panzer, erfahren und ge­naue Angaben über unsere Flugzeuge. Ich wurde wiederholt mit Erschießen und Auspeitschen (!) bedroht, auch einmal an dw Wand gestellt, da ich angab, nichts zu wissen. Auch jetzt bekam ich nichts zu essen. Man brachte mich nach Ehalons zu einer vierte» Vernehmung, wo ich einen Fragebogen ausfüllen sollte. Durch Drohungen wollte man die Namen des Truppenkommandeurs und des Staffelkapitäns erfahren."

Die ersten Stockschläge auf den Kopf

Erst in der Nacht bekamen wir Reste zu esse«, die die Fran­zosen liegen gelassen hatten. Dann wurde ich mit vier anderen Luftwassenangehörigen in einem Viehwagen mit Ketten zusam- mengeschlossen und barfuß nach Verdun gebracht. Bei der An­kunft erhielt ich die ersten Stockschläge auf den Kopf. Wir wurden von Marokkanern und mehreren französischen Offizieren in die Kasematten getrieben und dabei von einem französi­schen Unterleutnant, der zwei Jahre zur Be­satzungstruppe von Wiesbaden gehört hatte, dauernd geschlagen. Dann mußten wir nackt in dem nassen kalten Gang stehen. Schließlich wurden wir mit einem Fußtritt in eine Zelle befördert. Wir froren stark, bekamen aber keine Decken.

Erst nach zehn Tagen kamen wir aus der Dunkelhaft heraus. 2« den ersten 16 Tagen unserer Gefangenschaft konnten wir uns nur zweimal waschen, erhielten aber weder Seife noch Handtuch."

Im Lager Eazeres ostwärts Toulouse verbrachte Feldwebel Rist den Rest seiner Leidenszeit. Bald erkrankten 300 von de»