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Ergründet 187/

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Amtsblatt des Kreises Calw für Altenfteig und Umgebung Heimatzeitung der Kreise Calw und Freuden^adt

luzeiaenpreise : Die einspaltige Millimeterzeile über deren Raum 5 Pfennig. Text- ^Üimeterzeile IS Mennig. Bei Wiederholung oder Mengenabfchluß Nachlaß nach Preisliste. Erfüllungsort Altensteig. Gerichtsstand Nagold.

IS. J«hr,«»E

Altenfteig» Dienstag, den K. August 1940

«ommer 182

Europa ist noch jung

Der Schicksalskampf der größten europäischen Kulturvölker sichert des Erdteils Zukunft

NSK. Seit der Entdeckung des amerikanischen Kontinents wurde nur zu oft von einem gealterten Europa gesprochen, m dem Krieg, Streit und Hade?, etwa so wie bei einem Mischen alten Weibe das Keifen, an der Tagesordnung seien. Man sah mit unverhohlenem Neid hinüber nach dem Md derunbegrenzten Möglichkeiten", dem inzwischen der Mine: die Neue Welt, beigegeben wurde, und begann sich mit derTatsache" abzufinden, dag Europa nicht mehr über die notwendige Kraft der Jugend verfüge, um noch einmal den Mittelpunkt des Weltgeschehens zu bilden. Diese pessi­mistische Stimmung irregeleiteter Geister fand nach dem Weltkrieg in der zum Schlagwort gewordenen Parole vom Untergang des Abendlandes" ihren Höhepunkt.

Es kann nicht bestritten werden, daß viele äußere Symp­tome für derartige Schlußfolgerungen sprachen. Europa war tatsächlich in den letzten Jahrhunderten zu einer Brutstätte ständiger kriegerischer Auseinandersetzungen geworden, und es schien sich damit wirklich ein düsteres Schicksal zu voll­enden.

Dennoch haben sich alle jene Berechnungen und Prophe­zeiungen als ein einziger gewaltiger Trugschluß erwiesen; denn man übersah geflissentlich diewahrenÜrsachen der mit so viel leichtfertigen oder aber auch ernsthaften Worten belegten Untergangsprognosen. Man zählte nur die Kriege, die zunehmende Uneinigkeit und Verwirrung zwi­schen den kontinentalen Völkern. Diesen Zustand als schick- saWt und daher unabänderlich hinzunehmen bedeutete be/üstaufgabe, bedeutete darüber hinaus, daß man sich auf dem besten Wege dazu befand, die an dem allgemeinen europäischen Durcheinander und Verfall Schuldigen ihr ver­brecherisches Spiel bis zum Ende ungestört weitertreiben zu lassen, anstatt sich zur Wehr zu setzen und die ewigen Stö­renfriede ein für allemal zu Boden zu schlagen.

Der nationalsozialistischen und der faschistischen Revolu­tion blieb es Vorbehalten, neue umwälzende Erkenntnisse M vermitteln und durch einzigartige Taten Europa aus dem Zustande einer gefährlichen Lethargie zu reißen. Ein nenerEeist völkischer, politischer, kulturel­ler und wirtschaftlicher Jugend wurde zum Wegbereiter einer großen europäischen Zukunft. Die Ver­antwortlichen ewigen Völkermordens aber wurden und wer­den zur Zeit noch mit Stumpf und Stiel ausgerottet, damit endlich auf unserem Kontinent wieder die Möglichkeit zur Schaffung natürlicher und friedlicher sowie ausgeglichener Verhältnisse gegeben ist.

Und nun bereits im Schlußakt jener einmaligen euro­päischen Flurbereinigung beginnen auch andere Völker M erkennen, daß Europa kein überaltertes, zum Untergang bestimmtes Völker- und Staatengebilde darstellt, sondern im Gegenteil mit allen Eigenschaften einer energiegeladenen Ägend gesegnet ist.

Europa ist jung wie am ersten Tage. Die Fesseln einer «Mich und böswillig durch die Mächte des plutokratischen Westens gesteigerten Zwietracht sind gesprengt, und der Schwerpunkt des politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Geschehens ist wieder zu den ältesten und zugleich dennoch lungsten Nationen des Kontinents zurückgekehrt.

Deutschland und Italien sind aufs neue zum europäischen Mittelpunkt geworden und bestimmen mit jugendlich revo­lutionärem Schwung den Rhythmus des wiedererwachenden Europas. Gold, Intrigen und brutale Vergewaltigung ver­achten diese Entwicklung nicht aufzuhalten. Da man im Westen glaubte, dir Vernunft in Fesseln legen zu können, mutzte das Schwert seine unerbittliche und unmißverständ- Nche Sprache reden; denn die Völker Europas wollen nicht «vig auf britisch-französisch-jüdisches Kommando hin ihre Wen Söhne auf dem unersättlichen Altar der Plutokratie Mern. Sie wollen vielmehr in Freiheit leben, Handel und Wirtschaft auf ehrlicher Basis treiben und den alten und Men Schöpfungen der Kultur im Dasein ihrer Völker den Muhrenden Platz einräumen.

Noch nie war die totale Umkehr einer machtpolitischsn «Wa^on zugleich mit einer derart großen wirtschaftlichen kulturellen Aufschwungsmöglichkeit verbunden wie Mrch die Siege der deutschen und italienischen Waffen. Ob­wohl das letzte Wort in diesem Krieg noch nicht gesprochen konnten die Achsenmächte bereits die notwendigen Maß- «chmen für eine bis ins einzelne gehende Befriedung des europäischen Festlandes treffen und den Grundstein für »neu erweiterten, aus den natürlichen Gegebenheiten der einzelnen Länder basierenden Handel legen, der zum Erund- As" einer allmählichen Erhöhung des allgemeinen euro- Mchen Wohlstandes werden wird. Auch das ist ein Beweis inr dre ungebrochene Jugendkraft unseres Kontinents.

^^ diesjährige Große Deutsche Kunstausstellung zeigt urch dre dort ausgestellten schöpferischen Meisterwerke, daß

Italienische Flieger

Erfolgreicher LustLampf in NordafriLa

DNB Rom, S. Aug. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Montag hat folgenden Wortlaut:

Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt:

In Nordafrika hat eine unserer Kampf- und Jagdstaffeln einen heftigen Kampf gegen eine zahlreiche feindliche Forma­tion aufgenommen, die versuchte, unsere an der Cyrenaika-Erenze in Bewegung befindlichen libyschen Truppen zu bombardieren. Bei dem unsererseits außerordentlich heftig geführten Kampf wurden zehn feindliche Flugzeuge, darunter sieben Eloster und drei Vlenheim, abgefchosfen. Außerdem wurden etwa ein Dut­zend feindlicher Kraftwagen getroffen und in Brand gesteckt. Ein weiteres englisches Jagdflugzeug ist von unseren Bombern abgefchosfen worden, die in der Nähe von Marfa Matruk eine wirkungsvolle Bombardierung durchgeführt haben. Alle unsere Flugzeuge sind zu ihre» Stützpunkten zurückgekehrt.

In Ostasrika wurde unter Mithilfe der Bevölkerung ein star­ker feindlicher Angriff auf Namaraput an der Grenze des Obe­ren Sudan am Rudolfsee zurückgewiefen.

Einer unserer Lustwaffenverbände hat den HafenvonVer- bera bombardiert und dabei einen Volltreffer auf ein Schiff erzielt. Ein feindlicher Luftangriff auf Massaua hat nur leichte Schäden im Hafen verursacht und vier Tote und etwa 30 Verwundete, darunter elf Askaris, gefordert. Zwei feindliche Flugzeuge wurden abgeschossen, ein drittes ist wahrscheinlich abgeschossen worden. In Cassala wurde ein feindliches Flug­zeug von der Flak abgefchosfen."

Italienische Bomber über Afrika

Eisenbahnknotenpunkt Haiya einige hundert Meter weit zerstört

Rom, S. Aug. Die heftigen Angriffe der italienischen Luft­waffe auf die militärischen Hauptstützpunkte Großbritanniens im Sudan und Kenia werden von der gesamten römischen Mit­tagspresse stark heroorgehoben.

Der Kriegsberichter der Stefani unterstreicht die im italieni­schen Wehrmachtsbericht vom Sonntag erwähnten Luftwaffen- aktionen auf die Flughäfen von Haiya und Summit. Haiya

leisten ganze Arbeit

14 feindliche Flugzeuge abgefchosfen

ist ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt zwischen den Gebieten des englisch-ägyptischen Sudans und Port Sudan. Im Tiefflug griffen die italienischen Bomber aus mehreren Richtungen Haiya mit Bomben an, so daß einige hundert Meter weit sämtlich» Bahnanlagen zerstört und völlig unbrauchbar gemacht wurden.

Auch der Angriff auf Summit ist eine bedeutende Aktion, Da die Engländer in der letzten Zeit den dortigen Flughafen ausbauen. Bei dem ersten Angriff auf diesen Flugplatz wurden die italienischen Bomber von oben von acht englischen Jägern angegriffen. Heftiges Feuer der italienischen Bomber sprengte die englische Formation und zwang sie zum Rückflug. Die italie­nischen Flieger führten darauf einen neuen Bombenabwurf aus. Hierbei ging eine Flugzeughalle in Flammen auf.

Bei dem italienischen Angriff auf den Hafen von Zeila wur­den neben der Beschädigung der Hafenanlagen zwei Schiffe und ein Schlepper getroffen und schwer beschädigt.

Der Wehrmachtsbericht

Deutsche Luftwaffe klärte über England, Schottland und dem Seegebiet auf Ein Handelsschiff versenkt Deutsche Luftangriffe auf eine Schiffswerft, Tanklager und Flak­stellungen

DRV Berlin, 5. Aug. Das Oberkommando der Wehr­macht gibt bekannt:

Die Luftwaffe klärte am 4. August über England, Schott­land und dem vorgelagerten Seegebiet auf. Hierbei wurde ein Handelsschiff am Ausgang des St.-Eeorg-Kanals, etwa lüv Kilometer südwestlich Pembroke versenkt.

In der Nacht zum 5. August griffen unsere Kampfflug­zeuge die Schiffswerft von Sheerneh, die Tanklager und Flakstellungen bei North-Killingholm sowie Flak­stellungen bei Thameshaven an.

Einige britische Flugzeuge flogen in der Nacht in West­deutschland ein und warfen einige Bomben. Neben gering­fügigem Gebäudeschaden wurde ein Vauerngehöft im Kreise Borken in Brand gesetzt. Eine Zivilperson kam ums Leben.

Großeinsatz des Arbeitsdienstes

Die Zugend mit dem Spaten erlebt den Krieg

Berlin, 6. Aug. lieber die weite flandrische Ebene, über die Landschaften der Somme und der Aisne, über das Schicksalsland an der Marne und an der Loire brauste vor wenigen Wochen erst der donnernde Orkan der deutschen Waffen dahin, der Kampf­lärm der Panzerwagen am Lande und der Stukas in der Luft. Das Dröhnen der Motoren und das Heulen der Bomben, das Donnern der Geschütze und das Rattern der Maschinengewehre kurz, jenes kriegerischen Inferno, für das mit überraschender Eindringlichkeit das Dichterwort Geltung hat:Ihr, die Ihr hineingeratet, lastet jede Hoffnung!"

Jetzt aber liegt Ruhe über diesem Land. Mit dem Qualm der Brände hat sich auch der Lärm der Schlachten verzo­gen. Eine merkwürdige, fast bedrückende Stille herrscht in die­sen weiten Ebenen Nordfrankreichs, deren Bewohner in wilder Panik davoneilten, als sie, belogen und betrogen, glaubten, mit den deutschen Truppen käme ein hunnisches Gesindel daher. Die

»man im nationalsozialistischen Deutschland nicht nur zu arbeiten versteht, sondern auch selbst während eines gewal­tigen Schicksals- und Existenzkampfes noch über die not­wendigen Kräfte verfügt, um Kunst und Kultur zu neuer Blüte zu entfalten.

Der schönste Beweis für die Jugend Europas ist aber sicher die Tatsache, daß auch während des Krieges die Zahl der Geburten im nationalsozialistischen Deutschland wieder beträchtlich gestiegen sind. Denn die Wiegen entscheiden letz­ten Endes immer noch über die Zukunft der Völker.

Das alles sind unwiderlegliche Beweise für die Behaup­tung, daß es keinen Untergang des Abendlan­desgebenwird. Deutschland und Italien werden auch weiterhin dafür sorgen, daß das von ihnen erkämpfte freie Europa den ihm gebührenden Platz in der Welt wieder­erhält. Es ist Sache der anderen Völker, sich mit diesen unabänderlichen Tatsachen abzufinden und durch eine offene Bejahung die besten Folgerungen für sich daraus zu ziehen. Denn Europa ist wirklich zu neuer Jugend erwacht.

Helmut Bremm.

«raote und Dörfer sind verlosten; nur selten sieht man Leute auf den Straßen, spielende Kinder oder gar arbeitende Men­schen. Das Gespenst eines wirtschaftlichen Niederganges, der Jahrzehnte weit zurückreichen mag, krallt sich über dem Lande fest wie ein Raubvogel, der seinem Opfer das letzte Mark und Blut entzieht. Vernichtender als der Krieg ist dieser Niedergang, bedrückender als die Stille nach dem Sturm der Schlachten ist dieses gespenstische Schweigen um das Absterben eines Landes.

Aber da klingt dort droben im stillgewordenen fernen Nord­westen Frankreichs und in den flandrischen Gebieten Belgiens ein Lied auf, das deutschen Ohren wohl vertraut ist: dasLied des Spatens! Unser Arbeitsdienst ist zu einem Großeinsatz angetreten, als ein treuer Kamerad der Wehrmacht, als ei» eifriger Helfer in der Zeit zwischen den Schlachten. Wenn die Waffen ruhen, kommt die Zeit des Spatens. Und so ist jetzt auch die Zeit unserer jungen Arbeitsmänner gekommen, die auf frem­dem Boden arbeiten dürfen für ihr Volk und Vaterland, vor allem aber für die Wehrmacht, um die Grundlagen zu schaffen für den weiteren Kampf und damit auch für den letzten, größten Sieg. Das Bewußtsein der Größe und der Bedeutung dieser Auf­gaben spornt die Jungens, die aus fast allen Gauen Deutschlands stammen, zu den höchsten Leistungen an.

Wenn man einzelne der Einfatzstellen des Arbeits­dienstes in Frankreich und Belgien besucht, wozu i» den letzten Tagen einige Vertreter der deutschen Presse Gelegen­heit hatten, staunt man immer von neuem über die Sicherheit, mit der die größten Aufgaben in kürzester Zeit gelöst und das Tempo, in dem die schwierigsten Arbeiten vollendet werden.

Das Leben der jungen Arbeitsmänner in den verlassenen und verödeten Gebieten ist oft nicht leichter als die Arbeit draußen im Gelände. Hier in der Scheune einer einsame« Ferme, dort im kleinen Tanzsaal eines Dorfgasthanses, da wie­derum im verstaubten Speicher einer Getreidehandlung oder in erbeuteten Truppzelten der Engländer haben sie aber mit viÄ Geschick und Geschmack ihre Quartiere eingerichtet. Aus Sauber­keit und Ordnung entstand eine Behaglichkeit, in der die Kame­radschaft blühen und der Frohsinn gedeihen kann. So haben sich diese jungen Arbeitsmänner dort in der Fremde ein kleines Stück Heimat geschaffen, in der sie zuhause find, solange ihr Ein­satz im Kriegsgebiet dauert.