Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung

— Heimatzeitung der Kreise Calw und Freuden^adt

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Kammer 178

Altensteig, Freitag, den 2. August 1940

IS. J»tzrg«»i

Die europäische Revolution

Der Weg zur Neuordnung Europas

Von Kurt Matzmann

NSK Bereits mit der ersten Formulierung der Ziele einer nationalsozialistischen Revolution in Deutschland hat die europäische Revolution im Bezirk der Ideen ihren ersten Ansang genommen; denn die revolutionären nationalsozia­listischen Begriffe und Forderungen berührten zugleich, ge­wiß ohne vermessene Absichtlichkeit, Probleme von allgemein europäischer Bedeutung. Dieser europäische Sinn der natio­nalsozialistischen Revolution erlebte mit ihrem innenpoli­tischen Siege vom 30. Januar 1933 ihren ersten Abschnitt politischer Wirklichkeit einfach durch die Tatsache, daß ein nationalsozialistisches Deutschland sich gegen die herrschen­den Mächte und herrschenden Ideen Europas zu behaupten gezwungen war.

Daß zumindest in den beiden ersten Jahren nationalsozia­listischer Führung das neue Deutschland und das, was in ihm geschah, nichtbegriffen, aus Unverständnis unter­schätzt und vielleicht nicht einmal ernst genommen wurde, beweist die ganze verblendete Ueberheblichkeit jener sterilen .Demokratie", die heute ihren hoffnungslosen Todeskamps kämpft. Geschichtlich betrachtet, bedeutet die nationalsozia­listische Revolution die Erweiterung der Bismarckischen kleindeutschen Lösung der Reichsfrage zur großen deutschen Erfüllung des Reiches, durch die — und auch das ist nicht begriffen worden — zwangsläufig die den anderen euro­päischen großen Nationen längst selbstverständlichen und erfüllten Ansprüche auf autonome Ordnung des eigenen Le­bensraumes ausgelöst wurden.

2m Vollzüge der Erfüllung dieses unmittelbaren An­spruchs, auf den ein Deutschland, das seine Lebensrechte zu wahren entschlossen ist, nicht verzichten kann, und im Voll­züge der geschichtlich zwangsläufigen, aber gewollt friedlichen lleberwindung desÜnrechtesvonVersailles kehr­ten im zweiten Abschnitt der europäischen Revolution die Ostmark und das Memelgebiet heim ins Reich und wurde in zwei Phasen die sudetendeutsche Frage gelöst, llebrig blieb, nachdem das ungeheure Opfer einer um des Friedens willen angebotenen Selbstbeschränkung im Westen nicht be­griffen und gewürdigt wurde, die Neuordnung im Osten, bei der Adolf Hitler in seinen Forderungen, eben­falls um des Friedens willen, eine unvorstellbare Selbst- Bescheidung bewies.

Die Mächte des alten Europa, die plutokratischen „Demo­kratien" aber glaubten sich nunmehr infolge ihrer niemals unterbrochenen und imnter mehr verstärkten Kriegsvorbe­reitung stark genug, in diesem zweiten Abschnitte der euro­päischen Revolution in Deutschland den Kriegzu erklären.

Damit tritt die europäische Revolution in ihren dritten Abschnitt, der ihren äußerlichen Ablauf und ihre Ergebnisse wesentlich zu beschleunigen bestimmt ist. Dieser Krieg ist nacht etwa in gewolltes Mittel zur Durchführung der euro­päischen Revolution, sondern er bedeutet den Aufstand der alten, vergehenden Mächte und Ideen gegen ein neues Europa, dessen Ordnungsgrund- satze mit -er neuen Nordslldachse Europas und der immer herzlicher und unverbrüchliche: ausgebauten Freundschaft Mschen Italien und Deutschland längst bestätigt sind.

Versailles-Polen wurde zerschlagen, und mit der deutsch­russischen Verständigung wurde im Rahmen der Bedingun­gen und Voraussetzungen des zwanzigsten Jahrhunderts die ?'te deutsche Ostpolitik wieder ausgenommen. Auch der Osten ist befriedet. Danach bot der Führer noch einmal den F ri e- p e n! Aber die reäktionären Mächte des alten Europa wol­len den Krieg, weil sie unfähig sind, die Zeichen zu deuten E die Gesetze einer neuen Zeitepoche, die längst ange- vrochen ist und zwangsläufig sich — mit ihnen oder gegen ge -- erfüllen muß, nicht zu erkennen fähig und anzuerken- nen bereit sind und sich nicht der friedlichen Entwicklung der Europäischen Revolution anpassen wollen. Mit der Nie- ArringungFrankreichs nach der Ausschaltung des Nordens als Kriegsschauplatz, mit dem „glorreichsten Sieg deutschen Geschichte" hat dieser dritte Abschnitt der euro­päischen Revolution bisher seinen gewaltigen Höhepunkt

y,<^E.reich ist durch die aus der nationalsozialistischen Ick ion geborene unvergleichliche Schlagkraft der deut­en Armeen militärisch besiegt worden, und den Ideen der französischen Revolution, die eineinhalb Jahrhundert das ^>."ge Gesicht Europas bestimmt haben, ist der Todesstoß 1 « ^ worden. Mit der unerbittlichen Niederringung Eng- <,!fds und seines plutokratischen politischen Systems wird der sind ^chlritt der europäischen Revolution seinen Abschluß

lill^iZeilen die Begriffe nationalsozia- aiE! Aeundeuropäische Revolution nebeneinander auf solche Weise die logischen und tatsäch- wen Zusammenhänge zwischen beiden Tatbeständen aus-

Englands Lage ist hoffnungslos

Bombenangriffe rufen zahllose Explosionen und Brände auf der britischen SnseWeroor

DNB. Berlin, 1. Aug. Das Oberkommando der macht gibt bekannt:

Durch die Wetterlage war die Tätigkeit der Lusrw^sie auch am 31. Juli stark beeinträchtigt. Bei der bewaff­neten Aufklärung im Kanal und im See­gebiet westlich der Scilly-Jnseln wurden ein­zeln fahrende bewaffnete feindliche Handelsschiffe mit Bom­ben angegriffen. Mit schwächeren Kräften durchgeführte Nachtangriffe richteten sich gegen Schiffsziele und Anlagen tn südenglischen Häfen sowie gegen feindliche Scheinwerfer­stellungen. Explosionen und Brände wurden beobachtet. In den Abendstunden kam es in der Höhe von Dover zuLuft- kämpfenzwischenbritischenSpitfire-Jagd-

slugzeugen und deutschen Messerschmitt- Jägern. Ohne eigene Verluste gelang es hierbei, fünf britische Jagdflugzeuge und zwei Sperrballone abzuschietzen.

Beim Einfliegen einzelner britischer Bombenflugzeuge im Laufe des Tags in norwegisches, dänisches und holländisches Gebiet wurden drei weitere feindliche Flugzeuge abgeschossen

Die von feindlichen Flugzeugen in der Nacht zum 1. Aug. in Nord- und Westdeutschland abgeworfenen Bomben rich­teten nur geringen Schaden an. Ein in größerer Höhe über den Wolken fliegendes feindliches Flugzeug warf eine An­zahl von Bomben in das Stadtinnere von Hannover, weitab von jeder militärischen Anlage. Hierbei wurden mehrere Häuser schwer beschädigt, einige Personen getötet und ver­letzt. Die Eesamtverluste des Feindes betrugen gestern acht Flugzeuge. Zwei eigene Flugzeuge werden vermißt.

UM

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WM

An der italienischen Siidfront in Libyen Oben: Eingeborene der Kolonialarmee auf dem Vormarsch. — Anten: Ein weiteres interessantes Bild vom Kriegsschau­platz in Libyen, Las während des Ghibis, jenes heftigen von Süden kommenden Sandsturms, ausgenommen wurde. Man sieht ein Feldlazarett in Porto Bardia, dessen Fensteröffnungen wegen des Flugsandes fest geschlossen sind. (Scherl-Wagenb.-M.)

drücklich betont werden, so ist es freilich selbstverständlich, daß damit nicht jener törichten und zu einer dumm-bösar­tigen Propaganda benutzten Auffassung das Wort geredet werden soll, als ob das Ideengut und die Ergebnisse der nationalsozialistischen Revolution nun den übrigen Völkern Europas mehr oder minder zwangsweise aufgezwungen werden sollen und auf solche Weise ihr politisches Eigenleben vergewaltigt werden soll! Die nationalsozialistische Revolu­tion bedeutet, so sei wiederholt, in ihrem Ergebnis die Schaffung des Großdeutschen Reiches, eben unter nationalsozialistischen, d. h. spezifisch deutschen Voraussetzungen. Die europäische Revolution wird in ihrem Ergebnis die Schaffung einer neuen europäischen Ordnung, eben jenes „neuen Europa" bedeuten, von dem schon so viel die Rede gewesen ist!

Diese europäische Ordnung und damit eine neueeuro-

ipäische Gemeinsamkeit wird allerdings mit jene» Mitteln und Methoden der politischen Wirklichkeit des zwan­zigsten Jahrhunderts begründet werden, die in jeweils spe­zieller Form im politischen Handeln Deutschlands und Ita­liens Gestalt angenommen haben. Eine Voraussetzung, u« .an der neuen europäischen Gemeinsamkeit teilzuhaben, wiw ^jedoch die Kraft und Fähigkeit der Völker selber sein, a«ff Eigenen Wegen und aus eigener Kraft zu der ihnen innerhalb des neuen Europas gemäßen Lebensform ;zu gelangen.

Begriffe wie jener vom „europäischen Gleichgewicht", das auf das Eezeneinanderwirken der europäischen Mächte begründet war, wird die neue Ordnung, die die ge­meinsamen Lebensinteressen Europas begreift und von ihnen ausgeht, nicht kennen. Es geht auch bereits nicht mehr um die Revision von Versailles, denn der dritte Abschnitt der europäischen Revolution mit der Kapitulation Frankreichs vor den deutschen Waffen und vor einem neuen Zeitalter und mit der eindeutig bestätigten Vormachtstellung Deutschlands und Italiens in Europa hat auch bereits die Voraussetzungen der vor Versailles gültigen politischen Ordnung überholt!

Mit anderen Worten: Mit der Beseitigung des Unrechtes von Versailles geht es nicht um die Wiederherstellung des vor Versailles bestehenden Zustandes, sondern um etwas grundsätzlichNeuesundWeitergreifendes! Wenn man an ein Vertragswerk anknüpfen will, so kann mit den Einschränkungen, die die Veränderungen einer drei­hundertjährigen geschichtlichen Entwicklung bedingen, ge­sagt werden, daß es dahin gehe, den Westfälischen Frieden zu revidieren, der ja auch nicht von ungefähr von den Westmächten in den Verlautbarungen über ihre Kriegsziele als Muster eines neuen „Friedens" in ihrem Sinne so oft zitiert worden ist!

Freilich, noch zeichnen sich im dritten Abschnitt der euro­päischen Revolution erst Umrisse der neuen europäischen Ordnung ab. Es kann auch noch nicht anders sein, zumal der Kampf mit England noch vor seiner Entscheidung steht. Jenes politische Denken aber, das sich in einem äußeren Ausgleich der politischen Machtverhältnisfe, eben in der Aus­balancierung des „europäischen Eleichgevichts" erschöpfte, wird restlos ausgeschaltet werden, zumal es in einem tiefe­ren Sinne gar nicht mehr um die Gegensätze innerhalb Euro­pas, sondern um die endliche Einheit des Konti­nents geht! Es geht auch längst nicht mehr um die Ver­schiebung von Grenzen, außer in jenem Sinne der gerechten nationalen Abgrenzung von völkischen Lebensräumen, und gewiß geht es innerhalb Europas längst nicht mehr um Eroberungen. Und gewiß ist freilich auch, daß die einzelnen Staaten des neuen Europas ihre Geschicke nach den Lebens­interessen der Völker selber — und nicht nach den Inter­essen einer dünnen Schicht von plutokratischen Geschäfte­machern oder verantwortungslosen Berufspolitikern" — ausrichten werden!

So weit lassen sich die ersten Umrisse des neuen Europas bestimmen, das im übrigen nicht konstruiert werden kann, sondern organisch sich entwickeln muß. Entscheidend ist jedoch, daß wir, die wir die Wegbereiter der neuen Ordnung sind, uns bewußt sind, wohin der durch den Verzweiflungskrieg der „Demokratien" beschleunigte und abgekürzte Weg führt, der, in der nationalsozialistischen und faschistischen Revolu­tion beginnend und mitten durch die Wirren und Kämpfe der europäischen Revolution verlaufend, im neuen Eu­ropa einer neuen Ordnung münden wird!

Der italienische Heeresbericht

Englischer Zerstörer im östlichen Mittelmeer versenkt — Er­folgreiche Tätigkeit der italienischen Luftwaffe

Rom, 1. Aug. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Donners­tag hat folgenden Wortlaut:

Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt:

Es ist festgestellt worden, daß während der Lustaktiou so« k8. Juli gegen feindliche Einheiten im östlichen Mittelmeer «in englischer Zerstörer versenkt worden ist.

Während eines Aufklärungsfluges über Malta Hai eine unserer Jagdstaffeln eine feindliche Staffel an­gegriffen. Zwei feindliche Flugzeuge wurden abgeschosssn. Lines unserer Flugzeuge ist nicht zurückgekehrt.

In Ostafrika.haben wir wirksame Luftaktionen auf Wajtr, wo ein Kraftwagenlager erfolgreich im Tiefflug beschossen wurde, sowie auf den Flughafen von Buna unternommen, wo drei Flug­zeuge am Boden getroffen und schwer beschädigt wurden. Der Feind hat Lassala bombardiert, wobei nur leichte Schäden ver­ursacht wurden.