Sette -

Echwarzwalder Lagesrettxi

Nr. 17g

Oelblockade über Spanien

Stockholm. 1. Aug. Die Erklärung des britischen Ministers sür die wirtschaftliche Kriegführung, Dalton, hat das klare Ein­geständnis gebracht, datz England sämtliche europäischen Lander in Zukunft in die britische Blockade bezw. in d,e noch be­stehende englische Kampfmerhode einspannen will. Dalton er­klärte. datz in Zukunft der gesamte Atlantikoerkehr nach Europa wie nach Nordafrika den Blockadebestimmungen unterworfen werden würde, d. h. datz kein Schiff, gleich mit welchem Bestim­mungshafen oder Ausgangshafen in Europa und Nordafrika» unbehelligt gelasten würde, soweit es nicht ein Navicert vor­zuweisen hat. Der britische Minister begründet diese Ausdehnung »er Blockade auch aus die neutralen europäischen Länder und die französischen Besitzungen in Nordafrika durch die Besetzung der Küsten von Norwegen bis nach Spanien durch die deutsche Wehr­macht. Was Spanien betrifft, so hat auch hier die britische Re­gierung sich entschlossen, Spanien vorläufig, was die Oel- ein fuhr betrifft, unter die Blockadebestimmungen zu stellen, d. h. in Zukunft keine weiteren Oeltransportenach Spanien zuzulasten. Diese Maßnahme wird damit begründet, daß nach den englischen Feststellungen die spanischen Oelvorräte tm letzten halben Jahr so angestiegen seien, datz weitere Zufuhren überflüssig seien. Die britische Admiralität teilt mit. datz nun­mehr auch alle von ihr beschlagnahmten norwegischen Schiffe be­waffnet worden seien, und zwar mit Kanonen und Maschinen­gewehren.

England befürchtet arabischen Aufstand

Mailand, 1. Aug. Wie derCorriere della Sera" aus Athen meldet, hat ein Journalist, der kürzlich aus Aegypten zurück- gekehrt ist, Erklärungen über die Zustände in Aegypten ab­gegeben. Von Tag zu Tag, so äußerte sich der Journalist, steige in Aegypten das Nationalitätengefühl der Bevölkerung, und die Aegypter forderten Freiheit und Unabhängigkeit für ihr Land. Es sei nicht mehr möglich, von guten Beziehungen zwischen Eng­ländern und Aegyptern zu sprechen. Vor allem nach dem Angriff der britischen Flotte bei Oran sei die ägyptische Haltung offen feindlich gegenüber England geworden. Diese Feindseligkeit habe sich noch erhöht, seit die Engländer gegenüber den französischen Schiffen im Hasen von Alexandria ihre Maßnahmen ergriffen hätten. Die Engländer genießen in Aegypten keinerlei Vertrauen mehr und fürchten einen nationalen Aufstand. Alle Anstrengun­gen, die von den Briten gemacht werden, um die Verteidigung des Landes zu sichern, könnten das Vertrauen der Eingeborenen nicht erhöhen. Die Unterbrechung der verschiedenen Schiffahrts­verbindungen habe sich zu einer großen Verknappung von Roh­stoffen ausgewirkt. Die Wirtschaftskrise verschärfe sich und die Dersorgungs- und Ausrüstungsmittelpunkte seien von Tausenden von Arbeitslosen und Bettlern gestürmt worden. Trotz des Ernstes der Lage wurde die Steuer weiter erhöht, was den Unwillen der Bevölkerung noch gesteigert hat. Die Verbin­dungen zwischen Aegypten und Palästina seien kürzlich strengen Beschränkungen unterworfen worden, da die Engländer einen arabischen Aufstand in Zusammenarbeit mit Aegypten befürchten,

Run noch weibliche Heckenschutzerr

Reuyork. 1. Aug. In Sen letzten Tagen in der amerikanischen Presse veröffentlichte Bilder aus England liefern den unumstöß­lichen Beweis für die ungeheuerliche Tatsache, daß nunmehr auch die englischen Frauen zu Heckenschützen ausgebildet werden. So brachte derNeuyork Mirror" das Bild eines weiblichen eng­lischen Parlamentsmitgliedes. Die Lady liegt auf dem Bauch und hält ein Gewehr im Anschlag. Die Unterschrift des Bildes ver­kündet, datz diese Dame mit zehn Schützen sieben Treffer erzielt hat und somit für würdig befunden wurde, in das Frauen- korps zum Ab schießen von Fallschirmtruppen ausgenommen zu werden (!).

In einer anderen Ausgabe bringt dasselbe Blatt gleich eine

-ize Bildserie über das weibliche Heckenschützenkorps, von dem s^y die britischen Plutokraten offenbar die Rettung ihrer brüchig H wordenen Herrschaft versprechen. Ein Bild zeigt vier Frauen i it den Gewehren im Anschlag, die laut Unterschrift gleichfalls it-r Schietzexamen ablegen. Ein anoeres Bild zeigt eine Frau zu Pferde, die sich zur Bildaufnahme mit einem Feldstecher vor den Augen kokett in Positur gesetzt hat. Die Aufgabe der kühnen Reiterin ist es, zu Pferde die Küste abzupatrouillieren, nach Fall­schirmtruppen auszuschauen und die weiblichen Heckenschützen- banden zu alarmieren.

Wenn für diese Frauen das grausige Erwachen aus ihrem sinnlosen und völkerrechtswidrigen Soldatenspiel kommt, werden die plutokratischen Urheber dieses verbrecherischen Wahnsinns ihr kostbares Leben leider längst in Sicherheit gebracht haben.

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Törichte Lügen

England gibt Wühlarbeit auf dem Balkan noch nicht aus

Rom, 1. Aug. Selbst nach den Besprechungen von Salzburg und Rom hat die englische Lügenpropaganda ihr Ziel nicht auf­gegeben, Beunruhigung und Mißtrauen, ja wenn möglich Kon­flikte auf dein Balkan auszulöscn. Den Auftakt zu diesen kind­lichen Mätzchen bildete, wieMessaggero" berichtet, eine Bel­grader Meldung des Exchange Telegraf, in der behauptet wurde, daß in einigen albanischen Ortschaften eine geographische Karte angeschlagen sei, die ein auf Kosten Griechenlands und Jugo­slawiens vergrößertes Albanien darstelle, woraus der Korrespondent auch prompt die Schlußfolgerung zog, datz Jugo­slawien unfehlbar mit Italien in Konflikt geraten werde.

Diese lächerliche tendenziöse Lüge hat, wie das italienische Blatt sortfährt, die Phantasie des amerikanischen Juden Sulz­berger angeregt, der sofort noch das Märchen erfand, datzein italienisches Bataillon bei Skutari hinterhältig überfallen wurde, wüs zu dem Plan einer grotzangelegten Rebellion gehörte, die am 15. Juli in Albanien, Aethiopien, Syrien und der Tschecho­slowakei ausbrechen sollte".

Noch raffinierter gehe dann dieTribüne de Eenöve" vor, die, wieMessaggero" darlegt, die obengenannten Meldun­gen als sogenannte Alarmmeldungen dementiere, um sich de» Anschein der Objektivität zu geben, dann aber abschließend un­terstreiche, datzjeder weiß, daß die Donau- und Balkanstaaten, wenn die Achse den Neuaufbau Europas vornehmen werde, Ab­änderungen erfahren werden, denen sie selbst bei guten Rüstungen »icht entgehen werden können".

Einführung der Wehrpflicht in USA.

4 ,SK Milliarden Dollar für den Bau einer Zweiozeanflotte

Washington. 1. Aug. Im Militärausschuß des Abgeordneten­hauses befürwortete Kriegsminister Stimson die Einführung der Wehrpflicht als einzigem Mittel,einer Kriegssituation be­gegnen zu können". Alle anderen bisher versuchten Systeme, wie das Freiwilligensystem, seien Fehlschläge gewesen. Die ameri­kanischen Streitkräste in den Vereinigten Staaten umfaßten zur Zeit 220 OW Mann regulärer Armee und 243 WO National­gardisten.

Der Militärausschuß des Senats änderte die Wehrpflichtbill dahingehend ab, datz nur Leute zwischen 21 und 31 Jahren meldepflichtig sind anstatt zwischen 18 und 64 Jahren.

Der Militärausschuß des Abgeordnetenhauses empfahl Roose- velts Wunsch entsprechend Ausgaben im Gesamtbetrag von 4,S6 Milliarden Dollar für den Vau einer Zweiozeanflotte und die Ausrüstung eines 2-Millionen-Mann-Heeres.

Amerikanische Schiffe sür Plulokratenkinder?

DNV Washington, 1. Aug. Der britische Botschafter Lord Lothian erklärte am Mittwoch, innerhalb der nächsten sechs Wochen würden 1200 englische Kinder in den Vereinigten Staa­ten eintreffen. Die Gesamtzahl der Kinder, die aus England nach den Vereinigten Staaten evakuiert würden, werde wahr­scheinlich 50 000 erreichen, wenn die Vereinigten Staaten Schiffe zur Verfügung stellten.

Mit dieser Erklärung gibt der edle Lord, der das britische Empire in Washington vertritt, offen zu erkennen, datz die pluto- kratischen Machthaber Englands gar nicht die Absicht haben, den Kindern der breiten Maste des englischen Volkes die Schrecken des Krieges zu ersparen. Bei einer Bevölkerung von 45 Millio­nen ist auch die Zahl von 50 000 Kindern so verschwindend ge­ring, datz es sich dabei nur um die Kinder der plutokratischen Ausbeuterkaste handeln kann, die bekanntlich weniger als 1 v. H. des englischen Volkes ausmacht, dafür aber alle politische Macht und allen Reichtum des Empire in sich vereinigt. Daß sogar die Evakuierung dieser Sprößlinge der bevorrechteten Klasse von dem Einsatz amerikanischer Schiffe abhängig gemacht wird, die auf Grund der Neutralitätsakte Häfen des europäischen Kriegsgebietes gar nicht anlau-, fen dürfen, kann als eine erneute Bestätigung für den im­mer katastrophaler werdenden englischen Schiffsraummangel ge­wertet werden.

ZerstörerDelight" durch Fliegerbomben vernichtet

Berlin, 1. Aug. Churchill läßt wieder einmal den Verlust eines seiner Zerstörer zugeben. Er gesteht sogar ein, datz er durch die Bomben deutscher Flieger vernichtet wurde. Es handelt sich um den ZerstörerDelight", der 1375 Tonnen groß war, 35,5 See­meilen lief und 145 Mann Besatzung hatte. Das Schiff war 1932 vom Stapel gelaufen.

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Amerikanischer Ergänzungswehretat angenommen

Washington, 1 . Aug. Nach dreistündiger Debatte nahm das Abgeordnetenhaus mit nur einer Gegenstimme den Ergänzungs- wchretat von 4,96 Milliarden Dollar an, die größte je durch eine Vorlage bewilligte Summe für Ausrüstungen. Das Gesetz er­möglicht den Bau von 200 weiteren Kriegsschiffen sowie die An­schaffung der Heeresausrüstung für eine Armee von 1,2 Millionen Mann, ferner Reseroematerial für weitere 800 000 Mann, 19 000 Flugzeuge und die Ankurbelung der USA.-Jndustrie für die Pro­duktion dieses Kriegsgerätes. Damit erhöht sich der Wehretat für 1941 auf 6,8 Milliarden Dollar für das USA.-Heer und 8,2 Milliarden Dollar für die USA.-Marine. Die Vorlage geht nunmehr dem Bundessenat zu, wo mit baldiger Annahme ge­rechnet wird.

Geschütz Nelke feuerbereit

Ritterkreuzträger als Geschützführer

Von Kriegsberichter Ludwig von Danwitz

DNB.1. Aug (PK.) Irgendwo an der französischen Kanal-

kiiste kann man ein leichtes deutsches Flakgeschütz treffen, an dem man als Wache vielleicht einen Gefreiten oder einen Unter­offizier findet, der das Eisene Kreuz l. Klasse trägt. Denn die gesamte Geschützbedienung ist mit dem EK. I ausgezeichnet, und Geschützführer ist der jetzige Oberwachtmeister HerbertNelke, dem unlängst vom Führer auf Vorschlag des Reichsmarschalls das Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz verliehen wurde. Am schwarz-weitz-roten Band trägt er es im Ausschnitt der Flieger­bluse, und wäre nicht diese stolze Auszeichnung der sichtbare Be­weis, dann möchte man nicht ahnen, datz der schlichte Sachse, be- scheiden und Kamerad wie einst, durch eine wirkliche Heldentat berühmt und sogar dem Führer vorgestellt worden ist.

Als der Batteriechef ihm mitteilte, es sei der Befehl gekom­men, der Unteroffizier Herbert Nelke müsse sich ,m Reichsluft­fahrtministerium melden, da dachte Nelke nichts anderes, als datz er nun in Berlin noch einmal einen Bericht über die Vorgänge, die sich in der Nacht vom 7. zum 8. Juni abspielten, geben müßte. Damals war er mit seinem Geschütz zur Nachtsicherung an einem Bahnübergang eingesetzt gewesen und wußte nicht, datz er weit vor der eigenen Linie lag. Denn ein Oberleutnant von der Pak hatte ihm gesagt, datz vor ihm noch Pak eingesetzt sei und im Laufe der Nacht vielleicht zurückgenommen würde.Wir fühlten uns sicher", so erzählte Nelke uns damals nach der ereignis­reichen Nacht,und glaubten zu etwas Schlaf zu kommen."

Aber es kam ganz anders. Es war etwa gegen 1.45 Uhr ich satz auf dem Richtsitz - als ich Marschtritte und Waffenklirren horte. In der Annahme, es sei die eigene Jnfanteriestcherung, netz ich die Leute zunächst herankommen. Ja, in einem Meter Entfernung ging die Spitze des Trupps sogar an mir vorbei. Erst der Sechste sprach mich auf Französisch an, war aber der Mei­nung, ich sei Engländer. Ich sprang raus aus dem Eeschützsttz und packte den Kerl an der Kehle. Nach ein paar Schlägen mit der Handgranate brach er bewußtlos zusammen.

Sofort entstand ein kolossaler Tumult und ich drosch werter, obgleich wir vollkommen vom Feind umringt wären. Meme Leüte waren geweckt und schossen mit ihren Karabinern. V* Franzosen schossen, und einer gab zwei Schutz auf mich ab. Als er zum drittenmal durchlud. vackte ick ibn und warf ibn

über das Geschütz weg in die Böschung. Nach kurzem Handgemenäe hatten wir die 35 Mann schließlich entwaffnet und gefangen genommen.

Da rief ein Kanonier:Herr Unteroffizier, hier kommen noch mehr an!" Tatsächlich kam jetzt eine zweite Gruppe auf uns kos wurde offenbar durch Zurufe unserer Gefangenen gewarnt und stürmte mit aufgepflanztem Seitengewehr heran. Sofort erösf- neten wir mit unserem Geschütz das Feuer. Drei Mann von mir, die etwas abseits vom Geschütz schliefen und ein ME. bei sich hatten, waren inzwischen gleichfalls geweckt und schossen mit dem ME., so daß die Franzosen nicht ahnten, von wie viel Seiten sie nun eigentlich Feuer bekamen. Sie warfen sich zur Erde. Ich zwang einen von ihnen aufzustehen, um dadurch den anderen zn zeigen, datz sie aufstellen sollten und sich ergeben.

Da kam der französische Hauptmann zu mir. Tr sprach zunächst französisch, dann englisch, schließlich deutsch. Er sähe ein, sagte er, datz seinerseits jeder Widerstand zwecklos sei. Die deutsche lleberlegenheit sei zu groß. Ich sagte, er solle sich ergeben oder es würde weitergeschossen. Der Hauptmann zog es vor, sich zu ergeben. Wir durchsuchten die Gefangenen dann nach Waffen und erbeuteten 136 Gewehre. Die Zahl der Gefangenen betrug 120 Franzofen, 20 Engländer. Außer dem Hauptmann waren noch zwei Leutnants darunter. Ein Wachtmeister von un­serem zweiten Zug führte diese Kompagnie dann ab."

Diesen Bericht glaubte Nelke nun in Berlin noch einmal geben zu müssen. Er fuhr mit dem Kraftwagen nach Brüssel, flog dann nach Berlin und meldete sich im Reichsluftfahrtministerium. Nelke, ach so, das sind Sie Raufbold!" war die Erwide­rung des Majors, bei dem er sich meldete, und dann erfuhr er daß er sofort nach Karinhall fahren müsse. Abends spät traf er dort ein und übernachtete in Karinhall. Bis 5 Uhr mor­gens habe er vor lauter Aufregung kein Auge zumachen können hat uns Nelke nachher erzählt. Dann endlich schlief er ein und wurde erst gegen Mittag geweckt mit dem Befehl, sich 13.05 Uhr beim Oberbefehlshaber zu melden.

In dem großen Empfangssaal waren viele hohe Offiziere ver­sammelt Herbert Nelke hat uns gestanden, datz sein Herz immer erregter gepocht habe, und als er endlich ins Arbeitszim­mer des Reichsmarschalls geführt worden sei und als dann der Reichsmarschall dort am Schreibtisch satz, da hätte seine Erregung den Höhepunkt ereicht.

Komm her, mein Sohn!" sagte der Reichsmarschall. Bei diesen Worten sei plötzlich seine ganze Aufregung vorbei gewesen, erzählte uns Nelke. Er habe dem Reichsmarschall alles berichtet, habe auch über seine Familienverhältnisse, über seine Erlebnisse als Spanienkämpfer und über seinen ganzen militärischen Werde­gang Auskunft geben müssen. Gegen 2 Uhr ließ sich der Reichs­marschall dann durch einen Diener Mütze und Koppel bringen, und nun erst erfuhr Herbert Nelke den eigentlichen Anlaß, zu dem er befohlen worden war. Der Reichsmarschall zeichnete ihn mit dem Ritterkreuz aus und beförderte ihn zum Oberwachtmeister. Mit dem Reichsmarschall durfte er dann von Karinhall zur R< hskanzlei fahren, um dem Führer vcrgestelltzu werden Hermann Eöring selbst stellte ihn vor, und der Führer drückte ihm die Hand.Der Dank des Vater­landes ist Ihnen gewiß!" tagte der Führer. Man spürt es in jedem Wort Herbert Nelkes wie dieser Tag, an dem der Führer und der Oberbefehlshaber der Luftwaffe ihm die verdiente Auszeichnung zuteil werden ließen, unvergeßlich ist, wie er da den schönsten Lohn empfing, der s für einen Soldaten geben kann. In dem Zimmer, in dem e ein Führer vorgestellt wurde, war auch der italienische Aus mister Graf Liano anwesend.

Der Reichsmarschall selb:! o owilligte Herbert Nelke achtTage Sonderurlaub. Mit seinem Bruder, der gleichfalls Soldat ist. ist Herbert Nelke dann in das kleine Sachsendorf Munzig bei Meißen gefahren, das seine Heimat ist. Hier hat er seine Mutter besucht. Als er daheim ankam, waren gerade Ortsgrup- pcnieiter und Bürgeremister Lei der Mutter, um ihr von der stolzen Auszeichnung, die ihrem Sohn zuteil geworden war, zu be­richten Nun aber war der Junge selbst da, und die Freude über dieses unerwartete Glück des Wiedersehens war fast zu viel für die Mutter. Das ganze Dorf aber freute sich mit des Glücks.

An Europas Wiegen

Die europäische Geburtenlage

NSK. Die Entscheidung darüber, ob ein Sieg Dauer hat, wird nicht im Kampf mit der Waffe gefällt, sondern liegt in de» Wiegen der Völker. Europa hat durch den englischen Krieg dieses Problem vor seinen Türen stehen. Marschall Pstain hat bei der Verkündung de: Notwendigkeit, die Waffen niederzulegen, als besondere» Grund auch die Eeburtenschwäche des französischen Volles genannt.

Wenn man die europäischen Völker untersucht, dann stellt man fest, datz sich für die Geburtenlage eine Gruppe wachsen­der Völker ergibt. Zu diesen zählen alle slawischen Völker. Daneben steht eiue Gruppe geLunenschwacher Völker. Zu dieser zählen, mit Ausnahme des deutschen Volkes, leider alle germa­nischen Völker. Bei den romai.ßchen Völkern hat Italien wach­sende Kraft, dagegen sind die Franzosen heute das Volk, das an der Spitze des Volkssterbens si^h«.

In Frankreich hat sich zu spät die Frage nach der Eeburten- hüufigkrtt erhoben. In letzter Stunde wurde bevölkerungspoli- >>sc'c,e Propaganda getrieben. Sie ist bis in die Schulbücher und Kclei-der gedrungen. Selbst im Soldaten-Almanach für 1940 be- jinL-t sich ein umfangreiches Kapitel über den Volkstod. Als erstes Problem wird dabei das Familien-Problem erörtert und mit Ziffern der französischen Statistik belegt, die allerdings er­schütternd sind.

1876 verfügte Frankreich noch über 1022 000 Geburten. Im Jahre 1938 nur noch über 615 000 und im Jahre 1939 nur über iiOO OOO Geburten. Man vergleicht mit alarmierenden Hinweise» dagegen die deutsche Geburtenziffer, die allein im Jahre 1939 die französische um genau eine Million überragt. Man verweist außerdem sorgenvoll auf die ähnlich gelagerten Erfolge vo» Italien und von Japan.

Die geschichtlichen Zahlen sind für unsere Gegner erschütternd genüg, um auch hier gegenübergestellt zu werden. Vor 100 Jah­re» verfügte:

Frankreich über 31851 WO Einwohner, heute über 42 Mil­lionen;

England über 21600000 Einwohner, heute über 47 Milk.;

Italien über 15 500 WO Einwohner, heule über 45Mill.;

Deutschland über 22 000 000 Einwohner, heute über 90 Millionen.