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Gegründet 1877

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Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung Heimatzeitung der Kreise Calw und Freuden^adt '

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Aummer 177

Altensteig, Mittwoch, den 31. Juli 1948

*S. J«tz,§»,,

8« drei Tagen MW« Tonnen Ware versenkt

And dabei hat der Hauptkampf gegen England noch nicht begonnen

Der italienische Heeresbericht

Feindlicher Geleitzug mit Bomben belegt Wirksamer Angriff auf den Hafen von Ade«

Rom, 30. Juli. Der italienische Wehrmachtsbericht hat folgen­den Wortlaut:

Das Hauptquartier der italienischen Weltmacht gibt bekannt:

I« der vergangene« Nacht haben zahlreiche Formationen »«- serer Luftwaffe wiederholt einen feindlichen Geleitzng im öst­liche« Mittelmeer, der von Kriegsschiffen, darunter ei« Flug­zeugträger, begleitet war, mit Bomben belegt. Verschiedene Ein­heiten sind schwer getroffen worden. Ein Schiff wurde in Brand gesteckt.

Im Verlaufe eines Luftkampfes zwischen unseren Bombern und feindlichen Jägern, die von dem Flugzeugträger aufgestiegen waren, ist ein feindliches Flugzeug abgeschossen worden. Eines unserer Flugzeuge ist nicht zurückgekehrt.

In Ostafrika ist unsere Besetzung von Kurmak verstärkt worden, wobei eine ganze feindliche Versorgungskolonne mit Pro­viant, Waffen und Munition abgefangen wurde. Der Hafen von Aden ist wirksam mit Bomben belegt worden und ein Schiff hat einen Volltreffer erhalten.

Auswirkung der deutschen Luftangriffe

Renyork meldet völlige Sperrung des Londoner Hafens

Nenyork, 30. Juli. Die auflagenreichste Neuyorker Zeitung Neuyork Daily News" meldet aus London, dag die englische Admiralität infolge der anhaltenden deutschen Luftangriffe den Londoner Hafen für den Schiffsverkehr vollständig gesperrt habe. Gleichfalls ruhe fast völlig der Schiffsverkehr in den Häfen Newcastle, Hüll und Southampton. Die Hafenanlagen und die weitere Umgebung von Southampton seien dur^i deutsche Luft­angriffe schwer beschädigt und die Bevölkerung dort fast restlos evakuiert worden.

Wie das amerikanische Blatt hierzu bemerkt, werde die Schließung der englischen Ost- und Südkanal­häfen die Lebensmittel, Kriegsmaterialien und Rohstoffe, die das Jnselreich unbedingt aus dem Empire und den Vereinigten Staaten usw. einführen müsse, erheblich verteuern. Außerdem sehe sich England vor die schwierige Aufgabe gestellt, die ein­geführten Waren von der Westküste nach Süd- und Mitteleng­land zu befördern. Die Schiffsversicherungsrate sei bereits auf 20 v. H. erhöht worden. Ein Teil der aus den Vereinigten Staa­ten eingeführten Waren sei bis um 150 v. H. im Preise gestiegen.

Die bulgarischen Minister wieder in Sofia

Sofia, 30. Juli. Mit wachsender Ungeduld erwartete am Mon­tag die bulgarische Öffentlichkeit die Rückkehr ihrer Minister von ihrem Besuch in Deutschland. Es ist daher kein Wunder» daß eine große Menschenmenge die Straßen umsäumte, als Mi­nisterpräsident Professor Filoff und Außenminister Pop off vom Flugplatz in die Stadt zurückkehrte. Mit Hurra-Rufen und Blumen wurden die Minister von der Menge begrüßt. Mit der­selben Herzlichkeit wurden sie auf dem Flugplatz von den Regio» rungsmitgliedern, den Vertretern des Hofes und den Mitglie­dern des Diplomatischen Korps willkommen geheißen. Unmittel­bar nach der Ankunst wurden der Ministerpräsident und der Außenminister vom König zur Berichterstattung empfange«.

Dank des bulgarischen und des rumänischen Minister­präsidenten an den Führer

DNV Berlin, 30. Juli. Der bulgarische Ministerpräsident Filoff und der rumänische Ministerpräsident Eigurtu haben beim Verlassen Deutschlands dem Führer telegraphisch ihren Dank für den Empfang in Deutschland zum Ausdruck gebracht.

Danktelegramm Dr. Tisos an den Führer

Berlin, 30. Juli. Der slowakische Staatspräsident Dr. Ti so hat bei seiner Rückkehr nach Preßburg an den Führer ein Tele­gramm gerichtet, in dem er seinen Dank für den Empfang i» Deutschland zum Ausdruck bringt.

Der slowakische Ministerpräsident Dr. Tuka hat dem Reichs­minister des Auswärtigen von Ribbentrop telegraphisch seinen Dank für den Empfang in Deutschland zum Ausdruck gebracht.

Alrmttionsdepot in Gibraltar in die Last gestm

2uli. Am Montag MN 11 Uhr ereignete sick

und d -°-^ Explosion, die weithin hörbar i

und die Fensterscheiben aller in der Nähe der Grenze bei

2ten 5/"ndllchen Wohnhäuser zum Zerbersten brachte. So <?Euerwehr und Krankenwagen an die llnalücksiti Obwohl von englischer Seite behauptet wurde. LlÄ A.d"depot rn dre Luft gegangen sei. wird aus zuverlL 2?^ daß ein Munitionslager aus bisber unbeka

ter Ursache explodierte, wobei vier englische Soldat getötet und zahlreiche andere verwundet wurden

Die Entschließungen der Havanna-Konferenz

Vorbehalte Argentiniens und Guatemalas in der Frage der europäischen Kolonien

Berlin, 30. Juli. Deutsche U-Boote und Flugzeuge führen Schlag auf Schlag gegen die Flotte Englands, gegen die- stmgszentren und Hafenanlagen der Insel. Tag für Tag ver­sinken wertvolle Waren. Lebensmittel aus llebersee, in denen in den Städten des Landes bereits Mangel herrscht, können die empfindlichste Lücke nicht mehr schließen.

Wenn man bedenkt, daß die Achsenmächte noch nicht zum Hauptschlag gegen England ausgeholt haben, so gewinnen die Wehlmachtsberichte von Len empfindsamen Tonnageverlusten besondere Bedeutung. Da lesen wir z. B.:

am 26. 7. 1940 von 63 000 BRT. am 27. 7. 1940 von 97 298 BRT. am 28. 7. 1940 von 60 OM BRT. für England verloren gegangenen Schiffsraum.

Man mutz sich vorstellen, welche Warenmengen Liese Ton­nageverluste in sich schließen, um zu ermessen, wie schnell dadurch den Briten heute bereits klar gemacht wird, wohin ein Blockade- vorhaben auch einmal führen kann. Der Pfeil der Blockade ist aus den Schützen zurückgesprungen. Das ist aus den Wehrmachts- Lerichten der letzten Tage klar ersichtlich.

lieberlegen wir: Die Registertonne entspricht einer Größe von 2,83 cbm und ist von Brutto-Registertonne die Rede, so Mint man damit die Vermessung des gesamten' Schiffsraums emWeßlich der Maschinen, Wohn- und Betriebsräume. Zieht man das Gewicht der Besatzung, der Maschinen, der Betriebs- rmd Proviantvorräte ab und rechnet man außerdem die notwen­digen Ladezwischenräume als ladefreien Raum, so findet man, daß die Ladefähigkeit eines Schiffes etwa 140 v. H. der BRT. beträgt.

Ein Schiff von 1000 Bruttoregistertonnen kann also etwa 1400 Tonnen Ware verladen.

Unter Zugrundelegung dieser Werte würde die Vernichtung feindlicher oder dem Feinde dienstbarer Tonnage in den drei er­wähnten Tagen neben dem Verlust der wertvollen Schiffe die Versenkung von 318 000 Tonnen Ware bedeuten.

Zum Landtransport dieser Mengen wären 342 Güterzüge von etwa 60 Waggons nötig, wobei die Ladefähigkeit jedes Wag­gons mit 15 Tonnen angenommen wurde.

Man stelle sich diese riesigen GLterzüge vor und man wird wissen, in welchem Verhältnis die großmäuligen Reden der scheinheiligen britischen Führerschicht zur wirklichen Kraftreserve desgeflügelten Löwen" stehen!

Der Wehrmachtsbericht

Britischer Kreuzer versenkt

Etukaverbände griffen Dover au Bier Schiffe mit 32 ÜÜV BRT. schwer getroffen 15 englische Flugzeuge in Lnft- kämpsen abgeschossen

DNB. Berlin, 38. Juli. Das Oberkommando der Wehr­macht gibt bekannt:

Deutsche Sturzkampfoerbände griffen den Hafen von Dover an. Bier dort liegende Schiffe mit einem Gesamt- iuhalt von 32 888 BNT. wurden so schwer getroffen, datz mit ihrem Verlust zu rechnen ist. Bei diesen Angriffen kam k« zu heftigen Lustkämpfeu mit feindlichen Jagd­verbünden, in deren Verlauf zwölf britische Flugzeuge vom Mufter Spitfire und drei vom Muster Hurrieane sowie drei rigeue abgeschossen wurde«.

2m Zuge der bewaffneten Aufklärung im Kanal »ud an der englischen Ostküste gelang es ferner» ««en Kreuzer von etwa 18888 Tonnen und ein Han- «lsschisf von 1888 BRT. zu versenken, ei« weiteres Han- oelsschiff schwer zu beschädigen.

Britische Flugzeuge flogen in der Nacht zum 38. Juli in Nord- und Westdeutschland ein. Mit ihren Bomben trafen st« ausschließlich nichtmilttärische Ziele. So wurden inDüs- keldorf fünf Häuser stark beschädigt. Entstandene Dach- drände konnten durch Einsatz des Luftschutzes rasch gelöscht werden. Bei Offenbach a. M. wurden zwei Wohnhäuser schwer, zwei andere leickt beschädigt.

12 anatolische Dörfer durch Erdbeben zerstört 300 Tote, mehrere hundert Verletzte Ankara, 30. Jnli. Ein starkes Erdbeben suchte am Dienstag Zentralplateau von Anatolien heim. 12 Dörfer find völlig Zerstört worden. 300 Personen wurden getötet und mehrere Ändert verletzt.

Die Erdstöße wurden auch in Ankara, Istanbul, Erzingan und anderen Orten verspürt. Hilfsmaßnahmen find sofort ein- Ueleitet worden.

Havanna, 31. Juli. Die Konferenz der amerikanischen Außen­minister nahm in der Vollsitzung am Montag eine Reihe von Entschließungen an. An erster Stelle steht die sogenannteDekla­ration von Havanna", die sich mit der vorübergehenden Verwal­tung europäischer Kolonien in Amerika befaßt. Hierin wird unter Anwendung der bekannten Argumentierungen erklärt, daß, wenn Inseln oder Gebiete in Amerika, die jetzt im Besitz nicht- amerikanischer Nationen sind, in die Gefahr geraten, Gegenstand von Gebietstausch oder Souveränitätswechsel zu werden, die amerikanischen Nationenim Hinblick auf das dringende Gebot der kontinentalen Sicherheit" und unter Berücksichtigung der Wünsche der Einwohner dieser Gebiete unter bestimmten Be­dingungen eine vorläufige Verwaltung einrichten können.

Hierzu beschloß die Tagung, ein Notstandskomitee zu schaffen, das aus je einem Vertreter der amerikanischen Republiken be­steht. Die Ernennungen dieser Vertreter sollen baldmöglichst vorgenommen werden. Falls es sich vor Inkrafttreten des auf dieser Tagung beschlossenen Vertrages als notwendig erweisen sollte, die Vertragsbestimmungen anzuwenden,um den Frieden in Amerika zu sichern", so soll das Komitee die Verwaltung der fraglichen Besitzungen im Sinne der Bestimmungen der Kon­ferenz übernehmen. Sobald der Vertrag in Kraft tritt, sollen s die Funktionen des Komitees auf eineinteramerikanische Kom­mission für territoriale Verwaltung" übertragen werben. Sollte die Notwendigkeit einer sofortigen Ergreifung von Notmatznah­men so dringlich werden, daß Zusammentritt und Beschlußfassung des Komitees nicht abgewartet werden können, so hat jede ameri­kanische Republik das Recht, allein oder mit anderen amerikani­schen Republiken in einer Weise vorzugehen, diezur Verteil digung des eigenen Landes oder des amerikanischen Kontinents notwendig ist".

Der Vertreter Argentiniens gab zu Protokoll, daß diese Dekla­ration sich nicht auf die Falklands-Jnseln bezieht, da diese In­seln Teile des argentinischen Gebietes seien und zur argentini­schen Souveränität gehörten. Er stellte ferner fest, daß die Unterzeichnung dieser Entschließung in keiner Weise die verfas­sungsmäßigen Befugnisse der argentinischen Regierung beein­trächtigt. Einen gleichen Vorbehalt machte der Vertreter Guate­malas hinsichtlich des Belice-Gebietes (Britisch-Honduras).

Weiter wurde eineKonvention" beschlossen, welche die gleiche Frage im einzelnen behandelt.

Eine andere Entschließung betrifft dieTätigkeit, die vom Ausland gegen einheimische Einrichtungen gerichtet wird". Diese Entschließung erklärt, sollte der Friede irgend einer amerikani­schen Republik durch eine solche Tätigkeit bedroht weiden, dann werden, falls der betroffene Staat das wünsche, die amerikani­schen Regierungen miteinander beraten. Jede Republik wird aber in diesen Dingen individuell Vorgehen.

Die Entschließung überinter-amerikanische wirtschaftliche und finanzielle Zusammenarbeit" hat zum Ziel, angesichts der gegenwärtigen Lageeine enge und aufrichtige Zusammenarbeit" zu organisieren, damit die amerikanischen Republiken ihre Bürg­schaft- und Finanzsysteme schützen und ihr finanzielles Gleich­gewicht bewahren können, insbesondere Stabilität der Wäh­rungen, Förderung der Industrien, Intensivierung der Land­wirtschaft und Entwicklung des Außenhandels. Die amerikani­schen Nationen bestätigen das Festhalten an den liberalen Grundsätzen des internationalen Handels aus der Basis fried­licher Motive und der Gleichberechtigung. Diese Grundsätze werden die amerikanischen Republiken aber soweit durchführen, wie ihre gegenwärtigen Umstände das zulassen. Die amerikani­schen Staaten sind bereit, den Handelsverkehr mit der ganzen