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LÄtt 7em engeren Familienkreis des Reichs-

Md seiner näheren Umgebung «. a. anwesend: Gen^ Marschaüs ' Philipp von Hessen, Generaloberst

Dietrich, die Staatssekretäre Freiherr E MizMer und ferner Botschafter von Mackensen und Eene- °a7der Flieger Jeschonnek.

, mrniidialkanzlel, Staarsmimster Dr. Meißner, und ^ d?utsche^BotsÄter Nom. von Mackensen, wohnte« der

Merredung bei.

bei Reichsmarschall Eöring . Görina und Frau Eöring empfingen am Sams-

Aeichsmarschall GoNj An dem Empfang nah-

t°S I der italienisch- Botschafter in Berlin. Alfieri und me"lernerteuo Begleiter des Grafen Tiano und Mit-

Fr°u ^alienischen Botschaft mit ihren Damen. Von deut- lieder der rt M des Reickis-

Die Stimme des Führers in Paris

Deutsche Soldaten hörten Adolf Hitler in der französische« Kammer

Von Kriegsberichter Walter Best

DNB. Paris. 21. Juli.

(PK.) Die Deputiertenkammer in Paris füllte sich zu einer feierlichen Sitzung. Aber zum erstenmal in der Geschichte dieses Hauses erschienen im Halbrund des Sitzungssaales Männer, di« niemals vorher den Werdegang eines französischen Abgeordnete« durch alle Ränke der demokratischen Politik, durch alle Schliche des Adgeordnetenhandels zurückgelegt haben. Das Weinrot der Länke aus denen vor wenigen Wochen in ihrer letzten Sitzung die französischen Volksvertreter gesessen haben, verschwindet hin­ter dem Grau der deutschen Uniformen.

Am 19. Juli 1940 haben die Offiziere und Soldaten der deut­schen Truppenteile in und um Parts im französischen Abgeord­netenhaus die Rede des Führers, die Rede Adolf Hitlers gehört. Rur an wenigen Stellen unterbrechen andere Farben das ein­heitliche Grau. Hier ist das Blau der Marine, dort die Uniform eines Amtsleiters der NSV. und wieder an einem anderen Platz leuchten hell die Häubchen deutscher Krankenschwestern, die im Frontdienst der Truppe gestanden haben, lleber die Redner­tribüne breitet sich die Fahne des Eroßdeutschen Reiches.

Wir warten jetzt auf die Stimme des Führers, auf dre Stimme des Mannes, der Soldat und Feldherr, der Arbeiter und Staats­mann ist, der als einziger berechtigt ist, in dieser Stunde zu seinem Volk und darüber hinaus zu allen Völkern der Erde zu sprechen.Um dem deutschen Volke Einsicht in die weltgeschicht­lichen Ereignisse der letzten Monate zu geben..." Die Worte Adolf Hitlers Hallen durch die französische Kammer. Das Datum der letzten Kammersitzung leuchtet im Halbdunkel des Tribünen- schattens auf: 16. Mai 1940. Genau dort, wo der Bankier der Plutokratie, Herr Paul Reynaud, vor wenigen Wochen sich Ee- ueralvollmachten erteilen ließ, genau von derselben Stelle er­schallt die Stimme des Führers. Dachte Herr Reynaud wirklich, daß die Generalvollmachten der Deputiertenkammer aus einem kleinen Händler einen großen Staatsmann machen könnten? Hat dieses Haus wirklich einmal in seiner langen Geschichte eine Stimme von einer derartig unbestechlichen Wahrhaftigkeit gehört wie die Stimme des Führers an diesem Abend? Hat einer der abertausend Redner, die alle Register gallischen Witzes und fran­zösischer Eloquenz in diesem Hause zogen, jemals gesprochen, um dem französischen VolkEinblick" in die Geschehnisse zu geben, die wirklich Geschichte für dieses Volk bedeuteten?

Ich drehe langsam die Karte des Herrn Burtin in meinen Hän­den, des Deputierten von Saone und Loire, und denke daran, daß mein Regiment vor wenigen Wochen den Uebergang er- Mng über die Loire. Vor wenigen Minuten ist noch ein junger Oberleutnant mit dem Ritterkreuz an mir vorbeigegangen, mit Zahlenden Augen. Jetzt spricht der siegreiche Feldherr. In diesem Hause hat einst Elemenceau seine Hatztiraden gesprochen, jener Llemenceau, der niemals aus der Hörigkeit seiner jüdischen Geld­geber sreikam. In diesem Hause hat ein Parlament mit Hohl- köpfen den angeblichen Sieg über die deutsche Armee des großen Krieges gefeiert. In diesem Hause ertönt nun die Stimme Adolf

Hitlers. Er kennt keinen Haß, denn er war Soldat. Er kennt keine billigen Worte. Aber er kennt Dankbarkeit. Dankbarkeit ist ein undemokratischer Begriff, ebenso wie Verantwortung. Der Führer dankt den Helfern zum Sieg, er dankt seinen Soldaten. Die Ernennung des Reichsmarschalls Eöring löst jubelnden Bei­fall aus, die Ernennung der neuen Marschälle von Deutschland erfüllt die Herzen der Soldaten mit einem unbändigen Stolz.

Die Stimme Adolf Hitlers nimmt nun eine jähe Wendung. Er spricht von dem, was kommt. Und die Soldaten alle, die hier den Bericht des Sieges und den Dank des Feldherrn mit leuchtenden Augen hören, diese Soldaten brechen in Jubel ohne Ende aus, als der Führer von den kommenden Ereignissen spricht. Die Spannung der Erwartung ist gebrochen. Es ist wie einst, als der Führer rief:Der Kampf geht weiter."

Jetzt ist nichts mehr in diesem Hause von dem Geist von einst. Jetzt ist alles gepackt, denn jetzt kommt die Parole für morgen. Hier ist nicht mehr das Forum demokratischer Beredsamkeit, hier ist jetzt ein Appell. Die Anklagen gegen den einzigen Gegner, der blieb, gehen unter in dem Beifall der Soldaten. Wir treten an, mein Führer, jetzt, immer, wann du befiehlst. Und von dort, wo gallischer Witz, westliche Eitelkeit, Bestechlichkeit und Lüge ihre rednerischen Orgien gefeiert haben, klingt jetzt der Dank des Führers an die Toten dieses Krieges auf, der Dank des Mannes, der Kamerad dem Letzten seines Volkes ist. Nichts wird mehr Klang haben, was in diesem Hause vielleicht später noch einmal gesprochen wird, nach dem 19. Juli 1940.

Appell an die Vernunft

Der Führer hat in seiner großen Rede im Eroßdeutschen Reichstag am Freitag abend vor aller Welt einen Appell an die Vernunft gerichtet, der in dem wichtigsten Satze gipfelt:Ich sehe keinen Grund, der zur Fortsetzung dieses Kampfes zwingen könnte." Von dem Widerhall dieses Appells wird es abhängen, ob der Krieg beendet werden kann oder ob Deutschland und Italien mit allen Macht­mitteln England niederzwingen müssen, das von Menschen mit Ueberheblichkeit und Unvernunft geleitet wird.

Dreimal hat nun der Führer während der Kriegsmonate im Reichstag zum deutschen Volk, ja zur Welt gesprochen. Die Reichstags-Rede des Führers vom 1. Septmber hat die unvermeidlich gewordene kriegerische Auseinander­setzung auf den Osten beschränken wollen, den Westmächten aber auch damals noch die Möglichkeit offen gelassen, auf den Weg eines konstruktiven Ausgleichs zurückzufinden. Sie hat ausdrücklich festgestellt, daß Deutschland im Westen keine Kriegsziele anzumelden habe. Nach dem siegreichen Abschluß des polnischen Feldzuges hat Adolf Hitler diese Möglichkeit noch einmal aufgegriffen. Seine zweite Reichstags-Rede vom 6. Oktober des vergangenen Jahres war ein offe­nes politisches Angebot an die Westmächte, den Krieg nun­mehr zu beenden ein großzügies und wahrhaft produkti­ves politisches Angebot, mit dem der Sieger keine unerfüll­baren Forderungen und Zumutungen stellte, sondern die Lebensinteressen der Westmächte auch um den Preis eigener Opfer und Verzichte anerkannte und damit einem dauer­haften Frieden des Ausgleichs und der gleichberechtigten Zusammenarbeit den Weg öffnete. Das Angebot ist ab­gelehnt worden. Der Krieg hat schließlich auch im Westen begonnen. Das bisherige Ergebnis hat Adolf Hitler in seiner dritten Reichstags-Rede auf eine ebenso einfache wie imponierende Formel bringen können: Eine neue deutsche Front vom Nordkap bis zur spanischen Grenze. Frankreich ist als militärischer Gegner ausgeschieden. Als einziger Feind bleibt England auf der Insel. Die Konse­quenzen sind mit Händen greifbar und werden in Eng­land gespürt. Aber auch in dieser Situation verzichtet der Staatsmann Adolf Hitler als siegreicher Feldherr nicht darauf, einen politischen Vorstoß zu machen. Schon gleich in den ersten Sätzen seiner dritten Reichstags-Rede wird der Versuch angekündigt,noch einen und diesmal den letz­ten Appell an die allgemeine Vernunft zu richten."

Der neue Vorstoß liegt eindeutig auf der Linie der deut­schen Politik, die seit der Machtergreifung des National-

frau Zorge unci ihre Töchter

Aufwärts-Verla-, Berlin MV 7, Schiffbauerdamm IS.

Roma« vo« Gert Nothberg

29. Fortsetzung

Diese kleine Unwahrheit hatte sich der alte Hähne! ge­leistet, weil ihm alles andere nicht gut genug gewesen war, seme Charlotte zu besänftigen, die von ihm ein ganz an­deres Resultat erwartet hatte. So klatschte man nach Her­zenslust und spähte mit lüsternen Augen auf das schöne schloß Oldenbraak, wo die interessante Witwe lebte. Man Dähnte Rudolf Friesen dort und war außer sich, daß man dazu verurteilt war, von weitem abzuwarten.

Doch das wurde mit einem Schlage anders!

Sylvia Deiters lud zu einem Sommernachtsball nach ^°enbraak ein. Und alles, was halbwegs Anspruch darauf erheben konnte, war eingeladen. Nun gab es für die Schneider und Schneiderinnen Arbeit über Arbeit, was ganz gewiß sein Gutes hatte. Man konnte gar nicht erwar- E, in dieses Schloß zu kommen, wo eine märchenhafte herrschen sollte. Schade war, daß in Oldenbraak nicht ein einziger Dienstbote oder Beamter aus der Um­gegend angestellt war. Alle waren Fremde und ließen sich mit niemandem ein. Sylvia Deiters hatte ihre Leute gut geschult.

N Rudolf Friesen war die Einladung ins Haus ge- stattert. Er lachte trotzig. Dann dachte er:

...Rein, schöne Sylvia, nun bist du mir nichts mehr wert! hattest uns dieses Wiedersehen ruhig ersparen können. Ich habe nichts zu fürchten. Warum also nicht? Je eher die i-age zwischen uns geklärt ist, desto besser ist es. Ich komme also nach Oldenbraak, Sylvia Deiters! Und vielleicht oereitest du dir damit nun noch selbst die Strafe, die du für ernen Treubruch verdient hast.

Um den stolzen Mund des Mannes glitt ein Lächeln. Er wußte, was er um diese Frau gelitten. Und er allein ""»te, daß er überwunden hatte.

^ dann kam der Abend, wo sie sich im Festsaal von Oldenbraak gegenüberstanden. Und um sie herum war die lüsterne Neugier. Sie fühlten es beide! Aber in des Man- «es Herzen regte sich nichts mehr für diese Frau! Freund­

lich plauderte er mit ihr, deren Augen fiebernd an ihm hingen, und deren Sprache zaghaft und leise war. Nein! Diese Frau im silbrigen Kleid und der Märch'enrose am Ausschnitt dieses seltsamen Kleides konnte ihm nichts mehr sein. Er hatte heute keine Sehnsucht mehr nach Frauen, die nur schön waren. Sonst nichts! Hohle, schöne Puppen! Er hatte edle, treue Frauen kennengelernt. Fern der Heimat. Drüben in Afrika! Wo sie alle arbeiteten von früh bis spät, um ihr Besitztum zu erhalten. Frauen, die keinen Wert darauf legten, daß ihre Nägel nach der neue­sten Mode gefärbt waren, Frauen, die noch nie einen Lip­penstift in ihren Fingern gehabt hatten, Frauen, die in Not und Gefahr neben ihren Männern waren, Frauen, die keisn Vergnügen wollten, sondern nur den Frieden und das Glück ihrer Familie, und die die Hüterinnen eines großen, starken Geschlechts waren, das in ihrer Obhut heranwuchs.

Deutsche Frauen auf fernem Boden, die ihre Kinder die Liebe zum Vaterland lehrten!

Und diese hier?

Sie war nicht allein. Es gab ihrer viele! Gott sei Dank gab es aber lange nicht genug, um das Edle, Gute, Große verdrängen zu können.

Er hatte viele Monate bei einem Freund in Südwest­afrika gelebt. Und dort war er endlich aufgerllttelt worden. Dort hatte er auch endlich, endlich Sylvia Deiters vergessen. Die er hier wiedersah, deren Name war für ihn nur noch ein leerer Schall. Sie konnte ihm nichts mehr zerstören.

Und so stand er jetzt lächelnd, leicht vorgebeugt neben ihr. Und die leise Strömung, die von ihr ausging, wehte an ihm vorüber. Dankbar empfand er. wie endgültig ihre Macht gebrochen war. Das machte ihn glücklich. Und sein Gesicht sah froh und jung aus. Sylvia Deiters aber sagte nach einer Weile mit zitternder Stimme:

Wir sprechen nur kühle, fremde Worte und sind doch so alte Bekannte!"

Oh, war ich unhöflich?"

Die Frage klang voll Spott. Sylvia Deiters schloß die Augen. Dann sagte sie leise:

Ich hatte anderes erwartet!"

Ich nicht! Sie haben damals das bessere Teil erwählt; daraus ist Ihnen nach so langer Zeit kein Vorwurf mehr zu machen. Ich stelle fest, daß Sie wundervoll aussehen,

soztalismus konsequent entwickelt worden ist. Nicht ohne tie­feren Grund hat der Führer mit bewegenden und geradezu erschütternden Worten daran erinnert, daß er von Anfang an eine deutsche Verständigung und Freundschaft mit Eng­land an die Spitze seines außenpolitischen Programms ge­setzt habe. Nicht ohne Absicht hat er daran erinnert, daß er stets eine friedliche Revision der europäischen Gegensätze an­gestrebt habe. Er hat darauf verzichten können, als Beweis für diese These die schier endlose Reihe der deutschen Vor­schläge und Angebote anzuführen, die seit den Tage« der Abrüstungskonferenz als praktische Beiträge zur friedliche« Liquidierung unhaltbar gewordener Zustände beigebraA worden sind. Selbst nach dem Ausbruch des Krieges hat er noch zweimal große Möglichkeiten gegeben, das Unheil adzuwenden. Wiederum nicht ohne tieferen Grund hat Adolf Hitler in seiner Rede mit besonderer Betonung a« den 2. September und an den 6. Oktober erinnert a» jenen 2. September, an dem England, wie wir heute auch aus französischen Bekenntnissen wissen, die Friedensvermitt­lung Mussolinis sabotiert, und an jenen 8. Oktober, a» dem der Führer selbst mit seiner Reichstags-Rede das Tor zum Frieden weit aufgerissen hat. Auch die Engländer, wenn nicht Churchill, so doch vernünftige Engländer, hätten heute allen Anlaß, eine Bilanz zu ziehen. Der Führer hat ihnen vorgerechnet, was nicht bestritten werden kann. Sie haben nur Verlustposten zu buchen. Alle ihre Kriegspläne, die durch die an der Loire aufgefundenen Eeheimakten des fran­zösischen Eeneralstabes aufgedeckt worden sind, sind geschei­tert: in Skandinavien, auf dem Balkan, am Kaukasus, in Holland, in Belgien und rn Frankreich. Sie haben sich zur Verteidigung auf ihre Insel zurückziehen müssen. Der ganze Kontinent ist ihrer Kontrolle entzogen. Ts geht um Leben und Tod und sie wissen es. Churchill Hai es selbst gesagt.

Wenn in dieser Situation, vor der letzten Auseinander­setzung, vor dem letzten furchtbaren Schlag, noch einmal um der europäischen Verantwortung willen an die Vernunft appelliert wird, so wird niemand jagen können, daß die deutsche Führung ein Zeichen von Schwäche erkennen lasse. Es ist derSieger. der an die Vernunft appelliert; es ist der Mann, der am Tage des Appells an die Vernunft auch in einem anderen Sinne des Wortes einen Appell ver­anstalten konnte: vor seiner ganzen Nation einen unver­gleichlich stolzen Appell der Männer, die an der Front und rn der Heimat den Lorbeerkranz eines glorreichen Sieges gewunden haben; es ist der Mann, der die bisherige Ent­wicklung des Krieges mit sicherstem Instinkt immer richtig vorausgedacht und vorausgesehen hat; es ist der Mann end­lich, der vor der ganzen Welt das Recht erworben hat, daß jerne Worte, seine Ankündigungen und seine Warnunge» bitter ernst genommen werden. Er hat auch für Deutschland eine Bilanz vorlegen können: die deutsche Wehrmacht die im Norden und im Westen den Sieg errungen hat, ist heute stärker und besser gerüstet als vor der letzten Offen­sive. Die deutsche Wirtschaft ist jedem Druck gewachsen. Das deutsche Volk steht einmütig und geschlossen hinter sei­ner Führung. Das Bündnis mit Italien, das durch di« Anwesenheit des Grafen Liano im Reichstag demonstrativ bezeugt wurde, garantiert eine vollkommene und wirksam« Zusammenarbeit auf allen Gebieten und vor allen Auft gaben, die die Zukunft stellen wird. Das deutsche Verhält­nis zu Sowjetrußland auch diesen Punkt hat der Führer in seiner Rede besonders hervorgehoben ist durch eine nüchterne Abgrenzung und Respektierung der beider­seitigen Interessen fest geregelt und kann durch englisch« Störungsversuche nicht erschüttert werden.

Auf dieser soliden und unangreifbaren Basis, auf der Basis des ganzen Kontinents, steht Deutschland bereit, de« letzten Schlag zu führen. Noch einmal aber wird vorher der Vernunft,der Vernunft auch in England", eine letzt« Chance gegeben. Wenn sie genützt wird, kann der Weg z» einem Frieden der Verständigung mit Enabmd rurch. M- ebnet werden.

gnädige Frau! An Ihnen sind die Jahre spurlos vorüber­gegangen. Die Welt ist voller Glück, greifen Sie zu!"

Das ist Hohn?"

Durchaus nicht! Ich bin überzeugt, daß Sie wähle« können, wie Sie wollen."

Sie wissen, weshalb ich wieder hierher kam."

Wirklich? Und wenn ich nun doch nicht Rätsel rate« könnte?"

Es war falsch! Ich durfte diesen klatschsüchtigen Men­schen hier kein Schauspiel geben. Kommen Sie morgen zu mir zum Tee, Friesen!"

Sehr gern. Ich danke Ihnen!"

Nun hoffte sie doch wieder. Und lächelte strahlend. Wie hatte sie nur denken können, Rudolf Friesen sei fofort ver­söhnt, wenn sie ihn riefe! Aber war dieses Spiel jetzt um die Versöhnung nicht auch über alles reizvoll und wohl wert, gespielt zu werden?

Das Fest war nach jeder Richtung hin gelungen. Die Gäste amüsierten sich großartig. Und die Damen meinten unter sich, daß diese Sylvia wirklich eine famose Wirtin sei.

Freilich, die Sache mit Friesen blieb der Stachel, an dem sich alle Damen stachen. Was war nun eigentlich zwischen den beiden? Klug wurde man jedenfalls nicht daraus, und Oswin Wilde, der Forstrat, wollte gehört haben, daß die beiden ganz fremd miteinander gesprochen hätten. Von einer Vertraulichkeit sei keine Spur gewesen, behauptet er. Nun saß man wieder fest und konnte bloß vermuten. Diese Vermutungen aber umkreisten eng und enger die Tatsache, daß doch Friesen zum alten Hähnel gesagt hatte:

Alte Liebe rostet nicht."

Dem alten Hähnel wurde schwül und schwüler. Und als er in Schloß Oldenbraak einige Glas des guten Weines hinter die Binde gegossen hatte, da meinte er im Kreise -er Herren:

Es ist auch möglich, daß Friesen damals was anderes gesagt hat. Ich kann mir nicht mehr alles merken."

So! Jetzt war ihm wohler. Nun hatte er wenigstens sein Gewissen entlastet, das sich ob der argen Lüge doch recht gequält hatte. Die Herren fchmunzelten. Aha! Nun. man würde ja weiter sehen. Daß wenigstens auf Seiten der schönen Sylvia Deiters der Wunsch bestand, das alte Ver­hältnis wiederherzuftellen, war sicher. (Fortsetzung folgt.)