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Schwarzwälder Tageszeit««-

Aus Stadt und Land Z

Altensteig, den 22. Juli 1940.

Plutokratie uf Schwäbisch

Also, do mueß i di amol domm fraga, Chrischtian: Was ischt denn jetzt des, was mer ällaweil liest: Plutokratie? Zu meiner Zeit, wo miar no end d' Schul ganga send, Hot mer des nia ghört."

No, do dermit send dia Engländer ond Franzosa gmoant, dia wo ons a d' Gurgel wöllet. Hoschts verschtanda, Schorsch?"

»Jo, sell hau ne schau gwißt, daß des d' Engländer ond d' Franzose send, aber was des auf Schwäbisch hoaßt, sell woaß e net."

Guck, Schorsch, des ka ni diar erklära, i be zwor au net ens Gymnasium ganga ond ka weder griechisch no lateinisch, aber i hau schau manichsmol.drüber glosa. Also des Deng ischt also. De alte Eriecha, dia hent a Götter glaubt. Da Himmel hent se Olymp ghoaßa, und zor Höll hent se Hades gsait, des hoaßt so Niel wia der Osichtbare. Der Herr vo der Holl, also vo der Onterwelt, Hot Pluto ghoaßa, gelt do spannscht Schorsch?, ond des hoaßt so viel wiader Reich'".

Also der Herr vo der Onterwelt Hot se also Pluto gschrieba?"

Jawohl, Schorsch! ond deshalb hoaßt Plutokratie uf guet Deutsch oder Schwäbisch: Herrschaft der Reichen, oder Herrschaft des Geldsacks, also dear Zueschtand vo ma Volk, in deam d' Geldmänner durch ihr Kapital La Schtaat ond dia Bewohner beherrschet."

So, so, Chrischtian, so ischt dees. No send also dia Kerle, wo en England ond en Frankreich da Krieg gega ons angfanga hent, sozusage dia Herrn vo der Onterwelt, also vo der Höll?"

Ganz richtich, Schorsch, dia Herrn vo der Onterwelt, jawohl, schlemmt ganz gnau, des send se dia Lompa, die gottsallmäch- tiche!" Br.

S^s^rheim, Kr. Münsingen. (Tödlicher Sturz.) Der «. Jahre alte Josef Baumann stürzte so unglücklich vom Klee- wagen, daß er an den Folgen einer inneren Verblutung alsbald verschied.

Wasserstetten, Kr. Münsingen. (2 2 0 00 Schafe wurde» gewaschen.) Mit dem Beginn der Heuernte wurde die Schaf­herde in Wasserstetten abgeschlossen. -Nach einer Mitteilung der Gemerudeverwaltung Dapfen wurde» in diesem Jahre rund Wo«) Schafe in den Wassern der Lauter nach dem seit Jahr­hunderten vor der Schur üblichen Verfahren gewaschen. Die Zahl ist Heuer um 60008000 höher als in den letzten Jahren.

Balingen. (Am Grabe des Vaters.) Im Weltkrieg starb Franz Hahn aus Roßwangen im Elsaß den Heldentod. Er hinter- lreß eine Witwe mit einem noch in der Wiege liegenden Knaben. Der Sohn wuchs heran, erlernte die Möbelschreinerei und er­füllte auch seine Militärdienstpflichr. Bei Kriegsbeginn folgte der junge Hahn dem Ruf des Führers zu den Waffen und kam, in­zwischen zum Feldwebel vorgerückt, auch nach Frankreich. Dort besuchte er im Elsaß einen Soldatenfriedhof und fand unter den vielen toten Helden des Weltkrieges auf einem Erabireuz den Namen seines Vaters.

Wain, Kr. Biberach. (Unfal I.) Eine Frau in Wain beschäf­tigte sich mit ihrem Kind, das in der Hand ein kleines Holz­stäbchen hielt. Bei einer ungeschickten Bewegung stieß das Kind seiner Mutter das Stäbchen so unglücklich ins Ohr, daß das Trommelfell völlig durchstoßen wurde.

Weinheim. (Von der Vach brücke gestürzt.) Der acht­jährige Sohn des Einwohners Berg fiel von der Brücke in die Weschnitz. Mit gebrochenen Armen und Kopfverletzungen wurde er in die Heidelberger Klinik übergeführt.

Säckingen. (Kleinkind verbrüht.) Das dreijährige Söhnchen des Einwohners Butz zog einen mit heißem Wasser gefüllten Topf vom Gasherd. Das Kind trug so schwere Brand­wunden davon, oaß es am nächsten Tag den Verletzungen erlag.

Mannheim. (Zuchthaus für Schwarzschlächter.) Vom Sonüergericht wurde der Metzger I. A. Mort aus Unter- baldmgen wegen Verbrechens unb mehrerer Vergehen gegen oie Kriegswirtschaft zu zwei Jahren Zuchthaus und zwei Jahren Ehrverlust verurteilt. Mort betrieb seit 1935 in großem Umfange Lchwarzschlächterei, verkaufte das Fleisch ohne Marken und machte sich auch der Schlachtsteuerhinterziehung schuldig.

Karlsruhe. (Personen- und Güterverkehr Straß­burg Winden,Pf.) Am Freitag wurde der Personen- und Güterverkehr auf der Strecke StraßburgWinden/Pfalz ausgenommen. Die Personenzüge beginnen und endigen in Straß­burg-Königshofen. Für den Zubringer-Dienst von Straßburg- Hauptbahnhof nach Straßburg-Königshofen und zurück wird eine Omnibusverbindung eingerichtet. Die Personenzüge halten an allen Bahnhöfen und Haltepunkten. Vorerst werden die bisheri­gen Fahrpreise erhoben. Der Güterverkehr beginnt und endigt in StraßburgKronenburg. Die Strecken HagenauZabern und ObermodernDiemerinaen sind eb-nloll-; ob 19. Juli in Betrieb genommen.

Sport und Spiel

Schalke wieder Fußball-Meister Waldhof Rapid Wien 4:4

Am Sonntag fand auf dem Reichssportfeld der Endkampf um die Deutsche Fußballmeisterschaft statt zwischen Schalke 04 und dem Dresdener Sportclub. Etwa 90 000 Zuschauer wohn­ten dem Eroßkampf bei, der zuerst den Kampf um den dritten Platz brachte zwischen Rapid Wien und Waldhof Mann­heim. Gerade dieses erste Spiel war besonders interessant. Schon nach vier Minuten führten die Wiener 1:0, in der zehnten Minute glichen die Waldhoser aus. Schon nach weiteren fünf Minuten erzwingt Rapid die neue Führung, um dann nach halbstündigem Spiel mit 3:1 die lleberlegenheit zu beweisen. Am Schluß der Halbzeit steht es in dem schönen Spiel 4:2 für die Wiener. In der zweiten Hälfte zeigt sich Waldhof überlegen und erzielt den Ausgleich 4:4, der bis zum Ende gehalten wurde. Eine Verlängerung des Kampfes um 30 Minuten brachte kein« Aenderung des Ergebnisses, so daß der Entscheid um den dritten Platz wahrscheinlich durch ein Wiederholungsspiel erreicht wer­den muß.

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Schalke 04 holte sich im zweiten Kampf den Titel eines Deutschen Fußballmeisters für ein weiteres Jahr. Mit 1:0 (1:0) wurde der Dresdener Sportclub geschlagen. Der siegbringend« Treffer wurde schon bald nach Beginn des Spieles durch Kalwitzki erzielt. Die Zuschauer waren von den gezeigten Leistungen der Mannschaften keineswegs begeistert. Schalke 04 ist damit zum sünftenmal Deutscher Meister geworden.

Fußball

Meisterschafts-Endspiel

In Berlin: FC. Schalke 04 Dresdener SC. 1:0 (1:0)

Rr. H

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Um den dritten Platz !

In Berlin: Rapid Wien SV. Waidhof 4:4 (4:y y ^ s Um die Stuttgarter Stadtmeisterschast SpVgg. Bad Cannstatt FV. Zuffenhausen 1:1. !

Um den Stadtpokal: Sportfr. Stuttgart VfB. Ctutte»^ 0:4; SV. Feuerbach Stuttgarter Kickers 1:4. ^

Aufstiegsspiele zur Bereichskrasse t

Gruppe K: Sportsr. Eßlingen Eintracht Neu-Vlm 2:2 Gruppe 8: SpVgg. Unrertürkheim SpVgg. Ludwigsburg Freundschaftsspiele: Nachwuchs-Elf VfR. Aalen 3:1- xg« Heidenheim TSV. Mergelstetten 2:8; RPSV. Heilbronn aeo-. FV. Neckargartach 8:1; TSE. Gaisburg FV. Markgröniiw-, 7:3; VfL. Lorch VfL. Waiblingen 7:1; TSV. Mutlanam gegen Normannia Gmünd 3:4. "

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Um den Ausstieg zur Bereichsklasse !

Am Sonntag wurden die Spiele um den Aufstieg zur Bereit-, ' klaffe fortgesetzt. In der Gruppe K lieferten sich die Sportfreund Eßlingen und Eintracht-Neu-Illm einen überaus spannenden und abwechslungsreichen Kampf, der mit 2:2 einen gerechten Ausga,» nahm. In der Gruppe 8 kam die favorisierte SpVgg. Urttertüch heim zu einem knappen 1:0-Erfolg.

Verwundete Kriegsgefangene kehren heim. Am Freitag trafen die ersten fünf Sanitätsflugzeuge mit 30 verwund^ > ten deutschen Kriegsgefangenen aus dem unbesetzten fran- i zöfischen Gebiet in Deutschland ein. Die Verwundeten rvur-' den nach ihrer Landung sofort in Sanitätsautos zur weite- ^ ren ärztlichen Behandlung nach Heidelberg übergeführt.! Es kann damit gerechnet werden, daß bis Ende dieser Woche i auch die letzten noch im unbesetzten französischen Gebiet be- > fiudlichen verwundeten deutschen Kriegsgefangenen aus»! geliefert find und in Lazaretten im Reich Aufnahme gesim-! de« haben werden.

Deutsche Künstler iu Narvik. Wie der Leiter der Truppen- detreuung im Reichsministerium für Volksaufklärung utz Propaganda, Reichskulturwalter Hinkel, bekannt gibt, be­gaben sich auf Veranlassung von Reichsminister Dr. Goeb­bels deutsche Künstler zu unseren Truppen im Bereich Nar­vik. Ferner wurden mit dieser ersten Künstlertruppe unsere« ^ Soldaten im Bereich von Narvik Tausende von Büchern, Musikinstrumenten, Rundfunkgeräten, Tramolas, Schall- platten und Gesellschaftsspielen aller Art gesandt.

Zwischen Deutschland und Ungar« haben in den letztest Wochen in Budapest Verhandlungen über die weitere Ge­staltung der Wirtschaftsbeziehungen zwischen den beide» Ländern stattgefunden. Die den Warenverkehr regelnde» Abkommen und Vereinbarungen laufen am 31. Juli 194S ad. Durch die nun Unterzeichneten neuen Abkommen unb Vereinbarungen wird der Warenaustausch für ein Jahr, nämlich für die Zeit vom 1. August 1940 bis 31. Juli 1941, neu geregelt. Die neuen Vereinbarungen bringen eine wei­tere erhebliche Ausdehnung und Vertiefung der Handels- beziehungen zwischen den beiden Ländern mit sich.

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Amtliche Bekanntmachungen

Kreis Ealw

Zuteilung von Futtermitteln

Auf Abschnitt 1 der ab l. August 1940 gültigen Futter­mittelscheine für Pferde werden für den Monat August 1940 je Pferd bis zu 210 KZ Pferdefutter abgegeben.

Zur Sicherung der Belieferung haben die Tierhalter die Abschnitte 1 der Futtermittelscheine für Pferde bis spätestens 6. August 1940 einem Futtermittelverteiler zu übergeben. Die Verteiler haben die Abschnitte mir dann sofort aufgeklebt zur Ausstellung von Bezugsscheinen oorzulegen. Die Bezugs­scheine sind bis spätestens 9. August 1940 einem Groß- vetteiler weiterzuleiten. Bezugsscheine, die nach diesem Zeit­punkt beim Großverteiler eingehen, können nicht mehr berück­sichtigt werden.

Calw, den 18. Juli 1940.

Der Landrat Ernährungsamt Abt. 8.

Fünfbronn

Danksagung

Für die liebevolle Teilnahme, die wir ivährend der Krankheit und nach dem Hinscheideir meiner lieben Mutter, Schwester und Tante

Christine Lehman«

erfahren durften, danken wir herzlich. Besonders danken wir Herrn Missionar Gehring für die trostreichen Worte, für den erhebenden Gesang des Mädchenchors und für die liebevolle Pflege der Krankenschwester.

Die trauernden Hinterbliebenen.

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