Schrvarzwalder Sonntagsblatt
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Sagland duldet keine rechtlichen Einwünde
Stockholm, 27. Juni. An der panikartigen Angst, die das ganze britische Volk beherrscht, haben auch die hochtrabenden Men in London nichts geändert. Sie haben im Gegenteil hinter den phrasenhaften Verbrämungen die verzweifelte Lage, in der sich England befindet, noch niederdrückender fühlen lassen.
Churchill befindet sich, so schreibt selbst der Londoner „Daily Expreß", heute in einer Situation, die von Deutschland geplant worden sei. Es gebe jetzt, so fährt das Blatt dann fort, für das Mische Verhalten nur eine Möglichkeit, England könne keinerlei rechtliche Einwände dulden, auch keine „Artigkeiten des internationalen Rechtes, die England seiner Vorteile berauben. England dürfe nicht vor rücksichtslosen Maßnahmen zurück- Ihrecken, sei es aus dem Schlachtfelde oder zu Hause.
Wann, so fragen wir, hat England jemals rechtliche Ein- wände respektiert, oder sich gar „Artigkeiten" des internationalen Rechtes erlaubt? Wann jemals sind die britischen Piraten vor rücksichtslosen Maßnahmen" zurückgeschreckt? Weder bei den englischen Einfallsgelüsten in Dänemark und Norwegen, noch bei den Angriffsplänen auf Belgien und Holland hat man davon etwas gespürt. Nur haben damals die britischen Räuber diese verbrecherischen Absichten versteckt im Dunkeln ausgeheckt, die Fmly Expreß" in der Verzweiflung jetzt offen bekannt gibt.
England gegen Europa
Blockade auf Frankreich ausgedehnt
Kens, 26. Juni. Wie man aus London erfährt, wird nunmehr, nachdem Frankreich Len Waffenstillstand mit Deutschland md Italien unterzeichnet hat, die englische Wirtschaftsblockade ms die besetzte französische Zone und die anderen von deutschen Truppen besetzten Hoheitsgebiete ausgedehnt. Handelsschiffe, di« nach Spanien oder portugiesischen Häfen gehen, werden dünn erinnert, daß sie Gibraltar anzulaufen hätten.
Indem das inzwischen selbst blockierte England seine zur Erfolglosigkeit verurteilten Blockadeversuche nunmehr auch auf das Eebiet seines ehemaligen Verbündeten ausdehnt, erweist es sich immer mehr als Feind ganz Europas. Das deutsche Schwert wird dafür sorgen, daß die Pirateninsel diese Rolle bald ausgespielt haben wird.
Der britische Botschafter in Bordeaux in London eingetroffen Kopenhagen, 26. Juni. Der britische Botschafter in Bordeaux, Sir Ronald Campbell, ist mit seinen Mitarbeitern gestern in London angekommen. Der Korrespondent der „Times" erklärt, daß die Reise sehr bewegt war.
Flüchtlinge kehren aus Spanien heim
Madrid, 26. Juni. Am Dienstag haben zum erstenmal französische Flüchtlinge die spanische Grenze in Richtung Frankreich überschritten, und zwar nach Benachrichtigung durch Bekannte, die mitteilten, daß die deutschen Vesätzungstruppen niemand belästigten und alle äußerst korrekt behandelten. Die Flüchtlinge äußerten, daß sie die Heimat nur infolge der Panik und der antideutschen Stimmungsmache verlassen hätten und froh seien, wieder zurückkehren zu können, um ihrer Arbeit nachzugehen.
Ritterliche Haltung der deutschen Soldaten schafft Beruhigung
Madrid, 27. Juni. Die Korrespondenten der Madrider Presse an der spanisch-französischen Grenze berichten, daß das französische Militär, das bisher die Kontrolle durchführte, durch unbewaffnete Gendarmerie ersetzt wurde. Die Uniform der französischen Armee sei aus dem Straßenbild verschwunden. An manchen Stellen sähe man Zeltlager von Flüchtlingen.
Der Eindruck, den die Korrespondenten der Zeitungen „ABC" und „Arriba" aus Frankreich übermitteln, betont die Rückkehr zur Ruhe und Besinnung, wozu in erster Linie die Ritterlichkeit und Hilfsbereitschaft der deutschen Truppen beigetragen habe. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich unter der Bevölkerung die ! Nachricht von der vornehmen Haltung der deutschen Soldaten, die dazu führte, daß zahlreiche nach Spanien geflüchtete Franzosen nach Frankreich zurückkehrten.
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Zerstörungen britischer Beschützer
Augenzeugen über die Bilder des Schreckens in Belgien
, Brüssel, Lg. Juni. Unter den von der belgischen Presse veröffentlichten zahllosen Zeugenaussagen über die unerhörten britischen Ereueltaten in Belgien ist folgende Zuschrift an die Zeitschrift „Pourquoi Pay" hervorzuheöen.
Seit Mittwoch, den 16. Mai, hörten wir, die wir im oberen Teil der Stadt wohnen, in regelmäßig abgemessenen Zwischenräumen dumpfe Detonationen. Am folgenden Morgen bestätigten Ms Leute, die in der Stadt gewesen waren, daß man die Brücken des Kanals von Charleroi sprengte, lln- I« einfacher gesunder Menschenverstand sagte uns, daß dies uchl möglich sei, da nichts eine solche Maßnahme rechtfertigen könne.
Als diese Detonationen am Freitag, den 17. Mai, nicht auf- horten, ging ich bis zum Saintelette-Platz hinunter. Dort standen wir vor einigen Maschinengewehren, die gegen den Nordbahnhof suchtet waren, und dahinter Tommys, bereit zu schießen. Hinter >esem Vorhang von Kriegswerkzeugen flog alle halbe Stunde ein schwerer Betonklotz unserer schönen Brücke in die Lust. Rings- Uerum, in einem Umkreis, den man nicht genau angeben kann, Verwüstung, feige und verbecherische Verwüstung.
Bus einem Umweg gelangten wir in die Porte de Flandre. ^ ch gegen 3.3V Uhr. Noch ein Bild des Schreckens. Ich betrachte we Schleppkähne, die zerstört im Wasser liegen. Hier ragt ein Schornstein aus dem Wasser, dort ein Stück einer Antenne. Und «Meter weiter, am Eingang einer Straße, eine ungeheure Ex- Pwpwl. xine Wolke von schwarzem Rauch. Wir sehen einAuto ^ »lamme» aufgehen, ei«en Mann, der sich buchstäblich ^mustert auf de« Pflaster wälzt, tot, ein anderer hat das MHt verbrannt, er lebt «och. Ma« bittet um Wasser, in 10 Se- 'st es da, ab« »ä, «an ihm das Erficht waschen will, " zurück, zweifellos tot, wie ma» mir sagt. Aber das habe A Nicht gesehen. Ei, dritter ist in feinem Wagen um- Diese Unglückliche» find auf eine Mine ge. Li».«« , «Ä»e von den Mi»r», die »nsere Beschützer vor de» Kanals ausgelegt habe«.
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mit Mühe zurückgehaltene Wut, dis Gesichter bleich, die Kehle abgeschnürt, die Augen feucht. So gab einer dem anderen den Gedanken des Hasses weiter, der in unseren Herzen gegen diese elenden Zerstörer aufsteigt, die so feige flohen. Gemurmel, er- hobene Fäuste, Drohungen, Ratschläge, ruhig zu bleiben, und auf dem anderen Ufer die Tommys, die grinsten.
„Hart, aber ritterlich«
Was man draußen zu den Bedingungen des Waffenstillstandes sagt
Belgrad. In politischen Kreisen Belgrads erklärt man, daß die Waffenstillstandsbedingungen soldatisch seien und für den besiegten Gegner nicht unehrenhaft. Jeder unvoreingenommene Beobachter müsse anerkennen, daß in Zukunft eine neue europäische Zusammenarbeit nicht unmöglich sein werde. „Politika" würdigt besonders die Tatsache, daß nunmehr zwischen Deutschland und Spanien eine Landverbindung hergestellt sei, die dem Handel der beiden Staaten nur nützlich sein könne. Gleichzeitig berichten die jugoslawischen Zeitungen übereinstimmend, daß man in Deutschland wie in Italien mit Ungeduld auf die letzte Abrechnung mit England warte und daß schon alles für diesen Endkampf bereitstehe.
Budapest. Die großen Budapester Zeitungen veröffentlichen den deutsch-französischen Waffenstillstandsvertrag im Wortlaut und unter gewaltigen Schlagzeilen. „Magyarsag" schreibt: „Der den Franzosen bewilligte Waffenstillstanosvertrag ist großzügig und ritterlich, — Deutschland braucht die französische Flotte nicht."
Kopenhagen. Auch in Kopenhagen hat der Wortlaut der Waffenstillstandsverträge sehr starken Eindruck gemacht. Im Leitartikel führt „Politiken" aus, es sei schon angekündigt gewesen, daß die deutschen Bedingungen hart sein würden, aber nicht demütigend. Der Wortlaut entspreche dieser Charakteristik. „Na- tionaltidende" schreibt, es sei jetzt Frankreich unmöglich gemacht. Len Kampf wieder aufzunehmen. Immerhin habe Deutschland Rücksicht auf die Empfindungen des Gegners genommen und z> V. nicht die Auslieferung der französischen Flotte verlangt.
England-Lied im Elsaß
Der Bevölkerung fällt ein Stein vom Herzen
Von Kriegsberichter Fritz Philipps
(PK.) Durch grüne Vogesentäler und über Höhenkämme führt von Norden her der Vormarsch. Zabern liegt hinter uns und Maursmünster, das die französische Verwaltung in Moirmontiers romanifiert hatte. Der eingekesselte Feind leistet kaum noch nen- «enswerten Widerstand, in den Wäldern und auf den Höhen halten sich aber noch einige versprengte Abteilungen. Hoch oben an einer Straßenkreuzung treffen wir auf General M. Nur einige Kiloemter vor uns liegt der Franzose. Wo genau, weiß man nicht, spielt auch keine Rolle. Unaufhaltsam geht der Vormarsch weiter.
Nördlich von Oberhatzlach gibt es eine kleine Stockung. Einzel- fchützenseuer liegt auf der Kolonne. In den Wäldern vor dem Dorf und im Ort selbst hat der Gegner sich noch einmal gestellt. Maschinengewehrnester und Baumschützen versuchen einen letzten, um so unfinnigeren Widerstand. Der General, der als junger Leutnant in Pfalzburg gestanden hat und beim Einmarsch dort von einigen älteren Ortseinwohnern noch erkannt wurde, gibt seine Befehle. Panzer brechen vor, er selbst in einem von ihnen, preschen rasselnd in die Ortschaft ein, zerbrechen den Widerstand, den französische Soldaten noch leisten wollten. Knapp zwer Stunden sprechen Paks, Flaks, MG.s und Gewehre. Dann sind das Tal vor dem Dorf und die Ortschaft selbst unser.
Die nicht evakuierte Bevölkerung ist aus ihren Kellern wieder hervorgetommen, steht an der Straße und schaut auf die deutschen Soldaten, die kurz und energisch hier Schluß gemacht haben. Französische Gefangene stehen auf der Dorfstraße. Mit hocherhobe- uen Händen, abgerissen, abgekämpft. Links und rechts des Weges- auf dem deutsche Fahrzeuge weiterziehen, deutsche Soldaten weitermarschieren. Auffällig, daß keine Offiziere darunter sind. Irgendwo aus ihren Reihen aber vernehmen wir deutsch« Laute. Elsässer find's, die uns über den Offiziersmangel Aufklärung verschaffen. Ihr Capitain gab ihnen den Befehl zuw Durchhalten. Sie haben ihn befolgt. Der Kompagniechef aber isi verschwunden.
In dem abendfriedlich gewordenen Dorf stehen die Einwohner auf den Straßen zusammen, schauen dem Durchmarsch, der Durchfahrt der Truppen zu. Eine Kompagnie rückt an, die Männer singen aus vollen Kehlen: „...denn wir fahren, denn wir fahren gegen Engeland!" Noch nie haben wir das Lied mit solcher Begeisterung, mit solchem Trotz singen hören Für die Elsässer ist es ein Signal. Sie werden überschwänglich. England, ja England, ja! Das hat ihnen den Krieg gebracht. Und die Machthaber in Paris haben ihn mitgemacht. „Das hat jetzt alles ein Ende", meint einer, sagen mehrere, Männer und Frauen auf der Gaffe. „Nun sind wir Kameraden, sind Deutsche, w ie ihralle..." Sie sagen es angesichts der französischen Ee- sangenenkolonne, deren Maschinengewehr irgendwo zerbrochen i» einer Hofecke steht.
Die deutschen Soldaten aber marschieren weiter. Weiter nach Süden, nach Westen Auf Berge zu, in Täler. Bis der letzte Widerstand gebrochen ist, den fremdblütige Machthaber in diesem deutschen Lande durch ihre Truppen entfesselt haben, nachdem sie selbst längst abgedampft und geflohen waren.
Deutscher Angriff auf den Donon
Zwei französische Divisionen eingeschlossen — Letzter ver- zwsiselter Widerstand der Franzosen — Waldkämpfe i« den Vogesen
Von Kriegsberichter Wilhelm Jung
(PK.) Zurückgeworfen von Norden und Osten, eisern ein- geschlosscn von deutschen Regimentern, leisten in den schluchtenreichen und unübersichtlichen Wäldern der mittleren Vo< gesenamgroßcnDonon noch die Reste zweier französische, Divisionen einen letzten, teilweise erbitterten Widerstand. Nu, wer die Bogesen cnib eigenem Erlebnis kennt, wird die unerhörte und einzigartige Leistung unserer Truppen richtig ermessen können, die in diesem heimrückischcn Gelände, wo auf jeden Tritt von im Hochwald verborgenen Schützennestern Feuerüberfälle zu erwarten sind, in unverhältnismäßig kurzer Zeit den Feind zurückgeschlagen haben und dabei sind, ihn völlig zu vernichten.
Mit dem Spitzenbataillon eines Infanterie-Regiments marschieren wir durch die Hochwaldschlucht des St. Quirin-Tales,
das noch unter französischem Feuer liegt, vorwärts gegen dt« Donon-Höhe. Die Mannschaft des Regiments, das schon an dem Durchbruch durch die Maginot-Linie und dem stürmischen Vormarsch durch Nordlothringen einen hervorragenden Anteil hatte, besteht aus Saarländern, Pfälzern und Badensern. Ihnen ist di» große Aufgabe zuteil geworden, auch die Quellen der Saar, di« auf dem Donon liegen, zu befreien. Frische Soldatengräber am Eingang des St. Quirin-Tales sind die Zeugen des Kampfes, der in der letzten Nacht bereits hier getobt hat. In einem Gelände, das dem Infanterie-Kampf alle nur erdenklichen Schwierigkeiten bereitet, stießen in nächtlichem Kamps unsere Truppe« vor und warfen den völlig überraschten Feind 15 Kilometer zurück. Trotzdem sind die Wälder immer noch durch Baumschützen gefährdet, deren hinterhältige Kampfesweise manches Opfer gekostet hat, bis auch sie von den Bäumen heruntergeholt sind.
Nun gilt es, das letzte Bollwerk der von drei Seite« ein- geschloffenen und bereits schwer dezimierten Division, den 11« Meter hohen Donon, zu nehmen. Ohne Rücksicht auf das feindliche Feuer, das noch auf einigen Stellen der einzigen Vormarschstraße in der St. Quirin-Schlucht liegt, rückt das Regiment nach vorn, an der Spitze ein schneidiger Oberst, der bereits im Weltkriege an allen Fronten im Westen, Osten und im Orient, als Infanterie-Offizier und Flieger gekämpft hat. Uns entgegen kommen bereits die ersten Gefangenen dieses Morgens, zum große« Teil Elsässer, die froh sind, der „Hölle von Donon" entrönne» zu sein. Neben den elsässischen Gefangenen torkeln dunkle und zweifelhafte Gestalten, die — wie sich herausstellt — eine« Sträflingsbataillon angehören, talwärts in die Gefangenenlager. Gesichert durch zwei leichte Pakgeschütze und eine Infanterie-Vorhut erkämpft sich das Regiment unter Ausnutzung der Ueberraschung des Feindes in flottem Vorgehen den Weg bi» etwa 6 Kilometer unterhalb des kleinen Donon, der dem große« Donon vorgelagert ist. Hcer hat sich der Franzose in der letzte« Nacht eingeschanzt, um den deutschen Vormarsch aufzuhalten. Plötzlich erhält die Spitze Feuer von einem Baumschützen. Zwei Mann sind schwer verletzt. Sofort schwärmt ohne Artillerie- Vorbereitung die Infanterie nach vorn und seitwärts gegen die Waldhöhen, in denen sich der Feind, gut getarnt, verteidigt. In zweistündigem Nahtampf, der wirkungsvoll durch Pak unterstützt wird, wird der Feind mit Handgranaten und Karabiner» aus seinen Nestern geholt. In Trupps zu 20 und 30 Mann ergeben sich die Franzosen. Völlig demoralisiert kommen sie ans dem Schluchtweg an. Die Spitzenrompagnie macht allein fast 300 Gefangene in einer Stunde. Das Beispiel ihres jungen Kompagniechefs, des Oberleutnants H., hat sie mitgeriffen. Schwer verwundet durch Kopf- und Knieschuß liegt er am Boden. Trotzdem gibt er, blutüberströmt, weitere Befehle an seine Kompagnie. Sanitäter, die ihn nach rückwärts bringen wollen, wehrt er ab.
Nur sehr gering sind die eigenen Verluste der kühn vorstoßenden deutschen Truppen. Trotz des ungünstigen Geländes, obglellh gegen Steilhöhen angerannt werden mußte, und die feindlich« Artillerie nicht mit Munition sparte, waren die Verluste so gering, weil der Feind sein Ziel viel weiter rückwärts wähnte, «iü> nicht mit der Kühnheit dieses blitzartigen Vorstoßes auf einer kaum gesicherten Straße rechnen konnte. Unübersehbar werde» gegen abend die Zahlen der Gefangenen. Endlos ist die Beute an Munition, Waffen, Fahrzeugen, Pferden. Nur noch wenig« hundert Meter trennen die deutschen Truppen vom Gipfel des Großen Donon, der bereits unter dem Hagel der schweren deutschen Artillerie sturmreif geschaffen wird. Das letzte Bollwerk des französischen Widerstandes in den Vogesen steht vor dem Fall. Das deutsche Heldentum in de» Vogesen, für das im Weltkriegs bereits so viele Beweise auf diesem heißumkämpften Boden erbracht worden sind, ist am Daran um ein weiteres Blatt bereichert worden.
Steuererhöhungsgesetzesvorlage in USA.
Finanzierung des riesigen amerikanische« Wehrprogramms
DNB. Washington, 26. Juni. Präsident Roosevelt Unterzeichnete heute die Gesetzesoorlage, die zur Finanzierung des vom Kongreß gutgeheißenen riesigen Wehrprogrammes Roosevelts die Vundeseinnahmen für die nächsten fünf Jahre durch Erschließung neuer Steuerquellen UM etwa 4702 Millionen Dollar erhöhen soll.
In dem am 1. Juli beginnenden Rechnungsjahr sollen nun steuern im Gesamtbetrag von 715,3 Millionen Dollar und in jedem der vier folgenden Jahre Steuern im Gesamtbetrags von 094,3 Millionen Dollar aufgebracht werden. Durch die Steuer- oorlage ist die Zahl der Einkommen st euerzahler um etwa zwei Millionen vermehrt. Es sind Kreise erfaßt, die bisher steuerfrei waren. Auch alle Warensteuern sind erhöht.
Einschließlich der neuen Steuern wird im nächsten Rechnungsjahr mit einem Eesamtsteuereingang von 5652 Millionen Dollar gerechnet. Die Steuervorlage, die gleichzeitig die Höchstgrenze der Staatsschuld von 45 auf 49 Milliarden Dollar erhöht, er- mächtigt das Finanzministerium, Sonderwehrnoten i» Gesamtbetrag von 4 Milliarden Dollar auszugeben, die später- hin durch den Eingang der neuen Steuern getilgt werde« sollen.
Der Kaiser von Mandschukuo in Tokio
Tokio» 26. Juni. Der Kaiser von Mandschukuo traf am Mitt woch anläßlich der 2600-Jahr-Feier des japanischen Kaiserreiche« an Bord des japanischen Kriegsschiffes „Hiuga" aus Dairen, w« er sich eingeschifft hatte, in Yokohama ein. Vom festlich geschmück- ten Hafen, den eine jubelnde Menge umsäumte, fuhr der Kaiser im Sonderzug nach Tokio. Dort wurde er vom japanischen Kaiser in Anwesenheit sämtlicher Mitglieder des Kabinetts, der Angehörigen des Kaiserhauses, hoher Würdenträger und von Vertretern der Armee und Marine begrüßt. Nachdem der Kaisersalut geschossen und die Nationalhymne Mandschukuos gespielt worden war, fuhren beide Kaiser zum Akasaka-Palast, wo der Kaiser von Mandschukuo während seines achttägigen Aufenthaltes in Japan wohnen wird.
Shirley Temple „i. R."
Shirley Temple ist an ihre „Altersgrenze" gelangt und muß als kindlicher Filmstar in „Ruhestand" treten. Sie hat am 23. April das elfte Lebensjahr vollendet und selbst der geschicktesten Aufmachung konnte es nicht mehr gelingen, ihre Jahre zu verheimlichen. Die kindliche Filmschauspielerin hat fiir ihr Alter «inen schönen Sparpfennig zurückgelegt, der von ihrer Mutter, Mrs. Gertrud Temple, eifersüchtig gehütet wird und der die stattliche Höhe von 3 Millionen Dollar erreicht hat. Shirley „i. R." kann aber nun nicht aus ihren Lorbeeren ausruhen, sondern sie wird zur Schule gehen und sie wird diese neue Laufbahn sogar in der untersten Elementarttaffe beginnen müssen.