Leite 4
Echwarzwalder Tageszeitung
Nr. 147
forderte einige Zeit. Deshalb war im Voraus die Stunde der Unterzeichnung vereinbart worden.
Der Duce und Außenminister Ciano wurden sofort von der grundsätzlichen Einigung verständigt, während die französische Delegation ihre Regierung in Bordeaux telephonisch von der bevorstehenden Unterzeichnung unterrichtete. Das Waffenstillstandsabkommen ist in italienischer Sprache abgefaßt und in zwei Exemplaren gedruckt, die von den beiden Delegationen unterzeichnet und ausgetauscht wurden. Gleichzeitig mit der telephonischen Verständigung der Reichsregierung wurde auch die französische Regierung von der italienischen Regierung durch Funk davon verständigt, daß die Mitteilung über die erfolgte Unterzeichnung der Reichsregierung um 19.35 Uhr italienischer Sommerzeit zugegangen war.
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Churchill gibt Verlust einer Pacht zu
Gens, 25. Juni. In der bekannten Art, größere Verluste zu verschweigen und nur kleinere zuzugeben, meldet die britische Admiralität, daß H. M. Pacht „Campeador" auf eine feindliche Mine gelaufen und gesunken sei. Die Besatzung, drei Offiziere und 1.8 Matrosen, wird vermißt. Es ist, wie die Admiralität bekannt gibt, zu befürchten, daß sie nicht gerettet worden ist.
Schweizer Bundesrat berät über Demobilisierung
Bern, 26. Juni. Mit Rücksicht auf den Abschluß des Waffenstillstandes zwischen Deutschland, Italien und Frankreich hat der Bundesrat in der am Dienstagnachmittag abgehaltenen Sitzung über eine teilweise Demobilmachung der Armee beraten und zugleich die Frage der Arbeitsbeschaffung für demobilisierte Soldaten, die keine Arbeit finden sollten, beraten.
Nach dem Kriege grstzZirgrges
Wohnbauprogramm
Erlaß sichert rechtzeitigen Beginn der Vorbereitungen
Berlin, 85. Juni. Während des Krieges müssen Wohnungsbau »ud Siedlung, so wichtig sie sind, naturgemäß hinter den Kriegsausgabe« zurücktreten. Um jedoch nach der siegreichen Beendigung des Krieges das Siedlungswerk im Großen in Angriff nehme« zu können» hat der Reichsarbeitsminister durch Erlaß vom IS. Juni dieses Jahres die mit der Durchführung des Woh- uuugs- und Siedlungswesens betrauten Behörden angewiesen, schon jetzt, soweit möglich, Vorbereitungen für das kommende Wohubauprogramm zu treffen. Nach dem Erlaß soll dabei eine Zweiteilung vorgenommen werden, und zwar sollen Vorbereitungen für ein Sofortprogramm geleistet werden, das alsbald »ach Schluß des Krieges in Angriff genommen werden kann, es soll aber auch der Vorbereitung des großen umfassenden Wohnbauprogramms, das sich an das Sofortprogramm anzu- schließen hat, schon jetzt alle Aufmerksamkeit geschenkt werden.
Die Behörden werden daher angewiesen, schon jetzt festzustellen, in welchen Bezirken und Gemeinden die Erstellung von Wohnungen und Siedlungen nach Kriegsende besonders dringlich ist. Bei der Frage der künftigen Wohnform wird das nationalsozialistische Ziel der Verwurzelung des deutschen Menschen mit dem Grund und Boden unterstrichen. Dem Flachbau wird daher seine Bedeutung zuerkannt. Auf dem Lande wird der Bau von Landarbeiterwohnungen im Vordergrund zu stehen haben, während in den kleinen und mittleren Gemeinden der Woh- ^nungsbedarf vielfach in der Form der Kleinsiedlung gedeckt werden kann. In allen Gemeinden ist der Vau von Eigenheimen Dl fördern.
In dem Erlaß wird ferner auf die Bedeutung der richtigen Answahl des Baugeländes, das Gemeinden und Wohnungs- «nternehmen sich, soweit erforderlich, schon jetzt sichern sollten, als Grundlage für eine geordnete städtebauliche Entwicklung mit Nachdruck hingewiesen. Eine weitere wichtige Maßnahme ist die Steigerung der Leistungsfähigkeit der Wohnungsunternehmen; dabei werden Wege zur Verwirklichung dieses Zieles, namentlich hinsichtlich der Verbreiterung der kapitalsmätzigen Grundlagen aufgezeigt.
Der Erlaß über das künftige Wohnbauprogramm ist ein Zeichen für die innere Kraft des deutschen Volkes, das neben der Riederringung seiner Feinde die Verfolgung seiner sozialen sZiele nicht aus dem Auge verliert.
Aus Stadt und Land
Altensteig, den 26. Juni 1940.
Was eine Sammlerin erlebt
Man muß, um froh zu sein, nicht erst das große Los gewinnen. Ich bin es zum Beispiel schon als Sammlerin für das Kriegshilfswerk oder für die NSV. Einmal fragte mich jemand: „Ist es nicht furchtbar schwer, zu den Familien zu gehen und um Geld zu bitten?" O nein, ich bin dabei jedesmal ungeheuer stolz auf unser Volk. Was erlebte ich doch, als in der Oeffentlichkeit die Aufforderung vernommen wurde, man solle sein Opfer erhöhen, um den Soldaten, die draußen ihr Leben einsetzen, zu zeigen, wie dankbar die geschützte Heimat ist!
Ich begann mit diesem Hinweis zu sammeln, aber jeder brachte von selber mehr Geld, das Doppelte und Dreifache. Und alle gaben mit leuchtenden Augen und dankbarem Herzen. Das machte mich so froh und stolz! Manche schienen sogar etwas beleidigt, wenn ich sie noch besonders aufforderte, mehr als sonst zu geben. Was tut es da, wenn einmal ein hartherziger und keineswegs armer Spender mich nur mit 26 Pfennigen beglückt? Sprechen wir nicht weiter von solchen Nutznießern des großen geschichtlichen Geschehens in unseren Tagen. Sie bringen sich ja selbst um die größte Freude, nämlich um das Gefühl der Verbundenheit mit unserem Volke und unserer herrlichen Nation. Gottlob sind solche Menschen sehr selten.
Ich denke lieber an den ganz armen Rentner, der seine letzte Mark aus dem Geldbeutel holen wollte für die Soldaten. Ich nahm natürlich nur die Hälfte an, aber auch diese halbe Mark wog schwer. Oder ich denke an jene ganz arme Frau, die eine Tüte Haferflockengebäck als Liebesgabe brachte, weil sie Geld nicht hatte. Das ist der Geist in unserem Volke, aus dem unsere Soldaten draußen die Kraft schöpfen, um den Sieg zu erringen.
Es ist herrlich, so in Fühlung zu kommen mit den Volksgenossen und zu erkennen, daß alle wissen, was es gilt und worum es geht. Alle sind beseelt von einer tiefen Dankbarkeit und geben ihr Ausdruck durch freudiges und reichliches Spenden.
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— Zulastungskarten bei Ferienüeginn. Wegen der starke» Belastung durch Kriegsaufgaben und lebenswichtige Gütertransporte muß die Reichsbahn es sich in diesem Jahre versagen, den Wunsch weiter Kreise des Volkes, die Sommerferien in entfernt vom Wohnort liegenden Erholungsgebieten zu verleben, durch die Bereitstellung ausreichender Beförderungsgelegenheiten zu erfüllen helfen. Da Lokomotiven und Personal für Heer und Kriegswirtschaft arbeiten, können besondere Ferienzüge nicht gefahren werden. Der gesteigerte Reiseverkehr muß mit den vorhandenen regelmäßig fahrenden Zügen bewältigt werden. Daran» ergeben sich Unbequemlichkeiten für die, die zur Erreichung ihres Ferienzieles die Eisenbahn benutzen wollen. Schon zu Beginn der Reise muß Lei der im Verhältnis zum Großverkehr geringen Zahl der zur Verfügung stehenden Züge mit starkem Gedränge an den Schaltern, auf den Bahnsteigen und in den Zügen gerechnet werden. Um die Ordnung in den Zügen aufrechtzuerhalten und die Zugüberfüllung möglichst zu verhüten, werden die Reichsbahndirektionen je nach Bedürfnis einige Tage vor Schulschluß aus begrenzte Zeit Zulassungskarten für Fernzüge an den Fahrkartenschaltern und in den einzelnen Reisebüros ausgeben lassen und Näheres hierüber noch bekanntgeben. Die Zahl der I Zulassungskarten wird beschränkt sein. Die Zulassungskarte muß j der Reisende bei der Fahrkartenkontrolle an der Sperre und im 1 Zuge vorzeigen.
— De» Junikäfer fliegt. Wer am sonnigen Junimorgen den schmalen Wiesenpfad hinwandert, sieht manchmal verwundert in das hundertsältige Schwirren, Aus- und Niedersteigen der schwärmenden Junikäfer. Im Graswald der wochgewachsenen Wiese zwischen Kraut und Blumen ist ihr liebster Aufenthalt. Weil die Junikäfer in den Monaten Juni und Juli, also um die Sommersonnenwende, fliegen, werden sie auch Sonnenwendkäferchen genannt. Bei starkem Auftreten werden die kleinen Verwandten des Maikäfers schädlich, befallen Kohl. Bohnen und Erbsen und tun sich auch im Erdbeerbeet gütlich. Die das Erdreich durchwühlen- den Larven nähren sich von Eemüsewurzeln und sind deshalb dem Gärtner und Landmann verhaßt.
— Wenn der Roggen blüht. Nun ist die Aehre des Roggens aus ihrer schützenden Hülle hervorgetreten. Auf jedem der treppenförmig kleinen Absätze der Aehrenspindeln sitzt ein Aehrchen, ! das die ^Blüten enthält. Aber die Roggenblüten zeigen keine
»unten Farben. Trockenhäutigs Spelzen umfassen anstelle der Blumenblätter die inneren Biütenteile. Die vielen Einzelblüt-bei, mit den an langen Fäden aus den Spelzen heraushängenden Staubbeuteln werden leicht vom Winde bewegt, der den Blutenstaub sortträgt. Oft schweben ganze Wolken von Vlütenstaub über dem blühenden Roggenfelde. Nun, da der Roggen in Blüte steht, wissen wir, daß die schöne Sommerzeit angebrochen M Und wenn dann der Wind die Tausende und Abertausende von Roggenähren wie eine bewegte Wasseroberfläche hin und her wogen läßt, wollen wir uns dessen bewußt sein, daß er eine Hobe Aufgabe im Haushalte der Natur zu erfüllen hat. Bleibt er nämlich zur Zeit der Roggenblüte aus. so kann keine Befruchtung und damit kein Getreidekorn entstehen. Freuen wir uns darum über die im Winde wogenden, blühenden Roggenfelder, die letzten Endes so recht das Sinnbild des Lebens sind.
anspruchnahme der Einrichtungen der NSV. durch die macht stehen der Mütteruerschickung immer noch 160 Heime Verfügung. In erster Linie soll für Kriegerfrauen und für soi»! Mütter eine Erholung ermöglicht werden, die durch anstrengend- Tätigkeit in der Kriegswitschaft in ihrer Gesundheit gefäbr^ find. 61060 Erholungsverschickungen sind für das Jahr igjg/li geplant. Ganz besonders richtet sich die Aufmerksamkeit natürlick auf die Frauen, deren Männer gefallen sind. ^
Ueberberg, 25. Juni. 110 Abzeichen wurden bei der Sammlung für das Deutsche Rote Kreuz und damit für unsere verwundeten Soldaten am Sonntag hier abgesetzt. Der Erlös betrug 159.00 RM. — ein schöner Beweis der Opferfreudigkeit in unserer Gemeinde.
Fllnfbronn, 26. Juni. (Goldene Hochzeit.) Am Montag feierten Michael Reinhard von hier und seine Ehefrau Barbara geb. Traub das seltene Fest der goldenen Hochzeit. In einer Feierstunde unter Leitung von Haupt- lchrer Eaiser versammelten sich viele Eemeindeglieder und ehrten so das überall in der Gemeinde hochgeachtete Ehepaar. Die von dem Mädchenchor vorgetragenen Lieder wurden gut vorgetragen.
Eßlingen a. N. (Beim Baden ertrunken.) Am Samstagabend ertrank der zehn Jahre alte Otto Bubeck beim Baden bei der Pliensaubrücke, ohne daß der Vorfall beobachtet wurde. Erst am Sonntag konnte die Leiche nach längerem Suchen geborgen werden.
Dewangen, Kr. Aalen. (Blitzschlag.) Bei einem Gewitter schlug der Blitz in das Anwesen des Landwirts Hieber ein und zündete. Den Flammen fielen Scheuer und Stallung zum Opser. Die Feuerwehr vermochte ein Uebergreifen des Brandes auf das Wohngebäude zu verhindern.
Crailsheim. (Ertrunken.) Am Sonntag nachmittag badete die 14 Jahrs alte Landwirtstochter Rosa Merker zusammen mit einer Freundin an einer seichten und ungefährlichen Stelle der Jagst in Stimpfach. Als sich das Mädchen etwas weiter vom Ufer entfernt hatte, wurde die Strömung infolge eines am Oberlauf der Jagst niedergegangcnen Wolkenbruches plötzlich so stark, daß die Unglückliche vor den Augen ihrer Freundin fortgerissen wurde und in den Wellen versank.
Gerabrouu. (Unter den Keuwagen.) Beim Einfahren von zwei zusammengekoppelten Heuwagen geriet der Sägereiarbeiter Johann Oberndorfer am Samstag unter die Räder des" Hinteren Wagens und erlitt schwere Verletzungen.
Ratzeuried, Kr. Wangen. (Blitz schlug ins Gemeindehaus.) Bei einem Gewitter schlug der Blitz in das von vier Familien bewohnte Gemeindehaus. Der Strahl fuhr am Kamin vorbei in eine Schlafkammer, zerstörte einige an der Wand hängende Bilder, streifte dann im oberen Gang eine Kiste mit Altmaterial, deren Inhalt in Brand geriet. Das Feuer konnte sofort gelöscht werden. Die Hausbewohner kamen mit dem Schrecken davon.
Gestorben
Lauterbad: Serge v. Eoertz, Leutnant in einem Kampfgeschwader (gefallen).
Freudenstadt: M. Steim, Schneidermstrs. Wwe., 63 I. a. Baiersbronn: Gottlob Kläger, 54 I. a.
Calw: Wilhelm Walz, Bahnschreiner.
verantwortlich für den gesamten Inhalt: Dieter LaH
in Altenstetg. vertr.: Ludwig Lank. Druck u. Verlag Luchdruckerei Lauk, Altensteig. — Zzt. Preisliste 3 gültig.
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Amtliche
Bekanntmachung
Ich habe Veranlassung, ausdrücklich darauf hinzuweisen, daß das unbeaufsichtigte Herumlaufenlassen von Hunden und Katzen in Jagdbezirken verboten ist. Gemäß 8 60 Abs. 2 Ziff. 13 des Reichsjagdgesetzes werden die verantwortlichen Tierhalter bei Ilebertretung dieses Verbots mit Geldstrafe bis zu 150 RM. oder mit Haft bestraft. Die Jagdschutzberechtigten haben die Befugnis, Hunde, die im Jagdbezirk außerhalb der Einwirkung ihres Herrn, und Katzen, die in einer Entfernung von mehr als 200 Metern vom nächsten bewohnten Haus betroffen werden, zu töten.
Bei Ilebertretung dieses Verbots wird gegen dis verantwortlichen Tierhalter unnachsichtlich vorgegangen.
, Calw, den 21. Juni 1940. Der Landrat.
Verkaufe zwei
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Georg Schaible Eltmannsweiler
Verkaufe guterhaltenen
für den Haushalt per
1. Juli 1940 oder später
gesucht.
Das Kochen kann gründlich erlernt werden.
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Angebote unter Nr. 420 an die Geschäftsstelle des Blattes erbeten.
Zu erfragen in der Geschäftsstelle ds. Bl.
Zuteilung von Futtermitteln
Auf Abschnitt 8 der Futtermittelscheine für Pferde werden für den Monat Juli 1940 je 1 Pferd bis zu 210 Kg. Pferdefutter und auf Abschnitt 6 der Futtermittelscheine für Schweine für die Monate Juli, August und September 1940 je Schwein bis zu 25 Kg. Schweinemastfutter abgegeben.
Zur Sicherung der Belieferung müssen die Tierhalter die Abschnitte 8 der Futtermittelscheine für Pferde und die Abschnitte 6 der Futtermittelscheine für Schweine bis spätestens 6. Juli 1940 einem Futtermittelverteiler übergeben. Die Verteiler haben die Abschnitte nach Tiergattungen getrennt aufzukleben und mir vorzulegen. Auf Grund der eingereichten Abschnitte werden von mir Bezugscheine erteilt, die bis spätestens 10. Juli 1940 an die Eroßverteiler weiterzuleiten sind. Bezugscheine, die nach diesem Zeitpunkt bei den Großverteilern eingehen, können nicht mehr berücksichtigt werden.
Calw, den 24. Juni 1940.
Der Landrat — Ernährungsamt Abt. 8.
Suche für sofort ein
Pflichtjahr-
Mödchen
welches Liebe hat zu Kindern
j Wer sagt die Geschästsst. d.Di.
können bezogen werden durch die
Buchdruckerei Lauk
Altensteig
Hornberg
Todes-Anzeige
Gott der Allmächtige hat unseren lieben Vater, Schwiegervater, Bruder und Schwager
nach längerem Leiden im Alter von 61 Jahren heimgeholt.
Um stille Teilnahme bitten die trauernden Hinterbliebenen:
Die Gattin Veronika Rentschler, geb. Theurer mit Kindern
Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 27. Juni um 14.30 Uhr statt.
Den Soldaten an der Front
das Heimatblatt
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