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Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt

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Altensteig, Samstag, den 25. Mai 194V

VS. Jahrgang

Durchbruch durch bk Schelde-Mündung gelungen

Seutsche Truppen nähern sich den KanalhSfen Die Loretto-Höhe erobert Testung Maubeuge völlig

in deutscher Hand Luftwaffe versenkt sechs beladene Transporter

Der Wehrmachtsbericht

Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Der Raum, in dem die feindlichen Armeen in Nordfrank­reich 'und Belgien eingeschlossen sind, wurde am 23. Mai durch erfolgreiche Angriffe unserer Truppen von allen Sei­ten weiter eingeengt.

2n Flandern durchbrachen unsere Divisionen die be­festigte Schelde-Stellung und stiegen bis auf das Westufer der Lys vor.

Tournay ist genommen. Die hinter der Front liegende französische Festung Maubcuge ist nach Einnahme der letz­te« Anßenwerke in deutscher Hand.

Im Artois eroberten unsere Truppen die im Weltkrieg stark umkiimpste Loretto-Höhe nordwestlich Arras. Die stoischen Arras und dem Meer nach Norden vorgegangenen starken deutschen Panzerkräfte näherten sich am 23. Mai de«sranzösischen Kanal Häfen.

Ein schwacher feindlicher Vorstoß von Süden aus Amiens wurde avgewiesen. An der Südfront sonst keine besonderen Ereignisse.

Die Luftwaffe unterstützte mit starken Kräften den Kampf des Heeres gegen die im belgisch-französischen Raum »«geschlossenen feindlichen Armeen. Auch an der Südfront «Smpfte die Luftwaffe Verkehrsanlagen, Transportbewe- Mgen und Truppenansammlungen.

Bei der bewaffneten A u f k l ä r u n g an derKanal- tstst e wurden vor Voulogne ein großes Kriegsfahrzeug, wahrscheinlich ein Kreuzer, und drei Zerstörer durch schwere Aomben getroffen. Unsere Flugzeuge stießen dabei auf stark» Pakabwehr. Es gelang außerdem, sechs beladene Trans- Mter zu versenken.

Wie nachträglich bekannt wird» sind am 21. und 22. Mai ki den verzweifelten Durchbruchsversuchen des Feindes nach Aden außer zahlreichen sonst vernichteten Panzern allein karch Einsatz der Flakartillerie 58 feindliche Pan- ILkkamps w a gen vernichtet worden.

Auch in der Nacht zum 24. Mai flog der Gegner nach West- und Südwestdeutschland ein und wieder­holte seine planlosenBombenabwürfeanf nicht- militärische Ziele.

Bombenangriff

auf deutsche Sanitütsbompagnie

Berlin, 24. Mai. Die feindlichen Luststreitkräfte haben sich in verschiedene» Fällen Bombenangriffe auf Ziele zuschulden kommen lassen, die deutlich durch das Rote Kreuz gekennzeich­net waren. So meldet die Sanitätskompagnie eines Panzerver­bandes, daß sie am 14. Mai 17 Uhr in Civonne während einer Marschrast trotz deutlicher Kennzeichnung mit dem Roten Kreuz von feindlichen Fliegern aus einer Flughöhe von ISS Meter an- gegrisfen wurde. Durch Bomvenwnrs wurden vier Mann getötet und acht Mann leicht verletzt, serner die gesamten Sanitäts- sahrzeugc zerstört.

Große Erfolge unserer Luftwaffe

Zahlreiche Bombentreffer auf feindliche Seestreitkräfte

Berlin, 24. Mai. Im Seegebiet bei Narvik erzielte die deutsche Luftwaffe am 23. Mai einen bedeutenden Erfolg. Ei» Kreuzer wurde durch zwei schwere Bomben, ein anderer Kreuzer durch fünf schwere Bomben getroffen. Mit dem Totalverlust der beiden Kriegsschiffe ist zu rechnen. Wettere Bomben mittleren Kalibers trafen ein Schlachtschiff und einen Kreuzer oder Zer­störer und richteten auf den Vorschiffen schwerste Beschädigun­gen an.

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lleberfichtskarte zu der großen Zermürbnngsschlacht im Einkreisungsraum

Bier Jahresklasfen in Irland einberufen.Tribuno? ver­öffentlicht aus Kopenhagen folgende Meldung: .Ais Ein­berufung von vier Jahresklasfen des irischen stehenden Hee res wird durch Funkmeldungen Dublins mit der Erklüruntz angekündigt, daß eine solche Einberufung durch die britische Drohung gegen Irland begründet ist. Man erfahrt auch, daß diese vom Kabinett de Balera getroffene Maßnahme als der Mobilisierung gleichkommend anzusehen ist, «Kl wohl dieses Wort offiziell nicht gebraucht wird " '

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DieVerluste des Gegners in der Luft betrugen ^lern insgesamt 49 Flugzeuge; davon wurden im Luft- »ps 25, durch Flakartillerie 8 Flugzeuge abgeschofsen, der st am Boden zerstört. 18 deutsche Flugzeuge werden ver-

Aei Narvik griff die Luftwaffe massierte Erdziele, Me und Tragtierkolonnen, Truppenansammlungen »nd «L adungen mit Erfolg an. Ein feindlicher Jäger wnrde sttschoffen, ein Kreuzer und ein Transporter durch Vom« Wreffer beschädigt.

ndz. Berli«, 24. Mai. Von besonderer Seite wird «ns ge­schrieben:

Aus der Vielheit der Meldungen, die während der ganze« Woche der Operationen vom westlichen Kriegsschauplatz ein­gingen, ragte eine auch für den militärischen Nichtfachmann auf den ersten Blick an Bedeutung weit heraus: Die Meldung vom Durch st otzzumK a n a l. Diese hatte im Verlauf der Kampf­handlungen der ersten Woche die Erwartungen hochgespannt. Daß unseren Truppen am zehnten Tage der Durchstoß bis ALbe-

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Der französische General Girant» (rechts)

trifft nach seiner Gefangennahme auf einem deutschen Flughafen ein. General Giraud, der bekanntlich anläßlich seiner kürz­ten Ernennung zum Kommandeur der 9. Armee (er war bisher Kommandeur der 7. Armee) von den 'Westmächten als Zfategisches Genie" mitungeahnten Fähigkeiten" gefeiert wurde, sollte ein neues Marnewunder vollbringen und den deut- -Vn Vormarsch zum Stehen bringen. Bei seinem Eintreffen an der Front wurde er mit dem Stab gefangengenommen.

vitie gelingen könnte, hatten die kühnsten Optimisten nicht er­wartet. Und so hat diese Meldung denn auch überall im Aus­land ihren Eindruck nicht verfehlt, selbst dort nicht, wo man von Mangel an Sympathien für Deutschland keinen Hehl macht. Unerwartete Ereignisse und Entwicklungen legen stets die Frage nach der Ursache auf. Eeneralfeldmarschall Göring hat mit seiner Antwort auf diese Frage allen Deutschen aus dem Herzen ge­sprochen: Mit der unvergleichlichen Tapferkeit unserer Truppen verdanken wir diese stolzen Erfolge der Tatkraft des Mannes, dessen weit vorausschauender Blick die deutsche Wehrmacht in den letzten Jahren das scharfe Schwert schmieden ließ, das in der entscheidenden Stund- die Ueberlegenheit sicherte.

Die deutsche Wehrmacht in den wenigen Jahren seit dem Umbruch neu entstanden konnte in der ersten Woche der Ope­rationen Holland erledigen, die Belgier und ihre Verbündeten aus den befestigten Stellungen hinaus auf die Linie Antwer­pen-Brüssel zurückwerfen und zu gleicher Zeit durch Südbelgien und Luxemburg hindurch mit unwiderstehlicher Kraft einen An­griff gegen diefranzösischeFestungslinie herantragen, der nach Forcierung der Maas-Uebergänge die Festungssront bis Maubeuge und Carignan auf einer Breite von 100 Kilometer «nstieß. Noch während sich die Masse der Uneingeweihten die Köpfer darüber zerbrach, wohin dieser Stoß zielte, drehte die Spitze des Stoßteiles, die allmählich nach Südwestcn zu zielen schien, nach Westen ab. Als die Linie Le CateauSt. Quentin erreicht war, zeichnete sich auch für die Umwelt andeutungsweise ab, was inzwischen zur Tatsache geworden ist: Ziel war die Küste des Kanals.

Der OKW.-Bericht sonst nicht eben verschwenderisch mit großen Worten spricht am 21. Mai von dergrößten An­griffsoperation aller Zeiten im Westen" und meldet zugleich die Zerschlagung einer ganzen französischen Armee, der 9. Armee, deren eben neu ernannter Oberbefehlshaber General Eiraud in Gefangenschaft geriet, als er sich persönlich an die vorderste Front begab, weil er nur auf diesem Wege noch einen Ueberblick über die eigentliche Lage zu bekommen hoffte. Was an Franzosen, Engländern und Belgiern noch nördlich der Somme stand, wurde gegen die Kanalküste abgedrängt. In einem gewaltigen Bogen umspannen die deutschen Divisionen von der Mündung der Schelde bis zur Mündung der Somme die abgeschnittene Armee der Verbünedten, die sich, soweit es sich um Belgier und Fran­zosen handelt, mit dem Mute der Verzweiflung schlagen, wäh­rend freilich die Mehrzahl der Engländer offensichtlich weniger an die Unterstützung der Verbündeten denkt als an die in Nor»