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Schwarzwälder Tageszeitung

Nr. 96

außergewöhnlicher, auf mutige Episoden beschränkter Notbehelf, sondern als ein Mittel, das sich entschieden auf den gesamten strategischen Plan auswirkt. Denn eine gut bewaffnete und genügend zahlreiche Abteilung, die noch der Vorhut voraus- gingc, könne besonders in einem Bewegungskrieg durch den überraschenden Einsatz eine entscheidende Wendung herbeiführen.

Auf die Frage, inwieweit die Organisation der neuen Luft­stützpunkte im Hinblick auf die Offensive der Luftwaffe gediehen sei, lautete die Antwort:An der Westküste haben die Flaks und Flugplätze von den ersten Tagen an ununterbrochen ihre Aufgabe erfüllt und beträchtliche Resultate erzielt. Das gleiche gilt für die Scheinwerfer, die Artillerie und die Maschinen­gewehrabteilungen. Die Erfolge haben die volle Wirksamkeit dieser raschen und schlagkräftigen Organisation bewiesen. Zahl­reiche norwegische Flakbatterien haben deutsche Bedienungs­mannschaften erhalten und sind zur ununterbrochenen Kontrolle und zur Sicherung des Luftraumes eingesetzt worden. Dieser Organisation verdankt man auch das tadellose Funktionieren der Verbindungen zwischen Deutschland und den besetzten Ge­bieten. Kleine Aufklärungsfahrzeuge und See- und Luftkontroll­stellen find längs der ganzen Küste eingesetzt worden und arbei­ten Hand in Hand. In den deutschen Flugzeugstütz punkten herrscht die lebhafteste Tätigkeit und vollstes Vertrauen. Die Aufklärungsflugzeuge überwachen fortwährend die See auf der Suche nach feindlichen Einheiten und kontrollieren besonders die gewöhnlichen Schiffahrtswege und die möglichen Wege, die die Schifter angesichts der neuen strategischen deutschen Posi­tionen einschlagen könnten. Einer besonderen Kontrolle unter­liegen die Manöver der feindlichen U-Boote und Minenleger. So ist eine wichtige Operationsbasis im Kampf gegen England geschaffen worden, der die vollkommene Organisation der deut­schen Seestreitkräfte zum Ruhm gereicht. Rasch und sicher sind Kontrolle, Aufklärungs-, lleberwachungs- und Sicherungsdienst eingerichtet worden. Die neuen gewaltigen Mittel der deutschen Luftwaffe und die Schulung der deutschen Piloten sichern den Ausbau der Positionen und die Durchführung der Aktionen, die für die deutschen Flieger bisher immer siegreich verlaufen sind.

Aus diesen klaren Angaben erkenne man, wie dieTribuna" abschließend betont, ohne weiteres, welch ausschlaggebende Be­deutung der Luftwaffe im norwegischen Krieg zukomme. Ohne den Ereignissen vorgreifen zu wollen, sei doch sicher, daß auf dem Terrain, das England in einen Kriegsschauplatz habe ver­wandeln wollen, obwohl es sich doch als der Beschützer Nor­wegens auftpiele, die Beherrschung des Luftraumes und die Aeberlegenheit der Luftwaffe von unschätzbarem Wert sein wer­den. Es sei auch nicht schwer zu verstehen, daß die Bedeutung der Luftwaffe noch zunehmen wird, wenn einmal erst die Minen­sperren vollendet sein werden und die deutschen Transporte sämtlich auf dem Seewege nach Norwegen gelangen können. Dann werde sich die Aufgabe der Luftwaffe in Bezug auf den Transport von Material und Mannschaften vermindern, und sie werde in erhöhtem Maße für die Offensive eingesetzt werden können und so das Schicksal jener Verbände der Westmächte, die in Norwegen an Land gehen konnten, außerordentlich düster gestalten.

Stoische Rieger leisteten ganze Arbeit

Der «eue erfolgreiche Schlag gegen britische Kriegs- unb Transportschiffe

Berlin, SS. April. Wie bereits im Bericht des Oberkom- mandos der Wehrmacht gemeldet worden ist, haben deutsch, Kampsverbände britische Kriegs- und Transportschiffe ernent erfolgreich angegriffen. Der hierbei versenkte Zerstörer

der sich im Augenblick des Angriffes am Ausgang eines Fjords der mittleren norwegischen Westküste befand, wurde durch zwei Bombentreffer vernichtet, das Heck des Zerstörers buchstäblich abgerissen. Nach einer gewaltigen Explosion sank der Zer­störer. Von der Besatzung dürfte ein Teil den Tod in den Wellen gefunden haben. Ein weiterer Zerstörer erhielt eine» Bombentreffer auf das Vorschiff, der lauganhaltende Rauchentwicklung verursachte. Durch die Wirkung dieser Bom­be« mittleren Kalibers ist die Eefechtstiitigkeit des Zerstörers ans alle Fälle sehr stark behindert. Die Versenkung eines Trup­pentransportdampfers erfolgte am Westausgang eines Fjords. Vergeblich versuchte der Transporter, die zum Angriff ansetzen- den deutschen Flugzeuge durch Flakseuer abznwehre«. Unbeirrt, wie auf de« Exerzierplatz, warfen die deutschen Flieger ihre Bomben anf das Ziel. Eia Transporter legte sich nach Backbord über und sank bald daraus. Ein weiteres Transportschiff von etwa SVM Tonne» wurde durch Brandwirkung vernicklet. hier haben dentsch« Flieger ganze Arbeit geleistet.

Zwischenberichte aus dem Norde«

Englisches Flugzeug in Narvik von Flak abgeschossen

Berlin, 23. April. Wie aus Narvik gemeldet wird, wnrd« «nu 22. April ein englisches Flugzeug von deutscher Flakartillerie dort abgeschossen.

Starke Teile einer norwegischen Division strecken die Waffen

Berlin, 23. April. Im gebirgige« Gelände siidostwärt« ktavauger haben heute nach heftigem Kamps mit deutsche« Truppen starke Teile einer norwegische« Division die Waffen gestreckt. Gefangenen- und Beutezahlen find noch nicht voll M

libersehen.

Erfolgloser englischer Bombenangriff auf Stavanger Zwei Vritenflugzeuge 'abgeschossen * Berlin, 23. April. Wie jetzt bekannt wird, unternahmen am 22. April die Engländer einen erfolglosen Bombenangriff gegen den Flugplatz Stavanger. Zwei englische Flugzeuge wur­den abgeschossen. ^

Zurückweisung einer schwedischen Falschmeldung

Berlin, 23. April. Nach einer Meldung aus Stockholm soll-n t» den Rachmittagsstunden des Montag deutsche Militärflug- geuge zwei schwedische Fischerboote innerhalb der schwedischen Hoheitsgewässer mit Maschinengewehrfeuer angegriffen haben. Diese Meldung ist frei erfunden. Die deutsche Luftwaffe braucht leine völkerrechtswidrige Betätigung gegen unbewaffnete neu­trale Fischdampfer. Ihr Ziel ist der bewaffnete Feind, der iiber- «>, wo sie ihn trifft, geschlagen wird.

Zwei weitere britische Dampfer versenkt

Durch Volltreffer der deutschen Luftwaffe Berlin, 23. April. Bei den Angriffen deutscher Kampf­flugzeuge am 22. April vor Aalesund wurden zwei weitere bri­tische Handelsdampfer von 4800 bis WM Tonnä durch Volltreffer versenkt.

Amerikanischer Militärattache in Norwegen tödlich verletzt

Berlin» 23. April. Nach Meldungen aus Stockholm wurde der amerikanische Militärattache in Stockholm, Losey, bei einem An­griff deutscher Bombenflugzeuge auf den strategisch wichtigen Eisenbahnknotenpunkt AndalsnesDombasLillehammer töd­lich verletzt. Hierzu berichtet United Preß, oaß Loseys Tod von chm selbst verschuldet worden sei. Während andere der gleichen Gruppe angehörende Personen bei dem Bombenangriff Schutz in einem Tunnel gesucht und gefunden hätten, sei Losey außerhalb des Tunnels stehen geblieben, um den Luftangriff zu beobachten, und er sei dann durch Bombensplitter tödlich getroffen worden. Losey habe sich nach Dombas begcl , um die sich dort ent­wickelnde Schlacht um die Kontrolle der strategisch wichtigen Route AndalsnesDombasLillehammer zu beobachten.

Deutsche Flieger über Englands Ostküste

Amsterdam, 23. April. Ueber der englischen Südostkllste wur­den Montag abend feindliche Flugzeuge gemeldet. Ebenso wur­den über der Ostküste feindliche Flieger gemeldet.

Flugkapitün Henke tödlich verunglückt

Berlin, 23. April. Montag vormittag verunglückte der be­kannte Flugkapitän Dipl.-Jng. Alfred Henke Lei der Aus­führung eines Probefluges.

Mit Alfred Henke verliert die deutsche Handelsluftsahrt einer ihrer fähigsten Männer, der stets in vorderster Front stand und sich immer mit seiner ganzen Person für das Ansehen Deutsch­lands zur Luft einsetzte.

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Ei« Teilgeständnis

Auch Lord Hankey gibt schwere britische Kriegsschiffsverluste z»

Amsterdam, 23. April. Nachdem bereits die britische Admi­ralität über den Londoner Nachrichtendienst den Verlust von fünf weiteren britischen Kriegsschiffen nachträglich zugegeben hat fühlte auch der parlamentarische Unterstaatssekretär der Admiralität, Lord Hankey, im Oberhaus das Bedürfnis zu einem immerhin recht umfangreichenGeständnis" über die Wirksamkeit der deutschen Schläge gegen diemeerbeherrschende" Flotte Seiner Majestät. Der edle Lord zählte sicherlich zum wachsenden Mißvergnügen seiner ebenso erlauchten Kollegen eine stattliche Reihe von Kriegsschiffen aller Klassen aus, die im Zusammenhang mit den Kampfhandlungen in Skandinavien versenkt oder beschädigt wurden.

So sind nach den Angaben Lord Hankeys drei Zerstörer, ein Unterseeboot und ein Trawler der Admiralität gesunken, ein vierter ZerstörerHardy" sei nach schwerer Beschädigung an Strand gesetzt worden. Ein Kreuzer und zwei Zerstörer seien beschädigt worden,aber sicher in ihre Häfen zurückgekehrt". Die SchlachtschiffeRenown" undRodney" hätten, so gibt Hankey ebenfalls zu, Treffer erhalten. Weiterhin hätten vier andere Zerstörer Schäden erlitten. Drei Kreuzer hättenunbeträcht­lichen Schaden" durch Bombensplitter erhallen.

Wenn man dieseVerlustliste" mit den klaren Feststellungen der deutschen OKW.-Berichte vergleicht, so fehlt hier noch man­cher fetteBrocken", und auch die krampfhaftesten Beschönigungs­phrasen machen die schweren zum Teil vernichtenden Schäden, die zahlreiche starke britische Flotteneinheiten erlitten haben, nicht geringer. Aber immerhin kann man feststellen, daß Lord Hankey mit seinerBeichte" der Wahrheit schon etwas näher gekommen ist. Vielleicht hören wir gelegentlich aus seinem Munde noch weitereEnthüllungen", falls nicht sein hoher Chef, der Lügenlord Churchill, einer derartig weitgehenden Bekennt­nisfreudigkeit seines Untergebenen ein Veto entgegenstellt.

Reuter sängt an zu stottern

London muß denSieg bei Hamar" dementieren Schwedische Meldungen plötzlich übertrieben

Berlin, 23. April. Nachdem die Reuter-Agentur am Sonntag die Engländer in einen Vegeisterungstaumel versetzt hat, be­kommt sie es jetzt mit der Angst vor ihrer eigenen Courage zu tun. Der britische Einmarsch in Hamar, den Reuter kühn varwegnehmen zu dürfen glaubte, ist jetzt zwei volle Tage »ach diesemSieg" zu seinem großen Entsetzen ausgeblieben, und nun muß man dem englischen Volk, das sich doch schon so gefreut hatte, langsam und schonend beibringen, daß außer mit den Fingern auf dem Atlas kein Engländer in dieser Stadt gewesen ist. Nach bekannter Manier wird die un­angenehme Geschichte etwas vernebelt, indem man schreibt, die Lage in Süd-Norwegen sei noch unklar. Immerhin bequemt sich Reuter zu dem Eingeständnis:Es scheint jedoch sicher zu sein, daß Hamar und Elverum seit einigen Tagen in deutschen Hän­den sind." Auf einmal! Und es scheint nicht nur, es ist sogar so. Weiter stottert das Lügenbüro, in Stockholm liefen Gerüchte um, daß starke Truppenstreitkräfte der Westmächte in diesen Ge­bieten anwesend seien. Aber, so fährt Reuter fort, diese Gerüchte schienen sehr übertrieben zu sein. Die Zahl von 750 Mann, die bisher alsVorhut" angegeben worden sei, stelledie Gesamt­zahl" der Engländer und Franzosen in dieser Gegend dar. Das ist immerhin ein kleiner Unterschied. Warum plötzlich so be­scheiden? Und warum läßt sich das offiziöse Reuterbiiro seine militärischen Siegesmeldungen ausgerechnet aus Stockholm mel­den, wo der norwegische Jude Hambro sein Lügentintenfaß auf­gestellt hat? Warum wagt es die britische Regierung nicht, end­lich einmal einen offiziellen Bericht loszulassen. Sollte etwa auch die Zahl 750 unter der Lupe noch erheblich zusammenschrumpfen?

Zwei belgische Militärflugzeuge zusammengestoßen und abgestiirzt

Brüssel, 24. April. Zwei belgische Militärflugzeuge stießen am Dienstagmorgen in geringer Höhe über dem Flugplatz von Gosselies zusammen. Beide Maschinen stürzten ab und wurden stark beschädigt. Die beiden Piloten blieben unverletzt.

Zersplitterte Landungsmanöver

»Popolo d'Jtalia" stellt fest: Ursprüngliche Pläne der Weft-

miichte vollständig gescheitert

Rom, 23. April.Aus den von den Westmächten gewählten Landungsplätzen in Norwegen ergibt sich offenkundig, daß der ursprüngliche Plan der Alliierten, die Deutschen aus den von ihnen besetzten Stellungen mit Hilfe kombinierter Aktionen der See- und Luftstreitkräste zu vertreiben, vollständig gescheitert ist" meldet ein gut informierter Berichterstatter desPopolo d'Jtalia" aus Storlien. Er berichtet weiter, durch ihre zersplitter­ten Landungen hätten die Engländer und Franzosen ihren gute» Willen beweisen wollen, ohne jedoch nach den äußerst schwere» Verlusten, die sie überall erlitten hätten, noch weitere Kriegs­schiffe aufs Spiel zu setzen. Die norwegische Widerstandslinie bei Hamar und Elverum sei neuerdings weiter nach rückwärts verlegt worden, anscheinend nicht nur aus strategischen Grün­den, sondern weil die Deutschen schnell vorrückten. In den letzten 24 Stunden seien wiederum mehr als 1000 norwegische Soldaten über die schwedische Grenze geflüchtet.

Hambro der Lakai Englands

Kopenhagen, 23. April.Faedrelandet" prangert Stockhol« als eine englische Lügenschmiede an. Es sei, heißt es in dieser Meldung, ein gefährliches und unverantwortlicher Spiel, was die schwedische Regierung dulde, indem sie fort­gesetzt die Tätigkeit englischer Agenten in Stockholm zulasse. Im übrigen könne es als Tatsache angesehen werden, daß der frühere norwegische Storting-Präsident Hambro als Lakai Englands durch seine deutlich das Gepräge seiner nicht-nordischen Raffe tragende Betätigung dazu beitrage, die Norweger in einen hoff­nungslosen Zustand hineinzutreiben. Gleichzeitig mißbrauche er auf schändliche Weise sein schwedisches Asyl.

Französisches Werben um Italien

Probleme des Mittelmeers rücken in den Vordergrund

Brüssel. 23 April. Eine große Stimmungsmache über englisch- französische Truppenlandungen in Norwegen wird in der Pariser Presse begleitet von ausführlichen Auszügen aus den Erklärun­gen des Ministerpräsidenten Reynaud vor dem Auswärtigen Ausschuß des Senats, aus denen hervorgehen soll daß Frankreich keine Erweiterung des europäischen Kriegsschauplatzes anstrebe, außer natürlich in Skandinavien. Aber wirst sei es das heiße Bemühen der Westmächte, besonders auf dem Balkan und im Mittelmeer Frieden zu halten. Der französische Ministerpräsident, dem wohl diese Versicherung selber etwas gewagt erschien, hat denn auch erkennen lassen, daß er ferner Sache nicht ganz sicher ist und daß ihm die neue Haltung Italiens die nur eine Bestätigung der von jeher eingenommenen ist und ein­zelner Balkanstaaten recht unangenehm ist Es ist ein heißes Liebeswerben, das er vor der Senatskommission veranstaltete und in dem ihn die Pariser Presse nach Kräften unterstützt. So schrei­ben verschiedene Blätter, darunterFigaro",Jour",Petit Parisien", der Ministerpräsident habe in seiner dreistündigen Rede u. a. erklärt:Frankreich wird abseiis aller ideologischen Erwägungen seine Bemühungen gegenüber Italien und Spanien sortsetzerr, um zu einer Verständigung über das Mittelmeer z» gelangen", und über den Balkan:Die Westmächte verfolgen in Südosteuropa kein anderes Ziel als die Aufrechterhaltung einer Friedens, der die Unabhängigkeit aller Balkanstaaten sicherstsllt."

Aus den Berichten der Pariser Zeitungen über die Ausschuß­sitzung geht allerdings hervor, daß sich auch Herr Reynaud keine» allzu großen Illusionen hingibt. So sagte der Ministerpräsident, daß Italien auf das französische Angebot vom September vorige» Jahres, in einem freundschaftlichen Gedankenaustausch die Grund­lage eines gerechten Ausgleichs der zwischen den beiden Ländern schwebenden Fragen zu suchen, noch nicht eingegangen sei. Diese Haltung der italienischen Regierung ändere aber nichts an der grundsätzlich unveränderten Einstellung Frankreichs. Frankreich werde also unbeschadet aller Ideologien seine Bemühungen fort­setzen, um sowohl mit Italien wie auch nnt Spanien zu einer Mittelmeer-Verständigung zu gelangen, die eine der unerläß­lichen Grundlagen für den Frieden sei. Dieses allzu deutliche Werben des Ministerpräsidenten hat nach demParis Soir" den Ausschuß vollkommen befriedigt, und er habe Reynaud dafür so­gar noch besonders beglückwünscht. Alle Morgenblätter versichern in ihren offenbar auf amtliche Quellen zurückgehenden Betrach­tungen, Italien solle die jetzt gebotene Gelegenheit, die schweben­den Probleme mit England und Frankreich zusammen im aus­schließlich eigenen Interesse zu lösen, nicht vorübergehen lassen. Das wäre für den Duce deswegen besonders empfehlenswert, weilsich sonst in der nächsten Zeit die kritische Lage Deutschlands in noch deutlicherer Form zeigen könnte".

Bittere Wahrheiten fiir die vlutokralischen Heuchler

Mailand, 23. April. DasRegime Fascista" richtet an die Eng­länder eine Reihe von Fragen und Feststellungen. Die britische» Zeitungen, so schreibt das Cremonenker Blatt, beklagten sich über die Sprache der italienischen Presse, die sich erlaube, dem Unsinn und den Dementis der britischen Admiralität keinen Glaube» mehr zu schenken. Es sei ganz natürlich, daß Italien mit Sym­pathie auf seinen Verbündeten Deutschland blicke und dessen mili­tärische und politische Erfolge rühme. Seit dem Beginn des von England gewollten Krieges sei Deutschland von Erfolg zu Erfolg marschiert. Sei es zu leugnen, daß die berühmte Blockade mit ihren allzu vielen Lücken und Löchern einem Korb im Wasser gleiche? Sei es wahr oder nicht, daß England durch die deutsche» Abwehrmaßnahmen am 25. März bereits ein Zehntel seiner brauchbaren Handelsschiffstonnage verloren hatte? Der englische Abgeorndete Shinwell habe dies im Unterhaus bewiesen. Sei e» wahr oder nicht, daß die Versuche der Westmächte, die Neutrale» in ihren Dienst zum Eintritt in den Krieg zu bewegen, geschei­tert seien und daß die englische Flotte in der Nordsee eine schwer« Niederlage Hinehmen mußte und schmerzliche Verluste durch die deutsche Fliegerei erlitten habe? Die britische Admiralität leugne dies, aber die ganze Welt wisse es. Tatsache >ei, daß Deutschland und nicht England bis jetzt in Norwegen gewonnen habe. Man müsse den Engländern dankbar sein, wenn sie die Italiener jetzt daran erinnerten, daß sie Gefangene des Mittelmeers seien. Da ergebe sich die Schlußfolgerung, daß es nicht möglich sei, weiter unter dem Druck der Drohungen und Repressalien Großbritan­niens zu leben. Die englische «Prahlereien seien in dem wahrhaft ungeeignetsten Zeitpunkt hinausvosaunt worden, in