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Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung — Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt
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Altenfteig, Mittwoch, de« 24. April 1S4K
SS. Jahrga«!
Die Luflrechmmg
Unter dem schweren Druck der erschütterten öffentlichen Meinung hat die britische Heeresleitung und Admiralität trotz aller Abmahnungen der sachverständigen Stellen den Versuch unternommen, in Norwegen einen Landkrieg zu organisieren. Die letzten deutschen Heeresberichte haben über Liesen Versuch und über die Orte, an denen er angesetzt wurde, bereits Auskunft gegeben. Auch die deutschen Flieger haben sich die gelandeten oder in Ausladung befindlichen Engländer in den kleinen Orten am Molde-Fjord unterhalb der Schneeberge von Romsdal bereits näher angesehen. Schon diese ersten Besuche zeigten, was dem in dieser Gegend gelandeten Gegner blüht und in der nächsten Zeit noch blühen dürfte. Bisher befanden sich in dieser Gegend keine deutschen Vesatzungstruppen. da ein Anlaß für die Sicherung jedes Einzelfjords in dem Riesenraum der norwegischen Küste bisher nicht gegeben war. Die britische Admiralität konnte also ihre ersten Truppen ausschiffen, ohne von der Küste aus auf Widerstand zu stoßen. Nachdem aber erst einmal dieser Landungsversuch unternommen wurde, ist die allgemeine Lage naturgemäß eine andere geworden. Wir kennen jetzt die Absichten der Herren in London. Wir kennen die Ansatzpunkte ihres Kriegsplanes gegen Norwegen. Es ist ganz selbstverständlich, daß daraus alle notwendigen Folgerungen gezogen werden und daß England auch in diesem Falle jene Antwort erfahren wird, die es herausforderte.
Im Grunde brauchte die englische Öffentlichkeit, die gegenwärtig wieder in etwas zagen Hoffnungen schwelgt, nur die Aufsätze ihrer eigenen militärischen Sachverständigen aus den letzten Tagen nachzulesen, um auch Uber die neueste Aktion ihres unbelehrbaren Landungshelden Win- fton Churchill im klaren zu sein. Noch am vergangenen Sonntag erklärten mehrere dieser Militärschriftsteller in den englischen Zeitungen, daß die Beherrschung des Luftraumes über Norwegen die notwendige Voraussetzung für einen Erfolg englischer und französischer Landungstruppen sei. „Sollte es England und Frankreich gelingen, die heute unbestrittene Luftkontrolle der Deutschen über Skandinavien zu beschränken oder sie ihnen gar zu entreißen, dann könnten sie allmählich verhindern, daß die Deutschen den einzelnen Abteilungen, die sie in den wichtigsten Küstenorten gelandet haben. Verstärkungen und Proviant auf dem Luftwege zuführen. England und Frankreich könnten dann auch bei einem Versuch, Truppen zu landen, den notwendigen Schutz zur Verfügung stellen." (Major Fielding im „Sunday Expreß".) Wir ziehen aus diesen im Sachlichen durchaus übereinstimmenden Feststellungen nur den Schluß, daß erstens „die wichtigsten Küstenorte" von dem jetzigen britischen Versuch nicht betroffen worden sind, weil sich dort unsere eigenen Truppen befinden. Zweitens, daß auch die entscheidende Voraussetzung eines wirklich erfolgversprechenden Vorstoßes, nämlich die Luftkontrolle über Skandinavien, für die Engländer nicht gegeben ist. Damit gerät aber bereits das Kartengebäude der englischen Hoffnungen bedenklich ins Schwanken. Den verantwortlichen Stellen in London und Paris wird es also ziemlich schwer fallen, ihrer allzu gutgläubigen Gefolgschaft einen stärkeren Optimismus einzuflößen, als ihn ganz eindeutig die militärischen Sachverständigen ihrer Länder dem neuesten Unternehmen entgegenbringen.
Wenn man mit diesem klaren Tatbestand die nicht weniger klaren Mitteilungen des Oberkommandos der Wehrmacht über den Fortgang der deutschen Operationen in Norwegen und den neuen britischen Lügensturm über siegreiche „Landschlachten" in einem Gebiet vergleicht, das bereits im Rücken der deutschen Truppen liegt, so wird noch einmal deutlich, daß England im Augenblick die gleiche Lügenwalze spielen läßt, die bereits mißtönend vor vierzehn Tagen über die Aetherwellen gesagt wurde. Eine solche phantasielose Wiederholung innerhalb eines kurzen Zeitraumes beweist ledoch nur, daß den Engländern doch schon erheblich das Wasser die Brust emporsteigen muß, wenn sie sich von derartigen Täuschungsmanövern überhaupt noch einen Einfluß auf die Weltöffentlichkeit versprechen. Schon einmal ist bei ^Epoli im Weltkrieg Herrn Churchill ein solches „Monstre-Unternehmen" unter schweren Verlusten zusam- Mengebrochen. Das neue „norwegische Eallipoli" sieht noch viel aussichtsloser aus als das damalige Experiment. Es ist weder strategisch noch militärisch mit den Voraussetzungen von 1915 zu vergleichen. Vor allem liegt der Schatten der deutschen Luftwaffe so verderbendrohend über den ausgebooteten Truppen, daß schon ejn Höchstmaß von Verantwortungslosigkeit dazu gehört, um überhaupt einen solchen vtart zu versuchen. Auch der britisch-französische Nachschub A aus keinen Fall aus diesem Schattenkegel herauszuhalten. Die schweren englischen Schiffsverluste der letzten Tage sprechen hier eine eindeutige Sprache. Wir blicken deshalb wit großer Ruhe der weiteren Entwicklung entgegen. Ob we englische Öffentlichkeit mit der gleichen Ruhe den neuen Operationen im norwegischen Fjord- und Felsengewirr zu- Mut, wagen wir südlich zu bezweifeln.
Offensichtlich schwere Einheiten vernichtet
Die britische Admiralität gibt fünf neue Totalverluste zu
Berlin, 23. April. Die britische Admiralität hat nach einer Meldung des Londoner Nachrichtendienstes den Verlust von fünf weiteren britischen Kriegsschiffen nach- träglichzugegeben.
Da die schweren Verluste der Home Fleet namentlich bei den Kämpfen um Norwegen offenbar in England doch teilweise durchgesickert sind, hat man sich veranlaßt gesehen, eine in unbestimmten Worten gehaltene Erklärung abzugeben, in der lakonisch die Tatsache mitgeteilt wird, daß seit Kriegsbeginn insgesamt 17 britische Kriegsschiffe, den Hilfskreuzer „Rawalpindi" nicht gerechnet, als verloren gegangen anzusehen sind.
Aus der Eesamtziffer der Einheiten der britischen Kriegsflotte, die in der Meldung zum Vergleich genannt wird, ergibt sich, daß Lei diesen Verlusten Hilfskreuzer, Vorpostenboote und U-Boote nicht hinzugerechnet sind. Da man bisher amtlich nur den Verlust von zehn Zerstörern sowie des Schlachtschiffes „Royal Oak" und des Flugzeugträgers „Courageou" eingestanden hat, sind durch diese Meldung fünf neue Totalverluste bekanntgegeben worden. Es mutz sich hierbei zweifellos um schwere Einheiten der britischen Flotte handeln, da man die Namen überhaupt nicht nennt und auch entgegen der sonstigen Gepflogenheiten Tonnageziffern verschweigt, lieber die Anzahl der Schiffe, die durch Bombentreffer schwer beschädigt und für lange Zeit kampfunfähig gemacht worden sind schweigt sich die Meldung aus.
Der Wehrmachtsbericht
Borstoß von Drontheim bis auf IKK Kilometer in nordöstlicher Richtnng — Verbindungswege von Namsos nach Süden gesperrt — Erfolgreicher Einsatz der Luftwaffe — Feindlicher Zerstörer und Transportdampfer vernichtet — Weiterer Erfolg der U-Boot-Jagd im Kattegat
Berlin, 23. April. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Auch am 22. April machten die Engländer in dem von deutschen Truppen besetzten Raum von Narvik keine Landungsversnche. Dagegen beschossen englische Seestreitkräfte erneut die Stadt und de« Hafen.
Die um Drontheim versammelte« deutschen Trnppen stießen, unterstützt von leichten Seestreitkräften, bis auf lüv Kilometer in nordöstlicher Richtnna vor. warfen den
dort befindlichen Feind und sperrten die von Namsos «ach Süden führenden Verbindungswege.
Im Baksdal-Fjord wurde ein norwegischer Bewacher vernichtet.
Im Raum von Bergen und Stavanger dauert der Kampf mit versprengten norwegischen Truppenteile» in der weiteren Umgebung der Städte noch an. Dabei fielen weitere Geschütze in deutsche Hand.
Im Norden von Oslo setzten die deutschen Truppen ihr Vorgehen über Amot und Lillehammer trotz Geländeschwierigkeiten und feindlicher Sperren fort. Kampfverbände der Luftwaffe griffen erfolgreich in den Kamps ein. Ein norwegisches Flugzeug wurde zerstört.
Vor der mittleren norwegischen Westküste und im Seegebiet von Andalsnes griffen Kampfverbände erneut britische Kriegs- und Transportschiffe an. Sie versenkten trotz heftiger Abwehr einen britischen Zerstörer und einen Transportdampfer. Ein weiterer Zerstörer wurde durch Bomben mittleren Kalibers getroffen, ei« Transportschiff von etwa 5VVV Tonnen durch Brandwirkuug vernichtet.
Weitere Bombenangriffe richteten sich gegen die wichtigen Bahnhöfe von Dombaas und Grong im mittlerenNorwegen sowie gegen die von hier ausgehenden Bahnlinien und Straßen. Bahnhöfe, Gleisanlagen und Straßen wurden zerstört und damit dem Gegner von Andalsnes und Namsosher jede rasche Operationsmöglichkeit genommen.
In der Nacht zum 23. April wurde ein erneuter erfolgloser britischer Bombenangriff aufAalborg abgewieseu. Ein britisches Flugzeug wurde durch Flak abgeschofsen.
Die U-Boot-Jagd im Kattegat brachte einen weiteren Erfolg.
Die Versorgung der norwegischen Häfen wurde fortgesetzt.
Ein U-Boot schoß in der Nähe von Stadlandet aus einem nach Norwegen bestimmten Geleitzug einen Nachschubdamp- ser von KÜÜK Tonnen heraus.
Im Westen keine besonderen Ereignisse. Es fanden Grenzüberwachungs- und Aufklärungsflüge statt.
Bei Nacht flogen einzelne feindliche Aufklärungsflugzeuge nach Westdeutschland ein.
Erfolgreicher Einsatz der Luftwaffe
Der ausschlaggebende Anteil der deutschen
Rom, 21. April. In größter Aufmachung veröffentlicht „Tri- buna" eine Reihe interessanter Angaben, die das deutsche Luftfahrtministerium dem angesehenen römischen Blatt auf Anfrage über die verschiedenen Phasen der Aktion in Norwegen gemacht hat.
Auf die Frage, welche Auftlärungsaufgaben der deutschen Luftwaffe in der ersten Phase der Operationen in Norwegen zugefallen seien, wurde folgende Antwort erteilt: Da die Besetzung des dänischen Gebietes vollkommen friedlich vor sich ging, so Latz die deutschen Besatzungstruppen nirgends Widerstand antrafen, hat die deutsche Luftwaffe von Anfang an begonnen, sich in den dänischen Flugzeugstützpunkten festzusetzen, die natürlich im Hinblick auf ihre augenblickliche Aufgabe ausgebaut wurden. Gleichzeitig sorgte das Kommando der Luftwaffe an der Westküste für die Errichtung einer intensiven Luftüberwachung und -Kontrolle und die Aufstellung einer Kette von Batterien, um das Leben der dänischen Bevölkerung, das normal und friedlich ist, sicherzustellen. Auf ihrem Vormarsch in Norwegen stießen die deutschen Truppen an verschiedenen Stellen auf Widerstand und auch heute noch verteidigt sich der Feind hartnäckig. Es handelt sich aber um Episoden, die lediglich in den Gebirgsgegenden, in den Tälern der norwegischen Gebirgsmassive Vorkommen, wo vereinzelte Gruppen von Soldaten, die von größeren Zentren isoliert sind und deshalb keine Nachrichten über die Lage erhallen, versuchen, sich dem Vormarsch der deutschen Truppen zu widersetzen. Wenn es ihnen anfänglich gelungen ist, den deutschen Vormarsch zu stören, so verdanken sie dies lediglich ihrer ausgezeichneten Kenntnis des Terrains, die sich natürlich zu ihren Gunsten auswirkt.
Schon in den ersten Tagen besetzten Truppen an der Küste die verschiedenen Flug- und Flottenstützpunkte. Inzwischen hat die deutsche Aufklärung während der Besetzung der Gebiete eine intensive Beobachtungs- und Kontrolltätigkeit ausgeübt, die nicht nur auf die Nordsee beschränkt blieb, sondern sich viel weiter nach Norden ausgedehnt hat und damit den Bewegungen der englischen Flotte folgen und sie sofort den Bomben- und
Lustwaffe an de« Operationen in Norwegen
Jagdstaffeln melden konnte, die so die Möglichkeit hatte, ihr« erfolgreichsten Aktionen durchzuführen.
Auf die Frage, welche Ergebnisse auf Grund der Beobachtungen der Aufklärungsflugzeuge erreicht werden konnten, lautete die Antwort: Von den deutschen und norwegischen Stützpunkten sind ganze Geschwader ausgesandt worden, um die englische Flotte in der Gegend der Orkney-Inseln, in der Nordsee und insbesondere vor der norwegischen Küste anzugreifen, wo große Erfolge erzielt wurden. Die deutschen Flieger haben bekanntlich während ihrer ersten Operationen in Norwegen zwei Kreuzer, einen Zerstörer und drei U-Voote versenkt. Sie haben weiterhin durch Volltreffer zwei Schlachtkreuzer, vier Kreuzer, einen Zerstörer, ein Flugzeugmutterschiff, drei Transportschiffe und ein norwegisches Torpedoboot schwer beschädigt und zudem eine imposante Zahl feindlicher Flugzeuge abgeschossen. „Diese Angaben" — so betont „Tribuna" - beziehen sich natürlich nur auf die erste Operationsbasis, und ihnen müssen die in den letzten Tagen erzielten Erfolge hinzugerechnet werden, die die Verluste der Westmächte auf SO Einheiten anwachsen ließen."
Auf die Anfrage, wie die Truppentransporte auf dem Luftwege und die Verbindung mit isolierten Truppenteilen durchgeführt wurde, lautete die Antwort: Kampf- und Aufklärungsstaffeln haben beim Vormarsch der deutschen Truppen in Norwegen eine außerordentlich wichtige Aufgabe gehabt, nicht nur in Bezug auf die Ueberwachung und die Sicherung, sondern auch, hinsichtlich der Material- und Truppentransporte. Sie haben mehrfach die Lage der Truppenabteilungen, insbesondere Ler in der Zone von Narvik operierenden, erleichtert. Bekanntlich ist sowohl die Stadt als auch die Bahn von Narvik nach wie vor vollkommen in deutschen Händen.
Diese Aufgabe, so betont „Tribuna", sei sicher eine der wichtigsten gewesen, die die deutsche Luftwaffe so glänzend gelöst habe. Angesichts der Schwierigkeiten der Verbindung zu Lande und zur See und der Notwendigkeit, die straften Teile blitzartig zu erreichen, habe die Beförderung in der Lust sich als außerordentlich wirksam erwiesen, und zwar nicht nur als ein