Begrünöet 187/

Gegründet 1877

.Aus öen

Tlmnen"

Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt

..,,l «»»»11 » U«K 1.20 etnfchl. 18 L v«förd.<^Seb., zuz. 8« H Zuftellungsged.; d. Ag.

. 1 <>>!ch> »0 L «trlgerget.: Einzel«. 10 L. Bei Nichtettcheinen der Ztg. ins. höh Lewalt

B Petriet'ftör besteht kein «nsprnch «nf Liefernvg. Drahtanschrift: Tannenblatt. / Fernrus 321.

Anzeigenpreise: Die einspaltige Millimeterzeile oder deren Raum 5 Pfennig. Tett- Millimeterzeile 15 Pfennig. Bei Wiederholung oder Mengenabschluß Nachlaß nach Preisliste, Erfüllungsort Aliensteig. Gerichtsstand Nagold.

Nummer 95

Altensteig» Dienstag, den 23. April 1940

«3. Jahrgang

«NEUES»

Führer-Parade in Oslo

Norwegens Hauptstadt erlebt die erste militärische Feier

Der Wehrmachtsbericht

Landverbindung zwischen den deutschen Truppen der Räume Oslo KristiansandStavanger hergestellt Acht feind­liche Flugzeuge abgeschossen Zwei U-Boote vernichtet Fernaufklärung bis Bordeaux

Berlin, 22. April. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Narvik wurde am 21. April erneut durch feindliche Srestreitkräfte beschossen, ohne daß es zu einem Landungs­versuch gegen den von deutschen Truppen besetzten Raum kam.

Die im Raum von Drontheim eingesetzten deutschen Verbände erreichten für die Fortführung der Operationen wichtige Punkte. Zu ernsteren Kämpfen ist es hierbei nir­gends gekommen. Im Raume von Bergen erhöhte sich die durch deutsche Truppen sichergestellte Beute um eine Anzahl moderner Geschütze und wesentliche Materialmengen.

Die Landverbindung zwischen den von deutschen Truppen besetzten Räumen von Oslo über Kristiansand bis Stavanger ist hergestellt.

Die im Raum von Oslo in nördlicher und nordwest­licher Richtung vorgehenden deutschen Truppen haben nor­wegische Abteilungen zum Kampf gestellt und geworfen. Hierbei nahmen unsere Truppen nach Kampf Gjoevik und Lillehammer sowie den Höhenrücken Lundehaedge. Der Geg­ner hatte starke Verluste.

Stärkere Kampffliegerverbände bekämpften britische LandungsversuchebeiNamsosundAndals- «es mit Erfolg und zerstörten die mit feindlichen Truppen belegten Orte und Bahnanlagen, Ein britischer Zerstörer wurde getroffen, zwei feindliche Handelsschiffe versenkt.

Trotz schlechten Wetters halfen deutsche Kampfflugzeuge mit, den feindlichen Widstand nördlich Hamar zu brechen und zerstörten rückwärtige Bahnverbindungen des Gegners.

Das mit großen Munitionsvorräten gefüllte Arsenal der Garnison Oslo wurde in Höhe Hevedoeya entdeckt und sichergestellt.

Bei der U-Boot-Jagd im Skagerrak und Kattegat wurden zwei feindliche U-Boote vernichtet.

In der norwegischen Marinewerft Horten wurde der Betrieb wieder ausgenommen.

Die Luftwaffe setzte ihre Aufklärung im Seegebiet um Narvik, an der Westküste Norwegens und über der nördlichen Nordsee fort. Britische Flugzeuge griffen den Flugplatz Aalborg an, ohne irgend einen Personen­oder Sachschaden anzurichten. Dabei wurden drei britische Flugzeuge, ein weiteres in der Nacht über deutschem Küsten­gebiet abgeschossen.

8m Westen keine besonderen Ereignisse.

Deutsche Flugzeuge stießen bei der Fernaufklä­rung über Frankreich LisBordeaux vor. Im Laufe des Tages kam es zu einer Reihe von Luftkämpfen, in deren Verlauf zwei britische und zwei französische Flugzeuge abgeschossen wurden.

Drei deutsche Flugzeuge kehrten vom Feindflug nicht zu­rück. Ein Flugzeug mußte wegen Benzrnnraugcls auf Schwei­zer Gebiet notlanden.

*

Elf feindliche Flugzeuge abgefchofsen

Berlin, 22. April. Wie nachträglich bekannt wird, wurde» im Laufe des 21. April bei der Abwehr feindlicher Luftangriffe und im Verlaus von Lustkiimpsen elf feindliche Flug­zeuge, und zwar neun britische und zwei franzö- -ische, abgefchossen. Von diesen stürzten bei einem An­griff auf den Flugplatz Stavanger zwei britische Bombenflug­zeuge sowie bei einem Angriff aus den Flugplatz Aalborg und an der norddeutschen Küste vier britische Bombenflugzeuge in Flammen ab und verbrannten. Die übrigen Flugzeuge wurden an der Westfront durch deutsche Jäger abgeschossen. Die Auf­schläge lagen zum Teil auf feindlichem Gebiet.

Solche Zahle« übersteige« alle Erwartungen

Berlin, 22. April Die neuerdings aus den von deutschen Trup­pen besetzten Räumen eingehenden Meldungen lassen erkenne«, daß die von ihnen als sichergestellt gemeldeten Mengen Waffen «nd Material keineswegs eine endgültige llebersicht bedeuten: nunmehr werden besonders bei der systmatischen Durchsuchung der Häfen und Depotanlagen neuerdings Veutezahlen gemeldet, die alle Erwartungen übertresfen. So sind am. April in Ver­sen 38gggg Paar Bata-M'litärstiefel, die für England bestimmt waren, sichergestellt worden.

Wiederaufnahme des Fährverkehrs MalmöKopenhagen

Stockholm, 23. April. Der Fährverkehr zwischen Malmö und Kopenhagen wird Dienstag wieder ausgenommen. Die Eisen­bahnfähre Malmö wird bis auf weiteres zweimal täglich von Malmö nach Kopenhagen und zurück fahren.

DNV. . . ., 24. April. (PK.) Wir, die wir Soldaten des Führers sin-, haben nun schon oft die Parade am Geburtstag unseres Obersten Befehlshabers miterlebt und mitgemacht. Es war uns immer ein Erlebnis besonderer Art, «nd wenn wir beim Vorbeimarsch dem jeweiligen Kommandeur in die Augen schauten, dann meinten wir wohl, es müsse dahinter der Führer stehen und uns mit seinem prüfenden Blick mustern. Aber noch größer und noch eindrucksvoller war das Erlebnis der Führer- Rede für uns in diesem Fahre.

Seit zehn Tagen sind wir in Oslo, in der Hauptstadt Nor­wegens. Wir kamen, um die Neutralität Norwegens gegen Eng­land zu schützen, nicht als Gegner der Norweger, sondern als Freunde. Wir wußten, daß wir bei unserem Vorgehen bei vie­len Bewohnern des Landes auf Unverständnis und vielleicht so­gar auf offene Ablehnung stoßen würden. Jeder Soldat hat sich der Bevölkerung gegenüber höflich, freundlich und diszipliniert verhalten, damit die Wehrmacht des Deutschen Reiches sich auch in Norwegen bald das Vertrauen der Bevölkerung erwerbe. An diesem Tage, am Geburtstag des Führers, den wir zum ersten­mal im Kriege und dazu noch in der Hauptstadt eines fremden Landes begehen durften, konnten wir erkennen, wie weit es uns in den zehn Tagen schon gelungen ist. Der Norweger hat an sich nicht sehr viel Verständnis für die Entfaltung militärischer Pracht. Es war von den drei Wehrmachtsteilen auch nur je eine Kompanie zur Parade befohlen. Aber es zeigte sich dann, daß doch viele Bewohner der norwegischen Hauptstadt die täg­liche Arbeit für einige Stunden ruhen ließen, um sich das ihnen vollkommen fremde militärifche Schauspiel der Parade anzufehen.

Schon lange vor Beginn der Feier standen sie in dichten Reihen in den Anlagen und auf der Straße vor der Osloer Uni­versität. Hier war um 10 Uhr je eine Kompanie der Marine, des Heeres und der Luftwaffe zur Paradeausstellung aufmar- schiert. Die norwegische Sicherheitspolizei hatte in Parade­uniform die Absperrung des Paradeplatzes übernommen. Pünkt­lich um 11 Uhr fuhr der Oberbefehlshaber der in Norwegen operierenden Streitkräfte, General der Infanterie von Falken­horst, in Begleitung eines Fliegergenerals und eines Admirals vor. Der die angetreienen Truppen befehligende Offizier mel-

DNV. Oslo, 22. April. (PK.) Die Besetzung Norwegens durch die deutschen Truppen, jener blitzschnelle Entschluß des Führers, dem schon lange geplanten verbrecherischen Ueberfall der Briten einen Riegel vorzuschieben, hat verhindert, daß der Norden zu einem neuen gewaltigen Kriegsschauplatz wurde. Ob­wohl einsichtigen Norwegern und das dürfte der größte Teil der gesamten Bevölkerung sein längst klar geworden ist, daß diese deutsche Handlung das norwegische Volk vor einem schlim­men Schicksal bewahrt hat, leistet eine kleine Gruppe norwegischer Truppen noch immer Widerstand einen Widerstand allerdings, der dank des tapferen Einsatzes unserer Soldaten von Tag zu Tag geringer wird.

Darüber hinaus steht ein weiterer Teil der Bevölkerung zwar nicht aktiv, doch immerhin passiv ablehnend der deutschen Be­setzung gegenüber.

Deutsches Panzerverbände brechen den Widerstand

Schwere Verluste der Norweger Berlin, 22. April. Wie das Oberkommando der Wehr­macht bereits bekannt gab, wurde Gjocvik von deutschen Trup­pen genommen. Hierzu wird bekannt, daß die Stadt erst nach einem hartnäckigen Kampf mit norwegischen Truppen eingenom­men wurde. Der Gegner hatte sich im für die Verteidigung be­sonders geeigneten Gelände festgesetzt und versucht, die Stadt zu halten. Der Einsatz starker deutscher Panzerverbände brachte je­doch eine schnelle Entscheidung. Die Norweger erlitten beim Einsatz dieser Verbände, die teilweise in ihre Rückzugsbewegun­gen hineinstießen, sehr schwere Verluste.

Norwegischer Dampfer gesunken

Amsterdam, 23. April. Einer Reuter-Melvung aus Loirdon zufolge ist der norwegische DampferBravore", 1158 BRT., nach einer Explosion an der britischen Südostküste gesunken. 20 Mann der 24küpfigen Besatzung sollen dabei ihr Leben verloren haben.

dete, und dann schritt der Oberbefehlshaber mit seiner Beglei­tung die Front ab, während das Musikkorps der Marine dev Präsentiermarsch spielte. Als dann der Oberbefehlshaber in wenigen Sätzen darauf hinwies, daß wir alle hier in Norwegen von unserem Obersten Befehlshaber vor eine besondere Aufgabe gestellt worden seien, da leuchteten in den Augen der Infan­teristen, Matrosen und Flieger die stolze Freude und Genug­tuung auf, die jeden einzelnen Soldaten beseelt, der hier oben im Norden Europas mit dabei sein darf. Drüben am Straßen­rand aber standen in ehrfürchtigem Schweigen die Norweger. Irgendwie müssen sie in dieser Stunde empfunden haben, was der Führer und Oberste Befehlshaber der deutschen Wehrmacht für jeden einzelnen dieser Männer bedeutet. In diesem Augen­blick und auch später, als die drei Kompanien in straffem Parade­schritt an dem Oberbefehlshaber vorbeimarschieren, haben wir ganz deutlich die Empfindung: diese Menschen verstehen und begreifen uns vielleicht nicht ganz, aber fie sind in dieser Stunde doch erfüllt von einer tiefen Bewunderung. Die Parade deut­scher Truppen, seit alten Zeiten ein Sinnbild deutscher Disziplin und Straffheit, verfehlte nicht den tiefen Eindruck, den sie zu allen Zeiten auf die gemacht hat, die dem militärischen Leben fernstehen. Schweigend haben sie in dichten Reihen an dem Straßenrand gestanden und haben dem militärischen Schauspiel zugeschaut. Schweigend gehen sie auch nach der Beendigung der Parade auseinander. Aber ihre Gedanken beschäftigen sich noch lange mit dem, was sie soeben gesehen haben. Man kann Liese Gedanken deutlich von ihren Gesichtern ablesen. Das, was sie in dieser Stunde gesehen haben und die vorbildliche Haltung unserer Männer in den vergangenen zehn Tagen, das verdichtet sich in ihnen nun zu einem Gesamteindruck, mit dem wir und mit uns Volk und Führung daheim zufrieden sein dürfen. Dieser Eindruck muß und wird zu guterletzt doch stärker sein als alle Lügenpropaganda unserer Feinde.

Unbändiger Stolz, Freude und Zuversicht aber erfüllt uns, die wir im fremden Land vor einem fremden Volk dem Führer im Rahmen einer feierlichen Parade unsere Einsatzfreudigkeil und unsere Verehrung zum Ausdruck bringen dürfen.

Richard Dank».

Nicht zuletzt dürfte diese Einstellung auf die bekannte Lügen­propaganda des englischen Rundfunks und vor allem auf das dunkle Treiben des verbrecherischen Secret Service zurückzuführen sein. Mit einer Raffiniertheit sondersgleichen hat man es ver­standen, den geraden, aufrechten, ehrlichen und freiheitslieben­den Sinn der Norweger zu umgarnen, ihn von allen wahren Tatsachen des weltpolitischen Geschehens sernznhalten, jede Mög­lichkeit abzuschließen, wahre Nachrichten zu hören, um sich da­mit selbst ein wahrheitsgetreues Bild von allen Dingen zu machen. Nur so konnte es möglich sein, daß die Norweger, ähn­lich den Bewohnern der polnischen Hauptstadt Warschaus in einem völligen Dunkel leben und ans diesem Grunde im Lande noch an einigen Stellen einen verblendeten, aussichtslosen Kampf führen.

Es wäre eine billige deutsche Propaganda, die Tatsache des Bestehens einer solchen englischen, unheilvollen Beeinflussung einfach zu behaupten. Wir haben es jedoch von jeher vorgezo­gen, für solche Behauptungen auch gleich die Beweise anzutreten. Auch in diesem Falle ist es auf Grund eingehender Untersuchun­gen und Nachforschungen möglich gewesen, Tatsachenmaterial da­für in die Hand zu bekommen, daß neben den bekannten eng­lischenLügen-Rundfunk-Sendungen" auch der Secret Service in Norwegen seine Hand im Spiel hatte und daß darüber hinaus auch schon Monate lang von England aus Agenten und wehr­pflichtige junge Männer nach Nowregen eingeschmuggelt wur­den, um zu einem gegebenen Zeitpunkt zur Stelle zu sein.

Wir hatten Gelegenheit, uns mit einer Persönlichkeit zu unterhalten, die berufen ist, gerade über diese Dinge einwand­freie Erklärungen abzugeben. Diese sagte u. a., daß es durch Feststellungen erwiesen ist, daß sich Agenten des Secret Service seit Monaten in Norwegen mit dem Auftrag aufhielten, eine antideutsche Stimmung zu erzeugen und einen günstigen Boden für eine militärische Besetzung durch England vorzubereiten. Durch die überraschende Besetzung aller norwegischen Ausfall­häfen gelang es den im Lande befindlichen Engländern nur zum Teil, sich dem deutschen Zugriff zu entziehen. Die in dem Ge-

Norwegens Blut ans Englands Schaldlwato

Der Seeret Service trieb sein Spiel im Norden Engländer bei den norwegischen Truppen