Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung — Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt
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1877
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Erfüllungsort Altensteig. Gerichtsstand Nagold. __
Nummer S
Altensteig, Samstag, den 2V. April 1840
6 3. Iahrgantz
Tagesbefehle an die Wehrmachtsteile
„Mit felsenfestem Vertrauen stehen wir zum Führer-
Berlin, 29. April. Der Oberbefehlshaber des Heeres hat anläßlich des Geburtstages des Führers folgenden Tagesbefehl erlassen:
Soldaten des deutschen Heeres!
LS. April 1949 — Kriegsgeburtstag unseres Führers, des Obersten Befehlshabers der Wehrmacht! An diesem Tage versichern wir erneut, daß unsere ganze Kraft der Erfüllung der Aufgaben gehört, die der Oberste Befehlshaber uns stellt und für die wir bereit sind, uns jederzeit und überall in Verteidigung der Lebensrechte des nationalsozialistischen Deutschlands einzu- setzen. Ein kurzer Rückblick an diesem 29. April läßt uns der letzten 2» Fahre, des Ausstieges aus Schmach und Zerrüttung gedenken — des Weges von Versailles zur Freiheit, zur neuen Kroge unseres Vaterlandes. Wir wissen, daß wir die Einheit, die Stärke, die Wehrkraft, die wirtschaftliche Erneuerung, die kulturelle Blüte, kurz gesagt, das ganze heutige Deutschland, dem Führer des Reiches verdanken! Er soll sich jetzt und in alle Zukunft in seinem Kampf für Deutschlands Freiheit, Ehre und Lebensrecht aus niemand mehr verlassen können als auf seine Soldaten.
Die Parole des Heeres am 20. April 1940 lautet: Mit Adols Hitler zum Sieg.
Der Tagesbefehl des Oberbefehlshabers der Kriegsmarine lautet:
Soldaten der Kriegsmarine!
Am heutige« Geburtstag unseres Führers und Obersten Befehlshabers erneuern wir unseren Schwur, mit dem wir ihm unbedingte Treue und Gehorsam gelobt haben. Wir wollen getreu diesem Eid den uns aufgezwungenen Kampf mit unerschütterlichem Mut, harter Entschlossenheit und unbändigem Siegeswillen führen und den von der Kriegsmarine im Kamps gegen vielfache Uebermacht errungenen beispiellosen Erfolgen neue hinzufügen- Mit felsenfestem Vertrauen stehen wir auch zu dem Manne, der unser Volk zu neuer Größe emporsührt. Wir folgen ihm aus dem Weg, den er vorangeht, in der stolzen Gewißheit, daß das gesteckte Ziel erreicht und der Endsieg unser sein wird. Das walte Gott!
Es lebe der Führer!
Der Tagesbefehl des Oberbefehlshabers der Luftwaffe hat folgenden Wortlaut:
Soldaten! Kameraden!
Heute fliegen unser aller Herzen dem Manne entgegen, dem wir als unserem Obersten Befehlshaber Treue geschworen haben, dem wir als Führer unseres Volkes unsere Liebe weihen.
Unsere Geburtstagsgabe sei das beste, das wir zu geben haben, sei das unerschütterliche Gelöbnis:
Die deutsche Luftwaffe wird ihr Alles und Letztes einsetzen, bis dieser Krieg mit jenem Sieg endet, der das Reich Adolf Hitlers und das ewige Leben des deutschen Volkes sichert.
Italien laßt sich nicht einschiichtern
Scharfe römische Antwort auf die Drohungen der Westmächte
Rom» 20. April. Noch viel schärfer als in den vergangenen Tagen wendet sich das „Giornale d' Jtalia" gegen die „unklugen Manöver" der englischen und französischen Presse und zahlreiche, nur allzu hörige Zeitungen gewisser neutraler Staaten. Der Direktor des halbamtlichen Blattes erteilt allen eine eindeutige Lektion, indem er mit Bestimmtheit betont, daß Italien durch derartige Manöver sich keineswegs beeindrucken lasse, daß die entsprechenden Staaten aber sehr gut daran täten, derartige gefährliche Provokationen zu unterlassen, ein Spiel, das gerade im gegenwärtigen Augenblick nicht geringe Gefahr in sich berge.
Außer der englischen Presse hätten auch englische Minister gegen Italien Stellung genommen. So habe der Kriegswirtschaftsminister Croß kürzlich eigenartige Erklärungen gegen Italien abgegeben. Gleichermaßen eigentümlich sei das sodann erfolgte Dementi der Preß Association, die erklärt habe, daß man der Erklärung des Ministers Croß keine besondere Bedeutung beizulegen brauche. Man verstehe nicht, wie in einem so schwierigen und kritischen Augenblick, in dem die Aufgabe der verantwortlichen Männer zumindest darin bestehen sollte, kein Oel ins Feuer zu gießen, britische Minister solche Reden hielten. Diese grotesken Darlegungen eines britischen Ministers hätten aber
Austausch von MilttLrabordnungen zwischen Deutschland und Italien
auch in der britischen Presse durch provozierende Ueberschristen eine kennzeichnende Erläuterung gesunden, wenn beispielsweise von „News Chronicle" geschrieben wurde, daß „ein englischer Minister Italien ermahnt". Hierzu könne man nur sagen, daß Italien sich von niemandem seine Haltung vorschreiben lasse und noch weniger eine Ermahnung annehmen könne.
Zu diesen Manövern erklärt „Giornale d' Jtalia": „Die italienische Nation ist reif und sich ihrer Verantwortungen wohl bewußt, darüber hinaus aber stärkstens bewaffnet. Italien kennt seine Interessen und Rechte. Der Duce weiß diese stets in der richtigen Form und zur richtigen Zeit anzubringen."
Noch törichter seien die Behauptungen der Schweizer Presse über Meinungsverschiedenheiten und Zwiste im Innern Italiens. Die „Nationalzeitnng" und das „Journal de Eentzve" wagten zu behaupten, daß gewisse Kreise und das italienische Volk gegen jedes Abenteuer seien und im klaren Gegensatz zu den offiziellen Richtlinien der italienischen Politik stünden. Diese üblichen Märchen sind bereits während des äthiopischen Unternehmens in Umlauf gesetzt worden. Die Macht der Tatsachen hat sie damals weggesegt. Die Spekulationen auf eine innere Zersplitterung zur Brechung seines Nationalstolzes sind bereits einmal kläglich gescheitert. Es ist aber immerhin nicht nützlich, nochmals daran zu erinnern, daß der Kronprinz Kommandeur einer Armeegruppe an der Westgrenze ist und ebenso wie der König und Kaiser eng Kontakt mit dem Duce hat.
GSrmg zum Geburtstag der Nhrerr
Berlin, 19. April. Eeneralfeldmarschall Eöring veröffentlicht zum 51. Geburtstag des Führers folgendes Geleitwort:
Mit heißem Heizen gedenkt das deutsche Volk heute seines Führers. In Liebe und Verehrung bringt es ihm eine Eeburts- tagsgabe dar, die dem Ernst und der Größe unserer Zeit entspricht. Sicherlich hat kein Geschenk den Führer jemals mehr erfreut als die Metallspende, die ich ihm heute übergeben konnte. Mit Freude und Eifer haben sich alle Volksgenossen an dieser Eeburtstagsgabe beteiligt. Sie dient der Verteidigung des Eroßdeutschen Reiches, das der Führer allen äußeren Widerständen zum Trotz mit starker Hand geschaffen hat. Sie ist Symbol für den Gemeinschaftsgeist, den der Führer von uns gefordert hat und der sich jetzt im Ringen um die Freiheit des Vaterlandes erweist. Treue und Dankbarkeit spricht aus diesem Geschenk. Opserbereitschast und Pflichtbewußtsein sind sein innerer Wert.
Mit der Eeburtstagsgabe geloben wir dem Führer heute, daß wir diese Tugenden, die er uns gelehrt und vorgelebt hat, in allen Kämpfen und Stürmen immer wahren werden. Die große Zeit soll eine große Generation sehen, und die Nachfahren sollen stolz auf uns sein.
Mag der Kampf auch hart sein, wir schließen die Reihen noch enger, wir scharen uns noch fester um unseren Führer und werden härter und härter. Das gilt für den deutschen Soladten an der Front wie für die Schaffenden in der Heimat.
In ernster und schwerer Stunde liebt das deutsche Volk heute seinen Führer und vereint auf ihn die heißesten Segenswünsche.
Er ist «ns allen als erster Soldat und erster Arbeiter des Reiches leuchtendes Vorbild. 2hm eifern wir «ach, ihm folge» wir in der Gewißheit:
Adolf Hitler führt uns zu» Sieg.
Britische Transportschiffe erneut an der norwegischen Küste mit Erfolg angegriffen
Volltreffer auf einen großen Truppentransporter
Berlin» 19. April. Zn den Abendstunden des heutigen Tages griffen wiederum bei ungünstigster Wetterlage deutsche Kampfverbände britische Transportschiffe vor der norwegischen Küste mit Erfolg an. Ein großer Truppentransporter erhielt unmittelbar vor Erreichung der norwegischen Küste einen Volltreffer schwere« Kalibers.
Hamar von deutschen Truppen veseZr
Berlin, 19. April. Die Operationen nördlich Oslo find trotz norwegischen Widerstandes weiter in gutem Fortschreite». Dentsche Truppen haben in den Abendstunden des 18. April Hamar (etwa 119 Kilometer nordostwHxts von Oslo) besetzt, das schon vor einigen Tagen von einem beweglichen Stoßtrupp berührt worden war.
Holländischer Fischdampfer " von englischen Fliegern angegriffen
Amsterdam, 19. April. Der Kapitän des Fischdampfers „Prinzeß Beatrix" ist am Mittwoch mit seinem Schiff in Pmuiden eingetroffen. Er berichtet, daß englische Kampflugzeuge Bomben in unmittelbarer Nähe der „Prinzeß Beatrix" abgeworfen hätten und daß das Schiff von englischen Flugzeugen auch mit Maschinengewehren beschossen worden sei. Dieser Vorfall hat in den Kreisen der holländischen Fischer allergrößtes Aufsehen rrreat.
Zur dauernden Fühlungnahme zwischen den Wehrmächte« der beiden befreundeten Länder
Rom, 19. April. Amtlich wird mitgeteitt: „Zwischen Deutschland und Italien findet zur Zeit ein Austausch von Militiir- aoordnungen statt, die aus Militärsachverständigen und Techni- verschiedenen Waffengattungen bestehen. Einige dieser «vordnungen find bereits in Rom eingetrosfe«. Ihr Besuch er- >algt im Rahmen eines seit 1938 in der Ausführung befindlichen Programms, dessen Ziel eine fortgesetzte und dauernde Fühlung «wischen de» Wehrmächten der beide« Länder ist."
Der norwegische Gesandte Mk sofortigen Verlassen des Reiches anfgeforder
Eine Folge der feindseligen Haltung des norwegische« Königs und der ehemaligen Regierung
18- April. Der «ormegifche Gesandt« Scheel, d« .r"""**ag i« Auftrag des norwegische» Königs »nd d« »mmattgeu norwegischen Regierung Rygaardsvold gebeten halt « Berlin bleiben und die Geschäfte der Gesandtschaft weit« inyren zu dürfen, wnrde am Freitag i« Hinblick auf di« von d« ..""^bischen König und der ehemalige» norme Regierung gezeigt« feindselig« Halt»« o«lgesordert, mit dem Eesandtschastspersonal das Reichsgebi« *"ch °« Freitag z» verlasse».
Dr. Goebbels zum Führer-Geburtstag
Die Einigkeit der Deutschen in der Liebe, im Gehorsam und im Vertrauen zum Führer
der stärkste Panzer der deutschen
Berlin, 19. April. Reichsminister Dr. Goebbels sprach am ! Vorabend des Führergeburtstages im Rahmen einer Feierstunde festlicher Musik, dargeboten durch das große Orchester des Deutschen Opernhauses unter Generalmusikdirektor Rother. Er setzte sich zu Beginn seiner Rede mit den aussichtslosen Ver- snchen der englische« Plutokratie auseinander, das deutsche Volk non seiner Führung zu trennen, um es danach um so sicherer z« vernichten. Er erinnerte daran, wie Thamberlain selbst zwei Stunden nach der englischen Kriegserklärung in einer Rundfunkrede in deutscher Sprache scheinheilig behauptet habe, daß es nicht Englands Absicht sei, Krieg gegen das dentsche Volk z» führen. Wenn es sich entschließe, sich vom Führer lnw. vom sog. Hitlerismus zu trennen, dann könne es einen baldigen und billigen Frieden haben.
Inzwischen allerdings habe man auch in England eingesehen, daß man mit diesen alten, abgedroschenen Phrasen gar nichts ! erreichen könne, da sich das deutsche Volk im klaren darüber i sei, daß es nun einen Schicksalskampf auszufechten habe. So habe ! «an die Maske fallenlassen: heute werde ganz offen als Ziel der englische» Pl»tokrati« hingestellt, Deutschland insgesamt als
Nation in ihrem Schickfalskampf
! als Bott zu oeraichte» und es auf den Zustand des
> Westfälische» Friedens vom Jahre 1648 zurückzuwerfe».
Das dentsche Voll habe die englischen Methoden längst durchschaut. Auch im Bnrenkrieg habe der Kampf der britischen Plu- tokratre angeblich nur dem Krügerismus gegolten, und im Weltkriege habe England angeblich nur gegen den Kaiser gekämpft. Aber unterdes hätten im Burenkrieg unzählige burische Frauen und Kinder in englischen Konzentrationslagern verhungern und verkommen müssen, und 1919 sei das deutsche Voll »ntsr den schimpflichsten und demütigendsten Friedensvertrag gezwungen worden, den die neuere Geschichte kenne. Auch diesmal wieder wolle Thamberlain mit seinem Angriff gegen die Verbundenheit zwischen dem Führer und der Nation dem deutschen Volle die schärfste und schneidendste Waffe seiner nationalen Verteidigung aus der Hand schlagen. Aber mit seiner Aufforderung, daß wir «ns vom Führer trennen sollten, habe er an die empfindlichste Stelle der deutschen Volksseele gerührt: ebenso gut könnte man ei» gläubiges und vertrauensvolles Kind ermahnen, feine Eltern in schwerster Gefahr im Stich zu lasten.
„Die englische Plutokratenschicht bat nickt einmal eine blalls