Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung — Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt
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Nummer 92
Altensteig, Freitag, den 19. April 194V
S3. JahrgasK
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Nhrer-Geüurtslag im Krieg
Kriegszeiten find keine Zeiten froher Feste, und doch soll dieser Tag uns feierlich-froh gestimmt finden. Wir haben doch, trotz'Krieg, alles Neckt, stolz und glücklich zu sein und auch trotz aller Lasten, die der Krieg jedem auferlegen mag, feiern wir den 51. Geburtstag Adolf Hitlers. Trotz Krieges? Gerade weil Krieg ist! Unsere ganze Liebe und Hingabe wird sich an diesem 2V. April offenbaren wie nie, denn alle, jeder einzelne, wollen dem Führer sagen, wie sehr sie ihm, der die größte Last trägt, helfen möchten, den Streit siegreich zu beenden.
Hat es jemals in Deutschland einen Mann gegeben, dem «ine geschlossene Nation in so selbstverständlicher Weise gefolgt wäre? Dieses Volk der Deutschen weiß, daß hier ein Mann seine Geschicke in starke Hände genommen hat und daß sein Tun und Handeln nur dem Wohle Deutschlands gilt. Des Führers Stimme ist des Volkes Stimme. Wenn er, nach wer weiß wievielen Versuchen, den Frieden zu retten, nun die ganze Entscheidung herbeiführen will und herbeiführen wird, dann wissen wir, daß dieser englische Krieg mit der endgültigen Niederlage der plutokratischen Kriegstreiber und dem herrlichsten deutschen Siege enden wird. Unter seiner Führung wird Deutschland über sich selbst hinauswachsen.
Wenn zwei Dinge die Entscheidung herbeiführen, dann ist das der Mensch und das Material. Der Mensch aber schafft das Material. In heroischer Anstrengung schafft seit über sieben Monaten der deutsch? Arbeiter das Material, das den Krieg entscheiden soll. In langen Friedensjahren hat Adolf Hitler das deutsche Volk auf jeden Fall, da man es wagen sollte, den Frieden zu brechen, vorbereitet: seelisch und materiell. In jahrelanger Vorbereitung hat sich Deutschland aus den Mitteln, die ihm die Heimaterde bot, eine Grundlage geschaffen, die ihm in Zeiten der Not das Leben und den Abwehrkampf ermöglichen sollte. Und nun steht dieses Volk im Abwehrkampf. Tag und Nacht arbeiten in den Waffenschmieden Deutschlands die besten Arbeiter der Welt mit einer Energie, die einmal genau so wie die heroischen Waffentaten der Männer an der Front, in die Geschichte der deutschen Befreiung eingehen wird, denn der deutsche Arbeiter weiß, wofür er kämpft, weil er weiß, wofür Adolf Hitler kämpft. Und der deutsche Bauer, der dem Boden nun das Letzte abringt, weiß gleichfalls, wofür die Saat gesät wird, aus der eine Ernte erstehen soll, die ihm und seinen Kindern und seinem Volke die Freiheit erkämpfen hilft. Und alle anderen deutschen Menschen haben seit jenen Herbsttagen des vergangenen Jahres nur den einen Gedanken an die Freiheit. Und wenn das Volk in einer freiwilligen Sammlung für den Geburtstag des Führers zur endgültigen Sicherstellung des deutschen Rüstungsbedarfs alles das, was es an kriegswichtigen Metällen besaß, zusammentrug, sich freudig von rhm trennte, dann war das für jeden Volksgenossen weiter nichts, als ein selbstverständlicher kleiner Beitrag zum Geangen. Der größere Beitrag aber ist der Mensch selbst, der nun seit über sieben Monaten nichts anderes mehr kennt, als durch sein Opfer, sein Handeln, durch den hundertprozentigen Einsatz seiner ganzen Person den Sieg erstreiten hilft. D eu ts ch l ands Männer stehen an den gronten im Westen bis hinaus in den höchsten Norden, halten Wacht auf und unter dem Meere, die deutsche Luftwaffe schützt Deutschland mit starken Schwingen und im Lande stehen die anderen Millionen und führen genau so wie diese Männer an der Front nur die Befehle aus, die Men letzten Endes Adolf Hitler gibt.
Man hört so oft das Wort vom Einsatz des ganzen Menschen. Der Soldat ist stündlich bereit, sein Leben für me Freiheit und Ehre seines Landes und Volkes ein- AMen. Ist damit gesagt, daß nun nicht jeder andere Mensch diesen Einsatz genau so wagen wollte? Niemals! Wir alle wissen, daß wir nur unsere Pflicht zu tun haben und web sich dieser Pflicht entziehen wollte, der AE.kem deutscher Mensch. Es ist für uns zu einer Selbstverständlichkeit geworden, uns für unser Volk einzusetzen: «er eine hier, der andere dort, jener mit dem Gewehr, der «nn --M"Een, jeder an dem Platze, an dem er am rvich- 'n, an den ihn ein Befehl stellte, — auch wenn dieser Einsatz das Letzte von ihm forderte.
lst das Wunderbare an diesem großen Freiheits- ^ Volk bis zum letzten Volksgenossen weiß, m was es in diesem Kampfe geht. Wir sind nicht ange- ^ne Clique oder einen Klüngel, wir verteidigen 1-2- Throne zerfressener Demokratien und über-
oier Weltanschauungen, sondern unser Kampf ist das Eck, " die völlige Wiederherstellung unserer völkischen kick- die Freiheit des deutschen Volkes und um die ^erung seines dauernden Bestandes.
di^n grüßen wir an seinem Geburtstage den Führer freu- ick-n Ze.Mns und geloben ihm weiterhin treue Gefolg- wissen, daß Adolf Hitler uns zum Siege führen sind stolz und dankbar, unter seiner Führung ^»'psen zu dürfen K D
Deutschlands Vorgehen ein Akt der Notwehr'
Wie Moskau urteilt — Eine Lehre für die übrigen Neutralen
Moskau, 19. April. Unter der lleberschrift „Die kleinen Länder und die Neutralität" bringt die „Prawda" heute einen bedeutsamen Artikel, der die Auffassung der Moskauer politischen Kreise über Len Zusammenbruch des Begriffs von der „absoluten Neutralität der kleinen Staaten" wiedergibt.
Die „Prawda" schreibt u. a.: Der 8. April 1940, an dem England und Frankreich in die Territorialgewässer Norwegens eindrangen, bedeutet den Beginn einer neuen Etappe in dem gegenwärtigen europäischen Krieg — auf dem Territorium eines fremden Landes wurde ein neuer Kriegsschauplatz geschaffen. Die norwegische Neutralität hat aufgehört zu existieren.
Das Moskauer offiziöse Organ wird der deutschen Aktion in Skandinavien als einem Akt der Notwehr gegenüber einem bevorstehenden Flankenangriff der Westmächte auf Deutschland dadurch gerecht, daß es unter besonderer Hervorhebung betont, Deutschland habe sich zur Verhinderung des Planes einfach gezwungen gesehen, seine Heere in Norwegen einmarschieren zu lassen und sich auf dem neuen Kriegsschauplatz günstige Positionen zu sichern.
In ihren weiteren Ausführungen befaßt sich die „Prawda" mit der Geschichte der sogenannten absoluten Neutralität Norwegens. In den letzten 125 Jahren sei es Norwegen gelungen, sich aus Zusammenstößen der großen europäischen Staaten herauszuhalten. Jedoch schon der Weltkrieg habe gezeigt, daß Norwegen seine Neutralität nur formell aufrecht erhalten konnte. Schon damals unterlag es dem Druck der Alliierten, die die Auslegung von Minenfeldern in seinen Territorialgewässern forderten, um den deutschen Schiffen den Durchgang zu versperren. Darüber hinaus aber stand den gegen Deutschland verbündeten
Mächten praktisch die ganze norwegische Handelsflotte zur Verfügung. Wenn Norwegen im letzten Krieg überhaupt formell neutral blieb, so nur deshalb, weil dies den Interessen der Westmächte selbst entsprach.
Die letzten Ereignisse, so fährt die „Prawda" dann u. a. fort, haben gezeigt, daß die englisch-deutsche Kriegsfront durch Norwegen verläuft. Das gleiche gilt aber auch für eine Reihe von anderen kleinen Staaten, wie Holland und Belgien, die sich im unmittelbaren Wirkungsbereich des imperialistischen Krieges der Westmächte und daher unter einer direkten Bedrohung durch die letzteren befänden. Schon habe Lord Halifax die neutralen Länder, vor allem Belgien und Holland, aufgefordert, sich um eine „Präsentivhilfc" an England und Frankreich zu wenden. Die „liebenswürdige Einladung" sei jedoch von diesen selbst abgee lehnt worden, da sie genau wüßten, worum es geht. Obwohl die englisch-französische Presse lärmend verkünde, daß es um die Interessen der kleinen Staaten selbst gehe, betrachteten die imperialistischen Mächte diese kleinen Staaten nur als Wechselgeld in ihrem gegenseitigen Schacher und in ihrem gefährlichen politischen Spiel, das nunmehr zum Kriege führte. Oder sei es vielleicht keine Tatsache, daß England und Frankreich, in ihrem Bestreben, den Krieg in Europa heraufzubeschwören, Polen zum Kampf gegen Deutschland und Finnland zum Kriege gegen die Sowjetunion hetzten, die in ihrem allerdings mißglückten Plan die Rolle des Wechselgeldes spielen sollten?
Aus dem Beispiel Norwegens könnten die kleinen Staaten ihre Lehre ziehen, denen das gleiche Los bevorstehe, wenn die Plutokratien, wie dies ihre Presse durchblicken läßt, wirklich die Absicht verfolgen, nicht eine, sondern mehrere Kriegsfronten auf fremdem Boden zu schaffen.
Englischer Landungsversuch bei Narvik abgewiesen
Zahlreiche Volltreffer auf britische Kriegsschiffe
Berli«, 18. April. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Im Raum von Narvik versnchten am 17. April zum erstenmal schwache englische Kräfte im Herjangs-Fjord in der Gegend von Elvegardsmoen zu landen. Der Versuch wurde durch die dort stehenden deutschen Truppen abgewiesen.
Ein im Laufe des 17. April angesetzter britischer LnftangriffgegenDrontheim blieb infolge der rechtzeitig einsetzenden deutschen Abwehr ohne jeden Erfolg.
Im Raume von Bergen verlief der Tag ruhig.
Stavanger wurde in den Morgenstunden des 17. April durch britische Kreuzer aus weiter Entfernung beschossen. Bier eigene Flugzeuge wurden durch Splitterwirkung beschädigt. Deutsche Kampfflugzeuge griffen dar- anf die beim Angriff beteiligten sowie weiter nördlich stehende Schiffseinheiten an. Ein Kreuzer erhielt, wie bereits bekanntgegeben» einen Volltreffer schwersten Kalibers «nd sank sofort. Ferner wurden insgesamt vier Volltreffer schweren und schwersten Kalibers aus leichte «nd schwere Kreuzer erzielt, auch ein Zerstörer erhielt einen Volltreffer schweren Kalibers. Bei den Krenzern handelt es sich «. a. »m SHiffe der Snffolk- und London-Klasse. Stoppen eines Schiffes. Schlagseite bei
einem anderen, Zerstörungen an Bord und Oelflecke im Wasser wurde« beobachtet. Zwei britische Flug- zeuge wurde« über Stavanger abgeschossen.
Im Raum von Oslo machten die deutschen Truppen an allen Stellen erhebliche Fortschritte «nd erreichten überall ihre Tagesziele. Der Vormarsch der Kampfgruppe bei Kongsvinger in nördlicher Richtung hält an.
Deutsche Flugzeuge griffen zwei norwegische Torpedoboote in der Gegend nordostwärts Arendal an. Eines derselben wurde schwer getroffen» auf Strand gesetzt und von der Besatzung fluchtartig verlassen, die Verfolgung des zweiten ausgenommen.
Auf der gesamten mittleren und nördlichen Nordsee brachte die fortgesetzte Erkundung durch die dentscheLnftwaffe neue wichtige Aufklärungsergebnisse über Stand »nd Bewegung feindlicher Seestrritkräfte.
Die U-Boot-Jagd im Skagerrak und Kattegat wurde weiter durchgeführt.
Die planmäßige Versorgung der norwegischen Häfen wurde trotz schwierigster Wetterlage in verstärktem Maße fortgesetzt.
Im Westen wiesen unsere Gefechtsvorposten südwestlich Saarbrücken einen in Stärke einer Kompagnie angesetzte« feindliche« Vorstoß unter Verlusten für den Gegner ab.
Ikl WMW KM der SeiltMn MülMkiMer M MM
Berlin, 18. April. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Unter de« Kampfhandlungen, die im Zusammenhang mit der Besetzung bzw. Eroberung der norwegischen Plätze und Stützpunkte stehen, nimmt für alle Zeiten einen besonders ehrenvolle« Platz der K a m p f des Zerstörerverbaudes in Narvik ein.
Nachdem nunmehr der mündliche Bericht eines verwundeten Seeoffiziers, der an den Kämpfen vor Narvik teilgenommea hat, oorliegt, ist das Oberkommando der Wehrmacht in der Lage, auch der deutschen Oefsentlichkeit von dem heldenmütigen Einsatz dieses Teiles unserer leichte« Seestreitkräfte Kenntnis zu geben.
Als die Zerstörer «nter Führung von Kapitän zur See und Lommodore Baute »nter schwersten Wetterbedingungen den Eingang des Westfjordes erreicht hatten, liefen sie trotz dichten Nebels und obwohl alle Fener durch Norwegen gelöscht waren, in de« Fjord und «nd standen am S. April genau z» der befohlenen Zeit vor Narvik. Im Hafen lagen zwei norwe
gische Panzerschiffe. Sie befolgten die Aufforderung der deutschen Zerstörerslotte, keinen Widerstand zu leisten, nicht, sondern erösfneten das Feuer ans die deutschen Streitkräfte. Sie wurden versenkt.
Anschließend fand unter dem Schutze der Zerstörer die Landung der Truppen planmäßig statt.
Am frühen Morgen des 10. April stießen erstmalig englische Kreuzer und Zerstörer gegen Narvik vor. Nach einem erbitterten Gefecht gelang es, den englischen Angriff abzuschlage». Drei englische Zerstörer wurden vernichtet und einer schwer beschädigt. Aus deutscher Seite wurden zwei Zerstörer so schwer getroffen, daß sie am nächsten aufgeo-G-v werden mußte«.
Nnch die weiteren englische« Angriffe von See her und zur Luft wiesen unsere Zerstörer, die ihre« Aufenthalt im Hafen zur Uebernahme von Oel und zur Ausbesserung erlittener Schäden über die geplante Frist hinaus verlängern mußten, ohne Schwrerigkeit-n ab.
Am Samstag, den 13. April, setzten die Engländer, nachdem sie unterdes schwerste Verstärkungen herangezogen hatten, zu