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Schwarzwälder Tageszeitung
Nr. 91
u ! Aus Stadt and Land
Altensteig, den 18. April 1940.
Die letzten Tage
Nur noch wenige Tage und die Sammlung zur Metallspende für den Geburtstag unseres Führers ist zu Ende. Schon beim ersten Ausruf des Generalfeldmarschalls Eöring wußten wir, daß diese Sammlung zu einem großen Erfolg werden wurde. Wir haben uns nicht getäuscht. Ganze Berge wertvollen Materials wurden in den Sammelstellen abgeliefert. Wer wollte nicht mit beteiligt sein, wo es doch galt, unserem Führer eine Freude zu bereiten.
Nicht minder aber erseuten uns die tausend und abertausend kleinen Spenden, die da herangeschasst wurden. Denn nicht jeder Haushalt wies große Gegenstände aus den gesuchten Metallen aus. Ganz besonders gilt dies ja für die Haushaltungen jüngerer Leute. Da war es besonders erfreulich, festzustcllen, daß auch hier alles zusammengeschleppt wurde, was nicht niet- und nagelfest war.
Und du, mein Freund, wir haben dich ja auch bereits auf unserer Sammelstelle begrüßen können, willst du nicht noch einmal prüfen, ob sich bei dir nicht noch irgend etwa; befindet, was man in dieser Zeit, wenn wirklich einmal „Not am Mann" ist, einer besseren Verwendung zusühren könnte, als daß es in deinem Haushalt ein immerhin entbehrliches Dasein führt? Also, alle noch einmal frisch und munter auf die Suche? Wir wollen Boden und Keller auf den Kopf stellen. Wir wollen nicht, daß sich da noch etwas von den gesuchten Metallen herumtreibt. Es wäre wirklich schade darum. Ihr werdet sehen, die Mühe lohnt sich.
— Die Bögel beim Nesterbau. In diesen Tagen beginnt wieder die Brutperiode der Vögel und in den Sträuchern und Büschen bauen die Singvögel ihre Nester. Während des Brut- geschäftes dürfen die Vögel nicht dauernd gestört werden. Man soll vor allem die Kinder darauf aufmerksam machen, daß die Vögel beim Brüten in Ruhe zu lassen sind. Unter keinen Umständen dürfen die Nester und vor allen Dingen die Eier berührt werden. Viele Vogelarten unterbrechen das Brutgeschäft, sobald die Eier von Menschen angefaßt werden. Im Schilf brütet das Wasserwild, während im Wiescngrund Fasanen, Rehhühner und andere Bodenbrüter auf den Eiern sitzen. Zwecklos ist es auch, Rebhühner- und Fasancneier mit nach Hause zu nehmen. In den meisten Fällen find die Eier schon angebrütet und für den Genuß doch nicht mehr geeignet. Außerdem macht man sich, wenn man Neste ausnimmt, strafbar, denn das Wegnehmen von Rebhühuer- und Fasaneneiern wird als Wildiebstahl empfindlich bestraft.
Zwerenberg, 17. April. (Luftschutzkurs.) Zn der vergangenen Woche fand hier ein Luftschutzkurs statt. Der Leiter des Kurses, Eemeindegruppenführer K i r g i s - Altensteig, verstand es mit seinem würzigen Humor, die anfangs etwas zaghaften Kursteilnehmerinnen ganz für die Luftschutzfache zu gewinnen. In den ersten zwei Abenden wurden sic theoretisch ausgebildet und zum Schluß ging es an die Praxis. Am vergangenen Samstagnachmittag hatten sie ihre Probe zu bestehen. In luftschutzmäßiger Ausrüstung, mit Eimern und Feuerpatsche bewaffnet, kündigten die Teilnehmerinnen mit einem Propagandamarsch den Zwerenbergern das große, bevorstehende Ereignis an. Mit bewundernswertem Mut griff die LS.-Fcuer- wehr das mit sprühenden Brandsätzen durchsetzte Strohfeuer in einem eigens für diesen Zweck ausgestellten Schuppen an. Anschließend hatten die Laienhelferinnen ihre Prüfung zu bestehen. Zn all den angenommenen Fällen hatten sie richtig gehandelt und ihre Verbände richtig angelegt. Ihre „Verwundeten" mußten sie durch Notausgänge, durch Tränengas und während des Einschlagens von Bomben an ihr Ziel bringen. Die Kritik bewies, daß die Kursteilnehmerinnen überall die richtigen Maßnahmen getroffen hatten. Am Abend fand dann im Gasthaus zum „Ochsen" ein gemütlicher Kameradschaftsabend statt, der zeigte, daß die Teilnehmerinnen zu einer rechten Luftschutzkame- radschast zusammengewachsen sind. Dem Leiter des Kurses mit seinen Mitarbeitern gebührt Dank für die selbstlose und aufopfernde Arbeit im Dienste unserer Landesverteidigung.
Simmersfekd, 17. April. (Verhaftet.) Ein hiesiger verheirateter Mann wurde infolge Unzucht und abscheulichen sittlichen Verirrungen, z. T. sogar mit Haustieren, verhaftet und ins Gefängnis eingeliefert. Der wegen derselben Delikte bereits mit 1*/- Jahren Gefängnis vorbestrafte Sittlichkeits- Verbrecher sieht einer strengen Bestrafung entgegen.
Stuttgart. (Einweisung der Handwerkslehr- ling e.) 2m großen Saal des Eustav-Siegle-Hauses versammelten sich in stattlicher Zahl junge Menschen beiderlei Geschlechts, die erst vor wenigen Wochen die Schulhank mit dem von ihnen erwählten handwerklichen Beruf getauscht hatten, zu einer vom Deutschen Handwerk und von der Hitlerjugend erstmals in dieser Art veranstalteten Lehrlings-Einweisungsfeier Der Gau- jugendreferent für das Deutsche Handwerk, Bartels, begrüßte Vertreter der Berufsberatung, des Eewerheaufsichtsamts, des Landesarbeitsamts, der Berufsschulen sowie der Innungen. Der Kriegsführer des Gebietes 2V der Hitlerjugend, Oberbannführer Ahland, appellierte an die jungen Lehrlinge am Beginn eines für ihre ganze Zukunft entscheidenden neuen Lebensabschnitts. Es gelte, gegen sich selbst hart zu sein, die Zähne auseinander zu beißen und nie nachzulassen in der Verfolgung des gesetzten Ziels, das nur sein könne, einmal ein tüchtiger Vertreter des erwählten Berufs zu werden zum eigenen Wohle wie zur Ehre des Handwerks und der Nation. Landeshandwerksmeister Baetz- «er richtete den Blick der neuen Lehrlinge besonders in die weitere Zukunft. Wenn es auch ein langer und harter Weg sei, bis der Handwerkslehrling sich zum Meister cmporgearbeitet habe, so dürfe doch nie vergessen werden, daß schließlich immer der am besten fahre, der etwas Rechtes gelernt habe. Mit der feierlichen Verpflichtung der anwesenden und damit zugleich auch der rund 2000 übrigen Lehrlinge, die in diesen Wochen im Kreis Stuttgart in den Handwerksberuf eingetreten sind, fand die Kundgebung ihren Abschluß.
Radfahrer gegen Fußgänger. 2n Heumaden stieß ein Radfahrer mit einer älteren Frau zusammen und kam zu Fall. Der Radfahrer erlitt eine Gehirnerschütterung und leichtere Verletzungen am Kopf, während die Frau sich leichte Knieverletzungen zuzog. — Zwischen Kaltental und Vaihingen rannte ein Radfahrer einen 54 Jahre alten Mann um und stürzte selbst hart auf die Straße. Er erlitt einen Schädelbruch, während der Angefahrene mit leichten Schürfungen davonkam.
Laichingen Kr. Münsingcn. (Tödlich überfahren.) De: 86 Jahre alte Zimmermeister Hans Ströhle kam auf der Straße unter einen Personenkraftwagen und war sofort tor.
Schramberg. (Tödlich verunglückt.) Beim Abführen von Langholz wurde der 26jährige Franz Dieterle von einem Holzstamm so unglücklich an den Kopf getroffen, daß er am einem Stein aufschlug. Er war sofort tot.
Schwenningen a. N. (Eineklnsitr e.) Das Abbrennen von dürrem Gras in der Nähe von Wald oder Mooren ist bekanntlich verboten. Trotzdem wird immer wieder im Frühling dürres Gras angezündet. Dieser Tage wäre beinahe das unter Naturschutz stehende Schwenningcr Moor, in dem der Neckar ent
springt, in Brand geraten. Ein 13jähriger Knabe hatte aus Freude am „Feuerlemachen" das dürre Gras angezündet. Sofort stand eine größere Fläche in Flammen und nur der raschen Löscharbeit des Wirtes der nahegelegenen Wirtschaft und einiger in der Nähe weilender Burschen ist es zu danken, daß das Feuer keinen größeren Umfang erreichen konnte.
men oer Familie Eänsmantel verschluckte einen kleinen Gestand. der trotz rascher Operation zum Tod des Kindes füh
vie? 2 a 5 ^mt ^"ermißt.) Seit Samstag wird v-rmik^M Böhnchen des Landwirts Bernhard Friedm.
Rudolf Hetz spricht zur Jugend
Betriebsappelle und Schulmorgenfeier» am Geburtstag des Führers
Berlin, 17. April. Die NSK. meldet: Am kommenden Samstag spricht der Stellvertreter des Führers aus Anlaß des Geburtstages Adolf Hitlers um 8 Uhr zur deutschen Jugend. Die Rede wird von einer Feierstunde in einem Berliner Grobbetrieb im
maymen der Aktion für die geistige Verreuuna der Hitlerjugend von sämtlichen Reichssendern übertragen. Zur gleichen Zeit finden für die Werktätigen Betriebsappelle und für di« Schulen Morgenfeiern statt.
2m Anschluß an die Reichssendung wird, wie das Reichsmiri- sterrum für Erziehung, Wissenschaft und Volksbildung mitteilt in diesem Jahre in allen Schulen regulärer Unterricht abgehalten'
Neue Massengräber gefunden. Die Zentrale für die Gräber ermorderter Volksdeutscher in Posen unternimmt weitere Vergungsfahrten. Auf einer der letzten Fahrten sind Massengräber gefunden worden, in denen durch polnisches Militär ermordete Verschleppte verscharrt waren. Man hatte die völlig ermatteten Menschen, die wahrscheinlich aus der Provinz Posen stammen, vollständig ausgeraubt und dann erschossen. Aus ihrer Kleidung konnte geschlossen werden, daß es sich um Bauern handelt.
Brasiliens Hoheitsgewässer verletzt. Unter der großen Schlagzeile „Brasiliens Hoheitsgewäsfer verletzt" veröffentlicht die Zeitung „Melodia" in Rio Berichte der in Velem erscheinenden Zeitung „Estado do Kara" über die Verfolgung und Aufbringung eines brasilianischen Dampfers durch den französischen Hilfskreuzer „Estarel".
Eroßfeuer in Grenoble. Die lange Kette der großen Schadenfeuer in Frankreich ist um ein neues Glied ver. längert worden. Eine der größten Lederwarenfabriken und Tierhäuteverwertungsanstalten Grenobles ist in der Nacht zum Dienstag durch einen Grotzbrand völlig vernichtet worden. Der Sachschaden übersteigt nach erster Schätzung bereits mehrere Millionen Franken. Verbrannt sind u. a. auch versandfertig lagernde Lederbekleidungsstücke für die französische Armee im Werte von rund 1 Million Franken.
Befriedung der japanisch-russischen Beziehungen. In Beantwortung einer Anfrage erklärte der Sprecher des japanischen Auswärtigen Amtes u. a., daß die japanisch-russischen Beziehmigen unverändert auf eine befriedigende Lösung aller schwebenden Fragen gerichtet sind.
Vor Schottlands Küste gesunken. Reuter zufolge ist der englische Dampfer „Disperser" an der Küste von Nordschottland gesunken.
Das Geburtstagsgeschenk der Zehnjährigen
Berlin, 17. April. Der bevollmächtigte Vertreter des Reichsjugendführers, Stabsführer Hartmann Lauterbacher, erläßt an die Zehnjährigen, die am Vorabend des Führer-Geburtstages in die HI. ausgenommen werden, folgenden Aufruf, der überall dort, wo eine Rundfunkübertragung der Aufnahmefeirr mit der Rede des Stabsführers in der Marienburg nicht möglich ist, im Rahmen von Standortappellen der HI. verlesen wird:
Jungen und Mädel!
Im Namen des Reichsjugendführers, der als Gefreiter der großen Armee des neuen Deutschland angehört, heiße ich euch in der „Jugend des Führers" willkommen. Eure Aufnahme in unsere stolze Gemeinschaft wird in einer für alle Deutschen bedeutenden und unsere Zukunft entscheidendsten Zeit vollzogen.
Das Werk Adolf Hitlers erlebt jetzt die große Bewährungsprobe. Eure Väter und Brüder find weniger einem Befehl als ihrer starken nationalsozialistischen Gesinnung gehorchend zu den Fahnen geeilt, um unser Reich und die errungene Einheit und Freiheit unseres Volkes zu verteidigen.
Eure Mütter und Schwestern find vielfach an die Arbeitsplätze der Männer getreten und werken und schäften in der inneren Front der Heimat.
Die Jugend, der dieser heldenhafte Einsatz gilt und für die der Sieg erfochten werden wird, hat sich dieser Vorbilder würdig zu erweisen.
Millionen Jungen und Mädel der HI., die euch heute in ihren Reihen begrüßen und schon eine erste Leistungsprobe abgelegt haben, erwarten von euch, daß ihr in Kameradschaft und Pflichterfüllung das Recht erwerbt, nunmehr den Namen unseres Führers zu tragen.
Legt euer Dasein Heute in seine Hände.
Ihr bringt ihm damit sein schönstes Geburtstagsgeschenk.
Verantwortlich für den gesamten Inhalt: Dieter Lauk in Aliensteig. Dertr. Ludwig Lauk Druck und Verlag: Buchdruckerei Lauk, Altensteig. — Zurzeit Preisliste 3 gültig.
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Amtsgericht Nagold
Handelsregister
Liederkronz. Heute Donnerstag 20.30 U. Singstunde im Lokal I. V. Herißler
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empfiehlt die'
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Nagold, den 15. April 1940. Reueintragung:
^ 116: Buchdruckerei Lauk, Schwarzwaldoerlag,
Inhaber Dieter Lauk, Sitz in Altensteig.
Veränderungen:
^ 27: W. Rieker'sche Buchdruckerei, Buch- und Schreibwarenhandlung, Inhaber Ludwig Lauk, Altensteig. Die Firma heißt jetzt:
Buchhandlung Lauk, Papierhandlung und Bürobedarf, Inhaber Ludwig Lauk, Altensteig. L 56: SchwarzwLlder Terazzo- und Zementwarenfabrik Otto Klöpfer in Altensteig:
Die Firma ist erloschen.
Genosienschaftsregistereintragung vom 15. April 1940 bei der Eewerbebank Altensteig e. E. m. b. H. in Altensteig: Der Name der Genossenschaft ist geändert in Bolksbank AUenfteig e. E. m. b. H. in Altensteig.
L a.-u-arinmsrmsenskl S «N»
Zum heutigen Wchrmannschastsdienst treten nur die Männer des am vergangenen Sonntag neu eingeteilten Trupp 2 (Scharführer LlaM an. Morgen Freitag alle Männer älterer Jahrgänge, die in der Turnhalle erstmalig namentlich erfaßt wurden.
Teitz, O"Truf.
Hilfsarbeiter
werden zu Erdarbeiten laufend eingestellt, auch ältere Leute, oder tagweise Aushilfsarbeiter.
Anfahrt zur Baustelle erfolgt durch Omnibus. Unterkunftsmöglichkeit vorhanden.
Meldung bei Ekkllllch A
Baubüro Enzklöfterle, Pension Schwarzwald
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für BezugsLartenabschnitte und Bestellscheine
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Brrchdjrrrckerei Lauk, Altensteig
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die selbständig kleinenHaus- halt einer alten Frau führen kann und in Krankenpflege bewandert ist, auf sofort oder später gesucht. Ausführliche Bewerbung an die Geschäftsstelle d. Bl erdete.
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