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Schwarzwälder Tageszeitung

Nr. Sl

das Gesamtauskommen beträgt 602,53 Millionen gegenüber 568 Millionen Reichsmark im Jahre 1938 39. also eine Steigerung von 38 Millionen. Dabei muh berücksichtigt werden, daß die Sachspenden im letzte« Friedeuswinterhilsswerk 113,8 Millionen ausmachten, während sie diesmal nur in einem Umfang von »9,08 Millionen möglich waren. I» Bar wurden diesmal also »83,17 Millionen gespendet gegen 136 Millionen im letzten Friedeuswinterhilsswerk. In Groschen aneinandergereiht wür­den diese 563,17 Millionen dreimal den ganzen Erdumfang er­geben. >

Die Gesamtleistung aller bisher durchgesührten Winterhilfs- , werke aber erreicht «««mehr eine Endsumme von über 3 Milliar­den Reichsmark. Sie Sbertrifft damit um eine Vorstellung von ihrer Sröhe z« geben die vereinigte« Gesamtausgaben »ns dem Jahre 1938 39 von Norwegen, Schweden, Finnland, Estland, Lettland, Litauen und den Niederlanden zusammen- genommen.

Das reiche England hat soeben eine fast gleiche Summe als Kriegsanleihe gezeichnet aber nicht etwa als freiwillige Spende, sondern als Anlage zu SA Zinsen, Aber freilich habe England so fuhr der Minister fort inzwischen in fünf Monaten auch für das eigene Volk die Summe von einer Million Pfund gesammelt. Das bedeutet, dah es bei gleichem Tempo 23 Jahre dazu benötigen würde, wollte es die Summe unseres Kriegswinterhilfswerkes aufbringen. Im Dezember 1939 feien ferner in England für notleidende englische Seeoffiziere und Mannschaften 170 099 Mark gesammelt worden. Diesen Be­trag hätten Lei uns allein die Einwohner des Kreises Leipzig am fünften Opfersonntag gesammelt, und ebenso an einem einzigen Opfersonntag die Kreise I und IX des Gaues Wien. Die Leistung der Leiden letzten Winterhilfswerke stellt übrigens mit 1170 Millionen die gleiche Summe dar, die England für die 1939 aus Stapel gelegten fünf Schlachtschiffe und 15 Kreuzer Lranche. Aus unserer eigenen Vergangenheit müsse man sich ver­gegenwärtigen, dah das reiche, glückliche, wirtschaftlich blühende Deutschland von 1998 nach dem Zeppelinunglück von Echter­dingen als eine damals von der ganzen Welt bewunderte natio­nale Spende 6 Millionen Mark aufgebracht habe. An diesen Zahlen könne man am besten ermessen, was das deutsche Volk jetzt im Winterhilfswerk geleistet habe.

Dr. Goebbels gab dann einen Ueberblick über di« Leistungen des ersten Kriegswinterhilsswerkes, die insgesamt voraussicht­lich die Summe von etwa 805,1 Millionen Reichsmark erreiche« würden. Davon seien im Kriegswinterhilsswerk selbst für 21,1 Millionen Reichsmark Sachspenden und für 171,2 Millionen Reichsmark Wertgutscheine verwandt worden; von letzteren ent­fielen auf das Altreich 131 Millionen, aus die deutsche Ostmark 26 Millionen, auf das Sudetenland 13 Millionen.

Der größte Teil der ausgekommenen Gelder jedoch solle für die außerordentlich wichtigen Aufgaben der Volks­pflege verwandt werden, darunter allein für das gerade im Kriege so notwendige und segensreiche HilsswerkMutter und Kind" 311,2 Millionen Reichsmark. Gerade diese Summe zeige, wre im Gegensatz zu den plutokratischen Westmächten ein , in einer sozialen Volksgemeinschaft geeintes junges und wachsen­des Volk auch mit Riesensummen für seinen Nachwuchs sorge.

Von den 311 Millionen entfielen auf die Winterarbeit der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt bzw. das HilfswerkMut­ter und Kind" 11 Millionen Reichsmark, der andere Teil sei für das Rechnungsjahr 1949 11 vorgesehen, unk zwar u. a. 19 Millionen für die Müttererholungspflege, 25 Millionen für die Jugenderholungspflege, 25 Millionen für den Aufbau des Schwesternwcsens, insbesondere für Eemeindestationen, und 99 Millionen seien für die über 29 999 bestehenden und neu zu errichtenden Kindertagesstätten bereitgestellt. Ferner seien 14,7 Millionen für die Gesundheitsfürsorge, und zwar für dos Tuber­kulosehilfswerk, Schulzahnpflege, Rachitisbekämpsung usw., vor­gesehen, außerdem 19 Millionen für den Miitt-rdienst des Deut­schen Frauenwerkes.

Den großen und umfangreichen Problemen auf den Gebieten der Volkspflege und der vorsorgenden Sozialorbeit könne aber auch nur mit ganz großen Mitteln begegnet werden. National­sozialistischer Standpunkt sei es dabei, daß soziale Vorsorge besser und zweckdienlicher sei als soziale Fürsorge, und daß ein sozialer Staat aufkommende soziale Krankheiten und Schäden mehr in ihrem Entstehen und nicht allein in ihren Auswirkungen be­kämpfen müsse.

Um sich einen Begriff von den Summen zu machen, um die es sich bei dieser nationalen Fürsorge handele, müsse man sich »orstellen, daß allein die ausgcgebenen Wertgutscheine des dies­jährigen Winterhilfswerkes iw Betrage von rund 175 Millionen als Markscheine aneinandergelegt, eine Strecke von 29 824 km ergäben, also von. ungefähr dem halben Erdumfang

Mit weiteren Zahlen bewies Dr. Goebbels dann, wie sehr das deutsche Volk die mit dem Kriege verbundenen erhöhten sozialen Verpflichtungen erkannt habe: die Opfer von Lohn und Gehalt seien gegenüber dem Vorjahr von 194 auf 115 Millionen, die Ergebnisse der Reichsstraßensammlungen von 48 aus 82 Millionen, des Tages der Wehrmacht von 6 auf 17 A Millionen, die Ergebnisse der Opfersonntage von 59 auf 89 Millionen gestiegen. Das Ergebnis allein des Tages der Deutschen Polizei genügte, um 499 999 Säuglinge mit einer Säuglings-Ausstattung zu versehen.

Das Absinken der Gesamtzahl der Betreute« von 253 Be­treuten auf 1999 Einwohner im Jahre 1933 34 auf 63 Betreute je 1999 Einwohner im Jahre 1939 49 habe große Summen für vorhandene soziale Maßnahmen freigemacht. England dagegen habe noch am 4. März 1949 1,5 Millionen Arbeitslose gezählt ein weiterer Beweis dafür, wie im Gegensatz zu Deutschland dieses reiche plutokratische Land es nicht verstehe, mit den ele­mentarsten sozialen Fragen fertig zu werden.

Dr. Goebbels fand dann Worte herzlichen Dankes und besonderer Anerkennung für die rund 1 Million Helfer,, die fich auch diesmal wieder für das Winterhilfswerk in un­eigennütziger Weise zur Verfügung gestellt haben.

An Sammelabzeichen seien diesmal 264 Millionen gegen nur 190 Millionen im Jahre 1938 39 hergestellt und ab- gesetzt worden, und dank den bisher seit 1933 verkauften rund 1 Milliarde Abzeichen könnte theoretisch jeder zweite Bewohner der Erde mit einem WHW.-Abzeichen des deutschen Volkes ver­sehe« werden.

Ein schlüssigerer Beweis als diese Zahlen für die Tatsache, daß das deutsche Volk entschlossen sei, mit Opfern nicht zu sparen, «e«n es um die nationale Existenz des Reiches gehe, lasse sich »icht denken. Von dem Grade unserer Opferbereitschaft hänge es aber auch weitgehend ab, ob wir diesen uns aufgezwungenen Krieg in angemessener Frist zum siegreichen Ende bringen könnten.

Mit freudigem und berechtigtem Stolz hörten die Teilnehmer der Kundgebung und mit ihpen das deutsche Volk an de« Laut­sprechern das bewunderungswürdige Ergebnis. Ebenso freudig

wird die gesamte Nation dem Ruf des Führers beim Einsatz für das Kriegs-Hilfswerk für das Deutsche Rote Kreuz folgen.

Darum habe der Führer der Organisation des Winterhilfs­werkes diesmal im Gegensatz zum bisherigen Brauch auch für den Sommer eine neue große und alle verpflichtende Aufgabe gestellt. Die Organisation des Winterhilfswerkes führe von heute be­ginnend bis zum September d. 2. das vom Führer befohlene

Hilsswerk für das Deutsche Rote Kreuz

durch.

Dr. Goebbels schilderte an Hand eindringlicher Zahlen die Bedeutung, die das Deutsche Rote Kreuz die Zentralorgani­sation der nationalen Hilfsbereitschaft für die verwundeten und tranken Soldaten des Krieges schon im Weltkrieg für unser Volk hatte. Unter seiner tätigen Mithilfe und Fürsorge seien damals von 12,7 Millionen verwundeten und erkrankten deut­schen Soldaten 90,9 Prozent wieder diensttauglich geworden, jede weitere Verbesserung um 1 Prozent aber hätte weitere 127 009 Mann voll dienst- und arbeitsfähig werden lassen. Er erinnerte weiter an die Tatsache, daß noch im Kriege 1866 drei­mal so viel Soldaten an Seuchen, besonders an Cholera, ge­storben seien wie auf dem Schlachtfelde, daß noch 1876/71 auf je zwei durch Waffenwirkung Getötete ein Toter durch Krankheit und Seuchen, im Weltkriege von 1914/18 auf 2 Millionen durch Waffenwirkung Getötete nur noch 290 099 Tote durch Krankheit und Seuchen gekommen seien. Aber immer noch seien Verbesse­rungen möglich. Noch im Weltkriege seien beispielsweise in den Lazaretten des Ostens 4.5 bis 10 Prozent der an Ruhr Erkrank­ten gestorben, während dieser Prozentsatz im Polenfeldzug nur noch 3,5 Prozent betragen habe.

Dr. Goebbels gab dann in Zahlen einige Beispiele für den Bedarf im jetzigen Kriege. Die Kosten für die Ausbildung und die aus 76 Teilen bestehende feldmäßige Ausrüstung einer ein­zelnen deutschen Rot-Kreuz-Schwester beispielsweise betragen 4759 RM., für 19 009 deutsche Rw-Kreuz-Schwestern also 47,5 Millionen RM. Im Weltkrieg aber sind 105 631 weibliche Hilfs­kräfte im Roten Kreuz tätig gewesen. 1090 Krankenkraftwagen L 19 000 RM. erfordern die Summe von 10 Millionen, 109 909 Betten eine Summe von 45 Millionen, 1900 Seuchenbaracken eine Summe von 21 Millionen RM.

Das motorisierte Bereitschafts-Lazarett, das sogenannteKran­kenhaus auf Rädern", das sich beim Einsatz für die Wolhynien- Deutschen schon glänzend bewährt hat. und außer 32 Baracken und Jnneneinrichiungen iür -eranre alle medizinychen Ein­richtungen für sämtliche klinischen Disziplinen nebst einem Labo­ratorium für Bakteriologie mit sich führt, kostet betriebsfertig 2,3 Millionen RM.

Aus dem Aufgabengebiet des Deutschen Roten Kreuzes er­wähnte Dr. Goebbels ferner die Pflege für Verwundete und Kranke, die Verpflegung von Wehrmachtsangehörigen auf Transporten, dst Einrichtung und Unterhaltung von Sol­datenheimen, Ausbildung und Fortbildung des Deutschen Roten Kreuz-Einsatzkräfte, sanitäre Fürsorge für Rückwanderer und Umsiedler, Einsatz im Luftschutz, Betreuung von Kriegsgefange­nen und Zivil-Internierten.

Nun gelte es, vom ganzen deutschen Volk die notwendige« Mittel herbeizuschassen, um diese selbstlose, hilssbereite Arbeit durchführen zu könne«. Bewußt werde daraus verzichtet, sür das Hilfswerk für das Deutsche Rote Kreuz Zuschüsse von Lohn und »Gehalt zu fordern oder gar eine Steuer einzuführe«. Das na­tionalsozialistische Deutschland betrachtet die Sorge für seine ver­wundeten und kranken Soldaten als eine Ehrenpflicht, die jeder freiwillig erfülle und zu der er nicht durch Gesetz gezwungen z«' werden wünsche.

Das Ergebnis der geplanten Sammlung solle in seiner Frei­willigkeit einen ganz handgreiflichen Beweis des Dankes der deutschen Heimat an die Front darstellen. Dem Opfer gegenüber, >das unsere Soldaten an allen Fronten täglich brächten, sei das 'Opfer, das hier vom Führer von der Heimat gefordert werde, freilich nur gering Der Gewinn des Gesamtopfers aber werde die Freiheit und Größe unseres Vaterlandes sern.

Wie eine Welle der Hilfsbereitschaft sei es auch jetzt wieder durch das deutsche Volk gegangen, als Generalfeldmarschall- ring zu der grandiosen Metallspende als dem sinnvollsten Ge­burtstagsgeschenk für den Führer aufgerufen habe. Dr. Goebbels verglich die heutige Einstellung mit den Zeiten des Weltkrieges. Auch damals sei eine Metallsammlung durchgeführt worden. Man habe eine Kriegs-Metall-Aktiengesellschast gegründet, die den Spendern je Kilo 1 Mark bis 1.50 Mark zahlte und dann das Kilo mit 2199 Prozent Gewinn für 22 Mark an das Reich weiterverkaufte. Gegen dieses Schiebergeschäft von Kriegsgewinn­lern und Juden vorzugehen, sei die damalige Staatsführung zu schwach gewesen. Heute dagegen seien Kriegsgewinne ausgeschlos­sen. Wenn einer es versuchen sollte, sich an dem vom Volke ge­spendeten Edelmetall persönlich zu bereichern, so sei er gesetzlich mit der Todesstrafe bedroht Denn wer sich an der Wehrkraft des deutschen Volkes versündige, und damit die Bpraussetzung unseres Sieges schädige, sei ein Verräter an der Freiheit und an der Existenz unseres Volkes und verdiene den Tod. So schenke heute das deutsche Volk dem Führer eine Metallreserve, die un­erschöpflich sei'und für jede Kriegsdauer ausreiche.

In England dagegen werde die Metallsammlung, so wie einst bei uns, zu wüsten Gewinnen für das Finanzkapital ausgenutzt. Dort sei ja selbst die Regierung, Chamberlain an der Spitze, im Besitz riesiger Pakete von Rüstungsaktien, so daß der Krieg für sie nebenbei ein sehr einträgliches Geschäft darstelle. Für Deutschland sei heute die Vorstellung ganz undenkbar, daß fich jemand im Schicksalskampf seines Volkes die eigenen Taschen fülle. So trennten uns Welten von der englischen Plutokratie. Drüben, jenseits des Kanals, verdienten sie am Blut und am Tod ihres eigenen Volkes. Bei uns aber opfere die Heimat an Gut und an Besitz, was die Front nötig habe. Das deutsche Volk bringe diese Opfer gern, um fich des Heldentums seiner Sol­daten würdig zu erweisen. Das gelte auch für das Hilfswerk kür das Deutsche Rote Kreuz, dem der Führer folgendes mit auf den Weg gegeben habe:

Der Aufruf des Führers

Der Führer erläßt folgenden Aufruf:

Seit sieben Monate» setzt der deutsche Soldat zu Lande, zu Wasser und in der Lust sein Lebe» zum Schutze der Heimat ein. Dafür erwartet er, daß ihn die Heimat, wen» er ver­wundet oder krank wird, auf das beste pflegt und betreut. Für diese Ausgabe« stehen die Männer und Frauen des Dent- schen Rote« Kreuzes, mit den besten Erfahrungen und tech­nischen Mittel« ausgerüstet, Tag und Nacht zur Verfüg«»^ So mannigfach die Tätigkeit des Deutschen Rote» Krenzes ist, so groß ist der Bedarf an Mitteln. Ich habe daher für di« kommende» Monate die Durchführung des Kriegshilsswerker für das Deutsche Rot« Kreuz angeordntt und rufe das dentfche

Volk auf, durch Spende« sür das Kriegshilfswerk sich detz

Opfer der Soldaten würdig zu erweisen."

Wie eine Welle der Hilfsbereitschaft müsse es jetzt durch di» ganze Nation gehen. 86 Millionen Deutsche hätten voll gläubig^ Vertrauens ihr Schicksal in des Führers Hand gegeben, sei» Appell werde in allen deutschen Herzen freudigen Widerhall ftnden. Das solle und müsse auch die Front wisse». An de« vo» der Heimat gebrachten Opfern werde sie ermessen können, «st, es um die Heimat stehe und ob die Heimat es verdiene, daß de, Soldat Gesundheit und Leben zu ihrem Schutz einsetze.

.Feder von uns hat irgendeinen Lieben im Felde", so schlM Dr. Goebbels.Er stelle fich vor, daß auch der einmal di« Hilf» des Deutschen Roten Kreuzes nötig haben kann; dann wird «, mit vollen Händen für ihn und damit für die ganze deutsch, Wehrmacht geben.

Der Führer hat uns gerufen, nun werden wir alle komme« und unser Opfer bringen. Im Glauben an ihn wird die Heimat arbeiten und die Front kämpfen. Am Ende steht der deutsch« Sieg."

Die Ausführungen von Dr. Goebbels wurden immer wieder von Beifalls-Kundgebungen unterbrochen. Besonders sein Hin­weis auf die gewaltige Leistung des Kriegswinterhilfswerk» und seine Frage an die Plutokratien, was sie dem entgeg«« zustellen hätten, löste stürmische Begeisterung aus.

Erneute Beschießung non Narvik

Englische Truppenlandung wurde nicht versucht

Berlin, 17. April. Englische Seestreitkräfte habe« a» 16. April abends erneut Stadt und Hafen Narvik beschossen. Eh» Landung englischer Truppen wurde jedoch nicht versucht.

So redenSieger"...

Unter diesem Stichwort schreibt derVB." u. a. zu den Em klärungen Reynauds und Chamberlains vor dem französische» Senat und vor einer Londoner Kirchenversammlung: Von grey, baren strategischen oder auch nur taktischen Erfolgen konnten di» beiden demokratischen Häuptlinge allerdings nichts berichte» Nicht einmal die Einnahme von Narvik, von der die alliiert» Lügenpresse nun schon seit Samstag ununterbrochen redet, wurde bestätigt. Eine Landung scheint nur bei Harstad, 69 Kilometer nordwestlich von Narvik entfernt, erfolgt zu sein.

Reynaud beschränkte fich dann auch im Senat auf ei« ebenso lange wie komplizierte und unkontrollierbare Prozent rechnung über die angeblichen deutschen Verluste und auf di« ebenso verschwommene Behauptung, daß die Truppen der West­mächtedort in Norwegen" gelandet seien unddie norwegische« Truppen vorgefunden" hätten. Wo? Auf der Felseninsel vo» Harstad? Tr schloß sein Geschwätz billiger Phrasen mit der billi­gen Beteuerung, daß Deutschland eine moralische Niederlage er­litten, und daß das französische Volk, wenn es für die Freiheit kämpfe, unbesiegbar sei.

Auch Chamberlain hatte für seine frommen Zuhörer kein» bare Münze. Er versicherte ihnen, daß Deutschlandsich schon oft verrechnet habe, aber niemals mehr als in diesem Fall". Mit diesem Rechenexempel können wir zufrieden sein: wenn da» Verrechnen" so wunderbare, durchschlagende und handgreiflich« Erfolge bringt, wie die deutsche Politik der letzten sieben Jahr«, dann kann uns der britische Kriegspremier kein besseres Horoskop stellen als das, daß wir unsniemals mehr verrechnet haben als jetzt". In einem Punkt aber ist Chamberlains Kirchenrede doch bemerkenswert: der alte Bankrotteur, der zusehends, von Rede zu Rede, giftiger und maßloser wird, hat sich diesmal zu so ge­meinen Schimpfworten verstiegen, wie man sie eher in einer bri­tischen Matrofenkneipe als in einer Versammlung englisch« Eentlemen" erwarten sollte. Er erklärte nicht nur, daß wir Untermenschen" seien, sondern auchtolle Hunde", die vernichtet werden müßten. Das ist immerhin eine neue Spitzenleistung. SK sagt uns zwar nichts Neues über den wahren Charakter eng­lischer Plutokraten daß aber der alte Heuchler Chamberlain jetzt einfach nicht mehr fähig ist, seine innere Gesinnung gegen das deutsche Volk zu verstecken, das zeigt, welche Stimmung in in London in Wirklichkeit herrscht. So wie heute Chamberlain, spricht kein Mann, derzehnmal mehr an einen endgültigen Sieg glaubt als zu Beginn des Krieges", sondern ein in die Enge getriebener Bösewicht, der sich nicht mehr in der Gewalt hat uick wild um sich schlägt. Und diese Geistesverfassung deckt sich haar­scharf mit der wirklichen militärischen Lage.

Die deutschen Truppen und die Bevölkerung

Apenrade, 17. April. Zn einem Rückblick auf die ersten acht Tage der Besetzung schreibt das weit verbreitete BlattJydske Tidende" u. a.:Nun ist die erste Woche nach der deutschen Be­setzung vergangen, und man kann feststellen, daß sowohl Offi­ziere wie Mannschaften überall, wo sie mit der dänischen Bevöl­kerung in Berührung kommen mutzten, die Korrektheit und Zu­rückhaltung im Auftreten gezeigt haben, die in der amtlichen Proklamation versprochen wurde."

Deutsche Ehrenwache am Grabe eines dänischen Soldaten

Hadersleben, 17. April. Bei der Beerdigung eines bei See­gaard zwischen Flensburg und Apenrade gefallenen dänischen Soldaten in Middelfart am Kleinen Belt standen acht dänische Soldaten Ehrenwache am Sarge in der Kirche. Drautzen auf dem Kirchhof war eine deutsche Ehrenabteilung aufgestellt, die dem toten dänischen Kameraden Ehrenbezeugungen erwies.

Glückwünsche des Führers an das dänische Königspaar und das Kronprinzenpaar zur Geburt der Tochter des Kronprinzenpaares Berlin, 17. April. Anläßlich der Geburt der Tochter des Kronprinzenpaares von Dänemark hat der Führer dem dänischen Königspaar und dem Kronprinzenpaar drahtlich seine Glück­wünsche übermittelt. . ,

Schwedischer Dampfer auf Englaudfahrt uutergegamgeu

Stockholm, 18. April. Der schwedische DampferEigne" (1691 BRT.), der am 29. März auf Fahrt nach England ging, wird vermißt. An der englischen Küste wurde ein Floß auge­spült, auf dem sich eine Leiche befand. Es wird angenommen, daß dieses Floß von derSigne" stammt. Das Schiff scheint mit der gesamten Besatzung von 19 Mann untergegangen zu sein.