Nr. W

Schwarzwälder Tageszeitung

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erMen Ei» offenbar weitbekannter englischer Eieresser ent- wickelt nämlich imDaily Expreß" ein großes Eierprosekt, das zwar nicht sür immer, so doch wenigstens für einen Tag ihn «nd seine Mitbürger von den Eierdepressionen befreien soll.

Drei Millionen Eier drohen dem Verderb zu verfallen", so heißt es imDaily Expreß". Wo sind sie?Sie liegen in den Nestern von Hunderten von wilden Vögeln, die hochgradig eß­bare Eier legen, welche oft besser sind als die importierten Eier in den Läden." Und dann wird die Rechnung aufgestellt: 300 000 Eier der schwarzkö'pfigen Möwen, 400 000 Eier von Kiebitzen, M 000 Eier von S^etauchrrn, 700 000 Eier von sog. Murren,

1 Million Eier von Wildtauben und 200 000 Eier von Herings­möwen macht nach Adam Riese 3,8 Millionen Eier, von denen mindestens 3 Millionen auf den englischen Frühstückstisch wan­dern müßten! Wir gönnen den Briten neidlos diese 3 Millionen Kiebitz-, Seetaucher- und Heringsmöweneier auf ihrem Früh- fiückstisch. Wir können das um so mehr, als die deutsche Ge- flügelwirtschast seit langem auf eigener Futtergrundlage auf­gebaut ist und jeder zu festen Preisen genügend Hühnereier er­hält. Aber man stelle sich nur vor, ein derartigesEierprojekt" märe vielleicht vor wenigen Monaten in einer großen Tages­zeitung erörtert worden! Die Kiebitze und Möwen wären im

Daily Expreß" zu dem Kennzeichen eines unmittelbar bevor­stehenden sicheren Zusammenbruchs der deutschen Ernährungs- Wirtschaft geworden.

Gutenberg-Feier des Bolksbildirngswerkes in der Mainzer Stadthalle

Mainz, 16. April. Der Leiter des Hauptschulungsamtes der NSDAP., Friedrich Schmidt, sprach am Dienstagabend vor einer Festversammlung in der Mainzer Stadthalle anläßlich der 800jährigen Wiederkehr der Erfindung der Buchdruckertunst durch Johann Gutenberg. Der Festakt gilt als Höhepunkt des Euten- berg-Arbeitsmonats, zu dem das Deutsche Volksbildungswert in der NS.-Gemeinschaft Kraft durch Freude seine 300 Volksbil­dungsstätten einschließlich aller übrigen Arbeitskreise und Ar­beitsgemeinschaften für den Monat April aufgerufen hatte. Der Hauptschulungsleiter würdigte di« Bedeutung des Werkes Jo­hann Gutenbergs, dieses größten Sohnes der Stadt Mainz. Der Leiter des Reichsamtes Deutsches Volksbildungswerk feierte die Schöpfung Guienbergs als soziale Tat.

An Britanniens Küste gesunken Amsterdam, 17. April. Nach einer Mitteilung der britischen Admiralität sind gesunken: Der griechische DampferOleania" 14843 BRT.), und die schwedischen DampferSveaborg" (9076 BRT.) undJnez" (310 BRT.).

Kleine Nachrichten ans aller Weit

Der Führer hat dem ordentlichen Professor Geh Regie- rnngsrat Dr. Ludwig Kießling in München aus Anlaß der Vollendung seines 65. Lebensjahres in Anerkennung seiner Verdienste um die wissenschaftliche und praktische Landwirt- jchaftssörderung die Goethe-Medaille sür Kunst und Wissen­schaft ver!i>'l-"n

In Moskau abberufen. Der langjährige Wirtschaftsbeirat der englischen Botschaft in Moskau, Todd, ist nach London abberufen worden und wird schon in Kürze Moskau ver­lassen. 2n hiesigen politischen Kreisen nimmr man an, daß Tcdd nicht mehr auf seinen Posten zurückkehren wird.

Deutschland-Besuch slowakischer Schriftleiter. Am Diens­tag traf auf Einladung deutscher Stellen in Berlin eine Delegation slowakischer Schriftleiter zu einem mehrtägigen Deutschland-Besuch ein.

Berliner Dichterwoche. Die von der Reichshauptstadt und dem Deutschen Volksbildungswerk veranstaltete 11. Ber­liner Dichterwoche vom 15. bis 20. April, die der deutschen Dichtung im Osten gewidmet ist, wurde am Montag mit einer Feierstunde vor der Berliner Schuljugend in der Singakademie eröffnet. Stadtrat Behaget begrüßte unter den Ehrengästen insbesondere Reichserziehungsminister Rust und die etwa 20 Dichter aus dem wiedergewonnenen Osten. Der Reichserziehungsminister hielt eine Ansprache. Vier von den ostdeutschen Dichtern lasen anschließend aus ähren Werken.

lleverschwemmungen in Uruguay. Ein seit Sonntag abend im La-Plata-Eebiet tobender starker Gewittersturm, der von heftigen Regengüssen begleitet ist, verursachte an zahl­reichen Stellen riesige Ueberschwemmungen. Nach den bis fetzt vorliegenden Meldungen wurde bedeutender Schaden mngerichtet. Im Bezirk Colonia am Nordufer des La Plata sind über 1000 Personen obdachlos.

Das Jerusalemer Militärgericht verurteilte fünf Araber Wegen Waffenbesitzes zu lebenslänglichem Gefängnis. Alle fünf sind aus der Stadt Lydda. Die den Verurteilten vor­geworfenen Straftaten liegen zwei Jahre zurück.

Wolkenbruch über Buenos Aires. Heber Buenos Aires äst ein Gewitter mit einem wolkenbruchartigen Regen von wiastrophalen Auswirkungen niedergegangen. Der La- Plata-Fluß ist so gestiegen, daß verschieden« Außenbezirke und tief gelegene Stadtteile im Westen überschwemmt sind.

der Verkehr zwischen dem Zentrum und einigen Vor­orten ist stillgelegt. Die Sturmflut ist die größte seit Jahren.

Trutz-er Heimat au die Front?

,?prilheft der illustrierten HeimatzeitschriftSchwaben- b-« »ir" L "uter Mitwirkung des Landesfremdenverkehrsverban- , niderg-Hohenzollern herausgegeben wird, bietet dem E reizende Bilder von der einzigartigen Schönheit der Heimat im Frühling. Die Aufnahmen illustrieren oriremiw die Verse, mit denen unsere Dichter auch in diesem Heimat besingen. Von der Verwurzelung des Schassenden mit seiner Heimat, von seinem Fleiß, ff?br äsi"mttreue und seinem Wagemut, überhaupt von der als der Größe und Stärke Württembergs, spricht Eau- DAF. Fr. Schulz in einem Aufsatz der gleichsam de« zu weiteren, ebenfalls mit prächtigen Ausnahmen "eten Beiträgen, die von der Erfindungs- und Tatkraft m Vergangenheit und Gegenwart künden. Zwr- aen Aufsätzen eingestreut findet man nicht minder schöne

Wehrmacht, die die Heimat und ihre Arbeit dieses Heft, da» dank der Unterstützung »i« ^triebe, Gemeinden und Privatpersonen wieder

Harnst an die Front, in die Standort« und in die liderall geht, wird, wie die früheren Nummer«.

^er*Srenz°"^ nd ^ Volksgenosse« jenseits

Aus Stadt und Land

Altensteig, den 17. April 1940.

Aufnahme der Zehnjährigen als Reichsse"dung

Wie alljährlich findet am Abend des 19. April, am Vorabend des Führer-Geburtstages, im Rahmen eines Gemeinschaftsemp- sanges der HI. im ganzen Reich von der Marrenburg aus die feierliche Ausnahme der Zehnjährigen in die untersten Alters­gliederungen der HI italt. Stabssührer Hartmann Lauterbacher wird dabei in der Zeit von 17 00 bis 17.30 Uhr eine Ansprache an die Zehnjährigen und ihre Eltern richten, die als Reichs­sendung übertragen wird.

Landarbeitspriifung

Ende April finden die Landarbeitsprüfungen für die Land­wirtschaft statt. Der Weg zu den praktischen Berufen der Land­wirtschaft führt über die Landarbeitslehre und Landarbeits­prüfung. Die Landarbeitslehre bauert im Normalfall zwei Jahre, Ausnahmen gibt es mit einem Jahr. Der Lehrling soll auch bei der Zulassung zur Landarbeitspriifung 16 Jahre alt sein. Die Landarbeitslehre kann entweder in einem fremden oder im eigenen Betrieb abgeleistet werden, der Lehrling muß aber Nachweisen können, daß er zwei Jahre in dem Betrieb tätig war. Darum melde dich sofort zur Teilnahme an der Land­arbeitsprüfung, da es später davon abhängt, ob du als Bauer oder in sonst einem Sonderberuf in der Landwirtschaft tätig sein kannst, wenn du nicht die Landarbeitsprüfung bestanden hast. Nur der Weg der geordneten Fachausbildung bringt dich deinem Ziele näher, Bauer, Wehrbauer auf eigener Scholle zu werden. Sofortige Anmeldung zur Landarbeitspriifung nimmt dein Hitlerjugend-Führer, OrtsLauernführer oder die Kreisbauern­schaft entgegen.

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Kreisratsfitzmig in Calw

Unter dem Vorsitz von Landrat Dr. Haegele und in An­wesenheit von Kreisleiter Wurster fand am 12. April in Calw eine Kreisratssitzung statt. Der Landrat gab einleitend einen gedrängten klebe rblick über die Verwaltung des Kreisverbands, wie sie sich seit der letzten Sitzung abgewickelt hat. In seinen Ausführungen berührte er u. a. die Personalstandsänderungen, insbesondere bezüglich des Kreis­krankenhauses Neuenbürg, sowie die Auswirkungen der Wehr­machtseinberufungen auf den gesamten Personalbestand. Aus seinem weiteren Bericht ist hervorzuheben: Die Wanderarbeits­stätte in Nagold ist um 17 600 RM., das Kreisverwaltungs- dienstgebäude in Neuenbürg um 80 000 RM. verkauft worden; die Erlöse sind in einer Rücklage angelegt. Im Kreisverwal- tungsdienstgebäude in Calw kann, nachdem verschiedene Räume durch Auszug der bisherigen Mieter fiel wurden, nun wenn auch notdürftig eine ander« Einteilung der Aemter durch­geführt werden; die Zweigstelle Nagold des Kreisfürsorgeamts wir!» demnächst ebenfalls hieher verlegt. Das Kreisfllrsorgeamt erhält eine andere organisatorische und personelle Einteilung. Die Abteilung für Familienunterhalt, die bisher in drei Ab­schnitte (Calw, Nagold, Neuenbürg) geteilt war, wird in einer Hand zusammengesaßt. Einen breiten Raum der Tagesordnung nahm hierauf die Beratung des Haushaltsplanes des Kreisverbands für das Rechnungsjahr 1939 in Anspruch. Die Einnahmen sind insgesamt auf 2 791301 RM. berechnet, darunter 78 000 RM. aus verfügbaren Restmitteln, die gesamten Ausgaben belaufen sich auf 4 086 801 RM., so daß sich eine von den Kreisgemeinden aufzubringende Umlage von 1 268 000 RM. ergibt (d. h. annähernd 36 Prozent der für 1938 bekanntgegebenen Steuerkraftsummen). In den Ausgaben sind inbegriffen: Zuschuß für die drei Kreiskrankenhäuser zusammen rund 150 000 RM.; Mehrausgabe beim Fürsorgewesen rund 195 000 RM.; Kreisverbandsanteil am Familienunterhalt rund 263 500 RM.; Umlage des Landessürsorgeverbands rund 190 000 Reichsmark; Leistung für Landstraßen l. Ordnung rund 247 000 Reichsmark. Zum Schluß der Kreisratsjitzung gab der Landrat bekannt, daß der Führer und Reichskanzler an eine Reihe von Kreisverbandsbeamten das Treudienstehrenzeichen verliehen hat und zwar das Ehrenzeichen 1. Stufe (40 Dienst­jahre) an Kreispfleger Raufer und Rechnungsrat Rieger, ferner das Ehrenzeichen 2. Stufe an Verwaltungsaktuar Bern­hardt, Kreispfleger Bohlt nger, Bürgermeister a. D. Braun, Verwaltungsaktuar Fischer, Kreisbaumeister Kü­bele, Kreisbaumeister Kübler, Verwaltungsaktuar Mül­ler, Kreisbaumeister Ri de rer, Rechnungsrat Wild. Mit Ausführungen über Sinn und Zweck des Treudienstehrenzeichens und mit Wünschen für die Zukunft überreichte der Landrat die Auszeichnungen an die an der Kreisratssitzung anwesenden Beamten.

Aus der RS-Frauenschast

Ausstellung der RS.-Fra«enschaft / Deutsches Frauenwerk

Voraussichtlich wird am kommenden Sonntagvormittag in Nagold eine Ausstellung der NS.-Frauenschaft / Deut­sches Frauenwerk Kreis Calw eröffnet. An der Ausstellung be­teiligen sich alle Ortsgruppen des Kreises. Sie gibt uns ein Bild, wie die deutsche Frau heute mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln wirtschaftet und vor allem, wie sie hilft, Roh­stoffe zu sparen. Manche Besucherin der Ausstellung wird die eine oder andere Anregung mit nach Hause nehmen. Da die Ausstellung nur in kleinem Rahmen gehalten wird, ist es mög­lich, sie im Laufe der kommenden Wochen an allen größeren Orten des Kreises zu zeigen.

Geburtstagsgeschenk für den Führer Die Kindergruppen unseres Kreises sammelten in den letzten Wochen mit viel Eifer Kupferpsennigc. Unsere Kinder

Spendet Metalle!

dürfen stolz sein auf das schöne Ergebnis, das sie im Kreis Calw erzielten. Die Sammlung wird im ganzen Gau durchgeführt und wird am 20. April dem Führer als Geburtstagsgeschenk der Kindergruppen der NS.-Frauenschaft Gau Württemberg über­reicht.

12Ü kg Pelzabfälle gesammelt

Die NS.-Frauenfchaft / Deutsches Frauenwerk führte in de« letzten Wochen eine Sammlung von Pelzabfäkle« durch. Der Kreis Calw konnte 120 kg Pelzabsälle, die seither nutzlos in den Mottenkisten schlummerten, zur Wiederverwertung an die Hautleimfabriken abliefern.

Simmersfeld, 16. April. (Der Sohn dem Vater in dem Heldentod gefolgt.) Noch ist es in aller Erinnerung, daß kaum nach Ausbruch des Weltkrieges 191418 der Infanterist Friedrich Braun, 26 Jahre alt, am 29. August 1914 als erster unserer Gemeinde in St. Martin bei St. Di8 durch einen Gewehrschuß gefalIenist. Er hinterließ neben seiner Witwe Anna Maria geb. Harr seinen Sohn Friedrich. Die Ge­burt des zweiten Sohnes Karl durfte der Vater nicht mehr er­leben. Seit Kriegsbeginn vorigen Jahres stehen jetzt die beiden Söhne gleich ihrem Vater als Unteroffiziere an der Front. Wie ein Blitz aus heiterem Himmel traf gestern die Nachricht ein, daß der Sohn Friedrich Braun bei einem Feindflug am 9. April über Dänemark mit seinem Kampfflugzeug abgestürzt sei. Nach 26 Jahren und im Alter von 26 Jahren wie sein Vater, ist Unter­offizier Friedrich Braun seinem Vater in den Heldentod gefolgt. Wieder als erster unserer Gemeinde hat ein Braun in soldatischer Pflichterfüllung sein junges Leben für sein Vaterland geopfert. Wenige Tage vorher schrieb er an seine Mutter einen Brief, in dem es u. a. heißt:Meine Lieben! Am Dienstag erhielt ich das Paketchen, es hat mich sehr gefreut, recht vielen Dank dafür. Den Likör habe ich mit meiner Besatzung zusammen auf einem Flug bei eisiger Kälte 1000 Meter über der Erde getrunken, er hat uns alle aufgewärmt. Wenn Ihr nun auch Soldaten habt, dann behandelt sie nur gut und denkt, daß Ihr auch zwei draußen habt. Hoffen wir, baß wir uns nach dem Kriege alle gesund wieder in der Heimat treffen dürfen. Liebe Mutter, als ich das letztem«! von Dir Abschied nahm, hast Du mir sehr leid getan. Du hast mich gebeten, Dir alles was Du etwa nicht recht gemacht haben solltest, zu verzeihen. Du hast mir dabei sehr wehe getan, denn ich habe Dir ja gar nichts zu verzeihen, Du hast es mit uns beiden nur immer gut gemeint und es war alles recht. Dafür danke ich Dir heute recht herzlich. Wenn ich einmal ungerecht zu Dir war, dann bitte ich Dich tausendmal um Verzeihung. Auch Dir Vater sage ich meinen Dank, Du warst immer gut und gerecht gegen uns nnd ich wünsche nur, daß Ihr zu Hause immer gut zusammen lebt und Euch das Leben nicht schwerer macht, als es ohnedies schon ist. Wie geht es Dir lieber Großvater, bist Du immer gesund? Du hast Deine Söhne ins Feld ziehen lasten, und sie haben ihre Pflicht dem Vaterlande gegenüber erfüllt. Jetzt stehen Deine zwei Enkel als Unteroffiziere im Felde. Du sollst stolz sein; auch wir werden unsere Pflicht tun. Ich danke Dir für alles, was Du von Kindheit auf an uns beiden getan hast. Nun wünsche ich Euch allen alles Gute und hoffe, daß wir uns bald wieder sehen werden. Euer Fritz."

Der in ihrem Leben so schwer geprüften Mutter und ihren Angehörigen, dem Bruder Karl und dem 80jährigen Großvater Michael Braun, dessen drei Söhne im Weltkriege gefallen sind, und der stets ein Schützling sür seine beiden Enkel gewesen ist, wendet sich die Teilnahme der gesamten Bevölkerung zu. Sie haben für ihr Volk das Höchste, ihr Leben, gegeben. Wir aber werden ihnen ein bleibendes Andenken bewahren.

"" Nagold, 16. April. (Das Gesundheitsamt im Um­bau fertig.) Das Staatliche Gesundheitsamt für den Kreis Calw, das vor einiger Zeit von Calw nach Nagold Lbersiedelte, hat bekanntlich das früher unserem Ehrenbürger, Ministerialrat Dr. Stähle in Stuttgart gehörende Haus, Hohestraße 8, bezogen. Um allen Anforderungen gewachsen zu sein, mußte das Haus einem Umbau unterzogen werden, der wesentliche Aenderungen mit sich brachte. Nun ist dieser Umbau so ziemlich beendet, und das neugestaltete Haus mit seinen schönen, Hellen Räumen und zweckdienlichen Einrichtungen ist den Erfordernissen, die heute an ein Gesundheitsamt gestellt werden, völlig angepaßt. Aus Anlaß der Vollendung des Umbaus fanden sich vorgestern Bür­germeister Maier, Ortsgruppenleiter Raisch und die Leiter der verschiedenen Reichs-, Landes- und städtischen Dienststellen im Gesundheitsamt ein. Der Vorstand dieses Amtes, Medizinal­rat Dr. Lang, begrüßte die Gäste, machte sie kurz mit den vielen und hochwichtigen Obliegenheiten desselben bekannt und bat um vertrauensvolle Zusammenarbeit. Bei der nun folgenden Füh­rung Lurch das Haus konnte man sich von der vorzüglichen Or­ganisation des Amtes und der restlosen und überaus zweckmäßi­gen Ausnützung der Räumlichkeiten überzeugen. Mit vielem Interesse warfen wir einen Blick in die Abteilung Erb- und Rastefragen. Sehr umfangreich ist die Registratur Ganz modern ist natürlich die Röntgenanlage. Vor allem ist bemerkens- und dankenswert, daß Besucher mit bestimmten Krankheiten mit an­deren überhaupt nicht in Berührung kommen. Besondere Für­sorge genießen auch die Mütter, die zur regelmäßigen Beratung kommen; ein eigenerParkplatz" für die Wagen ihrer Lieblinge, der wetterfest überdacht ist, wurde geschaffen. So kann jeder, der das Gesundheitsamt aufsuchen muß. mit größtem Vertrauen dorthin gehender ist bestimmt in besten Händen. Dem gab auch zum Schluß der Führung Bürgermeister Maier Ausdruck. Im übrigen dankte der Stadtvorstand Medizinalrat Dr. Lang, der eines der größten Gesundheitsämter in Württemberg zu betreuen hat, für die lehrreiche Führung und wünschte ihm und seinen Mitarbeitern alles Gute im neuen, schönen Heim.

Herrenbetg, 15. April. (Flotte Zuchtviehverstei- gerung.) Gut 800 Kausintercssenten aus allen Teilen des Landes wohnten am Freitag der Zuchtoiehversteigerung in Herrenberg bei, welche von den Fleckviehzuchtverbänden für den Sülchgau und des württembergischsn Unterlandes veranstaltet worden war. Wie üblich, war die Sondetksrung am Vormittag vorausgegangen. Der Körkommission wurden 72 Farren vor- geführt. Hiervon erhielten 3 Stück Zuchtwertklasse ff 7 Stück Zuchtwertklasse II und 49 Stück Zuchtwertklaste IH. Nicht ge­kört wurden 21 Farren, zurückgestellt 2 Farren. Das Zucht­material war verhältnismäßig recht gut. Einige Spitzentiere wurden entsprechend hoch bezahlt. Die anschließende Versteige­rung nahm einen sehr flotten Verlauf. Sämtliche Farren wech­selten ihren Besitzer. Entsprechend dem guten Material war auch die Preisgestaltung. Es dürste bei einer Zuchtviehverstei­gerung in Württemberg wohl selten der Fall gewesen sein, daß von sämtlichen Farren nur 3 Stück unter dem Anschlag« abge­geben wurden. Weniger lebhaft war die Steigerungslust bei den weiblichen Tieren. Die Gebote für Kalbinnen mit Lei­stungsklasse I und II lagen zwischen 600 und 700 RM.. was zur Folge hatte, daß si« von ihren Bei "cru nickt abges ' wurden.