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Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudensladt

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Nummer 88

Altensteig» Montag» den 15. April 1940

8 3. Jahrgau,

Verwirrung unter den norwegischen Truppen

Schweden von dem unaufhaltsame» deutschen Vormarsch in Norwegen stark beeindruckt

Stockholm, 14. April. Die durch den sinnlosen Widerstand der Norweger notwendig gewordenen Kampfhandlungen und der unaufhaltsame Vormarsch der deutschen Truppen beherrschen die schwedische Öffentlichkeit in starkem Maße. Besonders die Einnahme von Fredrikstad und Sarpsborg am Samstag hat in Schweden großen Eindruck gemacht, lieber die Besetzung von Fredrikstad liegen ausführliche Berichte vor. Es heißt darin, Laß bei Sonnenuntergang am Samstag die Festung Fredrikstad den Deutschen in die Hände fiel und an die Stelle der norwegi- gen Flagge die Hakenkreuzfachne auf der Festung gehißt wurde. Die Norweger hatten bereits in den Morgen- Lezw. Mittags­stunden mit der Evakuierung der Stadt begonnen.

Svenska Dagbladet" schreibt, daß die Einnahme der genann­ten Städte dadurch ermöglicht wurde, daß im norwegischen Heer keineswegs Einigkeit darüber bestehe, ob man den Deutschen wei­ter Widerstand leisten solle. Auch sei von den Norwegern ver­säumt worden, eine strategisch-wichtige lleberlandstrecke zu spren­gen. Falls dies hätte bewerkstelligt werden können, hatte der deutsche Vormarsch nicht in dieser kurzen Zeitspanne glücken können. Die deutschen Truppen seien mit 30 Autobussen ange­langt, die, wie man aus den Nummern erkennen konnte, aus Oslo stammten. Die deutschen Soldaten, alles junge Leute im Alter von 1820 Jahren, seien ausgezeichnet ausgerüstet gewe­sen. Die Autokolonnen hätten sich durch die Straßen bewegt «nd die deutschen Soldaten hätten Lieder gesungen.

Weiter berichtetSvenska Dagbladet" aus Strömstad, daß einige norwegische Offiziere den Soldaten das Kommando gege­ben hätten, sich dem deutschen Einmarsch zu widersetzen, daß an­dere dagegen strikt verboten hätten, sich zur Wehr zu setzen.

In anderen Berichten aus Norwegen wird festgestellt, alle Flüchtlinge bestätigten, daß keinerlei Uebergrifse von Seiten der Deutschen auf die Zivilbevölkerung zu bemerken gewesen seien, weder Plünderungen seien vorgekommen, noch seien Frauen irgendwie belästigt worden. Die Zivilbevölkerung, die sich auf den Landstraßen auf der Flucht befand, die von deutschen Sol­daten besetzt waren, hätte frei passieren können. Die Bauern in den Gegenden, wo zur Zeit gekämpft werde, gingen ruhig ihrer Arbeit nach, als ob kein Krieg mehr wäre. Der Eisenbahnver- ^ kehr werde auf vielen Linien bereits wieder durchgeführt.

Der schwedischen Presse vom Sonntag ist ferner zu entnehmen, daß die deutschen Soldaten unerhört geschickt Vorgehen und daß die Infanteristen mit ihren automatischen Waffen ausgezeichnet umzugehen verstehen. Die Norweger seien keine Deutschen, so schreibtStockholm Tiningen", zumal sie auch nicht die erstklassige Ausrüstung der deutschen Truppen besäßen. Das schwedische Blatt fährt fort:Auch in der Luft find die Deutschen Herren der Lage, obwohl englische und französische Bomben- und Jagd­maschinen sich häufig über dem Lande zeigen."

Britischer Kreuzer gesunken

Berlin, 13. April. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt Lelannt:

Wir erfahren soeben aus Amsterdam, daß der am 11. April von deutschen Kampfflugzeugen erfolgreich angegriffene britisch» Kreuzer inzwischen gesunken ist. Es soll sich hierbei um d«l sckweren KreuzerYork" Handel».

Von dem gestrige« Luftkamps vor der norwegische« Küste, bei dem die Engländer zehn Bombenflugzeuge verloren, find drei weitere deutsche Jagdeinsitzer in ihre norwegische« Flug­häfen nicht zuriickgekehrt, so daß die Zahl der deutschen Verlust, Lei diesem Kampf sich auf insgesamt fünf Flugzeuge erhöht.

Wie der amerikanische Rundfunk bekanntgibt, ist der eng­lische KreuzerPark" (8000 Tonnen) auf der Höhe von Dront- beim nach einem Angriff deutscher Bomber gesunken. Es handelt stch hierbei aller Wahrscheinlichkeit nach um den schweren Kreu­zer, der wie im OKW.-Bericht über den 11. April gemeldet war durch zwei Bomben getroffen und bewegungsunfähig gemacht wurde.

Zwei dr» . ;<Boo1e durch Bomben­treffer versenkt

BerN», w. AprL. Das OKW. gibt bekannt:

Bei der Uebermachung der Nordsee überraschten deutsche Kampfflugzeuge am heutigen Tage (Samstag) zwei aus­getaucht fahrende britische U-Boote. Beide U-Boote wurden mit mehrereu Bomben angegriffen «nd durch Voll­treffer verse« kt.

Zwei weitere Feindflugzeuge abgeschoffen

Noch zwei Briten mehr

Angriff ans Narvik zurückgeschlagen

Schlachtkreuzer »Renown- beschädigt Ei» Kreuzer der Glasgow-Klasse torpediert

Berlin, 14. April. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt am Sonntag bekannt:

Deutsche Zerstörer unter FLHrung des Commo- dor» Vonte, die die Laudnng in Narvik und die erste Einrichtung der Truppen gesichert hatten, bestanden in den letzten Tagen, unterstützt von deutschen U-Booten und Flug- »ugen, schwere Kämpfe gegen die wiederholten Ein- »ruchsverfuche der englischen Streitkräfte.

Am 13. April» mittags, führte der Feind abermals einen Großangriff dnrch. Er fetzte zu diesem Zweck ein Geschwader, bestehend aus zwei Schlachtschiffen, Flug­zeugträger«, Kreuzern und zahlreichen Zerstörern, ein. Trotzdem find unsere eigenen Zerstörer wieder zum Angriff auf die britische Ueverlegenheit angetreten.

Bei diesen schweren Kämpfen wurde der britische ZerstörerC 0 ssak" von Marine- und Luftstreitkräs- ten in Brand geschossen und strandete.

Der ZerstörerEskimo" sowie weitere Zerstörer wurden desgleichen schwer beschädigt bzw. vernichtet.

Die Eesamtverluste des Feindes sowohl als unsere eige­llen find noch nicht in vollem Umfange z« übersehen.

Schwere Seestreitkräfte sicherten während einer mehr­tägigen Operation die Landung der deutschen Truppen in den norwegischen Häfen. Sie wiesen am 9. April einen An­griff schwerer britischer Seestreitkräfte ab, bei dem derbri - 'ische SchlachtkreuzerRenown" beschädigt ll»»A>e. Unsere schweren Seestreitkräfte find unversehrt.

In Drontheim» Berge n, Stavanger uns Kri- stiansand verlies der Tag ruhig. Auch hier wurden die -«nschen Verteidigungsanlagen ausgebaut und verstärkt.

Im Raume von Oslo find die deutschen Truppen nach Worden, Osten uud Weste« in stetigem Vorgehen, u.a. wur­den Karpsborg und Askim besetzt JnHeidstadt-

- e n legten 100 Offiziere und 1500 Mann der norwe- »lschen Wehrmacht die Waffell nieder.

I« Dänemark wurden wichtige Punkte der Küste durch Einsatz schwerer Batterien abwehrbereit gemacht.

Ein deutsches B-Boot hat nördlich der Shetlands

n e n Kreuzer der Glasgow-Klasse torpediert. U-Jagdverbände vernichteten im Skagerrak drei feindliche Unterseeboote.

Britische Luftangriffe richteten sich am 13. «pril gegen Narvik, Stavanger «nd Bergen. Hierbei wurde *uch die Stadt Bergen mit Bomben belegt. Auf militärische Ziele blieben die Angriffe erfolglos.

Eigene Kampffliegerverdände griffen an verschiede«»« Dellen britische Seestreitkräfte an. Zwei feindlich« U-Boot» tvurden. wie bereit» gemeldet, durch Bombentreffer »ichtet.

An der Westfront zwischen Mosel und Pfälzerwald stellenweise lebhaftere Artillerie- und Stoßtrupptätigkeit. Zwei eigene Stoßtrupps drangen im Morgengrauen bei Zeringen mehrere Kilometer jenseits der Grenze, süd­westlich Merzig, in die feindliche Stellung ein. vernich­teten die Besatzung, zerstörten vier Unterstände und brachten Gefangene ein. Südwestlich Saarlaiktern auf franzö­sischem Boden brachte ein eigener Stoßtrupp dem Feind starke Verluste bei und machte Gefangene. Ein feindliches Stoßtruppunternehmen mit starker Artillerievorbereitung südlich Zweibrücken wurde unter starken Verlusten des Feindes abgswiesen.

An der Oberrheinfront in Gegend Jsteia über­schritt ein Spähtrupp den Rhein und drang in die feindlich« Postenlinie auf einer Rheininsel ein.

Frederikstad und Kongsberg besetzt

Berli«, 14. April. Die Sicherung des Ranmes von Ost» «acht weitere schnelle Fortschritte. Südlich Osl«, am Eingang zm» Kriftiauiafjord, wurd« Fredrikstad besetzt. Südwestlich »0» Oslo «reichte« deutsch» Trappe» Ko ng sb er» .

Wie nachträglich von Mständiger Stelle bekanutgegebe» wird, sind «ach dem Luftlampf vor der norwegischen Küste am 12. April zwei weitere britische Kampfflugzeuge auf offener See znr Notlandung gezwungen worden, so daß sich der Gesamtoerlnst der an diesem Kampf beteiligten britischen Flugzeuge somit ans 10 erhöht, denen Ser Verlust zweier deutscher Jäger gegenübersteht.

Die sofort nach dem Einrücken der deutschen Wehrmacht i« die norwegischen Küstenplätze getroffenen Maßnahmen für eine wirksame Luftabwehr traten bei dem versuchten Luftangriff der Briten auf Bergen am 12. April eindringlich in Erscheinung.

Bei den durch deutsche Messerschmitt-Iäger abgeschosfenen Feindflugzeugen handelt es sich außer um Vickers Wellington- Kampfflugzeugen um Flugzeuge des Musters Hampden Here­ford und Lockheed Hodson.

Da zu den zehn bei Berge« abgeschosfenen Flugzeugen noch je ein englischer Verlust vor Narvik und Stavanger hinzukommt, beträgt die Gesamtzahl der a« Freitag im norwegischen Lust- ranm vernichtete« britischen Flugzeuge also zwölf.

Derlorengegebenes Flugzeug heimgekehrt

Berlin, 14. April. Das Oberkommando der Wehrmacht gab am 13. April bekannt, daß die Zahl der deutschen Verluste bet de« LnftlSmpse« am 12. April an der norwegischen Küste in», gesamt fünf Flugzeuge betrug. Inzwischen ist eines von de» als verlöre« gemeldete« Messerschmitt-Fluazeuge» Heimathafen zuriickgekehrt.

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Neue TruMnverftürLmlgeu im Norden

Berlin, 14. April. 2n Oslo trafen im Laufe des Freitag fortlaufend weitere große Verbände der deutschen Wehrmacht ein. Sie wurden nach ihrer Ausladung in die für sie vorgesehe­nen Räume abtransportiert. Ein Teil von ihnen bezog in der Umgebung von Oslo Quartier.

Von Kristiansaud aus vorgehend habe« deutsche Trup­pen Haegeland erreicht. Norwegische Truppenteile, die beim Vormarsch angetroffen wurden, haben keinerlei Wider­stand geleistet.

Die im Raum vo« Narvik tätigen deutschen Truppen, die mit der Sicherung und Erweiterung des oo« ihnen besetzte» Raumes beschäftigt find, haben auch den größten TeU der von Narvik in Richtung der schwedischen Grenze fah­rende« Bahn besetzt.

Am 12. April ist die Küstenverteidiguug vo» Drontheim durch inzwischen eingetroffene deutsche schwere Artillerie verstärkt worden. Dies bedeutet ein« weitere Verstärkung der dort völlig unbeschädigt in de»tsche Hand gefalle»«« »nd vo» deutschen Truppen feuerbereit ge- uurchten »erwsgifchen Küstenartillerie.

Einheiten »er »««vegischen Kriegsmarine mit deutsche« Befatz»»geu i» Dienst gestellt

Die Kriegsmarine hat i» de» besetzten norwegische» Häfen augetroff«»« Einheiten der norwegischen Kriegsmarine übernommen «*d wtt deutsche« Besatzungen in Dienst gestellt.

DK deutsche Abwehr im Raum von Drontheim steht

«erli». 14. April. «»gestört »o« Gegner richtete» sich dt, deutsche» Truppe» st» Rau» »»« Drvnthei« »etter ei«. Dt» Abwehrbereitschaft der Küstestbefeftignuge» ist nunwehr hergesteM.

Schwere Artillerie schützt Jütlands Küste

Berlin, 14. April. Zn« Schutze der Neutralität DenemaM» gegen etwaige feindliche Landungsversuche wurde» i» Neib- fütland di« Wichtigste» Küstenpnukte besetzt »nd gesichert, fera« wurde an »»ehr««« Stelle» schwere Artillerie in Stellung ge­brecht.