Rr. 87
Schwarzwälver Tageszeitung
Seite S
Kopenhagen und Oslo
Momentbilder zweier Hauptstädte
nie beiden Hauptstädte Kopenhagen und Oslo liegen geogra- nicht allzu weit voneinander entfernt, trotzdem bedeuten § in Wirklichkeit zwei ganz verschiedene Welten. Dänemarks ^...mltadt atmet einen leichten fast südländisch heiteren Geist, A auch in den behäbigen Backsteinbauten der Altstadt, dem «atbausplatz mit seinen stolzen Türmen sowie den vielen Kir- und Denkmälern zum Ausdruck kommt, während in Oslo «. leinen nüchternen Eeschäftspalästen und Zweckbauten ame- Aanikche Architektureinflüsse der jüngsten Zeit unverkennbar Dabei hat Kopenhagen rund eine Million Einwohner, ist Aio mit gutem Recht als Großstadt zu bezeichnen, während Oslo »Übt einmal den dritten Teil davon ausweist. In beiden Städten >kht also das architektonische Gesamtbild im umgekehrten Ver- Mnis zur Vevölkerungszisfer.
Kopenhagen, um die Mitte des 12. Jahrhunderts noch ein Dors wurde durch Bischof Absalon zu einer Stadt mit Mungswerken ausgestaltet, die 1254 ihre ersten Privilegien erliielt. In seiner Geschichte spielten die Kämpfe gegen die Han- leaten Schweden und Engländer eine besondere Rolle. Bekannt ist die Seeschlacht vom 2. April 1802 zwischen den Dänen und Briten vor Kopenhagen. Vom 2. bis 5. September 1807 mutzte die Stadt sogar eine Veschietzung durch englische Kriegsschiffe hinnehmen, die ein furchtbares Blutbad unter den Einwohnern anrichtete. Diese denkwürdige geschichtliche Vergangenheit kommt auch heute noch im Stadtbild Kopenhagens zum Ausdruck, wenn auch die Festungswälle durch die sich immer mehr ausdehnenden Borstädte längst gesprengt sind. Eine letzte Hochburg der alten Zeit ragt noch im Nordosten über den Hafenanlagen empor, die flutenumspülte Zitadelle Frederikshaven, die im Morgengrauen des 9. April von den deutschen Truppen besetzt
wurde.
Das Leben in Kopenhagen ist oft mit dem Wiens vergliche« worden. Auch der ein wenig steife Schwede und der bäuerliche Norwege betrachteten seit jeher eine Reise in die dänische Hauptstadt als einen Ausflug in das Land des Frohsinns. Jeder war hier freundlich und lächelte. Das ganze Leben vollzog sich in den Bahnen einer durch Jahrzehnte geheiligten Tradition. Nirgends in Skandinavien ist das Cafehausleben so eine Selbstverständlichkeit geworden wie hier — wiederum ein Zug, der an Men erinnert. Schon auf dem Weg zum Büro, das hier übrigens „Kontor" heitzt, macht der Geschäftsmann einen Abstecher in ein Cafe, wo er zu einem Frühstück als Gebäck das gut schmeckende „Wiener Brot" einnimmt. Dann geht es in einem sehr gemäßigten Tempo ins Kontor, wo die Angestellten mit einer freundlichen Ueberlegenheit behandelt werden. Der Däne kennt im allgemeinen keine Rangunterschiede. Eine hochstehende Persönlichkeit wird von ihrem Gesprächspartner, auch wenn er dem Range nach viel tiefer steht, kameradschaftlich auf die Schulter geklopft.
Um vier Uhr nachmittags bewegt sich eine elegante Menschenmenge durch die Hauptstraße, die fünf einzelne Namen führt, in ihrer Gesamtlänge jedoch als Strog, d. h. „Strich", zu einem Wahrzeichen Kopenhagens geworden ist. Jeder Kopenhagener, der etwas ouf sich hält, und besonders die Kopenhagenerin, machen tägige, ihren Bummel durch den Strich, wo man Bekannte trifft und mit ihnen im Vorbeigehen freundliche Worte wechselt. Vom Strich geht man meist über den Platz Köngens Nytorv durch die Kopenhagener Wilhelmstratze, die Bredgade, die sich durch das diplomatische Viertel zieht, am königlichen Palais vorbei zur beliebten Sommerpromenade der Kopenhagener, der langen Linie. Hier sind die ersten deutschen Truppen gelandet worden. Grüne Anlagen grenzen an einen Kai, der sich etwa zwei Kilometer den Sund entlang zieht. Er ist der Berührungspunkt Kopenhagens mit der ganzen Welt. 2n friedlichen Zeiten schlendern hier Matrosen aus aller Herren Länder, gewöhnlich von einem der gutgewachsenen schlanken Kopenhagener Mädchen begleitet, die lächelnd ihre Frühjahrs- kostüme zur Schau tragen. Bis spät in die Nacht ist die lang« Linie von Spaziergängern bevölkert Im Pavillon, einem "löschen Lokal mit prächtiger Aussicht versammelt sich das li-
kum, das nach einem Spaziergan durch die Stadt eir Erfrischung cinnehmen will Der großstädtische Treffpunk' am Abend ist selbstverständlich Kopenhagens Tivoli, das weltb: rnt geworden ist. Es ist ein Vergnügungsort ln einem Rl. engarten und derartig mit dem Kopenhagener Leben verbunden, daß reiche Rentner sich im Telefon- und Adreßbuch als Tivoliabonnenten zu bezeichnen pflegen. In Tivoli gibt es unzählig« Lokale, in denen man preiswert essm kann, wonach Varietä- larbietungen, aber auch gute Musik geboten wird.
Dieser großstädtischen Lebenshaltung gegenüber macht Norwegens Hauptstadt Oslo einen fast provinziellen Eindruck Ihr« M OliO Einwohner vermögen die vielen neuen massiven Hochbauten und breit angelegten Straßenzüge nicht mit dem pul- g.erenden Leben zu erfüllen, von dem Kopenhagen beherrscht wird. Diese vielen Neubauten wurden durch die großen Brände erursacht, die das einstige Kristiania immer wieder heimsuch- 'm. An die Stolle der alten Häuser traten frühzeitig moderne prächtige Plätze und stattliche Bauten. An gewissen Blickpunkten glaubt man sich tatsächlich in eine amerikanische Großstadt versetzt, wenn man die schnurgeraden, großangelegten -mraßenzüge, die in langen Reihen daran entlang stehenden Büro- und Geschäftshäuser sowie neuzeitlichen Hafenanlagen oetrachtet. Aus allen diesen Bauten spricht der Reichtum, über den Norwegen als das Land mit der zweitgrößten Tank- und Aertgrößten Handelsflotte ocr Welt bis zum Kriege verfügt«. 2»dr m Oslo Natureindrücke sucht, muß sich schon in die Umgebung bemühen, wo der Holmenkollen täglich das Ziel zahlreicher Ausflügler ist Es bietet sich von dort aus ein schöner «etter Blick über den die Stadt im Süden begrenzenden Fjord, Oe durchfließenden Akens Elven, das Gebirge und die vie- rn Grünflächen, die in das Häusermeer eingestreut find.
Handel und Verkehr
Zuteilung von Eier«. In der Versorgunaszeit vom 8. April b werden aus die entsprechenden Kartenabschnitte
>rr Reichseierkarte zunächst vier Eier für jeden Versorgungs- «rechtigten ausgegeben, und zwar auf Abschnitt K vom 12. April 5. Mai 1940 zwei Eier und auf Abschnitt 8 vom 19. April »k 5. Mai 1940 zwei Eier
Württembergs Volksbanken an der Spitze Das Gefüge der wurttembergischen Kreditgenossenschaften, das 75 Jahre besteht, u ! Och außerordentlich kräftig entwickelt. Mit 108 Volksbanken stehk Württemberg im Verhältnis zu seiner Bevölkerungszahl an der Spitze im Reich. In den Bilanzsummen überragt Württem- oerg ebenfalls erheblich das Rcichsmittel. Während Württemberg 4 Prozent der Bodenfläche des (Alt-)Reichs einnimmt, stellen die Bilanzsummen der Volksbanken allein über 12 Prozent der Bilanzsummen aller deutschen Kreditgenossenschaften
Aus Stadt und Land
Altensteig, den 13. April 1940.
Verhütet Waldbrande!
Jede Unachtsamkeit hilft dem Feind
Alljährlich werden wertvolle Holzbestände durch Waldbrände vernichtet. Bedeuten diese Verluste schon m Friedenszeiten eine schwere Schädigung der deutschen Wirtschaft, so sind sie jetzt im Kriege untragbar, da das Holz einer der kriegswichtigsten Rohstoffe ist. Jeder einzelne Volksgenosse muß daher zu seinem Teil beitragen, daß derartige Schäden vermieden werden
Die weit überwiegende Zahl aller Waldbrände ist auf sträflichen Leichtsinn und Nichtbeachtung der gesetzlichen Bestimmungen zurückzufiihren Jegliches Feueranzünden, Rauchen und Fortwerfen glimmender oder brennender Gegenstände ist nach Maßgabe der Gesetze im und am Walde verboten. Jeder, der den Wald betritt, denke daran, daß er sich an der Rohstoffversorgung des deutschen Volkes versündigt, wenn er durch verbotswidriges Handeln den Wald gefährdet. Durch sein pflichtwidriges Verhalten hilft er den Feinden Deutschlands; er stellt sich damit außerhalb der Volkgemeinschaft. Die ganze Strenge des Gesetzes wird solche Volksschädlinge unnachsichtlich treffen.
Vorfrühling im Walde
Wenn die Vorfrühlingssonne die Wipfel des Waldes berührt, bringt sie dem Wald ein wundersames Geschenk: ein Leuchten spinnt alles Gezweig ein. Von den Weiden am Waldrand« schimmert es gelb und rot. Die Birkenzweige blinken rötlich- braun und alle Virkenstämme erglänzen weißer als je zuvor. Ueber den Lärchen aber liegt ein gelbbrauner Hauch, der alle Verheißungen des nahen Frühlings in seinem zauberischen Wehen und Leuchten birgt.
Tief in Waldesgründen bereitet sich das junge Leben langsamer, aber unaufhörlich und unaufhaltsam. Sichtlich größer werden von Tag zu Tag die Knospen der Buchen. Die Erlen und Haselsträucher lasten rötlich-braune und gelb-grüne Staubkätzchen wehen. An den Ulmen quillt es auf von braun-gelben Blüten- biischeln, die Weidenkätzchen schimmern in der Sonne weiß. Und an den Lärchen, unter denen es hellbrauen ist von alten abgeworfenen Nadeln des Vorjahres, werden die kleinen braunen Knospenköpfchen täglich dicker. In den hohen, tiefgrünen Kiefern drängt die junge Kraft immer gewaltiger empor. Wuchtig und schwer wiegen sie sich im Winde und immer hängt ein Rauschen in den hohen Wipfeln. Immer möchte man stehen und ihm lauschen und erhorchen, was es künden will. Von Wipfel zu Wipfel tönt diese Frühlingsmelodie im wehenden Winde. Wenn sie hier verklingt, hebt sie dort an zu tönen. Vorfrühling im Walde!
*
Geographie: gut!
„Vater", fragt Heini und nimmt die Miene eines strengen Examinators an, „wo liegen die Lofoten?" — „Die Lofoten? Warte mal, mein Junge, die liegen doch — also im Augenblick ist es mir wirklich entfallen ..." Heini >chüttelt entrüstet den Kopf: „Bei Narvik liegen sie, in Norwegen, dort oben; wo die Engländer den Angriff versuchten und von uns eins auf die Kappe kriegten! Aber da sieht man's — mir hast Du immer erzählt, Du hättest in Geographie sehr gut gehabt, und nun weißt Du nicht mal, wo die Lofoten liegen!"
Solch Examen ist sehr peinlich, und es ist gut, wenn Eltern ihm standhalten können Jetzt muß man in Geographie bewandert sein, und im Augenblick ist es ratsam, sich recht oft und gründlich die Karte der nordischen Staaten anzusehen Die Hauptstädte sind ja allen geläufig Oslo ist aus Kreuzworträtseln wohlvertraut — wie aber ist es mit Kristiansand, mit Egersnnd und Arsndal? Wie ist es mit den vielen dänischen Städten, oie jetzt genannt werden, mit Nnborg, mit Apenrade, mit Esbjerg und Viborg? Nein, es genügt nicht daß man jetzt aus dem Heeresbericht sich diese Namen zu eigen macht — man mutz auch wissen, wo die Städte liegen.
Darum wird augenblicklich in allen Familien Geographie groß geschrieben, vor allem die Geographie des nördlichen Europas. Bei vielen liegt der Atlas ständig auf dem Tisch, und bei den Karten von Dänemark und Skandinavien ist ein Zeichen eingelegt, damit man sie immer gleich wieder findet. Andere haben eine große Karte von Europa an die Wand gehestet und studieren sie eifrig, sobald der neue Heeresbericht vom Rundfunk durchgegeben wird
Es wird oft Vorkommen, daß Vater oder Mutter einst in der Geographie die Note „sehr gut" hatten — Eltern waren überhaupt immer hervorragende Schüler — und daß sie trotzdem die Landkarte von Nordeuropa nicht so ganz im Kopf haben. Darin find uns unsere Jungen und Mädel entschieden über. Denen entgeht jetzt nicht das allerkleinste Städtchen, das nur irgendwie in die Ereignisse des Tages mit hineingezogen wird. Wir wollen es auch so machen. Damit noch heute der Lehrer von uns sagen könnte: Geographie gut. ^
— Auch die Gesangvereine spenden. Der Schwäbische Sängerbund erinnert seine Mitglieder an die Metallspende zum Geburtstag des Führers und fordert sie auf, alle Gegenstände, soweit sie aus den bekanntgegebenen Metallen gearbeitet sind und nicht einen besonders künstlerischen Wert besitzen, rest'" abzu- liefern. Es gehören hierzu vor allen Dingen Pole.' >, Becher, Denkmünzen und Plaketten. Auch die Fahnenspitzen oer alten und neuen Vereinsfahnen legen die schwäbischen Gesangvereine dankbaren Herzens auf den Geburtstagstisch des Führers.
Calw, 13. April. (Der Ostraum und seine Geschichte.) Vergangenen Dienstag sprach im Saale des Waldhorns in Calw, Eauabteilungsleiterin für Grenz« und Ausland, Frau Klumpp, zu den Frauen der NS.-Frauenschaft. Ein Rückblick auf die letztvergangenen Tage und Ereignisse össn i- das Verständnis für die Geschichte des Ostraumes seit der Zeiten wende bis zur Gegenwart. Mit Aufmerksamkeit folgten dir Frauen den interessanten Ausführungen.
Calw, 11. April. (Vieh- und Schweinemark t.) Dem am Mittwoch in Calw abgehaltenen Vieh- und Schweinomarkt waren insgesamt 52 Stück Rindvieh zugeführt. Darunter befanden sich 13 Kühe, 17 Kalbinnen und 22 Jungrinder. Bezahlt wurde für Kühe 450—810 RM., für Kalbinnen 300 dis 60 RM., für Jungvieh 160—290 RM. pro Stück. Dem Schweinemarkt waren 25 Stück Läufer- und 226 Milchschroeine zugeführt. Bezahlt wurden für Läufer 1<A—140 RM., für MilMchweine 48—82 RM. pro Paar.
Dachtel, 11 . April. (In der Scheune abgestürzt.) In Dachtel hatte die Landwirtsehefrau Marie Dingler das Mißgeschick, in der Scheune etwa 5 Meter hoch abzustürzen, so daß die Bedauernswerte einen Beckenbruch, am Fuß mehrere Brüche und am ganzen Körper Verstauchungen und Verzerrungen davontrug. Sie muß auf lange Zeit das Bett hüten. Ein eigenartiger Zufall ist es, daß die Schwester der Verunglückten am selben Tag vor sechs Jahren durch einen Motorradfahrer ums Leben gekommen ist.
Wolfach, 12. April. (Kind ertrunken.) Am Montagnachmittag gegen 19 Uhr fiel das dreijährige Mädchen des am St. Jakobsweg wohnhaften Waldarbeiters Richard Matt vermutlich unterhalb des Reiches der Firma Gebr. Erieshaber in die Kinzig. Beim sogenannten Eießenteich im Herlinsbach wurde dann das Kind von einem jungen Mann aus dem Master geholt. Obwohl sofort ärztliche Hilfe zur Stelle war, waren die Wiederbelebungsversuche erfolglos.
Wolfach, 12. April. (Goldene Hochzeit.) Am Sonntag feiern die Eltern des hier, Siechenwaldweg, wohnhaften Kunstmalers Eduard Trautwein, das Fest der goldenen Hochzeit. Karl Trautwein, der 78 Jahre alt ist, und seine Gattin, di,e auch schon ihr 77. Lebensjahr vollendet hat, feiern das Fest in völliger geistiger und körperlicher Rüstigkeit. Der Ehe entsprosten vier Kinder.
Stuttgart. (Zwei Verletzte.) Am Donnerstag wurde in der Heilbronner Straße bei der Ausfahrt am Eüterbahnhof ein 60 Jahre alter Mann von einem Lastkraftwagen angesahren und zu Boden geworfen. Er erlitt einen Bruch des linken Oberschenkels und des Beckens. — Am gleichen Tag stießen auf der Kreuzung der Löwen- und Karl-Sachs-Stratze in Degerloch ein Personenkraftwagen und ein Kraftrad zusammen Der Kraftradfahrer erlitt einen Knöchelbruch und Verletzungen am Kopf.
Neue Mütterschule. Das frühere alt: Patrizierhaus im Hoppenlauweg hat ein ganz neues Gesicht erhalten. 16 Räume wurden aus dem vierstöckigen Haus zum Unterricht verwendet. In dieser neuen Mütterschule können zwei Kochkurse, zwei NSH- kurse, ein pflegerischer und ein erzieherischer Kurs gleichzeitig stattfinden und 120 Teilnehmerinnen können auf einmal unterrichtet werden.
Spaichingen. (Sinniges Geschenk.) Der Obst- und Gar- tenbauverern Spaichingen hat beschlosten, seien ausmarschiert«« Mitgliedern ein Geschenk zukommen zu lasten, das für die Heimat gemünzt ist und das ihnen später eine liebe Erinnerung an die große Zeit sein wird, und zwar erhalten alle Frontsoldaten einen Baum zur Anpflanzung.
Riedlingen. (Le i ch en l ä n d u n g.) Am Fallenstock der Donau wurde eine männliche Leiche angeschwemmt. Die Perlonalien des Toten konnten noch nicht ermittelt werden.
Memmingen. (Tödlich verletzt.) Der Eutspächter Anton Kaiser in Schochen bei Ollarzried wollte einen Stier in eine benachbarte Ortschaft führen. Nicht weit vom Hof Kaisers entfernt wurde der Stier plötzlich wild und griff den Eutspächter an. Kaiser erlitt dabei schwere Verletzungen und mußte in da» Krankenhaus nach Kempten übergeführt werden. Dort verschlimmerte sich sein Zustand und nach wenigen Tagen starb er.
Günzkofen Kr. Saulgau. (Jugendlicher Einbrecher.) Ein 13 Jahre altes Bürschchen stieg am Hellen Tag mittels einer Leiter durch ein Dachfenster in ein Geschäftshaus, erbrach dort di« Türe zum Laden und entwendete aus der Ladenkaste rd. 42 RM.
Rißtiste» Kr. Ehingen. (Kind überfahren.) Das vierjährige Töchterchen des Josef Lochbühler wurde von einem Aut» mitten auf der Straße überfahren. Das Kind erlag den schwere» Verletzungen tags darauf im lllmer Krankenhaus.
Göppingen. (Knabe läuft tn Motorrad.) Im Stadtteil Jebenhausen sprang ein vier Jahre alter Knabe in die Fahrbahn eines Motorradfahrers. Der Junge wurde am Kopf schwer verletzt und mußte ins Krankenhaus gebracht werde«.
Aich Kr. Nürtingen. (L a st w a g e n u n g l ü ck.) Am Mittwoch fuhr ein aus Frankfurt a. M. stammender schwerer Lastkraftwagen mit zwei Anhängern die Steige herab. In der gefähr- lichen Kurve oberhalb des Gasthauses zum Löwen rannte der mit etwa 20 Tonnen beladene Lastzug zuerst gegen einen elektrischen Leitungsmasten, der umgelegt wurde, und dann mit voller Wucht in die dem Landwirt Jakob Eisele gehörende, mit Futtervorräten gefüllte Scheuer, die infolge der Wucht des Aufpralles in sich zusammenstürzte und die Fahrzeuge unter sich begrub. Die Unglllcksstelle bot ein Bild schlimmster Zerstörung. Kaum zu begreifen ist es, daß die beiden Fahrer unverletzt aus diesem schweren Verkehrsunfall hervorgingen.
Mühlacker. (Tödlicher Unfall.) Hinter einem Lastkraftwagen mit Anhänger fuhr der 29 Jahre alte Jakob Herriegel aus Mühlacker mit seinem Fahrrad. Vermutlich infolge Berührung mit dem Anhänger des Lastzuges oder mit der der Straße entlang führenden Gartenmauer kam Herriegel, bei de« Versuch, den Lastwagen zu überholen, zu Fall und zog sich Kopf- Verletzungen zu, die seinen alsbaldigen Tod zur Folge hatten.
Karlsruhe. (G e d e n k e n a n d a s P a t e n s ch i f f.) Die Stadt Karlsruhe gedenkt in treuer Verbundenheit seines stolzen Pa- tenschisfes, das vor Kristiansand für Deutschland und den Füh- rer in den Fluten des Meeres versunken ist. Beim Oberbürgermeister sind aus den Kreisen der Einwohnerschaft bereits a« Mittwoch spontan die ersten Geldspenden eingegangen, die den Grundstock für eine neue „Karlsruhe" bilden sollen.
Bruchsal. (T o d e s stu r z.) Ein 18jähriges Mädchen, das verdächtig war, einen Geldbeutel mit 18 RM. Inhalt und eine Halskette entwendet zu haben, sollte festgenommen werde«. I» diesem Augenblick sprang das Mädchen durch ein Eangfenster in den Hof und blieb tot liegen
Steinen i. W. (2m Gewerbekanal ertrunken.) Am Rechen des Eewerbekanals wurde die Leiche der hier wohnhaften 40 Jahre alten Fabrikarbeiterin Lilly Hörig aufgefunden. Die Verunglückte hatte wahrscheinlich die über den Gewerbekanal füh- -nde Brücke verfehlt, ist in den Kanal gefallen und ertrunken.
Gestorben
Rotfelden: Konrad Herter, Schuhmachermeiste . i I. a. <8 ültlingen: Jakob Schultheiß. Maurermeister. 69 I. a. Calw: Hermann Stoll, techn. Reichsbahninspektor i. R.
Freudenstadt: Gottlob Benz, Rangiermeister a. D., 56 Jahre alt.
Verantwort ' , -r gesamten Inhalt: Dieter Land in Allensteig. 'r. idwig Lauk Druck uaü t--. Buchdruckerei Lauk. Altensteig. — Zurzeit Prer-.-1iste 3 gültig.