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Schwarzwälder Tageszeitung

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den genialen deutschen Schachzng vereitelt worden seien und gleichzeitig den erneuten Beweis der vorbildlichen Organisation und des Zusammenspiels des deutschen Militärapparates aner­kennt und Achtung zollt.

Die durchschlagende Aktion eines Blitzkrieges« Beherrscht England noch die Meere?

Rio de Janeiro, 10. April. Deutschlands Eingreifen in Nord- europa beherrscht weiterhin die brasilianische Presse. Der über­wiegende Eindruck in der brasilianischen Oeffentlichkeit ist der eines überwältigenden deutschen Erfolges und, angesichts der amnaßlichen englischen Behauptungen von der Beherrschung der Meere, einer fast unverständlichen Niederlage Englands. Auch die deutschfeindliche Presse muh diese Tatsache anerkennen. So erklärt ein führendes Blatt, das im Dienste der Westmächte­propaganda steht, die Truppen des Führers haben die durch­schlagendste Aktion eines Blitzkrieges durchgeführt, die man sich denken konnte. Starken Eindruck hinterlieh auch das sofortige Zusammenarbeiten der dänischen Regierung mit Deutschland sowie die rasche Anbahnung der Einigung mit Norwegen. Groß beachtet wird auch im Gegensatz hierzu das erneute Versagen Englands nach der groß angekündigten sogenannten Hilfsaktion, sowie die Skepsis im eigenen englischen Parlament.

Urlaubssperre in England Sitznng des britischen KriegskaLiuetts Berlin, 10. April. Der Londoner Nachrichtendienst meldet, daß am Mittwoch das innere britische Kriegskabinett getagt hat. Im Zusammenhang mit der gegenwärtigen Lage wurde beschlos­sen, eine allgemeine Urlaubssperre in Großbritannien zu ver­hängen.

London bestürzt

Amsterdam. 10. April. Die Sitzung des obersten Kriegsrates am Dienstag abend in London hat über zwei Stunden gedauert. Rermaud und Daladier hatten sich nach ihrer Ankunft ,ofort m Chamberlains Amtswohnung begeben. Von britischer sefte nah­men auher den Mitgliedern des Kriegskabinetts auch die Thefs der drei Wehrmachtstcile an der Sitzung teil. 2n einem Lommu- niquL wurde mitgeteilt, dag die Vertreter der beiden Lander die ganze Situation besprochen nud in völliger Uebereinstimmung verschiedene militärische und diplomatische Matzregeln beschlossen hätten.

Der Londoner Korrespondent desAmsterdamer Handelsblad berichtet u. a., datz über das schnelle Vorrücken der deutschen Truppen in Dänemark und die Besetzung der wichtigsten strategi­schen Punkte Norwegens unter der Londoner Bevölkerung groge Bestürzung und Niedergeschlagenheit herrsche. Die englische Oef­fentlichkeit habe mit derartigen Folgen desCoups der Alliier­ten" nicht gerechnet.

Erklärung vor dem dänischen Reichstag

Land und Volk vor einem schweren Schicksalsschlag bewahrt

Kopenhagen, 10. April. Der dänische Reichstag trat am späten Abend des Dienstag zu einer autzerordentlichen Sitzung zusam­men, auf der Staatsminister Staiining eine Erklärung ab­gab, in der es u. a. heitzt: Der König und das Ministerium haben «»schlossen, im Vertrauen zu Deutschlands Zusicherung, datz Deutschland nicht die Absicht habe, durch die ins Werk gesetzten Matznahmen Dänemarks territoriale Integrität und politische Unabhängigkeit anzutasten, eine Ordnung der Verhältnisse und dieser Besetzung zu versuchen. Dieser Weg sei gewählt worden, um Land und Leute vor den Folgen des Kriegszustandes zu be­wahren. Die gegenwärtige Regierung habe die Verantwortung für die Entscheidung, sie habe aber auch die Empfindung, aus einer ehrlichen Ueberzeugung gehandelt zu haben, datz sie Land und Volk vor einem schweren Schicksalsschlag bewahre. Es sei der Wunsch der Regierung, datz die Besetzung mit Verständnis und humanem Gefühl gegenüber einer alten nordischen Nation geleitet werden müsse. Das Land müsse vor dem Kriege geschützt werden, wobei auf die Mitarbeit des Volkes vertraut wird. Staatsminister Stauning schloh mit dem Wunsch, datz Frieden zwischen den Völkern sei. Der Vorsitzende des dänischen Reichs­tages unterstrich die Zustimmung des Volkes und der Mehr­heit des Reichstages zu der Regierungserklärung.

Die polnischen Dokumente schreckten

Große Aktenvernichtung in den Gesandtschaften der West­mächte in Oslo

Berlin, 10. April. Nachdem Oslo durch die deutschen Truppe,: besetzt worden ist, werden nunmehr auch interessante Einzelheiten über das Verhalten der Angehörigen der englischen und französischen Gesandtschaften in der Nacht vor dem Einmarsch bekannt. Wie uns aus Oslo berichtet wird, herrschte vom frühen Abend an bis in den frühen Morgen hinein in Leiden Gesandtschaften ein äußerst lebhaftes Treiben. Alle Zim­mer waren hell erleuchtet und ein ständiges Kommen und Gehen war zu beobachten. Gegen S llhr morgens wurden, wie deutlich zu bemerken war, in den Kaminen der beiden Häuser Feuer angezündet und Hunderte von Dokumenten und Schriftstücken bis in die frühen Vormittagsstunden hinein Stück für Stück verbrannt. Nach diesen bezeichnenden letzten Amtshandlungen haben die diplomatischen Vertreter der Westmächte dann flucht­artig Oslo verlassen.

Aus den polnischen Archiven und den Veröffentlichungen der deutschen Amtsstellen weiß die Welt, mit welchen Mitteln die Diplomaten der westlichen Plutokratien zu arbeiten pflegen Durch den deutschen Blitzsieg in Polen war es erstaunlicherweise möglich, der Welt einen Einblick in diese Machenschaften zu geben und einmal hinter die Kulissen der organisierten Kriegs­brandstifter zu schauen. Was mag > ' '-s in den zahlreichen

Archiven und diplomatischen Altem nren der Hauptstädte Europas verborgen sein! Wenn es m, . .'re, sie ans Tages-

lickt zu ziehen, dann würde ein Schrei > mpörung alle ehr­lichen Menschen erfassen über die Anschi, e und Verbrechen, die hier gegen den Frieden der Welt begangen wurden!

Englandsunüberwindliche" Sunderland- Flugzeuge

Berlin, 10. April. An zwei aufeinanderfolgend n Tagen konnte das Oberkommando der Wehrmacht den '' ' .cs

Her von den Enaländern so oielaevriesenen Tft'r.. -vnas-

flugboote vom Muster Sunderland, der sog.fliegenden Schlad schiffe" melden.

Am 8. April wurde eines dieser Flugboote bei den Shet­land-Inseln und am 9. April ein anderes über Oslo abgeschossen. Wenn es noch einer Widerlegung der von der britischen Propaganda behauptetenUnüberwindlichkeit" der Sunderland-Flugzeuge bedurft hätte, so wäre dies durch die beiden deutschen Erfolge erbracht. Aber die von den Engländern selbst gegebene Beschreibung des Sunderland-Flugbootes zeigt, datz es in keiner Weise den viel schnelleren modernen deutschen Kampfflugzeugen gewachsen ist. Das britische Flugboot ist ein viermotoriger Fernaufklärer, der mit mehreren beweglichen Maschinengewehren ausgerüstet und mit sechs bis acht Be­satzungsmitgliedern bemannt ist. Er erreicht eine mittlere Stun­dengeschwindigkeit von 320 Kilometern bei einer Tesamtflug- strecke von ungefähr 3000 Kilometern. Aber die gute Ausrüstung und lang dauernde Seetüchtigkeit mutz dennoch gegenüber einem schnellen und beweglichen Feind versagen.

Wieder deutsche Bomben

aus Englands Mite

Starke feindliche Seestreitkräfte von unseren Kampfflug­zeugen gestellt Treffer anf Schlachtschiffen und Kreuzern

... 10. April. (PK.) Mit dem 9. April hat das Deutsche Reich den militärischen Schutz Dänemarks und Norwegens übernom­men und damit die angekündigten verbrecherischen Maßnahmen seitens Englands und Frankreichs rechtzeitig unterbunden. Am Nachmittag des gleichen Tages gelang es Verbänden der deut­schen Luftwaffe, westlich von Bergen starke feindliche Seestreit­kräfte zu stellen und mit größtem Erfolge anzugreifen. Von diesem Einsatz der deutschen Kampfverbände erzählt nachstehen­der Bericht.

Im Fliegerhorst herrscht um die Mittagstunde vor den Hallen Hochbetrieb. Erst in der Nacht zuvor sind die Flugzeuge von einem Einsatz in Scapa Flow zurückgekommen, und dennoch stehen sie jetzt schon wieder einsatzbereit, sorgsam betreut von den Männern des Bodenpersonals, die mit ihrem Pflichtbewußt- fein und ihrer Gründlichkeit die Voraussetzungen schaffen für alle Erfolge der fliegenden Verbände. In den Vereitschafts- räumen sind die Besatzungen versammelt, die heute, an dem Tage, da Deutschland Schritte unternommen hat, um entgegen den Absichten der Feinde Nordeuropa nicht zum Schauplatz des Krieges werden zu lasten, eine besonders große Aufgabe bekom­men haben. Bereits am Vormittag sind an der Westküste Nor­wegens, in der Höhe von Bergen, starke feindliche Streitkräfte gemeldet worden. Das ist für die Männer des Geschwaders ein gefundenes Fressen; gerade an dieser Stelle hat man sich Albions Flotte längst mal gewünscht.

Es dauert nur wenig mehr als zehn Minuten, bis die ver­schiedenen für diese Aufgabe eingesetzten Flugzeuge mit ihrer schweren Bombenlast gestartet und in Richtung Nordwest am Horizont verschwunden sind. Die Zurückbleibenden misten, daß der Anflug über eine weite Strecke führt und einige Stunden dauern wird. Man weiß im Horst aber auch genau. Laß die Männer droben in den zweimotorigen Kampfmaschinen die ihnen gestellte Aufgabe gründlich anpacken und erfüllen werden.

Stunden später herrscht in der Befehlstelle einige Aufregung. Die Uhr zeigt die 5. Nachmittagsstunde an. Jetzt müssen weit oben im Norden die eingesetzten Flugzeuge die feindlichen Schiffe erreicht haben. Jetzt in diesen Minuten müssen die Bomben aus die feindlichen Flotteneinheiten niedersausen und Tod und Verderben bringen.

Kurz nach 17 llhr trifft die erste Funkmeldung von einem der deutschen Flugzeuge ein; in kurzen Abständen laufen weitere Meldungen ein. Die Maschinen sind sämtlich wieder auf Heimatkurs, und es ist kaum eine Besatzung, die nicht An­griffserfolge melden kann. Bereits die kurzen Funkmeldungen besagen, daß der Einsatz wiederum zu einem großen Erfolg geworden ist, den die Herren in London als weitere bittere Pille an diesem Tage zu schlucken haben.

Schon früher als erwartet, jagt das erste der zurückkehrenden Flugzeuge in steiler Kurve um den Platz und landet. Nach und nach folgen die anderen. Die Berichte der Besatzung bestätigen die gehegten Erwartungen voll und ganz. Westlich von Bergen stießen die in großer Höhe anfliegenden Kampfflugzeuge auf den Feind. Der Feind fuhr beim Auftauchen der Flugzeuge so­fort Zickzackkurs und schoß wie wild mit der Flak. Zwei Feldwebel erzählen begeistert, daß sie sich einen Kreuzer vorgeknöpft hatten und ihm zunächst einen schweren Brocken vor den Bug warfen, während der zweite ziemlich mittschiffs auf­schlug. Eine riesige Rauchwolke brach aus dem Mittelschiff und blieb noch lange als brennendes Fanal über dem getroffenen Schiff stehen.

Feindliches Transportschiff mittschiffs getroffen

Ein Leutnant erzählte, daß ein ganz großer Brocken nur da­durch entkam, daß sich im Augenblick des Anfluges eine dichte Wolkenschicht zwischen Flugzeug und Ziel schob. Dafür konnte man einem anderen Fahrzeug eine Bombe aufs Deck werfen. Wie der Bordwart beobachtete, hatte die Bombe gut gesessen. Von fast allen Flugzeugen wurde ein größeres Kriegsschiff ge­sehen, das mittschiffs brannte und bewegungslos in einem riesi­gen Oelfleck lag. Große Freude rief die Erfolgsmeldung eines Feldwebels hervor, der berichtete, daß er ein inmitten der feind­lichen Flotteneinheiten fahrendes großes Transport­schiff, wahrscheinlich einen Truppentransport, mit zwei Bom­ben angegriffen habe. Der erste Wurf ging daneben, aber der zweite saß. Der Funker des Flugzeuges sah unmittelbar nach dem Einschlag einen Brand ausbrecheu. Trotz heftiger Flak­abwehr durch die Kriegsschiffe hatte sich der Feldwebel mit aller Sorgfalt des großenEimers" angenommen.

Als kurz vor dem Dunkelwerden auch die beiden letzten noch ausstehenden Flugzeuge zurückkehren und die Besatzung -1 ihre Bericht gemacht haben, weiß man, daß das Kampfgech-wader wieder an einem großen Erfolg beteiligt ist und die britische Flotte durch viele schwere Treffer auf größere und kleinere E' heften einen neuen vernich- Schlag erhalten hat.

Eines der großen Schlack . ;e bekam, wie eine Flugz -1 - bcsatzung berichtete, einen schweren Treffer auf die Bordwau ^ oder hart daneben. Die Flieger beobachteten starke Rauchentwick­lung und Absagen des Schiffes nach achtern als Wirkung des Treffers.

Die Britenschiffe hak erneut erfahren müssen, daß Deutsch­lands Kampfflugzeuge ift rajchend und mit allergrößter Wucht zuschlagen, wenn die Stunde des Einsatzes für sie gekommen ist.

KlSrms im Norde«

Noch am letzten Sonntag hat Churchill in einem Zeitungsartikel erklärt:Wenn die Fronten oder die Zen­tren der Armee des Feindes nicht gebrochen werden können, so müssen ihre Flanken umgangen werden. Wenn sich diese Flanken an die See anlehnen, so hängen die Umgehungs­manöver von der Beherrschung des Meeres ab." Dieser britische Standpunkt war uns keine Ueberraschung. und nach dieser These Churchills sind die Pläne der Westmächte gegen Skandinavien aufgestellt worden, die uns bekannt sind. Das Minenlegen in den norwegischen Gewässern war der taktische Anfang, die Landungspläne waren fertig, und die Fortsetzung des Piratenunternehmens stand un­mittelbar bevor. Es wäre in Kraft gesetzt worden, wenn Deutschland nicht blitzartig den Frieden Skandinaviens unter seinen Schutz genommen hätte. Die britisch-franzö­sischen Noten, die am Montagmorgen den Norwegern das Minenverbrechen mitteilten, verkündeten es als einen inter­nationalen Rechtsgrundsatz, daß eine Tat dadurch gesetz­mäßig wird, wenn ihr eine gesetzwidrige Tat des Gegners vorausgeht. Deutschland könnte sich damit begnügen, sich diese Begründung zu eigen zu machen. Es kommt aber ein höherer Gesichtspunkt hinzu. Durch das britische Verbrechen war eine Reihe neutraler Länder unmittelbar in ihrem Frieden bedroht.

Denn die britischen Kriegsausweitungspläne beschränken sich ja nicht nur auf Nordeuropa. England weiß, daß es den Krieg ohne fremde Hilfe nicht gewinnen kann, und suchte deshalb verzweifelt nach dem Ausweg aus der Sackgasse seines Krieges. Es nahm die Zuflucht zum Verbrechen. Das Schicksal Norwegens oder Dänemarks oder Schwedens oder Rumäniens war ihm so gleichgültig wie das Polens oder Finnlands. Die Verhinderung von Erztransporten war den Engländern nur ein Nebenziel, das Hauptziel war die Verwandlung neutraler Länder in Kriegsschauplätze gegen Deutschland. Das ist es, was Churchill unter der Flanken­umgehung versteht. Wirtschaftlich überzeugt von der Aus­sichtslosigkeit des Blockadekrieges, politisch überzeugt von der Aussichtslosigkeit, auf diplomatischem Wege Verbündete zu gewinnen, militärisch überzeugt von der Unüberwind- barkeit des Westwalls, sind die Engländer zur Gewalt ge­schritten. Nur die deutsche Gegenaktion hat Skandinavien davor bewahren können, Schauplatz des Krieges zu werden.

Unter dem Einfluß englandhöriger Kreise hat sich die norwegische Regierung anders verhalten als die dänische. Während Dänemark durch die Annahme der deut­schen Vorschläge seine Unabhängigkeit gesichert sieht, hat man sich in Norwegen nicht überlegt, ob der unkluge Ent­schluß nicht die Freiheit des Landes gefährdet. Die gleichen Kreise Norwegens waren in allen früheren Fällen dafür verantwortlich, daß man über leere Proteste gegen Eng­land nicht hinauskam. Mit der eigenen Schwäche wurde enrschuldigt, datz man sich denCossak"-Piraren nicht wider­setzte. In gleicher Weise wurde noch am Montag beteuert, daß man doch gegen die britische Minenaktion nichts unter­nehmen könne, da britische Kriegsschiffe die Minenfelder bewachten. In welchem Irrtum befinden sich diese Kreise, wenn sie nun glauben, sich Deutschland gegenüber einen Nest des Widerstandes leisten zu können!

Unsere Wehrmacht befindet sich in der Durchführung eines der kühnsten Unternehmungen in der Krieasaeichichie. In Zusammenarbeit von Kriegsmarine, Armee und Luft­waffe wurde die größte Truppenlandung durchgeführt, die es bisher in so kurzer Zeit gegeben hat. Dabei liegen die Gebiete, um die es sich handelt, teilweise bis über 1VÜÜ Kilometer von unseren Ausgangshäfen entfernt, die nor­wegische Küste besonders wurde von den Engländern zur Domäne ihrer Seemacht gezählt. Ein kühnes Unternehmen verlangt kühnen Einsatz unter Einrechnung der Gefahr, aber nicht unter Scheu vor ihr. Dänemark in unserer Hand und der Schutz der norwegischen Küste, verstärkt durch Lan­dungen, durchgeführt. Das ist das Ergebnis eines kurzen Tages, das Ergebnis erster und ernster militärischer Er­eignisse am 9. Aprile Dazu kommt noch, daß an Norwegens Küste durch die deutsche Luftwaffe britische Seestreitkräfte vernichtend geschlagen wurden.

Der Nug ins Vlaue-

..., 10. April. (PK.) Das war wirklich ein Flug ins Blaue! Das heißt nur insoweit es sich um den Bestimmungsort handelte; im übrigen flogen wir Stunde um Stunde durch milchigen Nebelschlamm. Inzwischen sind wir gelandet: Dort, wohin uns der Befehl des Führers rief! Gelandet mit Soldaten, um für alle Zeiten den britischen Neutralitätsverletzungen im Norde» ein Ende zu bereiten. .

Das war ein Hochbetrieb in den letzten Stunden, die wir noch in der Heimat verbrachten. Maschinen starteten, Maschinen lan­deten, und heute, beim Morgengrauen, tönte der Marschtritt un­serer Fliegerfoldaten über das Rollfeld. Eine Stunde später waren die Besatzungen eingestiegen. Hunderte solcher Flugzeuge nahmen in den frühen Morgenstunden Kurs nach Norden. Ueber- all erwartungsvolle Gesichter, alle waren wohlgemut. Lustige Scherze machten ihre Runde, wenn auch das Hauptgespräch selbstverständlicherweise um dasWohin" ging. Dazu war, so­lange wir uns auf der Strecke befanden, natürlich nichts zu sagen.

Bald gaben sich auch die Neugierigsten mit unserem Flug ins Blaue zufrieden, bis dann die Küste Norwegens in Sicht kam. Da wußte jeder Bescheid, einmal weil plötzlich hervorbrechcnde Sonnenstrahlen ein malerisches Bild der Steilküste vor unsere Augen zauberten, dann aber auch, weil alle darauf gespannt waren, was die nächsten Minuten nun bringen würden. Nun ent­scheidet sich das Entwederoder. Wir haben seit heute morgen keinen Rundfunk gehört und wissen also noch nicht, ob uns und unseren Truppen ein warmer oder kalter Empfang winkt.

Wir fliegen landeinwärts. Ueberall begegnen uns deutsch« Maschinen. Da, der Flugplatz ist bereits zu sehen. Unten ein Gewimmel von Menschen. In jedem Bauernhof, den wir über­fliegen, schauen die Menschen zu uns herauf. Jetzt die Landung. Auf herrlicher Landebahn rollen wir aus. Türen öffne« sich, die Fliegersoldaten des Großdeutschen Reiches stehen auf nor­wegischem Boden, bereit und entschlossen, den Frieden dieses nor­dischen Landes gegen die rech, örecherischen Aktionen Englands zu sichern. Dr. Weinschenk-

BolLsgemH^t, spendet Metalle!