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Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung — Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt
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Die
Nummer 85
Altensteig, Dounerstag, den 11. April 1840
einspaltige Millimeterzeile oder deren Nauru b Pfennig. Text- Pfennig. Bet Wiederholung oder Mengenabschluß Nachlatz nach Preislifte. Erfüllungsort Altensteig. Gerichtsstand Nagold. _ ,
83. Jahrga»,
Britische SeeftreULraste vernichtend geschlagen
Bericht des OKW. über die Maßnahmen zum Schutz von DünemarL und Norwegen
Berl i n, 10. April. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Im Westen keine besonderen Ereignisse.
Die militärischen Maßnahmen zum Schutze der Neutralität von Dänemark und Norwegen wurden am 9. April von starken Einheiten des Heeres, der Kriegsmarine und der Luftwaffe unter dem Oberbefehl des Generals der Infanterie oonFalkenhorst, von Seestreitkräften unter dem Befehl des Generaladmirals Saalwächter und des Admirals Carls und von zahlreichen Verbänden der Luftwaffe unter Führung des Generalleutnants Geißler in engster Zusammenarbeit durchgeführt.
Motorisierte Truppen und Panzerkräfte unter Führung des Generals der Flieger Kaupisch überschritten am Morgen die deutsch-dänische Grenze und besetzten in schnellem Vormarsch über Apenrade und Esbjerg planmäßig Jütland. Vereinzelt kam es infolge mangelhafter Befehlsübermittlung an die dänischen Truppen zu kurzen Erfechten. Sie wurde durch Aufklärung der dänischen Befehlshaber über die Anordnung ihrer Regierung, keinen Widerstand zu leisten, beendet. Gleichzeitig mit der Besetzung von Jütland landeten im Zusammenwirken zwischen Heer, Kriegsmarine und Luftwaffe deutsche Truppen im Kleinen Belt bei Middelfahrt, im Großen Belt bei Korsoer «ad Nyborg und in Gjedser zur Besetzung der Inseln. K o - penhagen wurde bereits in den frühen Morgenstunden lampslos besetzt. Die Luftwaffe klärte während des ganzen Tages über Dänemark auf und sicherte den Vormarsch.
Bet Ser Besetzung der militärisch wichtigen Stützpunkte in Norwegen wurde an verschiedenen Stellen von der norwegischen Wehrmacht zunächst Widerstand geleistet, so »sr allem bei Horten südlich Oslo und bei Kristian - sand. Er wurde jedoch überall in vorbildlicher Zusammenarbeit der Wehrmachtsteile gebrochen. Die Forts im Oslo- Fjord wurden im Laufe des Tages niedergekämpft und zum Schweigen gebracht. Unter anderem find Narvik, Trondheim, Bergen, Stavanger, Egerfund, Kristiansund, Arendal und Oslofestin deutsch e r H a n d.
Die K ri e gsm a r i n e hat die ihr gestellte Aufgabe gelost. Sie bestand darin, iH-: Gesamtoperation gegen die um ei» Vielfaches überlegenen britischen und französischen See- ftreitkräfte zu sichern und die Transporte und Landungen »nter vollem Einsatz zu ermöglichen. Die Landung der deutschen Truppen ist an allen Stellen von Oslo bis Narvik gelingen» eine in der Seekriegsgeschichte bisher einzig dastehende Leistung.
Leim Einlaufen in die Häfen wnrde von der Kriegsmarine anfänglicher Widerstand gebrochen. Bor Oslo trachten unsere Schiffsgeschütze schwerste Küstenbatterien zum Schweigen. Beim Niederkämpfen einer 28-Zentimeter- Latterie erhielt der Kreuzer «Blücher- schwere Beschädigungen. Er stieß beim weiteren Vordringen auf eine von den Norwegern gelegte Sperre und ging durch mehrere Minentreffer verloren.
Der Kreuzer «Karlsruhe- wurde nach Ueberwin- t«ng ähnlich starken Widerstandes in Kristiansand, nachdem er die Landung der Truppen sichergestellt hatte, schwer beschädigt und sank.
Die Besatzungen beider Schiffe sind zum größten Teil gekettet und an Land eingesetzt worden.
DreSee-Operativnen sind noch im Gange. 6rst nach ihrem Abschluß werden auch die den englischen v"d französischen Seestreitkrästen von der deutschen Kriegsmarine »«gefügten Berluste und Beschädigungen in vollem llmsange übersehen werden können.
Die von England vorgesehene Besetzung wichtiger norwegischer Stützpunkte sollte sofort im Anschluß an die Einlegung der Minensperre in den norwegischen Hoheitsgewässern stattfinden.
Die deutsche Aktion ist diesem Versuch knapp « m lr'n Stunden zuvorgekommen.
Die zu diesem Zweck bestimmten und von Aufklärern festgestellten britische» Seestreitkräfte und Transportschiffe wurden gestern in den späten Nachmittagsstunden von der deutschen Luftwaffe angegriffen und vernichtend geschlagen.
Fast alle feindlichen Kriegsschiffe erhielten Volltreffer schweren Kalibers.
Im einzelne« wurden getroffen: vier Schlachtschisfe mit je zwei oder drei Bomben, zweiSchlachtkrenzermitje einer Bombe,
^ zweischwereKreuzermit zwei Lezw. einer Bombe, k ein schwerer Kreuzer wurde mit Bombentreffern in Brand gesetzt, zwei Transportschiffe wurden mit je einer Bombe belegt.
Jagdfliegeroerbände sicherten die Unternehmungen durch Ueberwachnng der Westküste Dänemarks und Norwegens, sowie die innere Deutsche Bucht.
! Ein britisches Flugboot vom Typ Sunderlank
wurde abgeschossen. Die weitere Besetzung Norwegens schreitet schnell und planmäßig fort.
Zwei britische Kriegsschiffe gesunken
Berlin, 10. April. Wie Reuter meldet, find die beiden britischen Kriegsschiffe „Hardy" und „Hunter" vor Narvik
gesunken.
Hereingefallen
Berlin, 11. April. Reuter und Havas haben in der Nacht vom 10. zum 11. April 1910 die Weltöffentlichkeit mit Sensations-^ Meldungen über eine Besetzung von Drontheim und Bergen Lurch englische Truppen in Aufregung versetzt. Es würde zu weit führen, alle diese unsinnigen Nachrichten der englischen LügeN- zentrale zu dementieren. Diese Lügengewebe werden am besten und schnellsten von den unbestreitbaren Tatsachen der Wirklichkeit zerrissen. So hat auch diese englische Löge nur 3 Stunden gelebt.
Reuter und Havas haben sie am Morgen des 11. April um ILO Uhr schleunigst zurückgezogen. Sie haben klug daran getan, ehe sie sich der allgemeinen Lächerlichkeit der Welt aussetzten.
Angriff britischer Seestreitkrüste auf Narvik abgewiesen
Vier englische Zerstörer vernichtet
Berlin, 10. April. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Im Morgengrauen des 10. April versuchten englische See- streitkräste in Narvik eiuzudringen. Der Angriff wnrde von den dort liegenden Einheiten der Kriegsmarine mit schweren Beschädigungen und Verlusten für die Engländer abgewiese«. Drei britische Zerstörer wurden vernichtet. Bei einem weitere« Zerstörer gibt die britische Admiralität schwere Beschädigungen und Kampfunsähigkeit zu.
Am 8. April ist bei anderer Gelegenheit schon ein britischer Zerstörer versenkt worden.
Mitteilung der britischen Admiralität
London, 10. April. Die britische Admiralität teilt mit: „Britische Zerstörer griffen feindliche Streitkräfte bei Tagesanbruch in Narvik an und trafen auf starke Gegenwehr. Seiner Majestät Schiff „Hunter" wurde versenkt und S. M. S. „Hardy" strandete. Die übrigen zogen sich zurück. Einzelheiten über die Verlust« auf den Schissen sind noch nicht bekannt, es wird jedoch eine vollständige Liste sobald als möglich ausgegeben werde«, und die Angehörigen können versichert sein, daß sie sofort telegraphisch unterrichtet werden."
Die Luftwaffe richtet sich ei«
Anflkärungsflüge in breiter Front
Berlin, 10. April. Die Luftwaffe nützte den Mittwoch ans, um sich in ihren Standorten in Norwegen und Dänemark cinzu- richten. Vor der dänischen und norwegischen Küste wurden lloberwachungsflüge durchgeführt. In breiter Front klärten Fernaufklärflugzeuge über der gesamten Nordsee sowie über Norwegen auf. llcbcr der inneren Deutschen Bucht übernahmen in verstärktem Matze die Iagdvcrbände die Sicherung gegen Feindeinflüge.
An der Westfront keine Einflüge des Gegners. Eigene Aufklärer führten Erkundungsflüge über Nord- und Mittelfrankreich durch.
Regierung des nationalen Zusammenschlusses in Dänemark Kopenhagen, 10. April. Die dänische Regierung ist am Mittwoch durch Erweiterung zu einem Kabinett des nationalen Zusammenschlusses umgestaltet worden.
Die Welt Wlt den Atem au
Weitere Presseftimmen zur blitzartigen Besetzung Dänemarks und Norwegens
Bor der Rase der englischen und französischen Kriegsschiffe Stockholm, 11. April. „Stockholm Tidningen" stellt fest, die Westmächte hätten einen Schritt unternommen, der im Lause einiger Stunden alle anderen ergeben habe. Deutschland habe Konseguenzen gezogen, indem es unmittelbar Maßnahmen getroffen habe, welche zeigten, daß Deutschland sich nicht überraschen lasse. „Svenska Dagbladet" weist besonders auf die schnelle Inbesitznahme von Narvik hin, und erklärt: Wie dies möglich war, sozusagen genau vor der Nase der englischen und französischen Kriegsschiffe, welche nach der Note der Westmächte an Oslo vor den Minenfeldern auf Wache lagen, entzieht sich jeder Beurteilung.
„Wo ist die Briten-Flotte?"
Erstaunen und Bewunderung in Rewyork Newyork, 10. April. Der Bericht der „Newyork-Times" hebt das Erstaunen der Bevölkerung darüber hervor, daß deutsche Kriegsschiffe die englische Blockade durchbrechen konnten. „Wo ist die Briten-Flotte, die jedermann für so stark hielt?", sei allgemein die Frage gewesen. Der Korrespondent drückt seine Bewunderung über die Schnelligkeit und Reibungslosigkeit der deutschen Besetzung aus.
Ein Aktivposten für Deutschland Brüssel, 10. April. Die belgische Morgenpresfe widmet dem deutschen Vorgehen in Norwegen und Dänemark eingehende Betrachtungen. In den Kommentaren wird besonders auf die ungeheure Schnelligkeit der deutschen Aktion und auf die Unfähigkeit der Westmächte hingewiesen, Las zu verhindern.
Das führende Blatt „Vingtitzme Sitzcle" schreibt u. a.: Die blitzartige Schnelligkeit der deutschen Aktion in Skandinavien wirft die Frage auf, zu welchem Endergebnis die von den West- mächten nusgespielte Karte führen wird. Der Dienstag war ohne Zweifel ein Aktivposten für Deutschland.
Fuhr die englische Flotte spazieren
Belgrad, 10. April. Die schwedische Neutralitätserklärung wurde in politischen und diplomatischen Kreisen der jugoslawischen Hauptstadt erwartet. Der „Slowene»", das Laibacher Blatt des Senatspräsidenten Dr. Koroschetz, nimmt eingehend zu den Vorgängen in Nordost-Europa Stellung. Wörtlich heißt es: Alle fragen sich auch, wo in den letzten 48 Stunden die englische Kriegsmarine herumspazierte und ob der englische Informationsdienst wirklich nichts von den deutschen Vorbereitungen bemerkte.
„Ratlosigkeit und lange Reden bei den Westmiichten"
Madrids 10. April. Die spanische Presse steht ganz im Zeichen der Berichterstattung über die Besetzung Dänemarks und Norwegens durch die deutschen Truppen. Die Ueberschriften der einzelnen Blätter lauten: „Mit Blitzesschnelle zerschlägt Deutschland die Pläne der Westmächte", „Die Demokratien erneut zu spät gekommen", „Englische Blockade gescheitert" oder „Deutschland besitzt 900 Kilometer Atlantikküste".
Wahrend Deutschland in weniger als 24 Stunden eine einzig dastehende Antwort auf die Minenlegung in den norwegischen Gewässern gegeben habe, kündigten Chamberlain und Reynaud lange Reden an und die demokratische Presse protestiere wie üblich gegen die vollendeten Tatsachen.
Buenos Aires: Genialer deutscher Schachzng, oorbildllche militärische Leistung!
Buenos Aires, 10. April. Der blitzschnelle GegenMag Deutschlands gegen die englische Neutralitätsverletzung im Norden halt die gesamte hiesige Oesfentlichkeit in Atem. Ueberall in der Bevölkerung, welche die sich überstürzenden Ereignisse diskutiert, kann man zustimmend hören, daß Englands Pläne durch