Nr. 84

Schwarjflviilver Tageszeitung

Seit« 3

Größte Anteilnahme in Schweden

Die Bevölkerung von der klugen Haltung der dänischen Ne­gierung stark beeindruckt Kabinettssitzung in Stockholm

Stockholm, 9. April. Die schwedische Presse meldet in immer neuen Extraausgaben die politischen Ereignisse des Tages. In Riesenschlagzeilen wird die Uebernahme des Schutzes der däni­schen und norwegischen Neutralität durch die deutsche Wehrmacht bekanntgegeben. In weiteren Riesenschlagzeilen wird die Be­setzung Kopenhagens, Bergens und der übrigen norwegischen Häsen gemeldet. Besonderen Eindruck macht die kluge Haltung der dänischen Regierung auf die schwedische Bevölkerung. Man ist in Schweden überzeugt, daß es auch in Norwegen zu keinen größeren Auseinandersetzungen kommen wird.

In den schwedischen Ministerien herrscht seit den Nachtstunden Hochbetrieb. In den Vormittagsstunden des Dienstags trat das schwedische Kabinett unter Vorsitz des Königs zu einer außer­ordentlichen Sitzung zusammen, die noch andauert. Allgemein herrscht in den führenden politischen Kreisen Schwedens die Mei­nung vor, daß Schwedens Neutralität durch Deutschland so lange in keiner Weise gefährdet sei, solange nicht etwa England ver­suchen werde, von sich aus Schwedens Neutralität zu verletzen.

Paris völlig benommen Deutsche Aktion wirkte wie ei« Keuleuschlag

Rom, 19. April. Ueber die Wirkung, die die erfolgreiche deutsche Aktion in Dänemark und Norwegen in der französischen Hauptstadt auslöste, erklärt der Pariser Vertreter der Agenzia Stesani, sie habe auf die öffentliche Meinung die Wirkung eines Keulenschlages gehabt. Man sei vollkommen benommen, da die deutsche Gegenaktion auf die englisch-französische Verletzung der norwegischen Neutralität urplötzlich und unerwartet gekommen sei.

Stärkster Eindruck in Moskau

Moskau, 9. April. Die Nachricht von der Uebernahme des bewaffneten Schutzes für Norwegen und Dänemark durch das Reich, die der Moskauer Rundfunk Dienstagmittag gab, hat in Moskau ungeheuren Eindruck hervorgerufen und verbreitete sich wie ein Lauffeuer durch die Stadt. Di« sowjetruffische Oef- sentlichkeit ist von der entschlossenen Maßnahme Deutschlands stärkstens beeindruckt, deren schlagartige Durchführung beson­deres Aufsehen erregt. Eine Stellungnahme amtlicher Kreise liegt bis jetzt noch nicht vor.

Zn politischen Kreisen Moskaus hatte das empörende Vor­gehen Englands und Frankreichs sofort stärkste Ablehnung her- oorgerufen. DiePrawda" erinnert in einem Artikel daran, daß sich England und Frankreich schon während des finnischen Konfliktes monatelang bemüht hätten, gerade die skandinavischen Staaten in den Krieg hineinzuziehen, und daß die neuerlichen Drohungen der englisch-französischen Politiker nichts anderes be­zwecken alsdas skandinavische Kriegstheater, das durch den finnisch-sowjetischen Friedensschlutz den Kriegsbrandstiftern ent­glitten war, wieder zurllckzugewinnen". In dem Artikel des parteiamtlichen Blattes, der vor den jüngsten Ereignissen geschrie­ben ist, wurde bereits vorausgesagt, daß Norwegendas. erste Opfer der Westmächte sein werde", da es durch seine geographische Lage die Pläne des englisch-französischen Kriegsblockes zu be­günstigen scheine. Diese Auslastung derPrawda" und die ge­samte Aufmachung der Nachrichten über den Neutralitätsbruch der Westmächte der Dienstag-Presse lasten erkennen, daß man sich in Moskau sofort dessen bewußt war, daß dem folgenschweren englisch-französischen Rechtsbruch die größte Bedeutung für den weiteren Gang der Kriegshandlungen Leizumesten sei.

Stackstes Aufsehen über die nordisch«« Ereignisse in Holland

Amsterdam, 19. April. Die holländischen Mittagszeitungen bringen in großer Aufmachung die Nachrichten von der Tatsache, daß Deutschland in Dänemark und Norwegen zum Schutze der Neutralität dieser beiden Staaten eingegriffen hat.

Die Schweizer Presse zu den Ereignissen im Norden

Bern, 19. April. Im Leitartikel derNational-Zeitung" heißt es, es gehe schief aus, wenn die Westmächt« heute eine radi­kale kriegsrechtliche Haltung mit völkerrechtlichen Schnörkeln verbrämen und ihrem Neutralitätsbruch den Anstrich der recht­lichen Ahndung eines von der Gegenseite begangenen Neutrali- tätsbruches geben wollen. Eine technische Verletzung der Neu­tralität lag schon bei dem Piratenstück auf dieAltmark" vor.

Bulgarien: Die einzig mögliche Antwort!

Sofia, 9. April. Die Initiative deutscher Waffen in Skan­dinavien hat auf die bulgarische Oeffentlichkeit schlechthin sen­sationell gewirkt. Soweit eigene Kommentare vorliegen, unter­streichen die Blätter, daß es sich hier um eine verständliche deutsche Reaktion handle, die seit langem erwartet werden mußte. Zn den breiten Masten des Volkes herrscht hier echte Bewun­derung für die hervorragende technische und militärische Durch­führung des deutschen Einsatzes. In den Kreisen des Parla­ments, das anläßlich der beginnenden Schlußoerhandlungen be­sonders zahlreich versammelt ist, spricht man von einer geradezu Br Hexerei grenzenden Schnelligkeit. Die politische Berechtigung des deutschen Schrittes wird hier allgemein anerkannt und als einzig mögliche Antwort auf die britischen Neutralitätsverletzun- ken verstanden.

Rumänien verfolgt die Ereignisse im Rock»«« mit atemloser Spannung

Bukarest, g. April. Die rumänische Oeffentlichkeit verfolgt Et atemloser Spannung die schnelle Entwicklung der Ereigniste »u Nordeuropa. Die blitzartige Antwort der deutschen Wehr­macht auf die englischen Provokationen kam insofern nicht uner- murtet, als die hier vorliegenden Meldungen aus Berlin k«^""n Zweifel über die deutsche Entschlossenheit ließen, England «Ehrende Lektion zu erteilen.

Ewiges finsteres Brandmal englische« Heuchelei"

dlio de Janeiro, 10. April.Gesamte zivilisierte Welt er-

gegenwärtig ein furchtbares Schauspiel, das in die Geschichte «e ewiges finsteres Brandmal englischer Heuchelei eingehen ^d", so schreibt das in Rio de Janeiro erscheinende Blatt »Reiodia" im Leitartikel zu den Vorgängen in Rordeuropa.

Diese Vorgänge seien nur,, so stellt das Blatt fest, als Ver- ^erflungsakt Englands zu erklären, das Schritt für Schritt die Möglichkeit eines Sieges in dem gegen Deutschland entfesselten entfliehen sehe.

Der Einmarsch deutscher Truppen, so erklärtMeiodia" ab- , schließend, der das Land davor bewahre, ein Schlachtfeld der ! Engländer zu werden, sei nur ein Akt ritterlicher Menschlichkeit.

Stärkste Verblüffung in Washington Die ne«träte Haltung Amerikas bleibt von den nordischen Ereignissen unberührt

Washington, 9. April. Die Besetzung Dänemarks und Nor­wegens riefen in den Nacht- und Morgenstunden stärkste Ver­blüffung in Washington hervor, wo man gestern noch fest ge­glaubt hatte, daß es zwischen Norwegen und England zu ernsten Differenzen kommen würde. Das Telegramm des amerikanischen Gesandten in Oslo traf hier nach Mitternacht ein und wurde Roosevelt und Hüll, die beide ein verlängertes Wochen­ende entfernt von Washington verbrachten, telephoniert. Beide kehrten heute nach Washington zurück. Im übrigen aber herrsche Einmütigkeit, daß Amerika auch durch diese Entwicklung nicht in den Europakrieg hineingezogen werden wird. Das Schicksal Finnlands, dem selbst England und Frankreich nicht helfen konn­ten, war eine diesbezügliche gute und vor allen Abenteuern oder Wunschträumen abschreckende Lehre.

Eine der größte« militärischen Leistungen der Weltgeschichte!"

Budapest, 9. April. Die gesamte ungarische Nachmittags- und ALendpreste steht selbstverständlich ganz unter dem Eindruck der skandinavischen Ereignisse.Pester Lloyd" schreibt in einer kur­zen einleitenden Betrachtung zu dem Seiten füllenden Meldungs- materirl: Deutschland habe in blitzschneller Aktion den neue­sten Blockadeschritt der Westmächte beantwortet. Man gewinne den Eindruck, daß die jetzt ins Rollen gebrachte neue Entwick­lung entscheidend sein könne für den weiteren Verlauf des euro­päischen Krieges. Der der Regierung nahestehendeMagyarsag" spricht von dem schlagartigen Vorgehen Deutschlands in Däne­mark und Norwegen als eine der größten militärischen Leistun­gen der Weltgeschichte, der umso überraschender sei, als es sich dabei im Grunde genommen um eine Seekriegstat handle, wo doch England als derHerr der Meere" gelte. Die Geschwin­digkeit der deutschen Aktion bleibe vorläufig ein Rätsel.

Vollstes Verständnis in Jugoslawien für Deutschlands Antwort auf de« englischen Neutralitätsbruch

Belgrad, 9. April. Die Vorgänge im Norden werden in den führenden politischen Kreisen der jugoslawischen Hauptstadt ruhig und ohne jede Besorgnis verfolgt. Man verweist in diesen Krei­sen darauf, daß diese Entwicklung zu erwarten war. Von der Schnelligkeit und Durchschlagskraft der deutschen Aktion ist man aufrichtig beeindruckt.

Die Haltung der dänischen Regierung findet in politischen Kreisen Jugoslawiens vollstes Verständnis.

Klares schwedisches Dementi

gegen englisch-französische Lügenmeldungen Stockholm, 9. April. Den Falschmeldungen über eine angebliche Eeneralmobilmachung Schwedens, die von den Lügensabrikanren Reuter und Havas zu dem durchsichtigen Zweck verbreitet wur­den, Unruhe in die nordischen Staaten zu tragen, ist von amt­licher schwedischer Seite ein klares Dementi entgegengesetzt wor­den. Das amtliche schwedische Nachrichtenbüro TT. meldet aus autorisierter Quelle, daß die Nachrichten über eine Gcneral- movilmachung Schwedens jeder Begründung entbehren. In Mel­dungen, die soeben aus Stockholm eingetrofsen sind, wird im übrigen festgestellt, daß dort völlige Ruhe und Ordnung herrscht und die Bevölkerung nach der Aufregung der letzten 24 Stunden in Erkenntnis der Tragweite der deutschen Maßnahmen di« weitere Entwicklung mit ruhiger Gelassenheit verfolgt.

Die Reichshauptstadt in Hochspannung

Freude über das blitzartige Zugreifen unserer Wehrmacht

Berlin, 9. April. Die Nachricht von dem blitzartigen Ein­greifen Deutschlands im Nordraum Europas, mit dem die eng­lischen Kriegsausweitungspläne vorbeugend unterbunden wer­den, verbreitete sich wie ein Lauffeuer in der Reichshauptstadt. Als Reichsminister Dr. Goebbels um 10.48 Uhr im Rundfunk die Sondermeldung über diese Nachricht dem deutschen Volke bekanntgab, löste sie gespannteste Anteilnahme aus, die sich bald auch auf die Straße übertrug. Die Berlagshäuser waren in kurzer Zeit von einer großer Menschenmenge umringt und ein wahrer Sturm setzte auf die Zeitungshändler ein, als sie mit den noch druckfrischen Extrablättern auf die Straßen kamen. Auch die Radiogeschäfte waren von dichten Masten umlagert, die mit atemloser Spannung die sensationellen Sondermeldungen erwarteten, die Reichsminister Dr. Goebbels dem deutschen Volk durch den Rundfunk bekanntgab. lleberall in den Straßen bil­deten sich große Gruppen, die sich gegenseitig über die Ereigniste unterrichteten und ihrer. Freude darüber Ausdruck gaben, daß die deutsche Wehrmacht auf Geheiß des Führers dem ver­brecherischen Anschlag des Plutokratenklüngels zuvorgekommen ist und die skandinavischen Völker davor bewahrte, daß ihre Länder zum Schauplatz vielleicht furchtbarster Kampfhandlungen werden.

Irrur Gedenken Ludendorffs

Gedenkstunde an der Grabstätte Kränze des Führers und der Wehrmacht

München, 9. April Aus Anlaß des 78. Geburtstages des im Dezember 1937 aus dem Leben geschiedenen Generals der In­fanterie Erich Ludendorff wurde an der Grabstätte des Fcldherrn in Tutzing am Starnberger See durch den Komman­dierenden General des VN. Armeekorps und Befehlshabers im Wehrkreis 7, General der Flieger Wachenfels, ein Lorbeerkranz des Führers und Obersten Befehlshabers der Wehrmacht nieder­gelegt. Den Kranz des Oberbefehlshabers des He. General­oberst von Brauchitsch, widmete Eeneralleutnai i Ginkel. Für den Chef des Generalstabes des Heeres, Eeue.^» der Ar­tillerie Halber, legte der Chef des Generalstabes im stellt,. Ge­neralkommando des VN. Armeekorps, Oberst im Eeneralstab Kaspar, eine Kranzspende nieder. Auch der Reichskriegerführer, General der Infanterie Reinhard, ließ einen Kranz des NS - Neick ^triegerbundes am Grabe des Feldherrn niederlegen.

Ans Stadl und Land

Altensteig, den 10. April 1940.

Die Frauen und die Melallsammlung

,^l) man so viel überflüssigen Kram ausgestapelt hat, da» Hab' ich gar nicht gewußt", sagt manch eine Hausfrau lachend, und dabei meinten wir, wir hätten im Weltkrieg schon alles ab­geliefert, was an solchen Metalldingen in unserem Hause war." Aber es liegen eben doch lange, lange Jahre dazwischen, in denen wir erneutin die Scheuern sammelten", in denen wir mit man­cherlei Kleinigkeiten beschenkt wurden, die wir vielleicht eine Weile hübsch fanden, die aber dann später schon wieder durch Moderneres ersetzt wurden. Messing und Kupfer als Gebrauchs­gegenstand hat ohnehin sehr seine zwei Serien, denn fleckig und trüb gewordenes Metall dieser Art sieht sehr unansehnlich au», und die wenigsten von uns verstehen sich auf die Kunst, Metall wieder zu seinem schönsten Hochglanz zu bringen. Darum lieber weg damit, das spart uns Zeit und Aerger.

Es muß eben wirklich einmal eine Gelegenheit geben, uns oo» dem herumliegenden Gerümpel zu befreien, denn im Grunde nei­gen wir alle viel zu sehr dazu, zuhorten", wir mögen uns meist nicht gern von etwas trennen, selbst wenn es für uns eigentlich keinen Gebrauchswert mehr hat. Aber wenn uns ein äußerer An­stoß gegeben wird, geht es viel leichter. Je systematischer wir all unsere Behältnisse durchsuchen, um so bester wird das Ergeb­nis sein. Wir werden manchen überflüssigen Aschbecher, manche» unbrauchbar gewordenen Lampensuß ausmerzen können. Sind da nicht nickelne Messerbänkchen, die wir seit Jahren nich mehr be­nutzten, ja von denen wir fast schon vergessen hatten, daß wir sie überhaupt besaßen. Sie wandern auf den Haufen der für uns entbehrlichen, an anderer Stelle aber nötigen Dinge. Ein Zahn­stocherhalter kommt hinzu, ein zerbeulter alter Kupferkestel, ei» nie mehr verwendeter Messingmörser, ein Zmnbecher, eine greuliche Vronzefigur, die uns immer ein Dorn im Auge war, aber sie war ein Geschenk, und wir duldeten sie aus Pietät... Mit dieser Pietät darf man es jedoch nicht zu weit treiben, er gibt Grenzen. Und die Geschmacklosigkeit eines Gebers kann uns nicht ewige Verpflichtung auserlegen. Es genügt, wenn wir seinen guten Willen anerkennen.

Auf jeden Fall atmen wir auf. wenn wir. nachdem wir alle« zusammengesucht haben, nun überall wieder richtig Platz haben, und wir nehmen uns, wie freilich schon häufiger, vor: jetzt soll aber nichts Ueberflüssiges mehr gekauft werden! Wir beschließe»: m Zukunft wird auch beim Kaufen von Kleinigkeiten immer g»t überlegt, ob wir dieses oder jenes wirklich unbedingt brauche».

Es ist etwas Merkwürdiges um diese jetzige Zeit: wir unter­ziehen so manche unsere Ansichten einer gründlichen Prüfung und kommen zu ganz anderen Einstellungen, als wir sie früher hat­ten. Monate, die wir durchleben, reifen uns, wie sonst Jahre «» taten. Mancherlei äußere Ereignisse und Geschehnisse führen un» zu inneren Betrachtungen und Erwägungen, wn werden nach­denklicher und lernen den Wert der Dinge richtiger und tiefer beurteilen. Und selbst eine Metallsammlung rst imstande un» zu allen möglichen Betrachtungen und Schlußfolgerungen an­zuregen.

Nun, eine gute Seite hat die Sache mit dem überflüssige« Metallzeug doch: wir können es dem Führer zum Geschenk mache», dem Vaterland zur Verfügung stellen, das eine bessere Veno«»- düng dafür hat! Freuen wir uns, wen« wir mit vollen Hände» kommen können!

Erfolgreicher Ausklang des Kriegs-WHW. In Durchführung der 6. und letzten Reichsstraßensammlung für das Kriegswinter­hilfswerk haben die Männer der DAF. am vorletzten Sonntag in unserem Kreis den Betrag von 11628.58 RM. ersammelt. Ein hervorragendes Ergebnis, das zu den besten des nun zu Ende gehenden Kriegswinterhilfswerks zählt. Es sprechen daraus erneut der Opferwille und die Einsatzfreude der Bevölkerung des Kreises Ealw.

Calw, 19. April. (30 neue A r b e i t s m a i d e n.) Am Montag sind im Arbeitsdienstlager Altburg 39 neue Arbeits­maiden eingetroffen. Freudig und einsatzbereit haben sie sich großenteils freiwillig zum Ableisten ihrer Arbeitsdienstpflichr gemeider. Die 17- bis 18jährigen Mädel kommen aus allen möglichen Berufen und Ständen; sic sind in der Hauptsache in Nordwürltemberg beheimatet, mehrere stammen aus dem Schweizer Grenzgebiet und auch eine Ausiandsdeuische aus Palästina befindet sich unter den Arbeitsmaiden, die nun im Schwarzwald zum Treust angetreten sind.

Frendeuftadt, 19. April. (Verschwundene Schwarz­wälder Gewerbe.) Die endlos sich dehnenden Wipfel­meere der Waldbestände des Schwarzwaldbereichs bargen einst blühende Erwerbszweige, die der heutigen Entwicklung des ge­werblichen Lebens zum Opfer fielen. Die Holzkohle ist durch dieWeiße Kohle" der Elektrizität ersetzt; also wurden Metlerplätze und Kohlplätze übrig und drum verschwanden diese in der Hauptsache, mag da und dort auch noch ein Holzstoß glosten. Aehnlich ist es mit den Harzern, deren Aufgabe es war, Pech und Schmiere zu gewinnen. Verschwunden sind die Nagel- und Löffel schmiede, von welch letzteren in früheren guten Jahren bis zu mehreren hundert Zentnern Eisen im Jahre zu blechernen Löffeln verarbeitet wurden. Von der hierbei gewonnenen Geschicklichkeit des Schmiedens machen wir uns heute kein Bild mehr. Auch die alten Meister des - llhrenhand werks sind selten geworden. Wer heute ein handgearbeitetes altes Uhrwerk besitzt und es reparieren lasten mutz, wird sicher schwer tun. Doch gibt es immer noch einen Nachwuchs mit meistermäßigem Können, leider aber nicht gerade im Schwarzwald. Die Handweber sind längst nicht mehr; ihre Webstühle wanderten ins Dorf- oder Heimatmuseum, so es eines im Orte gibt; sonst vertrauern die Webstühle irgendwo im Schopf oder auf dem Bühnenboden. Die neuzeitliche Textil­industrie mit den Milliardenwerten ihrer Produktion läßt sich aus der Gegenwart gar nicht mehr wegdenken. Deshalb hat auch das Spinn >i.d ausgedient. Aehnlich schritt die Zeit über dieStörh and werker" hinweg, so Gute« sie leisteten bei ihrem Kommen auf den Schwarzwaldhof. Denn mo gibt es nichts zu flicken und auszubessern? Doch läßt gerade >. e Kriegs­zeit auf dieLebensverlängerung" all besten G' acht sein, was wir auf dem Leibe tragen, und so mag man^es wieder erstehen, was gerade den Störhandwerkern verdank! n de.