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Ochwarzwaroer Lageszettnag
Nr. 78
Amerikaner die Landkarte gezeigt habe, nicht aber, wen., er mir zusammengebissenen Zähnen Italien anlächelt. Nach der Ber- ifsentlichung dieses schwerwiegenden photographischen Dokuments, das kein verspätetes Dement- aus der Welt schassen könne, habe Italien, so schließt das Blatt, an seiner feststehenden Haltung nichts zu berichtigen. Seit der Einigung Italiens seien die Franzosen immer seine ärgsten Feinde gewesen. Man n Reynaud für den unfreiwilligen Dienst, den er Ji> ' habe, äußerst dankbar sein.
Die „Tribuna" beschäftigt sich in einer energischen Stellungnahme mit der Europakarte, vor der sich der französische Ministerpräsident Reynaud und Sumner Welles photographieren ließen. Bei dieser Aufnahme, die von der „Illustration Francaise" veröffentlicht wurde, handle es sich, so betont das angesehene römische Blatt, um ein Musterbeispiel typisch demokratischer Geographie zur Aufrcchterhaltung der französischenglischen Hegemonie, denn niemand könne im Ernst daran den-, len, daß Ostpreußen an Polen abgetreten werde oder daß die Tschechoslowakei eines Benesch wieder erstehe, oder Ungarn erneut verstümmelt werde. Noch lächerlicher sei aber der Plan einer Wiederausrichtung Oesterreichs sogar bis Triest. Wenn es sich lediglich um Phantastereien eines Otto von Habsburg handle, könne man leicht davon absehen, sie überhaupt zu verzeichnen. Aber hier handle es sich doch nachgerade um ein offizielles Dokument. Was allerdings seine Verwirklichung anbelange, so müsse dnan daran erinnern, daß man hierfür zuerst einmal ernsthaft Kämpfen müsse. Was schließlich Italien betreffe, so seien seine Grenzen von Millionen von Bajonetten geschützt, so daß es gefährlich wäre, i» dieser Hinsicht etwas zu unternehmen.
Paris von der Veröffentlichung der Zukunfts-Landkarte „Europas" peinlichst berührt
Genf, 3. April. In Paris scheint man sich darüber klar zu fein, daß der Zeitschrift „Illustration Francaise" mit der photographischen Wiedergabe von Reynaud und Summer Welles vor der aufschlußreichen Landkarte „das neue Europa" eine nicht wieder gut zu machende Panne unterlaufen ist. Man ist über diese Veröffentlichung der von den Westmächten geplanten „Zu- lunftslandkarte Europas" offensichtlich peinlichst berührt und stärkstens betroffen. In politischen und diplomatischen Kreisen der französischen Hauptstadt kann man sich die unausbleiblichen Auswirkungen dieser unfreiwilligen Enthüllung der französisch- Lritischen Kriegsziele keineswegs verhehlen und ist vor allem hinsi^lich der Reaktion in Italien sehr besorgt.
Neuer IRA-Anschlag in Belfast
Amsterdam, 3. April. Nach einer aus Belfast vorliegenden Meldung steckten dort am Dienstag bewaffnete JRA-Männer ein Gebäude in Brand, das von den englischen Militärbehörden übernommen werden sollte. Die JRA-Männer hätten in den obersten Stockwerken des Gebäudes die Fußböden mit Petroleum begossen und sie dann in Brand gesteckt. Erst nach längerer Zeit sei es gelungen, des Feuers Herr zu werden. Den irischen Nationalisten gelang es. unangefochten zu entkommen.
Französischer Kriegshetzer als Verschwörer verhaftet
Rio de Janeiro, 2. April. Die Polizei in Sao Paulo veröffentlicht eine Liste der Personen, die Lei der Aufdeckung der liberal-demokratischen Umsturzbestrebungen in Sao Paulo verhaftet worden waren. Es handelt sich um zahlreiche führende Politiker der früheren Paulistäner Regierung Armande» Salles, deren Tätigkeit von dem in der Verbannung lebenden Armands Salles geleitet wurde. Unter den Verhafteten befindet sich aber auch Emanuel Bars, der französische Verwaltungsdirektor der Zeitung „Estado de Sao Paulo", die bekanntlich die Zentrale der Umsturzarbeit gegen das neue Regime Brasiliens gewesen ist.
Für die Hintergründe der Paulistaner Ereignisse ist diese Verhaftung besonders interessant. Bars, der — obwohl französischer Reserveoffizier — bei Kriegsausbruch nicht einberufen wurde, sondern als „unabkömmlich" in Brasilien geblieben ist, übte, wie in Pressekreisen verlautet, maßgebenden Einfluß auf die unter seiner Leitung stehende Zeitung „Estado de Sao Paulo" im Sinne einer hemmungslosen Kriegspropaganda zugunsten der Westmächte aus.
Kameradschaft bewährt sich in Not
Berlin, 3. April. Wir konnten vor wenigen Tagen über ein Beispiel echter Kameradschaft berichten, als auf hoher See notgelandete deutsche Flieger durch die Kameraden eines Unterseebootes übernommen und sicher in die Heimat gebracht wurden. Heute liegt eine neue Meldung vor, die von der Errettung notgelandeter Aufklärungsflieger durch die Besatzung eines anderen Flugzeuges berichtet.
Zwei deutsche Flugzeuge, die über der englischen Ostküste aufgeklärt hatten, waren nach Erledigung ihres Erkundungs- arrstrages von mehreren Jagdflugzeugen angegriffen worden. Im Verlaufe des Lustkampfes erhielt eines der deutschen Flugzeuge mehrere Treffer, die technische Störungen hervorriefen und eine Notlandung auf der See erforderlich machten. Daraufhin wasserte das zweite Flugzeug neben der beschädigten Maschine, übernahm unter Ueberwindung erheblicher Schwierigkeiten die mehrkäpfige Besatzung und startete wieder nach Versenkung des notgelandeten Flugzeuges. Wenige Stunden später landete das Flugzeug im heimatlichen Flughafen.
Auch dieser Fall zeigt zum wiederholten Male die hingebende treue Kameradschaft, die alle deutschen Soldaten miteinander verbindet und die selbstverständlich alles einsetzt, um Kameraden in Not zu retten.
Mius Generation««. In Weiterstadt bei Darmfladt wurde Dieser Tage Frau Käthe Römer Ururgroßmutter. Auch die Urgroßmutter wohnt in Weiterstadl, während die drei jüngeren Generationen im benachbarten Büttelbor» leben.
Bootsnnalück ans der Isar. In der Gemeinde Nieder- höcking ereignete sich am Abend des 1. April ein tragisches Unglück Ein mit elf von der Arbeit heimkehrenden Personen besetzter Kahn stietz auf der Isar gegen einen Felsen und kenterte. Während vier Insasien gerettet werden konnten. fanden die übrigen sieben, darunter dre, Frauen, dmr Tod.
WelLecho zum Weißbuch
Rom, 2. April. Das deutsche Weißbuch mit den polnischen Geheimdokumenten wird von der italienischen Presse weiter stärkstens beachtet. „Giornale d'Jtalia" betont in den lleberschriften, daß „die westlichen Kriegshetzer nach Deutschland auch Italien treffen wollten". Der Berliner Vertreter des „Lavoro Fascista" erklärt zu diesem Thema, daß die Dokumente auch für Italien äußerst aufschlußreich seien. Bullitt habe mehrmals Gelegenheit zu der Versicherung gehabt, daß Präsident Roosevelt ein Gegner jeglichen Kompromißes sei, der Italien auch nur das kleinste Zugeständnis von seiten Frankreichs gebracht hätte.
Moskau. Die „Prawda" veröffentlicht mehr als ganzseitig und in größter Aufmachung eine Reihe von Dokumenten, die dem deutschen Weißbuch entnommen sind. Niemals zuvor wurde einer politischen Veröffentlichung des Auslandes in der Moskauer Presse so viel Platz eingeräumt. Die polnischen Dokumente des deutschen Weißbuches bilden überall dort das Tagesgespräch, wo man sich nur irgendwie für außenpolitische Fragen interessiert. Dabei werden vor allem diejenigen Stellen besprochen, welche die verhängnisvolle Rolle des amerikanischen Botschafters Bullitt vor Ausbruch des deutsch-polnischen Krieges beleuchten. Dir geringschätzigen Bemerkungen angelsächsischer Diplomaten über die Sowjetunion werden mit Empörung zur Kenntnis genommen. Die Anwesenheit von mehr als 1000 Deputierten bei der Tagung der 6. Session des Obersten Sowjets gibt der Diskussion über die Dokumente eine breite politische Grundlage. Die Sowjetpresie widmet u. a. die Hälfte des außenpolitischen Raumes den sensationellen Publikationen der polnischen Dokumente. Das geschieht trotz der starken Beanspruchung der Zeitungen mit der Berichterstattung über den gegenwärtig tagenden Obersten Sowjet und beweist, welch hohen Wert man dem Inhalt des deutschen Weißbuches beimitzt.
Oslo. „Amerika beginnt an das deutsche Weißbuch zu glauben". Unter dieser Ueberschrift berichtet „Tidens Tegn" aus Neuyork, Roosevelts Gegner hätten ein glänzendes Material erhalten, das sie auch zu benutzen wüßten. Die Warschauer Dokumente erhielte» größte Bedeutung.
Kopenhagen. „Politiken" bringt auch am Dienstag wieder einen Bericht zu dem deutschen Weißbuch, der darin ausführt, daß Roosevelt immer mehr in Schußlinie komme, daß Bullitt sozusagen als amerikanischer Oberbotschafter für ganz Europa gewirkt und ohne Kenntnis Hulls mit Roosevelt selbst gearbeitet habe und also verantwortungslose amerikanische Amateuridplo» maten Europa in den Krieg getrieben hätten.
Amsterdam. Die Veröffentlichung zum deutschen Weißbuch und insbesondere die Rolle der amerikanischen Diplomaten um Noose- velt interessiert die holländische Oeffentlichkeit in hohem Maße. Es wird die Forderung Hamilton Fishs und Senator Reynolds auf Einsetzung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses gegen Bullitt und Kennedy hervorgehoben. Die Blätter bringen Aussprüche amerikanischer Politiker, in denen die Glaubwürdigkeit des Weißbuches hervorgehoben wird.
Brüssel. Die belgische Presse widmet der Veröffentlichung der polnischen Dokumente größte Aufmerksamkeit. So veröffentlicht „De Dag" die Dokumente 2 und 6 unter großen Titeln, wie „Bullitts Aeutzerungen — das Kernstück der Enthüllungen, nach dem Nervenkrieg folgt der Dokumentenkrieg".
Bern, 2. April. Die deutschen Veröffentlichungen über das Weißbuch werden teilweise ausführlich in die Schweizer Presse ausgenommen. Mit eigenen Stellungnahmen hält man immer noch sehr zurück. Dafür gibt man den Berliner Korrespondenten um so ausführlicher das Wort. Die „Nationalzeitung" läßt durch ihren Berliner Korrespondenten besonders hervorheben, daß die Originaldokumente den ausländischen Journalisten zur Verfügung gestellt worden seien. „Mit Vergrößerungsgläsern bewaffnet gingen einige ausländische Korrespondenten an die Untersuchung der Papiere, Wasserzeichen, Stempel, Briefköpfe, Unterschriften, Randbemerkungen, die mit verschiedenfarbigen Buntstiften von hohen polnischen Staatsbeamten auf einzelne Dokumente geschrieben wurden, wurden auf das Genaueste geprüft. A.r der Echtheit hegte niemand Zweifel."
Sofia. Die Abendblätter „Mir" und „Slovo" veröffentlichen an erster Stelle weiterhin zahlreiche Meldungen. „Slovo" kündigt diese mit der Sonderschlagzeile an: „Die Verantwortung für den heutigen Krieg — Wer hat zum Kriege getrieben?" Die Blätter beachten überdies am Montag noch besonders die Meldungen über die Erregung in Amerika, welech die Veröffentlichung des Weißbuches hervorgerufen hat.
Bukarest. Nachdem die rumänischen Zeitungen bereits Samstag kurz über das Erscheinen des neuen deutschen Weißbuches mit den polnischen Dokumenten berichtet hatten, brachten sie am Sonntag und Montag ausführliche Berichte. Mit immer stärkerem Interesse wendet man sich jetzt, besonders nach dem Erscheinen der ausländischen Presselommentare, dem neuen Weißbuch zu. Ihrer gewohnten adwarrenden Haltung entsprechend haben die rumänischen Blätter bis jetzt zu der neuen deutschen Veröffentlichung selbst noch nicht Stellung genommen.
Washington, 2. April. Auswirkungen des deutschen Weißbuches machen sich nach oen letzten Nachrichten weiterhin sowohl in politischen Kreisen als auch in der breiten Oeffentlichkeit bemerkbar. Im Leitartikel der „Neuyork Post" wird auf das Hull- Dementi verwiesen und erklärt, der Außenminister versichere der USA.-Nation, daß die Regierung nicht daran denke, am Kriege teilzunehmen. Dieser Punkt könne nicht oft genug unterstrichen werden.
„Nichtskönner als Votschafter-
Weißbuch-Debatte in USA. geht weiter
Neuyork, 2. April. Im „Neuyork World Telegram" und anderen Scrpps-Howard-Vlättern nimmt der bekannte Publizist General Hugh Johnson das Weißbuch zum Anlaß, um den bittersten Hohn über Amerikas plutokratische Botschafter, insbesondere Bullitt, auszugießen. Was ihn wundere, schreibt Johnson, seien nicht die Enthüllungen über Bullitt, der schon stets als streitsüchtiger Freund der Westmächte und als Amateurdiplomat bekannt gewesen sei, sondern Washingtons Aufregung über die deutsche Veröffentlichung. Es habe nicht des Weißbuches bedurft, um zu zeigen, daß Roosevelt eine merkwürdige Vorliebe für Nichtskönner und Amüsierbengel als Botschafter habe, deren Intelligenz meistens wenig über das erste Schuljahr hinausreiche. Johnson weist auf Joseph Davies hin, der nach der mittelmäßigen Laufbahn die Erbin eines großen Lebensmittelkonzerns heiratete, dann sofort zum erstklassigen Diplomaten aufstieg und spornstreichs Moskauer USA.-Botschafter wurde, um nach vorübergehendem Gastspiel in Brüssel Sonderberater des Staats-
oeparremenrs zu werben. Sodann nimmt Johnson Anthony Biddle vor, der sich ebenfalls in ein weibliches Vermögen verliebt habe, um Botschafter in Warschau zu werden und beim deutschen Anmarsch ebenso wie die Polensührer, haste was kannste. ausritz, ohne sich pflichtgemäß um gestrandete USA.-Vürger zu kümmern. Ein weiteres Beispiel dieser Art sei Lromwell, der gleich zwei gewaltige Vermögen anheiratete und noch allerlei Narreteien USA.-Gesandter in Kanada wurde, wo er sich durch weitere Torheit auszeichnete. Johnson ist überzeugt, daß Hulls Dementi der Wahrheit entspricht, aber einige der diplomatische» Goldjungen Roosevelts, so fährt dieses wegen seiner schaffe» Feder gefürchtete frühere Mitglied der ersten Roosevelt-Regie- rung fort, pslegten Hüll einfach zu übergehen. Die in Amerika aufsehenerregende Chikagoer Rede, >n der Roosevelt seinerzeit die Verhängung der Quarantäne über die Angreiserstaaten verlangte, und die einem Vorschlag Vullitts entsprang, sei Hüll erst nach ihrer Veröffentlichung bekannt geworden.
„Jaguar-, bas neue Mefferfchmitt-Kampfflugzeug
Berlin, 2. April. Wie wir erfahren, führt das neue Messerschmitt-Kampfflugzeug, dessen erste Erwähnung in der deutschen Presse erhebliches Aufsehen erregte, die Muster-Bezeichnung „Ja- guar". Bekanntlich wurde diese zweimotorige Neukonstruktion von Profetssor Messerschmitt bereits erfolgreich über der Nordsee eingesetzt Das neue Kampfflugzeug, das auch mit mehreren leichten und schweren MG.s ausgerüstet ist, hat eine Besatzung vo« vier Mann und ist für den Langstreckeneinsatz vorgesehen
Kohleulieferungen mit großer RegelmWobeit
Italienische Anerkennung für die glanzende deutsche Organisierung
Rom, 2. April. Die glänzende Organisierung der deutt-ben Kohlenlieferungen nach Italien findet in Rom lebhafte Anerkennung. „Deutschland wird monatlich eine Million Tonnen Koh err liefern", betont „Giornale d'Jtalia" in großer Ueberschrift, um sodann in einer Berliner Korrespondenz auf die Einzelheiten der technischen Regelung einzugehen. 65 Kohlenzüge werden tag'ich die sieben Grenzstationen passieren, nachdem bereits im Februar über eine halbe Million Tonnen deutscher Kohle aus den Ruhrzechen, aus Oberschlesien und von der Saar mit größer Regelmäßigkeit nach Italien gelangten.
Ausdehnung der zivilen Modilifierung in Italien
Beschlüsse des Ministerrates unter dem Vorsitz des Duce
Rom, 2. April. Der Ministerrat hat am Dienstag unter Vorsitz des Duce neben rein verwaltungstechnischen Maßnahmen eine Reihe wichtiger Beschlüsse auf dem Gebiete der Landesverteidigung und der Lohngestaltung getroffen und sich dann auf Mittwoch vertagt.
So wurden vor allem die bestehenden Normen für die Organisierung und Mobilisierung der Nation im Kriegsfälle einer Revision unterzogen, wobei die öffentlichen und privaten Vereinigungen, wie die nicht zum Militärdienst herangezogenen Personen einschließlich der Frauen sowie der Minoer- jährigen über 13 Jahre der zivilen Mobilisierung unterworfen werden. Außerdem wurden Maßnahmen zur Verstärkung der Küstenmiliz gemäß den ihr im Rahmen der Landesverteidigung zufallenden Aufgaben beschlossen. Ein weiterer Gesetzentwurf verpflichtet die Hauseigentümer zur Anmeldung der eisernen Gitter und Elsenumzäunungen sowie deren Abnahme innerhalb einer entsprechenden Frist. Ausgenommen sind vorerst Umzäunungen von künstlerischem Wert und solche in ausländischem Besitz.
Die Beschlüsse des Ministerrates stehen im Mittelpunkt der Betrachtungen der Abendpresse, die insbesondere die Maßnahmen zur Verteidigung der Nation unterstreichen Der moderne Krieg, so erklärte „Giornale d'Jtalia", ist ein Krieg der gesamten Nation. Es sei heute nicht mehr möglich, im Kriegsfälle einen klaren Trennungsstrich zwischen der militärischen und zivilen Tätigkeit» zu ziehen. Der Krieg werde an der Front ausgesochten, aber vom Hinterland unterstützt, denn der Krieg werde durch die gegnerische Luftwaffe auch noch ins Innere des Landes getragen. Besonders wichtig seien auch die Ausgaben, die der mit der Küstenverleid i g u u g beauftragten Miliz zuffelen. Die steten und dreiste» Drohungen der französischen und englischen Blätter mit Flottenangriffen gegen die italienische Küste ließen die neuen Maßnahmen zur Küstenverteidigung mehr denn je aktuell werden.
Zum Schutz der Jugend
Amtliche Erläuterungen der Polizeiverordnung zum Schuh der Jugend
Zu der Polizeiverordnung zum Schutz der Jugend vom S. März 1940, die, wie bereits berichtet, Bestimmungen über oie Fernhaltung von Jugendlichen von öffentlichen Straßen and Plätzen während der Dunkelheit, über die Ferni altunn aus öffentlichen Lokalen, aus öffentlichen Lichtspieltheatern, von öffentlichen Tanzlustbarkeire» und öffentlichen Schieß- ooer Spieleinrichtungen, ferner übcr ein Verbot des Alkohol^,. :s und des öffentlichen Rauchens getroffen hat, wird jetzl m Ministerialblatt des Reichsministeriums des Innern vom 27, März ein Runderlab des Reichsführers -- und Chefs der Deutschen Polizei veröffentlicht, der nähere Erläuterungen über dir Bestimmungen und die Handhabung der Polizeiverordnung bt Die Kenntnis dieses Erlasses ist für alle Jugendlichen, El> r» und Erziehungsberechtigten, ferner auch für die Inhaber vor Lokalen usw. von großer Bedeutung, denn Verstöße gegen dir Verordnung sollen, wie es in dem Erlaß heißt, mit aller Schars« verfolgt werden.
Was zunächst die Fernhaltung von Ssfentlichen Straßen urr? Plätzen während der Dunkelheit anlangt, so wird darauf hin- gewiesen, daß mit Rücksicht auf den wechselnden Eintritt der Dunkelheit es absichtlich vermieden worden ist, das Verbot a« eine llhrzeit zu binden. Es ist also das ganze Jahr über oer Eintritt der Dunkelheit maßgebend. Selbstverständlich richtet sich dieses Verbot nicht gegen Jugendliche, die von der Arbeitsstelle oder vom HJ.-Dienst heimkommen oder aus anderen notwendigen Gründen die Straße betreten und ordnungsgemäß ihre Wege gehen.
Nach der Polizeiverordnung ist es Jugendlichen unter 18 Jahren auch verboten, sich in Gaststätten aller Art aufzuhalten, fasern sie sich nicht in Begleitung des Erziehv» söcrechtigten be»