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ZchwarzwäiLer Tageszeitung
vorbanden seien. Im „Ordre" setzt Pertinax seinen Feldzug gegen die neutralen Staaten fort. Er meint, das; die „Ursache aller Mißgriffe der Westmächte ihre viel betonte Langmütigkeit gegenüber den neutralen Staaten (!) sei". 2m „Matin" schließlich stellt Fabry resigniert fest, daß Frankreich und England gegenüber den Gefahren des Krieges allein geblieben seien und allein bleiben würden.
Ausfühnung mit der Eisernen Garde
Entjpannung in Rumänien
Bukarest, 17. März. 2m Zuge der von der rumänischen Regierung angestrebten inneren Entspannung fanden in den letzten Tagen erneut Verhandlungen mit den Führern der ehemaligen Eisernen Garde statt, die der Innenminister führte. Nach erfolgreichem Abschluß dieser Verhandlungen empfing Ministerpräsident Tatarescu eine Abordnung führender Persönlichkeiten der ehemaligen Eisernen Garde, die ihm eine schriftliche Erklärung überreichten, in der sie sich hinter den Könia und die Regierung stellen und ihre Zustimmung zur neuen politischen Ordnung in Rumänien geben. Die Eiserne Garde erließ auch einen ähnlich gehaltenen Aufruf an ihre Anhänger, der, gleich der Erklärung an die Regierung, von rund 300 führenden Mitgliedern der Garde unterzeichnet wurde
»Neue Kriegsfronl im Südosten"
»Iswestija" entlarvt die Pläne der Kriegsbrandstifter
Moskau, 17. März. Die Frage, welche Rolle die englisch-französische Armee im nahen Osten spielen soll, dehandelt die „2s- westija" in einem Artikel, der die politischen Intrigen und militärischen Vorbereitungen Englands und Frankreichs unter di« Lupe nimmt. Die eigentliche Ursache für die Umtriebe der Westmächte im nahen Osten sieht das Blatt darin, daß die Strategie der Demokraten an der Westfront Schiffbruch erlitten bat. Deshalb versuche die englisch-französische Kriegs- pelitik nun den Radius des Krieges zu erweitern und immer neue und m erster Linie koloniale und halbkoloniale Länder in den Krieg mit kinzubeziehen, getreu dem Grundprinzip Englands, „den Krieg mit fremden Händen zu führen".
2n diesem Zusammenhang habe de: nahe Osten als politisch strategischer Schauplatz kür die Westmächte besondere Bedeutung. Durch den nahen Osten führten die wichtigsten Verbindungswege der Westmächle nach ihren Kolonien, im nahen Osten befänden sich große Reserven an kriegswichtigen Rohstoffen, so vor allem an Osl. Die Verteidigung der Stützpunkte der Entente im nahen Osten könne sedoch niemals die Unterhaltung so zahlreicher Streitkräfte rechtfertigen, wie sie die Armeen Wey- gands in Syrien und Waoells in Aegypten darstellten. Wenn überhaupt von Verteidigung der Positionen durch England und Frankreich im nahen Osten die Rede fei, so müßte« diese allenfalls, wie die „Iswestija" ironisch bemerkt, vor den Aufständen der unterdrückten und ausgebeuteten Bevölkerung selbst verteidigt werden.
Es sei fraglos, daß die Bildung der englisch-französische« Armee im nahen Osten viel weitergehende Ziele verfolge, die unmittelbar mit dem allgemeinen strategischen Plan der Entente rm gegenwärtigen Krieg in Beziehung stünden. Diese Ziele sieht das Blatt einmal in der Absicht, mit Hilfe der im nahe» Oste« stehender Armee« gegen den Balkan vorzustoßen, um so eine neue Kriegssront im Südofte« Europas zu schaffen. Die berühmten „Garantien", die England der Türkei, Rumänien und Griechenland aufgezwungen habe, seien in Wirklichkeit nichts anderes als der Beginn einer diplomatischen Vorbereitung, die darauf hinauslause, diese Länder ?u den Umkreis des Kriege» einzubeziehe» und vor allem die wirtschaftlichen Verbindungen Deutschlands mit de« südosteuropäischen Staaten zu untergraben.
2nsbesondere lenkt die „Iswestija" die Aufmerksamkeit auf die Nachricht, derzufolge 5 V englische Offiziere zur „Konsultation" in Adrianopel eingetroffen seien, um die Befestigungsarbeiten an dertürkis ch-b ulgarischenErenze zu leiten. Dieser Umstand lasse vermuten, daß das türkische Tra- zien von der Entente vielleicht als Ausgangspunkt der Armee Weygands in Betracht käme.
Weiter weist die „Iswestija" darauf hin, daß die Kriegsvorbereitungen der Westmächtr im nahen Osten auch für die Stellung Italiens auf dem Balkan n Mittelmeer und im nahen Osten eine Bedrohung bedeute n.'Ln Italien habe man längst begriffen, daß die Konzentration und ständige Vermehrung der englisch-französischen Armeen im nahen Osten eine wachsende Gefahr für den italienischen Kolonialbesitz bedeuteten und daß in jedem Fall, gleichgültig in welcher Stoßrichtung sich diese Armee bewegen würde, italienische Inte rissen verletzt werden müßten.
»Deutsche Luftwaffe klar Überlegen-
Matt der russischen Kriegsmarine unterstreicht die Erfolg« der deutschen Kampfflugzeuge
Moskau, 17. März. Das Blatt der sowjetrussischen Kriegsmarine. „Kraßny Flot", zieht in einer Rückschau auf die bisherigen Kampfhandlungen der deutschen Luftwaffe im Seekrieg einen Vergleich zwischen der Kampftauglichkeit und den Erfolgen der deutschen und der englischen Fliegerei, der sehr zu Ungunsten Englands ausfallen müßte. Obwohl die deutschen Kampfflugzeuge bei ihrer Angriffstätigkeit gegen die englische Flotte große Strecken zu bewältigen haben, habe der bisherige Verlauf der Kampfhandlungen auf dem See-Kriegsschauplatz die Ueberlegenheit der deutschen Luftwaffe gegenüber der englischen gezeigt. Der schlagendste Beweis hierfür sei die große Luftschlacht vom 18. Dezember bei Helgoland, wo 36 angreisende englische Flugzeuge abgeschosfen worden sind. Ein ähnliche» Bild ergebe die Kampftätigkeit der deutschen Fliegerei gegenüber bewaffneten Handels- und Kriegsschiffen. „Die bisherigen Erfolge der deutsche» Luftwaffe sind", so stellt „Kraßnq Flot" fest, „vor allem der ausgezeichneten Organisation, der gute« Treffsicherheit und dem vorzügliche» Fliegerpersonal zu verdanken, das dir Flüge oft unter den schwierigsten und ungünstigsten Witterungsverhältnissen ausfiihrt."
Flugzeugkaufe in USA- gestoppt
««»deskongred untersucht verdächtige engl. Machenschaft«»
New Port, 17. März. Die seit etwa acht Tage« andauernde« Verhandlungen einer englisch-französischen Einkaufskommissio« mit amerikanischen Stellen über die Lieferung amerikanischer Kriegsflngzeugr wurden plötzlich unterbrochen. Dies dürfte, Associated Preß znsolge, mit dem Wunsch de» Bundeskongrefses zuiammenbänaen. die Hinteraründe der
Flugzeugverkäufe angesichts der hartnäckigen Gerüchte über die Preisgabe amerikanischer Militärgeheim» uisse und die Benachteiligung amerikanischer Militärbestellungen gründlich zu beleuchten. Die Unterausschüsse des Bundes- kenates wie des Repräsentantenhauses werden die Untersuchung demnächst beginnen. England und Frankreich feien im Begriff gestanden, eine Anzahl Vell-Air-Cobras-Jagdflugzeuge und Lur- titz P 40 zu bestellen. Beide Käufe seien nun hinfällig.
Nach Mitteilung von Abteilungsleitern des amerikanische« Kriegsmiriisteriuins, deren Aussagen die Militärausschüsse bet- l der Kongreßhäuser höchst überraschten, lege Morgentha«
! auch im vorliegenden Fall kein besonders großes Gewicht auf j Wahrung der amerikanischen Militärgeheimnisse. Mallon beschuldigt im Zusammenhang hiermit die Engländer, Berichte in die amerikanische Presse lanciert zu haben, die den amerikanischen Kriegsminister Woodr-ng und sein Ressort wegen der Weigerung der Preisgabe der neuesten Flugzeugtype« an die Bestmächte kritisierten.
Freiheit für ganz Irland
De Valera appelliert an das amerikanische Bott New York, 17. März. Anläßlich der Feier am Jahrestag des irischen Schutzheiligen Patrick richtete Ministerpräsident de Valera aus Dublin über den Rundfunk eine» Appell an das amerikanische Volk um aktive moralische Unterstützung bei feine« Bemühungen, die Zergliederung Irlands zu beenden und die jetzige Freiheit eines Teiles Irlands auf ganz Irland auszudehnen. 2n New Park nahmen an der alljährlichen St.-Patrick- Parade trotz starken Schneegestöbers über 75 009 Amerikaner irischer Abstammung, darunter zahlreiche Organisationen, dt« sich für ein einiges Irland einsetzen, teil.
Seit einem halben Jahr...
Schweizerische Wirtschaftsverbandlungen mit de« Westmächten
Bern, 17. März. Die Agentur Exchange Telegraph hatte dieser Tage gemeldet, daß die schweizerisch-französisch-englischen Wirtschaftsverhandlungen io gut wie abgeschlossen seien. Diese Nachricht gibt einem Pressevertreter in Bern Veranlassung zu einer auf amtliche Mitteilungen gestützten Darstellung, aus der sich ergibt, daß diese Verhandlungen, die die Schweiz nun schon feit einem halbe« Jahr zur Wahrung ihrer wirtschaftliche« Lebens- interesfr« führen muß, trotz aller optimistischen Zurufe aus dem Westen sachlich nicht wesentlich vom Fleck gekommen sind. Wie der Pressevertreter schreibt, wisse man auf dem Eidgenössische» Volkswirtschaftsdepartement nr.r, daß immer »och Differenzen bestehe».
Sitzung des Prisenhofes Hamburg
Hamburg, 16. März. Am Freitag trat der Prifenhof Hamburg zu seiner vierten öffentlichen Sitzung zusammen. Zugunsten des Deutschen Reiches wurde der in Ausübung des Prisenrechts aufgebrachte finnische Dampfer „Rhea , sowie dessen Gesamtladung «ingezogen. Die gegen Las Deutsche Reich erhobenen Schuldi- gungsansprüche werden mit Ausnahme verschiedener Ladungsteile für gerechtfertigt erklärt. Die auf dem schwedischen Dampfer „Egon" beschlagnahmte Teilladung von 45 Ballen Packpapier wird zugunsten des Deutschen Reiches eingezogen. Der gegen das Deutsche Reich geltend gemachte Frcigabeanjpruch hinsichtlich 23 Ballen Packpapier und der Schadenersatzanspruch wird für gerechtfertigt erklärt. Der in Ausübung des Prisenrechts aufgebrachte finnische Dampfer „Otava" sowie besten Cesamt- ladung von 9333 Ballen chemische- Sulfit-Zellulose wird zugunsten des Deutschen Reiches eingezogen. Die gegen das Deutsche Reich erhobenen Freigabe- und Entschädigungsansprüche werde« als unbegründet zurückgewiesen.
Männer von der Organisation Tobt
(PK.-Sonderbericht von L e o n h a r d S ta a d t.)
«dz. ... 16. März. Ein Städtchen im geräumten Gebiet. Nicht weit von der Grenze. Wir haben uns bei unserer Formation gemeldet, unser Quartier bezogen und schauen uns in den Straßen um. Da kommt uns eine Marschkolonne entgegen. In tadelloser Ausrichtung und gutem Schritt marschieren sie an uns vorüber, Männer aller Altersstufen in Arbeitskleidung, ein Teil von ihnen hat die Schaufel geschultert. Alle haben an der Seite den Stahlhelm angehängt. Sie tragen Armbinden mit der Aufschrift „Organisation Todt". Westwallarbeiter sind es. Ein größeres Lager ist in der Nähe, sie marschiere» ins Quartier. Westwallarbetter? Ja. es wird weitergebaut!
Der Westwall stand, genau wie ursprünglich geplant, fertig zum festgelegten Termin. Jederzeit reichte er vollkommen aus, einen noch so starken feindlich Angriff blutig abzuweisen. Dann kam der Krieg. Der Franzose wagte es nicht, sich dem Westwall auch nur zu nähern. Nach wenigen Wochen ging er sogar zurück und räumte große Striche eigenen Gebietes. Die deutsche Infanterie bezog ihre Stellungen weit vor dem Westwall in seinem Vorfeld. Viele beherrschende Höhen jenseits der Grenzen kamen in unsere Hand. Der Feind hat beschränktere Sichtmöglichkeiten, und an vielen Stellen, die er im Frieden von seiner Grenze aus leicht einsehen und beobachten konnte, besteht nun die Möglichkeit, unsere Bunker und Kampfwerke vorzuschieben und auszubauen.
Viel stilles Heldentum, von dem keine Chronik berichtet, große Leistungen vollbringen diese Männer, die ihren Kameraden im feldgraue« Rock die gewaltigste Festungsanlage schufen die die Welt kennt, und die sie nun noch weiter ausbauen und verstärken.
An ihrer Arbeitsstelle suchen wir sie auf. Vor uns rasseln die Betonmischmaschinen, keuchen die Lastwagen mit Wassertanks, mit Zement, mit Kies und Split und Sand den Berg hinauf. Dicht unter uns wimmelt es wie in einem Ameisenhaufen. Männer mit Zementsäcken auf dem Nacken, weiß Lberkrustet vom Zementstaub, andere mit Karren voll Sand, wieder andere mit Karren voller Kies. Unablässig fressen die gierigen, runden Mäuler der Betonmischer, die i« langer Reihe dort unten stehen, Sack um Sack Zement, Karren um Karren voll Kies. Keine Stockung darf eintreten. Jedermann hat seine Aufgabe. Auf der anderen Seite der Mischer geht die fertige Mischung auf schiefen Ebenen in Karren, die nach kurzem Weg in die fertigen Formen der Verschalung entleert und dort in die Eisenarmierung ein» gestampft wird. Stolz zeigen die Arbeiter auf ihr Werk, das in wenige« Stunden fertig betoniert sein wird. Nur 21 Stunde» h«t die ganze Betonierung in Anspruch genommen.
Nr. 8«
Am Abend bei Schichtwechsel marschieren sie wieder hinunter ins Städtchen. Wieder in Marschkolonnen, und das Lied von, schönen Westerwald klingt fröhlich durch die Straßen. Sie habe, sich den Feierabend redlich verdient. 2m Lager steht schon das Essen bereit; heute gibt es Klops, Kartoffeln und Gemüse, über Mittag hatten sie eine warme Kraftbrühe mit Nudeln, Brot Butter und Wurst auf der Arbeitsstelle. Alle Unterkunftsräume find hell, luftig und von vorbildlicher Sauberkeit. In ausgedehnten Baderäumen stehen Wannen und Brausen zur Verfügung- es gibt ein eigenes Postamt. Lektüre ist in den Unterkunft^ räumen zu haben, alles wird getan, um den Männern eine, Ausgleich für ihre schwere Arbeit zu schaffen. Die Deutsche Ar. bettsfront hat mit ihrer Betreuung der Westwallarbetter hier ein Werk geschaffen und sich Verdienste erworben, die unser, gänzlich sind.
Wir Deutschen aus Afrika
Treue und Glauben stärker als Opfer — Warum wir deportiert wurden
Von einem heimgekehrten Deutsch-Ostafrikaner
Ein Deutscher aus Afrika, der im Auftrag d« Auslandsorgan'fation der NSDAP, den kürzlich j, Deutschland eingetroffeoen Transport von 509 Deutschen aus Ostajrika an Bord des italienischen Damp, fers „Urania" leitete, legt in diesem Artikel Zeugin; vom Kampfgeist und der Treue der Heimgekehrten ab.
NSK. Ueber die Art und Weise der schandvollen Behandlung der internierten Deutschen in Ostasrika ist in den Zeitungen be> reits viel geschrieben worden, doch darüber, wie wir Ostajrikaner uns zur Frage der Deportation gestellt haben, als diese an uns herantrat, hat man noch wenig gehör« D>e wenigsten wisse», dag die Engländer uns zunächst die Entscheidung überließen, entweder Hab und Gut aujzugeben und in die Heimat zurückzuleh- ren, oder unser Vermögen zu erhalt?» und im Land zu bleiben.
Die Hinterlist der englischen Politik hat aber durch den scheu nationalen Willen unserer deutschen Volksgenossen eine schwere Absuhr erkitten. Dank der Einigkett des Deutschtums, das geschlossen hinter unserem Führer steht, und auch in Ostasrika gegen die Engländer eine unbezwingbare Fronr durstellt wie überall auf der Welt, meldeten sich die Internierten zur sofortigen Heimkehr ins Vaterland unter Aufgabe aller ihrer in Ostafrika in härtester, jahrelanger Arbeit erworb.-nen Rechte.
Das allerdings hatten die Engländer nie und nimmer geglaubt. Man war der Meinung, daß nur jüngste „Nazis", di« nichts zu verlieren hatten, sich melden würden, und dann hätte man heuchlerisch in die Welt hinausrosaunen könnend „Seht, das ist die vielgepriesene Einigkeit des nationalsozialistischen Auslandsdeutschtums. Wir Engländer haben ihnen angcboten, sie für die Kriegszeit nach Hause zu schicken, wir verwalten sür die Zeit ihrer Abwesenheit ihre Pflanzungen, aber keiner wollle heim ins Reich!"
Dieser Plan war restlos vereitelt worden Farmer. Pfla- 'r, Kaufleute, die bereits 1914 alles verloren halten, waren be t, ein zweites Mal alles zu opfern, und haben alles hingegcben, um der Heimat die Treue nicht zu brechen. Dieser überwältigende nationale Wille, das einheitliche Bekenntnis zum nationalsoiu» Wischen Deutschtum, das sich über alle materiellen Güter hin- wegsetzte, nur um dem Vat-rland dienen zu können, juhr d>m Engländern so in die Knochen, daß sie sich entschlossen, uns allmählich alle auszuweisen
Man hatte uns mitgeteilt daß w'r „repatriert" würden, da« heißt, wir würden in unser Vaterland zurückgebracht Erst nachdem wir das Schiff betreten hatten, bekamen wir die „Deportationsurkunde" in die Hand! Wer deponiert wird, muß eia Verbrechen begangen haben und für die Mitmenschen eine Gefahr sein. Man muß sich im Lande vor dieser Gefahr schützen und ihn zur Strafe ausweisen Wir Ostasrikaner fragen uns. u>a« sür ein Verbrechen haben wir begangen, um eine Ausweisung zu rechtfertigen? Wjr haben die Gesetze der Engländer strenger beachtet als ftt selbst, wir haben unsere Steuern genau und pünktlich bezahlt, wir haben das Land kul'ivicrt, wir haben den Handel betrieben, Import und Export geschaffen Was haben wir also verbrochen?
Antwort: Wir haben nie und nimmer unsere deutsche Seele verraten, wir haben unserem nationalsozialistischen Glauben di« Treue gehalten, wir haben uns zu unserem Führer bekannt, al» Wir in der Hand des Feindes waren, und dieses Vckenninis war uns Gefangenen der stolzeste Augenblick in unserem Leben! Wir konnten nicht mit den Waffen hinter Stacheldraht und Wellblech kämpfen, wir haben dennoch den Engländer mit unserem Glauben vernichtend geschlagen!
Im den Jahren 1926 bis 1934 waren wir Deutsche als „Kulturdünger" in Ostafrika gern gesehene Einwanderer. Deutschland war zu dieser Zeit noch arm und geknechtet, man glaubte n:e wieder an ein Erstarken, an ein Erwachen des schlafenden Michel«. „Die Nazis regieren sich in ein bis zwei Jahre» tot!" Da» waren amtliche Aeußerungen. Man gab Bankdarlehen an deuiick« Pflanzer, man unterstützt« sie mit Landzuweisungen, man hals ihnen Überall. Der Deutsche ist der fleißigste Mensch der Erde, und der Deutsche ist ja bereit, sich ausnutzen zu lassen, wenn er den Antrag stellt, nach Afrika einwandern zu dürfen, und warum sollte nach Meinung der englischen Regierung nicht durch di« Arbeit der Deutschen die Finanzkraft der Engländer gestärkt werden? Als Ausbeutungsobjekt ist der Deutsche, der in wenigen Jahren aus einem Nichts eine herrliche Pflanzung schasst, ihnen stets begehrt gewesen. Der Wert der Kolonie gewann dcch mit jedem Hektar kultivierten Bodens. Eines Tages würd« Tanganjika doch zur Kronkolonie erklärt)
Doch Deutschland wurde stärker und stärker? Plötzlich erwacht« auch der Engländer aus den Träumen, die ihn in Sicherheit wogen. Die Jahre 1935, 1936, 1937 ließen ihn aushorchen. ,.Wa» will euer Hitler nur?" So fragte man überall, wenn wir voa Rheinland sprachen, wenn wir die d-utsche Wehrmacht erwähn ten. Die Beamten hatten Angst um ihre Posten mit Ries«»» gehältern. Es bildete sich die „Tanganyika League", die Ausweisung der Deutschen und Boykott gegen alles Deutsche verlangt«. Den Pflanzern, Farmern und Geschäften wurde der Kredit gesperrt, wir fühlten, wie uns der B.-den entzogen werden sollt«, auf dem wir wurzelten. Doch wir standen fest und gläubig, und wehte der Septembersturm 1938 noch so stark, wir stützten un» gegenseitig im Vertrauen auf unser großes, starkes Deutsche» Reich mit unserem Führer Adolf Hitler!
Die Augusttage 1939 stählten uns im Bewußtsein der große« Ausgabe, der wir uns in Bälde wohl gegenüber sehen würden. Ich sehe noch heute die ernsten Gesichter all der braven deutsche» Wüjtex. di? wußten, daß die Männer nur noch Tage sich der