Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung — Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt
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Nummer 66
Altensteig. Montag, den 18. März 1948
8 3. Jahrgang
Ersolgreicher Vorstoß aus Seapa Flow
Vier britische Kriegsschiffe schwer beschädigt — Mehrere Flugplätze bombardiert
Berlin, 17. März. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Feindlicher Spähtrupp bei Zweibrücken abgewiesen
Südwestlich Zweibrücken wurde am 15. März ein feindlicher Spähtrupp in Zugstärke abgewiesen. Ein eigener Stoßtrupp sprengte am 16. März an der Saarfront einen französischen Beobachtungsstand ohne eigene Verluste.
Die Luftwaffe klärte über der Nordsee und Ostfrankreich auf. Deutsche Jäger schossen einen französischen Fesselballon westlich Breisach ab.
Auf Grund der Aufklärungseegebnisse der letzten Tage unternahm die deutsche Luftwaffe in den Abendstunden des 16. März mit starken Kampfkräften einen Korstotz nach Nordwest und griff inScapaFlow liegende Teile der britischen Flotte an.
Hierbei wurden mindestens vier Kriegsschiffe, darunter drei Schlachtschiffe und ein Kreuzer, durch Bomben getroffen und schwer beschädigt. Die Beschädigung von zwei weiteren Kriegsschiffen ist wahrscheinlich.
Außerdem wurden die Flugplätze Stromnes, Earth House und Kirkwall, sowie eine Flakstellung angegriffen und mit Bomben belegt.
Trotz starker Jagd- und Flakabwehr des Feindes führten die deutschen Kampfflugzeuge ihre Aufgaben erfolgreich durch und kehrten ohne Verluste zurück.
Französischer Fesselballon abgeschossen
Berli», 17. März. Am Samstag, den 16. März, wurde westlich Breisach durch deutsche Jagdflugzeuge ei« französischer Fesselballon brennend abgeschossen.
DNV. ... 17. März. (PK.) 15.25 Uhr: Anruf einer Flugmeldestelle: „14 Kilometer westlich Breisach französischer Ballon!" Genau zwei Minuten später startete eine Rotte Me. 109 — Kurs Freiburg...
Kurze Zeit später brausen beide Flugzeuge im Tiefflug am Kaiserstuhl vorbei. Oberleutnant F. am Steuerknüppel der ersten Maschine sucht den Horizont ab.
Da, genau südwestlich Breisach, ein kleiner schwarzer Punkt — der Ballon! Nun geht es über den Rhein: auf dem französischen llfer jagen die Flugzeuge dicht über den Bäumen hinweg, sie nehmen Kurs genau auf das Ziel!
_ Der französische Fesselballon steht in etwa 1990 Meter Höhe über freiem Feld. Jetzt zieht Oberleutnant F. die Maschine höher und höher. In etwa 399 Meter Höhe das erste Flakfeuer! Seitlich rechts neben ihm krepieren die Geschosse. Es geht jetzt um Sekunden! Noch 290 Meter vom Ballon ist die erste Maschine entfernt — nun haargenau visieren und — Feuerstoß!
Der Ballon ist getroffen! An sechs Stellen beginnt er zu f.'ackern, um den Bruchteil einer Sekunde später steht er in Hellen Flammen.
Die Flugzeuge brausen vorbei, und als Oberleutnant F. sich umsteht, um nach seiner zweiten Maschine Umschau zu halten, ist von dem Ballon nichts mehr zu sehen. Die zwei Mann Besatzung, die beim Anfliegen des Zieles deutlich zu erkenne« waren, hatten keine Zeit mehr, sich mit ihren Fallschirmen z« retten. Der Fesselballon, der knapp insgesamt 35 Minuten gestanden hatte, war in zwei Sekunden erledigt.
Die Flugzeuge drehen links ab; die Flak schießt unaufhörlich »ach, aber es nützt nichts mehr — die beiden deutschen Maschine» entschwinden über dem Rhein... Wachsmut h.
Holland stellt Schiffsverkehr ein
Wege« der Gefahre« der e«glischen Todesküfte Amsterdam, 17. März. Der S««eralstab der »iederlänbi- scheu Marine hat, wie der »Telegraaf" mekdet» telegraphisch alle Schiffahrtsgesellschaft«» dahi» unterrichtet, daß pe Li» a»f weiteres jeden Schiffsverkehr einftellen müßte». Di« Maßnahme sei getroffen worden wegen der Gefahre«, welche di« Schiffahrt aus de« Weg »ach England bedrohe».
Versenkt, verloren...
Brüssel, 17. März. Der englische Dampfer „Melrose" (2473 VRT.) ist am Freitag mittag bei dem Leuchtschiff „Westhinder" in der Nordsee torpediert und versenkt worden. An Bord der »Melrofe" befanden sich 23 Mann, von denen 18 vermißt werden.
Amsterdam» 17. März. Dem „Telegraaf" zufolge ist der griechische Dampfer „Flor a" (2989 VRT.) bereits so lange überfällig, daß man ihn für verloren hält.
Amsterdam, 17. März. Wie der „Daily Telegraph" berichtet, ist es im Laufe des Donnerstag wieder zu zwei Zusammenstößen gekommen. Der englische Dampfer „St. Vriac" (2312 VRT.) stieß im Hasen von Southampton mit dem Schiff „Sumersetshire" (9648 VRT.) zusammen, und in der irischen See kollidierte der „Duke of Rothesay" (3812 VRT.) mit dem Fischdampfer „Vireo". Der Dampfer „St. Vriac" wurde so schwer beschädigt, daß er in den Hafen zurückkehren mußte. Was den anderen passiert ist, verschweigt London schamhaft.
Wie „Daily Expreß" meldet, ist der in Dublin beheimatete Fischdampfer „Leukos" (216 VNT.) seit drei Tagen überfällig. Man befürchtet, daß er verloren sein könnte.
Amsterdam, 17. März. Der Fischdampfer „Perigord" (149 VRT.) lief am Freitag auf eine Mine und sank. Menschenleben gingen nicht verloren.
Amsterdam, 18. März. Der norwegische Dampfer „Lista" traf nach einer Reutermeldung am Sonntag in einem Hafen im nördlichen Schottland mit beschädigtem Vorderteil und einem Leck ein. Er habe am Samstag einen Zusammenstoß mit einem anderen Schiff gehabt. Dieses andere Schiff, dessen Name noch nicht bekannt ist, sei gesunken. Seine Besatzung wurde jedoch gerettet.
Amsterdam, 18. März. Wie gemeldet wird, ist der in Rotterdam beheimatete Kohlendampfer „Sink Annaland" (2248 VRT.) nach einer Explosion gesunken. Die Besatzung wurde von einem anderen holländischen Kohlendampfer gerettet.
Wehrrnachtsbericht vom Samstag
Luftaufklärung über Ostfrankreich und der Nordsee — Britisches Vorpostenfahrzeug versenkt
Berlin, 16. März. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Im Westen keine besonderen Ereignisse.
I DieLuftwaffe klärte über Ostfrankreich und der gesamten Nordsee auf. Hierbei wurden britische Vorposten- sahrzeuge angegriffen. Eines derselben wurde versenkt, ei« anderes schwer beschädigt.
Churchill bequemi sich zu EmgesivuLuiffeu
England muß den erfolgreichen Vorstoß nach Seapa Flow zugeben
Amsterdam, 17. März. Die britische Admiralität kann nicht umhin, die neuen Erfolge der deutschen Luftwaffe bei Scapa Flow wenigstens zum Teil zuzugeben. Sie tut es allerdings auf ihre Weise, wenn sie mitteilt: „Am Samstag um 19.59 llhr wurde ein deutscher Flugangriss auf den Flottenankerplatz Scapa Flow durch 14 deutsche Flugzeuge ausgesührt, denen es gelang, Lurchzubrechen. Ein britisches Kriegsschiff ist beschädigt worden. Ferner haben die deutschen Flugzeuge Bomben auf Landstützpunkte abgeworfen, aber keinen Schaden verursacht. Dabei wurden eine Zivilperson getötet und 7, darunter eine Frau, verletzt. In einem Dorf sind 5 Häuser getroffen worden. Die Flotte hat 7 Mann verloren. Die Küsten- und Schiffsbattcrien haben starkes Feuer gegen die deutschen Flugzeuge eröffnet. Ein deutsches Flugzeug wurde abgeschossen, andere dürften beschädigt sein."
Der Schreck über die neuen deutschen Erfolge ist der englischen Admiralität mit ihrem Lügenlord Churchill so gehörig in die Glieder gefahren, daß man erst Sonntag mittag, nachdem die ganze Welt von dem neuen schweren Schlag gegen England längst unterrichtet war, sich entschließen konnte, das starre Schweigen zu brechen. Daß Churchill getreu seinem bewährten Grundsatz, „nur halbe Wahrheiten bekannt zu geben", die Beschädigung nur „eines" Kriegsschiffes zugibt, kann nicht weiter wundernehmen. Es ist immerhin als em Fortschritt zu verzeichnen, daß Churchill sich wenigstens za dem Geständnis auf- rasst, daß es den deutschen Flugzeugen gelungen ist, die englische Flakabwehr zu durchbrechen und daß „Landstützpunkte" angegriffen worden find. Früher waren es nur „Hunde" und „Kaninchen", die nach Churchills Berichten deutschen Luftangriffen zum Opfer sielen, heute gibt der gleiche Lügenlord immerhin den Verlust von Menschen und Häusern zu. Sein klassisch gewordener Satz, den er am 7. Dezember im Unterhaus prägte: „Ich beabsichtige nicht, über alle Schäden zu berichten, es sei denn, daß sie in weiten Kreisen bekannt werden oder daß ich annehmen muß, daß der Feind davon Kenntnis erhalten hat", wird ihn wohl nötigen, auch in diesem Falle allmählich den ganzen Umgang der deutschen Erfolge bei Scapa Flow zuzu eben, nachdem -. io ganze Welt sic bereits genau kennt.
GeheimMurrg des französischen Senats
Natürlich „einmütiges Vertrauensvotum"
Genf, 17. März. Die sog. Eeheimsitzung des französischen Senats ist nach rund lOstündiger Debatte, wie allgemein vorausgesehen, mit einem „einmütigen Vertrauensvotum" abgeschlossen worden. Der in der Vertrauensentschließung des Senats zum Ausdruck gebrachte Wille, „den Krieg mit wachsender Energie bis zum vollständigen Sieg zu führen", bildet das Leimotiv aller Kommentare der französischen Presse.
Führer und Duce treffen sich am Brenner
Berlin, 17. März. Anläßlich des Besuches des Reichs- außenministers von Ribbentrop in Rom wurde die seit längerer Zeit vorgesehene Begegnung zwischen dem Führer und dem Duce vereinbart. Adolf Hitler und Mussolini treffen sich
Montagvormittag aus dem Brenner.
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Der Duce nach dem Brenner abgereist
Rom, 18. März. Der Duce ist einer von Agenzia Stefan, ausgegebenen amtlichen Verlautbarung zufolge Sonntag 13.30 llhr in Begleitung von Außenminister Graf Ciano nach dem Brenner abgereist.
In dem Zug des Duce reisen der Chef der Privatkanzlei, Sebastiani, der Kabinettschcf und weitere hohe Beamte des Außenministeriums. Am Bahnhof hatten sich der Minister für Volksbildung, Pavolim, und der deutsche Botschafter von Mackensen eingefunden.
Der Tag der Wehrmacht für das WHW.
Berlin, 18. März. Das ganze deutsche Volk beging gestern den „Tag der Wehrmacht" als einen Tag freudigen Opferns für das WHW., als Tag des Dankes an den Führer und seine sieg- reiche Wehrmacht, die eben erst die Home Fleet in ihrem Mauseloch Scapa Flow so erfolgreich aufgesucht hatte.
Die Berliner stürmten die Kasernen und besichtigten die Lereitstehenden Lazarettzüge. Der „Fieseler Storch" startete und landete „Unter den Linden". Zweineinhalb Millionen Abzeichen reichten für die spendefreudigen Berliner nicht aus. Ueber 199 999 Essenporttonen, die die Wehrmacht für „ihren" Tag erspart hatte, waren im Nn zugunsten des WHW. aus- gegeben.
Im Protektorat und im Generalgouvernement empfanden die Deutschen besonders die Verpflichtung gegenüber Wehrmacht und WHW. Alle Veranstaltungen hatten starken Zuspruch, und auch
mancher Zloty fand den Weg in die rote Büchse, selbst als kein Abzeichen mehr dafür gegeben werden konnte.
Auch in den freien alten Gebieten setzte die Wehrmacht sich für das WHW. ein, sammelte sie unter den Kameraden der Organisation Todt. Freudig gab der Kamerad den Kameraden.
So begingen die Deutschen überall ein Volksfest der Einigkeit und des Dankes im Gedenken an den Führer und seine Wehrmacht.
Pariser Katerstimmung hüll an
„Peitjchenschläge gegen Neutrale geplant"
Brüssel, 17. März. Die Beunruhigung und Unsicherheit, die seit dem sinnisch-sowjetrussischen Friedensschluß in Pariser politischen Kreisen und in der öffentlichen Meinung herrscht, kommt in der französischen Presse weiterhin zum Ausdruck. So schreibt der Abgeordnete Ferrand Laurent im „2our", die Erklärungen, die im Senat sowohl von den Interpellanten als auch von Dala- dier abgegeben worden seien, brächten Direktiven mit sich, die die unmittelbare Zukunft Frankreichs in ernstester Weise beträfen. Die Ereignisse in Finnland, meint er dann, dürften für Frankreich nicht eine Entmutigung, sondern müßten ein „Peitschenschlag" zu neuer Aktion sein.
Das „Oeuvre" richtet starte Angriffe gegen diejenigen Männer in London und Paris, die immer noch glaubten, daß Sowjetrußland nicht herausgefordert werden dürfe und daß die Westmächte korrekte diplomatische Beziehungen zu Moskau bewahren müßten. Wenn die Diplomatie der Westmächte, so jammert das Blatt in diesem Sinne, fortgesetzt werde, dann würden Eng- and und Frankreich nach den skandinavischen Ländern auch den Balkan verlieren. Man müsse sich dazu entschließen — nach .Oeuvre" —, Deutschland von ben Flanken her -nzugreifen, weil eine zentrale Offensive nicht möglich sei, »nd dann müsse man die Flanken benützen, solange noch welche