iseite 2

Zchwarzwätder Tageszeitung

Rr. 84

Was sich aus diesem Umsturz der Verhältnisse ergibt, ist im Augenblick noch nicht zu übersehen. Nur das eine ist sicher, daß Deutschland durch die neue Entwicklung nicht ge­schwächt, sondern ausserordentlich gestärkt worden ist. Der Märzfriede zwischen Finnland und Russland steht auf der Haben-Seite unseres nationalen Kontobuches. Die Stel­lung Frankreichs und Englands aber ist ungewisser denn je. Wir würden Toren sein, wenn wir nicht darüber Genug- tuung und Freude empfänden.

Thamberlain lischt Finnland Borwürfe

Amsterdam, 14. März. Lhamberlain hat sich am Mittwoch im Unterhaus gezwungen gesehen, zu der für das englische Prestige so überaus peinlichen Beilegung des russisch-finnnischen Konfliktes Stellung zu nehmen. Aus seinem verlegenen Gestammel sprach die ganze Enttäuschungder Londo­ner Kriegshetzer über den Fehlschlag ihrer nordischen Jnterventionspläne. Für die nach dem bewährten Muster Polens von England schmählich im Stich gelassenen Finnen wird es ein schwacher Trost sein, wenn der britische Premier in widerlicher kcheinheiligkeit blutige Krokodilstränen vergoss und dem finni­schen Volk die Sympathien Englands versicherte. Gleichzeitig machte er allerdings den Finnen bitterste Vorwürse, dass sie es verabsäumt hätten, an England einen Appell zu richten, der den demokratischen Kriegsbrandstiftern die Möglichkeit zu einerHilfeleistung" in dem von ihnen so heiss ersehnten Sinne gegeben hätte. Daneben fehlte auch nicht ein selbstgefälliger Hinweis auf diegrossen Mengen von Kriegsmaterialien und Unterstützungen aller Art", die die britische Regierung im Ver­ein mit der französischen Regierung den Finnen geliefert habe. Dabei vergaß Chamberlain allerdings zu erwähnen, dass es sich bei diesen Kriegsmateriallieferungen um unbedeutende Bestände alter Ladenhüter handelte, die nach finnischem Urteil nicht ein­mal in Friedenszeiten den Bedürfnissen eines modernen Heeres genügt haben würden.

»

' Wütende Ausfälle in Paris

gegen die nordischen Staaten

Brüssel» 14. März. In Frankreich wirkte der Abschluß des fin­nisch-russischen Friedensvertrages niederdrückend, zumal die Nach­richt wenige Stunden nach der rheatralischen Ankündigung Dala- diers in der Kammer eintraf, daß er 50 000 nach Finnland zu schicken bereit sei. In der öffentlichen Meinung herrscht eine starke Beunruhigung und man fragt sich allgemein, wie die demokratischen Regierungen diesen schweren Schlag aufnehmen würden. Bemerkenswert ist der Kommentar des Pariser Mit­arbeiter» des BrüsselerSoir", der die Niederlage der West­mächte zu verschleiern versucht. Er schreibt u. a., daß Frankreich und England seit über einem Monat beschlossen hätten, eine wirksame Hilfe nach Finnland zu schicken. Da sie aber, so schreibt er scheinheilig, wie immer das Völkerrecht respektierten und un­fähig seien, selbst in Kriegszeiten das Recht zu verletzen, hätten sie auf einen direkten und öffentlichen Appell Finnlands ge­wartet. Der Pariser Leitartikler ergeht sich dann in Angriffen gegen Schweden und Norwegen. Eine ähnliche Tonart schlägt dieEpoque" an, die ebenfalls heftige Ausfälle gegen Schweden bringt. Das Blatt schreibt, dass die neutralen Staaten ganz all­gemein die Sache der Westmächte unterstützen müßten, weil diese in ihrem Interesse handelten (!). DieAction Francaise" erklärt, daß England und Frankreich eine große Gelegenheit verfehlt hätten, indem sie den Finnen nicht rechtzeitig zu Hilst geeilt seien. In ähnlicher Tonart schreibt Pertinax imOrdre" der erklärt, daß Frankreich und England, ohne auf die Protest« Stockholms und Oslos zu hören, ganz einfach ihre Truppen nack Finnland hätten schicken sollen. DieKapitulation" der Re> gierung von Helsinki werde in der öffentlichen Meinung Frank reichs und Englands einen sehr tiefen Eindruck auslösen uni Unruhe Hervorrufen. Ein Friedensschluss zwischen Finnland uni Sowjetrußland bedeute in erster Linie einen moralischen Vev lust für die Westmächte.

Proklamation der finnischen Regierung

»Finnland wird sich nun ganz der Arbeit des Friedens widmen"

Helsinki, 14 März Die finnische Regierung gab am Mittwoch abend eine Proklamation in das finnische Volk heraus, in der u a. ausgesührt wurde, dass mit dem am 12 März 1940 Unter­zeichneten Vertrag die Feindseligkeiten zwischen Finnland und Russland eingestellt worden seien.

Mil vorbildlicher Einigkeit hätten Armee und Volk einen Ver­teidigungskampf von dreieinhalb Monaten geführt. Getragen von dem Gedanken, das sinnliche Volt vor noch grösserem Unglück zu bewahren, habe die Regierung nunmehr den Beschluß gefaßt, die Feindseligkeiten zu beenden. Dabei habe Finnland das teuerste aller Güter, seine Freiheit, bewahren können. Finnland habe seine nationale Ehre und sich das Recht zu ungestörter Auf­bauarbeit erworben. Während der Krieg der Großmächte seinen Fortgang nehme, werde das finnische Volk sich nun ganz der Arbeit des Friedens widmen. In dem Gedanken an die Ge­fallenen und in dem Bewußtsein der Größe ihres Opfers sehe es die Regierung als ihre höchste Pflicht an, unverzüglich den Wiederaufbau mit aller Kraft anzupacken, wobei sie die Ver­sorgung der Familien der Gefallenen und der Invaliden sowie die Fürsorge für die mittellos gewcrdenen Familien und An­gehörigen als ihre besondere Pflicht betrachte. Zum Schluß gibt die finnische Regierung ihrem Vertrauen daraus Ausdruck, daß die Anspannung aller Kräfte kür die Wiederaufbauarbeit zu dem erstrebten Ziel führen werde.

Das Wortgeflunker durchschaut

Neutrale müssen die Lehre ziehen

Brüssel, 14. März. Die Nachricht von dem Friedensschluss zwi­schen Moskau und Helsinki ist in dev amtlichen belgischen Krei­sen mit lebhaftestem Interesse ausgenommen worden. Man ver­hehle nicht die Aufassung, daß es sich um erne deutliche diplo­matische Niederlage der Westmächte handle. Gleichzeitig wird betont, es habe sich erwiesen, daß die Neutralitätspolitik der skandinavischen Länder sich als ein Friedenssaktor ausgewirkt habe. Die .Zndependance Beige" erinnert an die prahlerischen Hilssversprechungen Daladiers und Thamberlains und meint, «in« solche Sprache habe etwa» wirklich Verblüffendes an sich. Thamberlain und Daladier spielten lediglich mit Worten. Wenn jda» Schicksal Finnlands Ke ebenso interessiert Kutte, wie sie es

Vorgaben, dann hätte sie nichts daran gehindert, schon im Dezem­ber die diplomatischen Beziehungen mit Rußland abznbrechen und ein Expeditionskorps nach Petsamo und Murmansk zu entsenden. Aber was Großbritannien wirklich gewünscht habe, sei der Eintritt in den Krieg zusammen mit Schweden und Nor­wegen gewesen. Norwegen und Schweden hätten es aber ab­gelehnt, an einem Konflikt teilzunehmen, der sie nichts angeht. Sie hätten sich trotz des Druckes, der immer stärker geworden sei und am Ende sogar unanständige Formen angenommen habe, ge­weigert, sich in den Krieg verwickeln zu lassen.

Das Brüsseler BlattPays Reel" sagt, die Westmächte hätten mit Polen die erste Partie verloren und jetzt in Finnland die zweite. Seien sie überhaupt noch in der Lage, eine dritte zu ge­winnen? Die einzige Lehre, die man daraus ziehen könne, sei, daß die kleinen Staaten nicht das Geringste von den Großmächten zu erwarten hätten. England und Frankreich seien nicht in den Krieg gezogen, um Polen, um Finnland oder die kleinen Staaten zu verteidigen; sie hätten Deutschland den Krieg erklärt, um ihre politische Hegemonie über Europa zu verteidgien, eine Hegemo­nie, die durch die Zerstörung der Polen im Osten in eine tödliche Gefahr geraten sei.

Prestigeverlust untergrabt Pfundkurs

Amsterdam, 4. März. In den letzten 48 Stunden hat sich an den internationalen Devisenmärkten die Abschwächung des eng­lischen Pfundes in einem Ausmaße fortgesetzt, das in London größte Bestürzung hervorgerufen hat Während man am Diens­tag beispielsweise in Neuyork noch einen Kurs von 3,86 no­tierte, stellt es sich jetzt auf 3,74 Zeitweise gab es bereits, da sich die Entwicklung unter kleinen Schwankungen vollzieht, bis auf 3,723. Damit ist ein Tiefstand erreicht worden, wir er bisher noch niemals zu verzeichnen war. Wenn man bedenkt, daß sich die Pfundnotiz Ende August 1939 noch auf der Basis 4,68 bewegte, so hat das Pfund nunmehr während des Krieges bereits ein Fünftel seiner Friedenskaufkraft am Weltmarkt eingebüßt. An allen übrigen Märkten ver­läuft der Pfundsturz ähnlich. Gleichgültig ob man nun Amster­dam oder Zürich oder auch beispielsweise Schanghai nennt. Da­bei wird an sämtlichen internationalen Devisenmärkten als ur­sächlich hierfür neben der neuen Anordnung, daß gewisse eng­lische Ausfuhrwaren nur noch gegen Devisen verkauft werden sollen, ausdrücklich auch die schwere diplomatische Niederlage Eng­lands bezeichnet, die Großbritannien im Zusammenhang mit der jüngsten politischen Entwicklung erlitten hat. Durch den britische» Prestige-Verlust sei das Vertraue« in das Pfund noch weiter untergraben worden.

Stimmen zum Moskauer Friedensschluß

Schwerer Preftigeverlust für die Weftmüchte

Bern, 14. März. Die Schweizer Presse beschäftigt sich auch weiterhin mit dem Moskauer Frieden. So schreibt dieNeue Berner Zeitung": Die Westmächte haben einen neuen Verlust an Ansehen und Geltung erlitten, der nach Eindruck und Wir­kung einem verlorenen Feldzuge gleichkomme. In entsprechen­dem Ausmaß stärkt der Friede von Moskau die deutsch-sowjet­russische Position. Rußland ist nun besser als bisher imstande, seinen Verpflichtungen aus dem russisch-deutschen Pakt nach- zukommen. Damit aber verstärkt es unbestreitbar die deutsche Widerstandskraft gegenüber dem Blockadekrteg der Westmächte. Dasselbe England, das sich in derAltmark"-Affäre über die norwegische Neutralität hinweggesetzt hatte, verschanzte sich hin­ter die gleiche Neutralität, um damit die Unmöglichkeit einer raschen und wirksamen Hilseleistung an Finnland zu begründen. Daran ändern auch die Erklärungen nichts, die man am 11. März in London und am 12. März in Paris über die Bereitschaft zur Hilfe abgab. DieGazette de Lausanne" spricht von einem glän­zenden Erfolg der deutschen Diplomatie. Das Reich verfüge jetzt über alle Hilfsquellen seines befreundeten Nachbarn. Man könne nicht sagen, daß die Zeit gegen Deutschland arbeite.

Krakau, 14. März. In dem Chor der Stimmen zum Friedens­schluß zwischen Sowjetunion und Finnland ist die Stimme des bisherigen Polens von besonderem Interesse, da Polen ja dem Schicksal erlegen ist, vor dem sich Finnland nun­mehr bewahrt hat: das Opfer der westlichen Demokratien z« werden.Finnland hat bewiesen", so heißt es in dem heutigen Eoniec Krakowski",daß es klug zu handeln versteht. Für uns Polen ist es nun eine bittere Lehre, zu sehen, wie andere Staaten, die mehr realen Sinn besitzen als unsere früheren Staatsmänner, aus unserem Schicksal gelernt haben und es ab­lehnen, für England die Kastanien aus dem Feuer zu holen. Auf diese Weise hat Finnland seine Existenz gerettet, und auch die übrigen skandinavischen Staaten sind von der Ausdehnung des Krieges auf ihr Territorium bewahrt geblieben. Wenn wir Polen aus der Vergangenheit und Gegenwart lernen, werde» wir erkennen, daß auch wir im Rahmen dieser Neuordnung einer friedlichen und gesicherten Zukunft entgegenblicken können."

Washington, 14. März. In Kongreßkreisen wurde heute Associated Preß zufolge sfsen zugegeoen, üaß die Beendigung des Krieges in Finnland eine neue englische Nieder­lage bedeute. Die meisten Seuaioren äußerten ihre Befriedi­gung über das Aufhören des Blutvergießens und erklärten viel­fach, daß weder Amerika noch irgeno ein anderer Außenseiter, sondern nur Finnland selbst berechtigt war, über Krieg oder Frieden zu entscheiden. Aach Ansicht des Farmerlabsriten Ship- stead haben die Westmächte ein wichtiges Schlachtfeld verloren, während der demokratische Senator Green aus den schwere» Prestigeverlust hinweist, den die Westmächte durch den finnisch- russischen Frieden erleiden. Der isolationistische Senator Ny« nannte den Friedensschluß eine rein europäische Angelegenheit, meinte aber, daß die Finnen nur viel gewinnen könnten, gleich­gültig welche Bedingungen sie annehmen müßte».

Mexiko-Stadt, 14. März. Bei der Behandlung des sowjet- russrsch-finnischen Frirdensvertrages greift die ZeitungPopu­lär" mit großer Schärfe den englischen Premierminister Cham- bcrlain als internationalen Brunnenvergifter an, der Finn­land zum Kampf gegen Rußland anstachelte und jetzt den Frie­den zu verhindern suchte. Unter Hinweis auf die Haltung Eng­lands im spanischen, abessinischen und finnischen KonflM erklärt das Blatt, das angebliche britische Motiv des Schutzes der klei­nen Staate« diene vielmehr der Kriegsentfesselung. Mit dem Abschluß des Friedeusvertrages habe die traditionell« treulose britische Politik einen schweren Schlag: erlitte«.

Schwedens Außenminister zieht Bilanz

Der ganze Norden wäre i« den Krieg hineingezogen morde»! Schwerem» Außenminister über die Kriegsausweitung», absichte«

Stockholm. 14. März. Der schwedische Außenminister Eg», ther gab am Mittwoch abend im Reichstag eine Erklärung über den Abschluß des finnisch-russischen Fri«. dens ab. Der Minister stellte mit einem deutlichen Fingerzeig auf die Westmächte fest, daß von gewisser Seite im Ausland« eine entstellende Darlegung über den Ein,atz der schwedische, Regierung bei den Vorbereitungen des Friedens gegeben morde» sei. Es sei selbstverständlich gewesen, daß die schwedische Regr^ rung die finnische bei ihrer zu Anfang des Krieges ausgedrücktc» Bereitschaft, die abgebrochenen Verhandlungen wieder aufzuneh­men, zu unterstützen versucht habe. Nachdem auch aus der russi. scheu Seite eine Bereitwilligkeit gezeigt worden sei, zu eine, Bereinbarung zu kommen, habe ein gewisser Kontakt zustande- gebracht werden können. Es könne avss bestimmteste erklärt wer­den, daß keinerleiDruckvonschwedischerSeite aus» geübt worden sei. Gegenüber den deutlichen Tendenzmeldunge» der westlichen Hctzpresse stellte Günther fest, daß die schwe­dische Vermittlung ohne geringstes Zusammenwirken mit irgend einer außenstehend"-, Muh, eriolat lei Eine Inter- ventiouspolttik der Westmächte hätte wahrscheinlich den ganze» Norden in den großen Krieg hineingezogeu. Man könne oo» einer schwedischen Regierung nicht verlangen, daß sie mit ossene» Augen zusehcn solle, daß der Krieg zwischen den europäisch«, Großmächten und möglicherweise sogar dessen Schwerpunkt nach Schweden verlegt würde. In Finnland hätte man es offenbar schwer gehabt, diesen verhängnisvollen Zusammenhang zwijch«, den beiden Kriegen zu sehen. Es würde auch sehr viel gefähr­liche Konsequenzen mit sich gebracht haben, wenn man in Finn­land weiterhin Krieg unter falschen Voraussetzungen gesühtt hätte. Die nordischen Völker müßten aus der Grundlage der neuen Erfahrungen die Frage der Verstärkung der nordische, Zusammenarbeit angrerfen. Finnland gehe aus dem Krieg unter voller Wahrung seiner Selbständigkeit und ehrenvoll hervor. Für Schweden bedeute der Friede einen Lichtpunkt an dem noch kürzlich so drohenden Horizont.

Türkei zieht Lehren aus dem Finnland-Fall

Rom, 14. März.Teuere" melder aus Istanbul, der finnisch­russische Friedensvertrag habe eine erschütternde Wirkung aus die Türkei ausgeübt. Die englandsreundlichen Kreise Istanbuls und Ankaras seien vor allem über das Ausbleiben der versprochene« Hilse für Finnland stark beunruhigt In der Türkei beginne sich die Ansicht durchzusetzen, die Neutralität,mir allen Mitteln aus- rechtzuerhalten, und man sei entschlossen, solange das Land selbst nicht in Gefahr fei, jedem Druck zu widerstehen.

Staatsakt in Prestkurg

Botschaft Dr. Tisos an das slowakische Volk

Preßburg, 14. März. Zur Feier des ersten Jahrestages der Selbständigkeitserklärung der Slowakei versammelten sich im Parlamentsgebäude die Abgeordneten und die Mitglieder der Regierung, das diplomatische Eorps und zahlreiche Ehrengäste, sowie führende Männer der Volkspartei, der Hlinkagarde. der deutschen Volksgruppe und des slowakischen Geistes- und Wirt­schaftslebens zu einem großartigen Staatsakt mi Parlamenls- gebäude. In seiner Botschaft an das slowakische Volk war- digte Staatspräsident Dr. Tiso die Bedeutung des 14. März 1909. Dr. Tiso verwies auf die bereits im ersten Jahr geleistete Auf­bauarbeit, wobei er betonte, daß alle diese Ersolge in erster Linie der schützenden Hand des deutschen Volkes und seines Fiih- rers Adolf Hitler zu danken seien, der dem slowa­kischen Volk die Ruhe nach außen h>n sicherte, damit es sich un­gestört seinem inneren Ausbau widmen konnte. Das natürlich« Recht auf sein staatliches Eigenleben werde sich das slowakisch« Volk von niemanden mehr rauben lassen. Die Einhaltung de, Naturgesetze auch im Leben der Völker sei die Voraussetzung, aus der allein die Welt in Gerechtigkeit und Frieden ausgebaul wer­den könne. Die Botschaft des Staatspräsidenten wurde mit stür­mischem Beifall ausgenommen. Anschließend begab sich Dr. Tis«

> mit den Mitgliedern der Regierung und den Ebrengästen aus den Freiheitsplatz, wo die slowakische Wehrmacht zur Pa- rade vor dem Staatsoberhaupt angetreten war. In einem Ar­meebefehl gab Staatspräsident Dr. Tiso der Freude und der Be­friedigung Ausdruck über die Haltung und Leistung der junge» und mutigen slowakischen Wehrmacht. Nach dem Vorbeimarsch der Truppen empfing Staatspräsident Dr. Tiso den Sonder- beauftragten des Führers und die Mitglieder des diplomatischen Corps zur Entgegennahme ihrer Glückwünsche.

Glückwünsche des Führers

zum slowakischen Nationalfeiertag Berlin, 14. März. Der Führer hat dem Präsidenten der Slowakischen Republik. Dr. Tiso. zum slowakischen National- seiertag drahtlich seine Glückwünsche übermittelt. Aus dem glei­chen Anlaß hat der Reichsminister des Auswärtigen, von Rib- bentrop, dem slowakischen Ministerpräsidenten Professor Tuka ! und Außenminister Durcansky seine und der Reichsregieruag Glückwünsche telegraphisch ausgesprochen.

Die Schöffe in London

Amsterdam, 14. Mörz. Wie aus London gemeldet wird, hat das Attentat des Inders Mahomed Singh Azad aus den Staats­sekretär für Indien, Lord Zetland, und andere hohe Beamte, die einst^das indische Volk unterdrücken halfen, in der englische» Oeffentlichkeit größte Bestürzung hervorgerusen. Selbst die ständigen Explosionen, die den Engländern den Frei­heit»- und Kampfeswillen der Iren demonstrieren, brachten di« infolge der neuesten Schlappe im Finnland-Konflikt bereits ner­vös gewordenen Gemüter nicht so in Erregung wie diese fünf Schüsse am Montag abend. Man ist sich vollkommen darüber klar, daß es sich um ein politisches Attentat handelt. In der Presse spiegelt sich unverkennbar die Beunruhigung wider, welche der ! Anschlag auch in Regierungskreisen ausgelöst hat. Selbstverständ­lich zeigen die Blätter keinen Fvnken Verständnis für die Gründe, die den Inder getrieben haben, sich in die Höhle de» Löwen zu wagen und dort für die abscheulichen Grausamkeiten, welche die Engländer seit Jahrhunderte» in Indien verüben,

> Rache zu nehmen. Man gibt jedoch in politischen Kreisen ofse«

> r», daß am« sich über dir Erbitterung des indischen Volke» bisher