Gegründet 187/

Esgrünöet 187/

Tannen

Aus öen

lWk«

L^rr-iL

!^^»1

Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt

,»«»pr.: MonaU. d. Post-4t >. 2 ü einschl. 18 L Beförd.-Geb., zuz. 36 ^ Zustrllungsgeb.: d. Ag. , Anzeigenpreise: Die einspaltige Millimeterzeile oder deren Raum 5 Pfennig. Text» ^ l.zg einschl. 20 ^ Ausirägergeb.; Einzeln, L. Bei Nichterscheinen der Ztg. ins. höb -oewalt i millrmeterzeile 15 Pfennig. Be, Wiederholung oder Mengenabschluß Nachlaß nach Preisliste. ,» Petriebsftör. besteh« kein Anspruch aus Lieferung. Drahtanschrist: Tannenblatt. / Fernruj 321. j Ersüllungsort Altensteig. Gerichtsstand Nagold. _

Nummer 64 Altensteig, Freitag, den 15. März 194V 83. Jahrgang

Aufruf Görings

zur Sammlung kriegswichtiger Metalle

Der Selmrtstagsdank des deutschen Volkes an den Führe, Ein neuer Schlag gegen unsere Feinde

Berlin, 14. März. Eeneralfeldmarjchall Hermann Gö­rt u g erläßt folgenden Aufruf an das deutsche Volk:

Deutsche Männer «nd Frauen!

Die Heimat kennt keine größere Aufgabe und stolzere Ver­pflichtung, als der Front zu dienen. Sie ist unversiegbarer Kraftquell «nd gewaltige Waffenschmiede für die Wehr »acht. Die Front kämpft und siegt, die Hei­mat arbeitet und opfert.

An der inneren Geschlossenheit des Volkes sind alle heim­tückischen Angriffe der Feinde zerschellt. Unsere Wirtschaft trotzt jedem Blockadeverjuch. Mögen die Aufgaben wachsen: stärker noch wächst unser Wille, sie zu meistern.

Rach allen ihren Fehlschlägen hoffen die Feinde jetzt» daß «ns einzelne kriegswichtige Metalle ausgehe» »erden, die, wie sie annehmen, in Deutschland nicht in aus­reichender Menge gewonnen werden können. Wir werden ihnen darauf die rechte Antwort erteilen «nd uns vorsorg­lich eine jederzeit starke Reserve an diesen Metallen schaffen.

Dazu sollt ihr beitragen!

Ich rufe euch deshalb heute auf zu einet großenSammelaktion. Wir wollen der Neichsoer- teidigung alle entbehrlichen Gegenstände aus Kupfer, Bronze, Messing» Zinn, Blei und Nickel in na­tionalsozialistischer Opferbereitschaft zur Verfügung stellen. Diese freiwillige Spende soll das Geburtstags­geschenk sein, das die deutsche Nation dem Führer zum 2V. April darbringt.

Deutsche Volksgenossen! In Millionen deutscher Haus­haltungen und Betriebe gibt es zahlreiche entbehrliche Ge­genstände aus diesen Metallen. Im Besitz des Einzelnen Pud sie im Kriege für die Volksgemeinschaft nutzlos, für die Reichsverteidigung aber find sie als gesammelte Reserve von größtem Wert.

Ich bin davon überzeugt» daß jeder Deutsche nach besten Kräften zu dem Erfolg dieser Metallsammlung beitragen wird. Wir wollen dem Führer durch die Tat danken für alles, was er Volk und Reich gegeben hat.

Die Spende ist die stolze Geburtstagsgabe für den Führer. Gebe jeder Volksgenosse hierzu freudig seinen Beitrag! Er hilft damit dem Führer in seinem Kampf «m Deutschlands Freiheit.

Göring, Generalfeldmarschall.

Der Wehrmachlsberichl

hapitSnleutnant Schnhart versenkte weitere 24 80« BRT.

Berlin, 14. März. Das Oberkommando der Wehrmacht stbt bekannt:

An der Westfront keine besondere« Ereignisse.

Südlich Straßburg wurde ei» französische» Zlugzeug vom Muster Mnreaux durch deulsche Flak- »rtillerie abgeschosse«.

Kapitänleutnant Schnhart konnte «ach Rückkehr sei- ,es U-Bootes von der letzte« Fahrt gege» de« Feind die Versenkung von 24 8VV BRT. melde».

Damit hat KapilSnlentnaat Sch-Hart. der im Sep- iember des vergangenen Jahre» a»ch den britische» Flug­zeugträger »Eonrageons* vernichtete, im 8erla»f zweier Keindsahrte« insgesamt 88 588 BRT. versenkt.

Geburtstags-Glückwünsche des Führers a« den Schah von Iran

Berlin, 14. März. Der F ühr e r hat Seiner Majestät, dem bchahinschah von Iran, zum Geburtstag drahtlich seine Glückwünsche übermittelt.

Zum Segen des deutschen und tschechischen Volkes

Telegrammwechsel zwischen dem Führer und Reichsprotektor Freiherr von Neurath zum ersten Jahrestag der Errichtung des Protektorats Böhmen und Mähren

Prag, 14. März. Anläßlich des ersten Jahrestages der Er­richtung des Protektorates Böhmen und Mähren sandte der Reichsprctektor Freiherr von Neurath an den Führer folgendes Telegramm:

Zur Wiederkehr des Tages, an dem Sie, mein Führer, die Länder Böhmen und Mähren in den starken Schutz des Reiches wieder übernahmen und an der Spitze der deut­sche» Wehrmacht ihren Einzug in die alte deutsche Kaiser­stadt Prag hielten, drängt es mich. Ihnen zugleich im Namen der gesamten Bevölkerung des Protektorats von neuem für Ihre historische Tat zu danken und das Gelöb­nis unverbrüchlicher Treue dieser Länder zu Ihnen «nd dem Grotzdeutschen Reich zu erneuern!"

Freiherr von Neurath.

Das Antwort-Telegramm des Führers an den Reichs­protektor Freiherrn von Neurath lautet:

Seine Exz. dem Reichsprotektor Frhr. v. Neurath von Prag:

Ich danke Ihnen, Herr Reichsprotektor, für Ihre Erinnerung an die Wiederkehr des Tages, an dem das Deutsche Reich die alten Länder Böhmen und Mähren wieder in seinen starken Schutz genommen hat. Fast 1VÜ0 Jahre lang galten die beiden Länder als schönste Perlen des alten Deutschen Reiches. Es ist mein Wunsch, daß dieses Treueveichältnis zum Segen des deut­schen und des tschechischen Volkes im neuen Reich seine ewige Fortsetzung findet. Adolf Hitler."

Telegrammwechsel Dr. Hachas mit dem Führer zum Jahrestag einer geschichtlichen Wende

Prag, 14. März. Staatspräsident Dr. Hacha sandte an den Führer folgendes Telegramm:

Der heutige Tag ruft mir ins Gedächtnis, daß ich vor Jah­resfrist bei Euer Exzellenz vollstes Verständnis für das damals

schwer heimgesuchte tschechische Volk gefunden habe. Dadurch» daß Sie es unter den Schutz des Reiches nahmen, ist es wert­voller Vorteile teilhaftig geworden; es blieb vor allem von de« Schrecken des Krieges verschont, obzwar es selbst im Rahmen des Großdeutschen Reiches an dem gegenwärtigen Kriege teilnimmt. Es drängt mich daher heute, den glorreichen deutschen Waffen, die auch das tschechische Volk schirmen, Sieg und Heil zu wünschen.

Staatspräsident Dr. Emil Hacha."

*

Das Antworttelegramm des Führers an Staatspräsideut Dr. Hacha hat folgenden Wortlaut:

An seine Exz. den Staatspräsidenten Dr. Emil Hacha, Prag.

Ihre Erinnerung, Herr Staatspräsident, an unser erstes Zu­sammentreffen vor einem Jahr hat mich tief bewegt. Die Er­kenntnis, daß die Notwendigkeit des friedlichen Zusammenlebens der beiden Völker auf so engem Raum eine unwiderrufliche ge­schichtliche Tatsache ist, verpflichtet uns alle. Es ist daher auch nicht das Ziel und die Absicht des Deutschen Reiches, das tsche­chische Volk mit Lasten zu bedenken, die seine nationale Existenz bedrohen oder sein nationales Gewissen mit allgemeinen Reichs­notwendigkeiten in Konflikt bringen könnten. Deshalb hoffe ich auch, daß es gelingt, gerade diesem Teil des Reiches die Schrecke« des Krieges zu ersparen. Es wird dadurch die Weisheit der Entschlüße vom März 1939 am besten bewiesen. Ich danke Ihne», Herr Präsident, für Ihre Wünsche in dem großen Kampf, de« unser gemeinsames Reich heute zu führen hat. Mein Wunsch aber ist es, daß der endgültige Sieg ebenso sehr dem deutschen» wie auch dem tschechischen Volke dauernden Frieden, Wohlfahrt und reichen sozialen Nutzen bringen möge.

Adolf Hitler."

Sonntagsruhe am Jahrestage der Errichtung des Protektorats Böhmen und Mähren

Prag, 14. März. Aus Anlaß des ersten Jahrestages der Er­richtung des Protektorats Böhmen und Mähren herrscht am Freitag, den 15. März 1940, im gesamten Protektorats­gebiet Sonntagsruhe.

Londons Fiasko

Das Echo, das der Friedensschluß zwischen Rußland uni Finnland in der ganzen Welt gefunden hat, ist für die Lon­doner und Pariser Kriegshetzer in allereindeutigstem Sinn« niederschmetternd. Man versteht die Entwicklung, die fick vollzogen hat, richtig, wenn man die jetzige Weltmeinuns etwa mit dem Stimmengewirr vergleicht, das der Ausdruck der Kämpfe zwischen Moskau und Helsinki in vorigen Herbst hervorrief. Damals nahm die Mehrzahl der europäischen und außereuropäischen Nationen gegen die Sowjetunion und für Finnland Stellung. Unter englischem und franzö­sischem Einfluß wurden die Forderungen der Sowjetunion an Finnland als unerhörte Vergewaltigung eines kleinen Landes angeprangert, ohne daß man sich große Mühe gab, die sehr verwickelten Beziehungen zwischen Finnland und feinem viel größeren Nachbarn in der Vergangenheit bis zur Gegenwart auch nur flüchtig zu studieren. Schon damals oersprachen die englischen und französischen Kriegshetzer Finnland eine Hilfe, die bis heute mehr oder weniger auf »em Papier stehen blieb. Auch Finnland baute auf diese Hilfe, denn seit dem Weltkrieg hatte sich besonders der eng­lische Einfluß auf die finnische Regierung von Jahr zu Jahr mehr verstärkt. Man fühlte sich in Helsinki, auch wenn man es nicht zugeben wollte, unter dem Schutz desmeerbeherr­schenden Albion", Wie dieser Schutz in Wirklichkeit aussah, erlebte man erst bei dem Zusammenbruch der englischen Ga rantie für Polen. Aber auch jetzt noch war man überzeugt, »atz nach den nötigen Vorbereitungen ein ähnliches Schicksal, wie es den Warschauer Machthabern beschieden war, von Finnland ferngehalten werden konnte. Die Forderungen »er Sowjetunion, die auf eine endgültige Klärung der Ver­hältnisse im finnischen Meerbusen hinzielten, wurden nach längeren Verhandlungen abgewiesen. Die Welt stand ja, wie immer versichert wurde, hinter Finnland. So vertraute «an dem englischen und französischen Hilfeversprechen. Alan wählte den Krieg. Er war von finnischer Seite vom ersten Augenblick an so angelegt, daß er die russischen Truppen über den Winter Hinhalten sollte. Im Frühjahr mußte »ann, so glaubte man, die englisch-französische Hilfe aktiv «erden. Wie sich Schweden und Norwegen mit dieser eng- sischenNordzange" abfinden würden, blieb im einzelnen reichlich ungeklärt.

Noch im letzten Augenblick, als nach dem Vordringen de« Russen auf der Karelischen Landenge und dem Fall von Petsamo bereits direkte finnisch-russische Friedensverhand­lungen in Moskau liefen, versuchten Chamberlain und Da- ladier die Ernsthaftigkeit ihres mit den Finnen im Norder vereinbarten FelLzugsplanes durch eine neue Formulieruni ihres «rjortiualichea MMntieversprechens zu unterstreiche»

unier icyarsslen Vorwürfen gegen Norwegen und Schweden und unter Androhung einer offenen Verletzung der nordi schen Neutralität behaupteten sie eineBereitschaft" zun offenen Kriege mit der Sowjetunion, für deren Auslösung nur Finnland, genau wie im Falle Polen, die Verantwor tung übernehmen sollte. Aber dieser Bluff war bereits zer platzt, ehe er gestartet wurde. Nicht nur den Finnen warer in tiefer Verbitterung die britischen Scheuklappen von der Augen gefallen. Auch in den englandfreundlichen Kreiser Norwegens und Schwedens war inzwischen die ungeheur, Gefahr erkannt worden, die aus dem Londoner Ränke- spiel für den ganzen Norden erwuchs. Man kehrte au- Wölkenkuckucksheim zu den politischen Realitäten zurück Während Chamberlain in der hoffnungsvollen Stimmunc eines Hasardeurs jegliche Vermittlung im finnisch-russischer Konflikt ausschlug, befürwortete man besonders in Schwe den, das sich eng mit Finnland verbunden fühlte, einer direkten Ausgleich zwischen Moskau und Helsinki. Das Er gebnis ist der jetzige Friedensschluß, der an die Friedens oerträge nach dem nordischen Kriege und dem Frieden vor Nystad (1721) wieder anknüpft und auch im Norden ein, »eue Ordnung stabilisiert, die Finnland seine Lebensrecht, garantiert, ohne die berechtigten Forderungen Rußlands die durch die beispiellos schweren Kämpfe des letzten Win­ters gehärtet wurden, in den Wind zu schlagen.

Die Wirkung dieses Friedensschlusses beleuchtet, wie ge­sagt, ein hundertprozentiges englisches Fiasko. Mit beispiel­loser Drastik ist die Lüge von demheiligen Krieg de« Demokratien" auch in solchen Gehirnen zerplatzt, die bishei den imperialistischen englischen Schwindel für bare Münz, nahmen. Aber wesentlicher ist noch die Tatsache, daß der bri tische Kriegsplan gegen Deutschland, der schon durch de» deutsch-russischen Ausgleich auf das schwerste erschüttere wurde, jetzt eine zweite sehr unerwarteten Niederlage er fuhr. Von derZangentheorie" Churchills sin» jetzt nur noch dietürkischenHoffnungen übrig ge blieben. Es find kümmerliche Hoffnungen, denn kein Mensck i» der Welt würde verstehen, wenn sich in diesem Augen­blick die Türkei an englische und französische Generäle ver­schriebe, die jetzt nicht im Zeichen eines Triumphes, sonder« e»«er peinliche« Niederlage Ankara verlassen müssen.

Nimmt man «roch den allgemeinen Prestigeverlust Hinz«, den das Londoner Doppelspiel im Norden auslöste, so blick« man auf ein Trümmerfeld fehlgeschlagener britischer und französischer Hoffnungen, wie es außerhalb unserer Grenze» nur wenige voraussahen. Auf dem europäischen Festland aber ist die Frage nach dem Sinn oder Unsinn diese» Krio- W» w»«d«r z» ihrem Au»gangsp«nkt zurückgekehrt.