Gegründet 187/
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Gegründet 1877
imrsvtutl des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung — Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadl
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Nummer 4?
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83. Jahrgaug
Altensteig, Samstag, den 24. Februar 194V
Erfolgreiche Spahtruppunternehmen im Westen
Aufklärungstätigkeit der Luftwaffe über England und Frankreich
Berlin, 23. Febr. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
An der Westfront zwischen Mosel und Pfälzer Wald lebhaftere Tätigkeit im Vorfeld. Bei einem erfolgreichen Spähtruppunternehmen gegen Apach und bei einem erfolgreichen Ueberfall auf die Besatzung des Heydt-Waldes westlich Merzig wurden mehrere Gefangene eingebracht. Unsere Spähtrupps erlitten keine Verluste.
Die Luftwaffe führte in größerem Umfange Auf- klärungsfliige über der Nordsee, den britischen In - sein und Ostsrankreich durch. Zwei deutsche Flugzeuge kehrten vom England-Flug nicht zurück.
Bon drei in die Deutsche Bucht eingeflogenen britischen Flugzeugen wurde eines vom Muster Vickers-Wellington durch ein Messerschmitt-Flugzeug abgeschossen.
Englisches Dorpostenfchiff versenkt
Amsterdam, 23 Febr. 2n einem EommuniquL der dirtischen Admiralität heißt es: Der Marineminister bedauert, Mitteilen zu müssen, daß S.M. Trawler „Fifeshire" durch einen feindlichen Luftangriff versenkt wurde. Es wird befürchtet, daß nur ein einziger Mann mit dem Leben davongekommen ist. Zwei Offiziere und 10 Mann werden vermiht und man nimmt an, daß sie verloren find.
Wiel.> zwei überstiege Dampfer verloren gegeben
Amsterza..:, 2!. Februar. Der britische Dampfer „Dawson" (4330 BRT.) ist seit nahezu drei Wochen überfällig. Man nimmt an, daß das Schiff mit der gesamten Besatzung verloren ging.
Oslo, 24. Februar. Die Reeder des in Bergen beheimateten Dampfers „Telnes" (1694 BRT.) teilen mit, daß das Schiff wahrscheinlich verloren gegangen sei, da man seit dem 0. Februar nichts mehr von ihm gehört habe. Der Dampfer befand sich mit 18 Mann Besatzung auf dem Wege von Newyork nach Holland und Belgien.
Abschluß der deutsch-norwegischen Wirtschaftsverhandlungen Berlin, 23. Februar. Die Wirtschaftsverhandlungen, die seit einiger Zeit in Oslo zwischen einer deutschen und einer norwegischen Delegation geführt wurden, sind jetzt zum Abschluß gekommen. Die getroffenen Vereinbarungen regeln die Fortführung des deutsch-norwegischen Warenverkehrs unter den durch den Krieg geschaffenen besonderen Verhältnissen.
Am 23. Februar ist die entsprechende Vereinbarung durch den deutschen Gesandten in Oslo und dem norwegischen Außenminister unterzeichnet worden.
Die „Altmark" wieder freigekommen
Berlin, 23. Febr. Der Dampfer „Altmark", der sich, um der Kaperung durch die Engländer zu entgehen, noch während des Aeberfalles mit dem Heck auf Strand gesetzt hatte, ist jetzt durch ganz hervorragende Leistung des Kapitäns und seiner Besatzung wieder freigekommen und liegt im Jössing-Fjord vor Anker.
Die „Altmark"-Schweroerletzten auf dem Wege der Besserung
Oslo» 23. Febr. Der Zustand der im Krankenhaus in Kri- stiansand liegenden schwerverletzten deutschen Seeleute von der „Altmark" hat sich dank der aufopferungsvollen Pflege der norwegischen Aerzte erheblich gebessert, so daß nach menschlichem Ermessen keme Lebensgefahr mehr besteht. Das Befinden der «brigen drei Besatzungsmitglieder der ..Altmark", die im St. Sosephs-Spital in Kristiansand untergebracht sind, ist durchaus pfriedenstellend. Der dortige deutsche Konsul besucht die Kranken »»glich, die mit Blumen, Lesestoff und anderen Liebesgaben aus dsr deutschen Kolonie reichlich bedacht werden.
»Wakania"»Rettrmgsboot wurde beschossen
Einwandfreie Feststellungen gegen eine Havaslüge
. de Janeiro. 23 Febr. Die französische Agentur Kavas hatte „Behauptungen autorisierter Londoner Kreise" verbreitet ob das vor einigen Tagen an der brasilianischen Küste auf' Rettungsboot tatsächlich zu dem deutschen Dampfer Makama gehöre und daß Rettungsboote der „Wakama" von Engländern beschossen wurden.
Dazu ist folgendes festzustellen: Durch das Auffinden von vesatzungsmitgliedern der „Wakama" gehörenden Dokumen
ten an Bord des Rettungsbootes wurde einwandfrei festgestellt, daß es sich um ein Rettungsboot der „Wakama" handelt. Durch zahlreiche Geschoßei>:schläge in der Bordwand des Bootes, deren photographische Ausnahmen von verschiedenen brasilianischen Zeitungen veröffentlicht worden sind, wird gleichfalls einwandfrei bewiesen, daß das Rettungsboot der „Walama" beschossen worden ist.
Deutscher Stoßtrupp bringt Gefangene ein
Erfolgreiches Unternehmen im Abschnitt der Dreiländerecke
DNB. ...23. Febr. (PK.) In der Nähe der Dreiländerecke, wo die Grenzen Deutschlands, Frankreichs und Luxemburgs aufcinanderstoßen, drang erneut ein deutscher Stroßtrupp in einen lothringischen Erenzort ein, zerstörte ein stark ausgebautes feindliches Widerstandsnest und brachte dem Gegner empfindliche Verluste bei. Mehrere Franzosen wurden als Gefangene eingebracht.
Erst weni'7 Tage vorher hatte in einem gleichen Abschnitt ein nächtliches Stroßtruppunternehmen zur Aushebung eines französischen Stützpunktes und der Gefangennahme des überlebenden Teiles seiner Besatzung geführt. Diesmal stießen die Stoßtruppmänner, die sich in mehreren Gruppen an das feindliche Widerstandsnest heranarbeiteten, schon frühzeitig auf heftige Gegenwehr, ließen sich jedoch dadurch nicht beirren und orangen in erbittertem Kampf gegen das Angriffsziel, ein von den Franzosen besonders stark ausgebautes Haus, vor. Trotz hartnäckigem Widerstand des Feindes gelang es den den Stroßtrupp begleitenden Pionieren, im Feuerschutz der Kameraden eine geballte Ladung anzubringen und zu entzünden. Das Gebäude wurde förmlich auseinandergerissen. Meterhohe Stichflammen schlugen aus dem Haus. Die Widerstandskraft der Gegner war gebrochen Der größte Teil der Besatzung des feindlichen Stützpunktes fand bei dem Kampf den Tod. Mehrere Franzosen, darunter ein Sergeant, wurden als Zefangene eingebracht; zwei von ihnen haben Verletzungen nlitten und wurden sofort einem Lazarett zugeführt.
Die französische Artillerie nahm den Rückmarschweg des Stoß- irupps unter heftiges, längere Zeit anhaltendes Feuer, konnte cher den erfolgreichen Aussig der Unternehmung nicht «ehr »«hindern.
Drei schwere Lawinenunglücke
Zwei Tote, drei Vermißte
Salzburg, 23. Febr. In den Salzburger Bergen haben sich zwei größere Lawinenunfälle ereignet. Am 22. Februar fanden zwei Skiläufer bei einer Besteigung des Schattberggipfels durch ein« Lawine den Tod. Am Tage zuvor gerieten drei Skifahrer au» Zell am See an der Saustiege unter eine riesige Lawine. Di« Verunglückten konnten bisher nicht geborgen werden, so daß mit ihrem Tode gerechnet werden muß.
Sechs Tote im Walsertak
Oberstdors, 23. Febr. Zu dem schweren Lawinenunglück im Kleinen Walsertal bei Baad erfahren wir Einzelheiten: Die Bergungsarbeiten hatten den Erfolg, daß außer den bereits aufgefundenen beiden toten Teilnehmern noch drei weitere Teilnehmer geborgen werden konnten. Auch sie waren, wie das nicht anders anzunehmen war, bereits tot. Ein sechster Teilnehmer konnte trotz angestrengter Sucharbeiten, die noch fortgesetzt werden, bis jetzt noch nicht geborgen werden. Leider »nutz auch in diesem Fall mit dem Tod des Teilnehmers gerechnet werden. Im ganzen sind also der Katastrophe sechsPersoneu zum Opfer gefallen. Ein Teilnehmer der Partie ist noch lebend gerettet worden. Von den Namen der Toten sind bis jetzt nur drei bekannt geworden; es sind dies Augustin Scheitle aus Ulm, Fräulein Stuhldrerer aus Augsburg, Gustav Köster aus Hagen (Westfalen). Der noch jetzt vermißte Teilnehmer ist ein Angehöriger der Wehrmacht, dessen Name noch nicht bekannt ist.
Don der ruffisch-finnischen Front
Moskau, 23. Febr. An der russisch-finnischen Front fand nach dem Heeresbericht des Militärbezirks vom 22. Februar kein besonderes Ereignis statt. Auf der Karelischen Landenge haben die Sowjettruppen die Finnen zurückgeworfen und 21 befestigte Stützpunkte, darunter 15 betonierte Artillerieforts, besetzt. Die Operationen der Luftstreitkräfte seien durch heftige Schneestürme behindert worden, so daß nur Aufklärungsflüge durchgeführt worden seien.
Helsinki» 23. Febr. Nach dem finnischen Heeresbericht vom 22. Februar haben die Russen auf der Karelischen Landenge in Richtung auf den Bahnhof Kämärä zwischen Muolaanjärvi und Vuoksen heftig angegriffen. Die Russen sollen nach harten Kämpfen, die bis zur Nacht andauerten, abgewiesen worden sein. Nordostwärts des Ladogasees hätten die Finnen eine« russischen Stützpunkt genommen. Von den anderen Frontabschnitten werden Patrouillengefechte und Artillerie-Störungsfeuer gemeldet. Die finnische Luftwaffe meldete Erkundungsflüge und Luitanariike kowie Luitkämoie.
Dem polnischen Untermenschentnm ansgeliefert
Der Vlutterror des Korfanty-Arrfstarrdes
Berkin. 2S. Febr. Amtlich wird oerlautbart (Vierte amtliche deutsche Veröffentlichung über die polnischen Ereuel- taten an den Volksdeutschen in Polen):
Die in den Scptembertagen in Polen ermordeten 58 000 Volksdeutschen find nur die letzten Opfer systematischer Unterdrückung und Ausrottung. Schon einmal im Verlaus der Jahre, in denen deutsches Volkstum dem polnischen Staatsweseu anoertraut war, hat dieser Staat sein wahres Erficht des Terrors »nd Mordes gegenüber allem Deutschen in furchtbarer Weise enthüllt:
In den Jahren 1SLV bis 1022 während der Abstimmung
Herausforderung Amerikas
Ueberall Postraub unter Bedrohung
New York, 23. Febr. Der Angenzcugcnbericht Aber de» englische» Postraub auf den Bermuda-Lnseln mit Hilfe von Seesoldaten, die Besatzung und Passagiere des amerikanische« Flugzeuges mit aufgepslanztem Bajonett bedrohten, wird in der gesamte« amerikanischen Presse ausführlich wiedergegebeu «nd hat in der Oefseutlichkeit stärkstes Aussehen erregt.
Auch im Bundessenat in Washington löste der Bericht erneut erregte Proteste aus. Die Senatoren Truman und Clark forderten, die USA.-Regierung solle den amerikanischen Flugzeugen endlich die Wasserung in Bermuda verbieten. Truman schlug sogar als Vergeltungsmaßnahme ein Landungsverbot für britische Flugzeuge in den Vereinigten Staaten vor.
Laut „New York World Telegramm" soll Außenminister Hüll nach Vekanntwerden dieser Demütigung durch die englischen Piraten erwägen, Zwischenlandungen in Bermuda endgültig auszuschalten.
„Associated Preß" meldet, daß nun auch die Kanadier die Post der Vereinigte» Staaten zwischen de« Mutterland und Alaska zensiere».
in rpoer,ky»es»eu. «uzu ra>ch unv i.^u leicht geraten di« Ereignisse jener Zeit, die doch noch unter de« Augen der heut« Lebenden sich abspirlten, unter dem Eindruck der großen Ereignisse der letzten Jahre in Vergessenheit. Aber sie verdiene» um so mehr in die Erinnerung znrückgerusen zu werden, al» das polnische Untermenschentnm damals seine Orgien ebenfall» nicht unter Duldung, sonder« sogar unter Förderung gerade de» Mächte feierte, die auch fürdieVromberger Bartholomäus-Nacht i« September 1039 die letzte Verantwortnng tragen.
Korsantys Eingreifen
Es war den Polen und ihren Helfershelfern in Versailles nicht geglückt, das reiche deutsche Oberschlefien in offenem Widerspruch zum Selbstbestimmungsrecht der Völker ohne Volksabstimmung in die Hand zu spielen. Angesichts des überwiegend deutschen Charakters dieses Gebietes, das sein« wirtschaftliche Blüte ausschließlich Deutschland zu verdanke» hätte, sahen fich selbst die Machthaber von Versailles genötigt, über das endgültige Schicksal dieses Landes eine Volksabstimmung entscheiden zu lassen. Man war sich in Polen sofort klar, daß, wenn diese Volksabstimmung rechtmäßig durchgeführt würde, Polen sich niemals Hoffnung mache» könne, Oberschlefien je in seine Hand zu bekommen. Infolgedessen entschloß man sich, die Volksabstimmung zu einer bloßen Formalität zu machen, vorher schon vollendete Tatsachen zu schaffen und das deutsch ge» ßnnte Oberschlefien durch blutigen Terror niederzuhalten. Scho» knde 1018 war man auf polnischer Seite dazu übergegangen, Ke anfgehetzte polnische Minderheit Oberschlesiens mit Waffe« M versehen und zu Banden zusammenzufassen, die durch An» ,«hörige der regulären polnischen Armee und durch dunkle Ele» nente au» Jnnerpolen aufgefüllt wurden. Die polnische Leitung »ieser Organisation lag in den Händen der berüchtigten Agitators und Bandenfiihrers Korfanty. Als im Januar i820, nach Inkrafttreten des Versailler Diktates die deutsche» truppen, die im August ISIS einen ersten polnischen Aufstands- »ersuch in wenigen Tagen niedergeworfen hatten, das Lanb »erlalle» mußte« «nd au ibrer Stelle eine interalliierte LL.