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Schwarzwälder Tageszeitung
Nr. 47
^»mungskommission mit einer internationalen Polizeiarme" iie in der Mehrzahl aus Franzosen, daneben aus Engländern und Italienern bestand, ihren Einzug hielt,
>a hielten die Polen endlich ihre Zeit für gekommen. Korfantn o-nrde icou der polnuche» Regierung zum polnischen Abstirn- NÄ-rgs^oinanssar bestellt und damit eine überaus große Macht- L-sugnts einem Manne erteilt, der sich eher zum Häuptling einer Räuberbande 'eignet hätte, als für diesen verantwor- tnagsvollen Posten ,tter Mißbrauch seiner Stellung gelang es ihm in Kürze, die polnische militärische Organisation durch einen Agitationsapparat zu ergänzen, der die skrupelloseste Deutschenhetze bis ins kleinste Dorf trug, gleichzeitig der Bespitzelung und Ueberwachung der gesamten deutschgesinnten Bevölkerung diente, und der die deutsche Bevölkerung angesichts der Haltung des überwiegenden Teiles der interalliierten „Polizeiarmee" wehrlos ausgeliefert war.
Am 19. August 1929 begann nach genau vorbereitetem Plan der Ausstand, der sich sehr bald über ganz Ostoberschlesten ausbreitete und vor allem in den Landbezirken den brutalsten Terror entfaltete. Es war noch als milde zu bezeichnen, wenn deutsche Dörfer, wie zum Beispiel die Ortschaft Anhalt, von den Insurgenten in Brand gesteckt, wenn Deutschgestnnte aller Bevölkerungsschich:.,, ,nitzhandelt, verschleppt und aus ihren Wohnungen vertrieben wurden. Denn gleichzeitig mit diesen Maßnahmen setzte einzielbewutztes und systematisches Morden ein, das mit einer kaum vorstellbaren Bestialität vor sich ging. Um nur einen Begriff von den damals ver- übten polnischen Untaten zu geben, sei aus den tausenden und abertausenden Mordberichten nur ein einziger Fall herausgegriffen, der typisch für das polnische Verhalten war und der schon damals die wahre Natur des polnischen llntermenschen- tumes aufs deutlichste zeigte.
Der Mord in der „Saturn"-Erube
Nach einem damaligen amtlichen Bericht ereignete sich am zweiten Aufstandstag folgendes:
Am 21. August abends wurden aus dem Schlafhaus in Michal- kowitz sieben deutsch-österreichische Bergleute von Insurgenten herausgeholt und zusammen mit den in Bitt- kow ansässigen Arbeitern Schellong und Krause nach der ans Polnischem Gebiet in der Nähe des polnischen Ortes gelegenen „Saturn"-Grube gebracht, wo sich die am gleichen Abend verschleppten Lehrer Skrobok und ein gewisser Slowik aus Michalkowitz bereits befanden. Auf der „Saturn"-Grube sowohl wie später im Wachtlokal des polnischen Polizeikommissariates in Czeladz wurden die Deutschen in eine im Keller gelegen« Zelle gesperrt, in Reih und Glied aufgestellt und von 29 bis 3 9 Insurgenten mit Gummiknüppeln, Eisenstangen, Eichen st öcken, Schlagringen und Gewehrkolben solange bearbeitet, bis sie zum Teil ohnmächtig wurden, zum Teil sich voi Schmerzen am Boden wälzten. Ihre Schmerzensschrei« regten die Peiniger nur zu neuen Untaten an. . Ein anderer Insurgent zwang seine Opfer, indem er mit einem dicken Knüppel auf sie einschlug, ihre wunden Gesichter in eine Schüssel mii einer scharfen Flüssigkeit einzutauchen. Bevor man dazu überging, die Deutschen auf Befehl des „Kommandanten" in der Nähe von Przelaika zu ermorden und sie darauf in den Fluh Brinnitza zu werfen, wurde ihnen rn zynische» Weise die Todesart bekanntgegeben. Bei der Ermordung selbst war kein Zeuge zugegen, die von den Leichen aufgenommenen Bilder zeigen aber, in welch bestialischer Weise man hierbei vorging.
Die französischen und englischen Kontingent« blreben diesem Treiben des verbrecherischen polnischen Gesindels gegenüber tatenlos. Die einzigen, die dem Terror Einhali geboten, waren die Italiener, die aber nur ein kleines Kontingent gestellt hatten und infolgedessen nur geringen Einfluß auf den Gang der Ereignisse ausüben konnten. Soweit aber der italienische Einfluß ging, wurde Ruhe und Ordnung gewährt und damit dem Buchstaben der Versailler Regelung Rechnung getragen, der von den Franzosen, Englän °rn und Polen, als« ihren eigentlichen Urhebern, in der zynischsten Weise mit Füße« getreten wurde. Ja. die Interalliierte Kommission ging in ihrer Parteilichkeit zugunsten der Polen soweit, daß sie als Belohnung für diesen Aufstand den Forderungen der Insurgenten auf Entwaffnung der deutschen Sicherheitswehr und auf Anerkennung einer polnischen „Bürgerwehr" ir> vollem Umfange entsprach. Damit wurde also der deutschen Bevölkerung der letzte Schutz entzogen. Die polnischen Mordbanden wurden offiziell zu ihrem „Schutz" bestellt, mit der Wirkung, daß von da ab alles Deutsch« als vogelfrei galt. Die beabsichtigte Folge blieb nicht aus. Vis zum Abstimmungstage, dem 29. März 1921, dauerte der planmäßige Terror in allen Gebieten, auf die sich der Aufstand erstreckt hatte, nicht nur fort, sondern verschärfte sich »och täglich.
Ein offenes Eintreten für die deutsche Sache wurde völlig unmöglich gemacht, da die Bevölkerung durch immer neue Drohungen und Gewalten der das Land durchziehenden polnischen Banden in Unruhe und Schrecken gehalten wurde. Durch diese Maßnahmen wie durch den Wahlterror am Wahltage selbst wurden nach vorsichtiger Schätzung weil über 199 999 Oberschlesier gezwungen, entgegen ihrem wahren Willen ihre Stimme für Polen ab- zngeben. Gleichwohl konnte der polnische Wahlterror nicht verhindern, daß Oberschlesieu mit überwältigender Mehrheit sich für das Verbleiben beim Deutschen Reich entschied. Es ist bekannt, daß der Völkerbund in Verfälschung des klaren Abstimmungsergebnisses eine willkürliche Zerreißung vornahm und große, rein deutsche Gebiete an Polen gab, weil Polen sie angeblich zum Aufbau seiner nationale» Wirtschaft benötigte. Aber auch nach dieser Abstimmung konnte das gequälte Land nicht zur Ruhe kommen. Sogleich nach dem 29. März setzte in der ganzen Provinz ein Flüchtlings st rom aus den Randgebieten in die größeren Städte ein.
Und dennoch, all dies war nur ein Vorspiel, das Schlimmste stand erst noch bevor. Um gegenüber dem für Polen »ngünstigen Abstimmungsergebnis eine widerrechtliche vollendete Tatsache nach bewährtem Muster, wie etwa im Falle Wilnas, das wenige Monate vorher den Litauern durch einen polnischen Handstreich geraubt worden war, zu schaffen, gab Kor- snnty am 3. Mai das Zeichen zum dritten polnische« Ansstand, der wie zahlreiche Dokumente beweisen, auf das Betreiben der Warschauer Regierung zurückging und durch Entsendung von Angehörigen der regulären polnischen Arms« wie durch volnifche Munitionssendungen nachhaltigste Unterstützung erfuhr. Wenn das Ziel des Aufruhrs, ganz Ober
schichten entgegen dem Abstimmungsergebnis in polnische Hände zu bringen, nicht erreicht wurde, so war das den deutschen Freiwilligen zu danken, die stch aus allen Gauen des Reiches in Oberschlesien zusammenschlossen und zwei Drittel des Landes vom polnischen Joch frei hielten, lieber das letzte Drittel dagegen hielt die Interalliierte Kommission ihre .schützende" Hand. Ihr ist es zu verdanken, daß die polnischen Mordbanden in Ostoberschlesien mehr als zwei Monate lan« ein Schreckensregiment errichten konnten, das in dei modernen Geschichte seinesgleichen sucht. Wieder waren es, wir beim zweiten Aufstand, allein die Italiener, die ihre« Schild rein hielten und ihre ihnen durch Versailles auferlegte Pflicht restlos zum Schutze der ihnen anvertrauten Bevölkerung erfüllten, restlos bis zum Tode: 31 Angehörige der italienischen Besatzungstruppen opferten ihr Leben als Blutzeugen im Kampf gegen die polnische Barbarei. Die k^rgländer dagegen sahen dem Treiben der polnischen Horden untätig zu: Was war schon ein deutsches Menschenleben, das Leben eines armen gehetzten Angehörigen des eben besiegten und gedemütig- te« Volkes in den Augen der Henker der Welt. Dir Franzosen wachten sogar gemeinsame Sache mit den Insurgenten, leisteten ihnen bei ihren Untaten Beihilfe und machten sich also in »och aktiverer Weise als die Engländer mitschuldig an den fürchterlichen Verbreche«, die an wehrlosen deutschen Volksgenossen begangen wurden.
Das genaue Ausmaß der von den Polen begangenen Ereuel- taten ist niemals ermittelt worden und wird sich niemals restlos feststellen lasten. Den wehrlosen Opfern polnischer Willkür wurde von der damaligen deutschen Regierung kein Lorbeerkranz geflochten, keine internationale humanitäre Organisation hat sich um sie gekümmert. Ganz auf stch selbst gestellt, hielten sie ihrem Volkstum die Treue bis in den Tod. Allein während des Mai- und Juniaufstaudes mußten unzählige Oberschlesier unter den grausamsten Umstände» ihr Leven lasten. Weitere Tausende, darunter Frauen, Greise und Kinder, wurden verhaftet, mißhandelt und verschleppt. I« die vielen Zehntausend« geht die Zahl derer, die Haus und Arbeitsstätten verkästen mußten, deren mühsam erworbenes Eigentum geraubt oder zerstört wurde, so daß sie nur das nackte Lebe« retten konnten.
Die Schuld für diese Vorgänge tragen keineswegs nur einzelne Verbrechernaturen. Die Schuld für diese Vorgänge trifft die damalige polnische Regierung, die hinter den Insurgenten ftand, sowie die polnische Armee, deren Angehörige nicht nur mit Duldung, sondern im Auftrag ihrer Vorgesetzten an den schlesischen Aufständen teilnahmen. Die Schuld trifft die führenden Schichten des Polentumes, welche in verblendetem groß- mannsüchtigem Chauvinismus die Horden Korfantys zu ihrem Tun anspornten, ja, sich ihnen anschlosten.
Das Weltgewisjen als Zeuge
Ein Teil der Weltpresse hat über diesen Sachverhalt nie einen Zweifel gelassen. So schrieb Joseph King in dem englischen „Foreign Affairs" im Oktober 1921: „Die Abstimmung vom 29. März 1921 öffnete die Schleusen für ein Regiment des Schreckens und des Massenmordes für eine Welle von Verbrechen, Brandstiftungen, Plünderungen und Gewalttätigkeiten aller Art gegen die Deutschen. Hunderte von führenden Deutschen haben das Leben eingebüßt: Tausende find mit Gewalt von Hans und Hof vertrieben: Zehntausende flohen verzweifelt ins Exil, so daß gegenwärtig 59 909 Oberjchlester auf die Wohltätigkeit in Deutschland angewiesen sind."
Der Berichterstatter des „Manchester Guardian" schreibt am 3. Juni 1921 aus Beuthen: „Man kann hier überall bören, daß die Polen feige sind, daß sie wie Hasen davonlaufen, daß sie Gefangene umbringen, Verwundete ermorden, Leichen verstümmeln, rauben und plündern, den Waffenstillstand fortwährend verletzen und ihr Wort nicht einhalten."
Lloyd George sagte am 16. August 1921 im Unterhaus: „Der polnische Ausstand in diesen Gebieten hatte eine bemerkenswerte Aehnlichkeit mit entsprechenden Vorgängen in Wilna und an der russischen Grenze; und als es geschah, fühlten wir, daß, wenn solche Dinge ohne Protest geduldet würden, die Herrschaft des internationalen Rechtes zu Ende sein würde und die Gewalt in der Entscheidung dieser großen Grenzfragen herrschen würde."
,/Daily News" schreibt am 18. Mai 1921: „Die verschiedenen roten Armeen, welche an der Ruhr und in Sachsen den häuslichen Frieden Deutschlands gestört haben, waren ordentliche militä 'ische Truppen, verglichen mit den undisziplinierten und ungeordneten polnischen Räuberbanden, welche so erfolgreich eines der reichsten Industriegebiete Europas terrorisiert haben."
„New Statesmon" schreibt am 17. Mai 1921: „Der polnische Aufstand in Oberschlesien muß unter die allertollsten Episoden in der neueren Geschichte dieses tollen „foolish" gerechnet werden."
Selbst die französische Nachrichtenagentur Havas gibt im März 1922 zu: „Die Hölle ist hier jetzt los!"
Der Italiener Malorida schreibt im „Sera": „...Verfolgungen, Mastenjustiz, Einkerkerungen, Füsilierungen und all das ganze Arsenal der „Greuel von Belgien" ist hier vertreten."
Der italienische Journalist Filippo Sacchi schreibt im Juli 1821 im „Corriere della Sera": „...ich kann den Polen in Oberschlesien die Anerkennung nicht versagen, daß sie in der Erfindung von Qualen und Martern alle Vorbilder der Genialität weit übertreffen."
Der apostolische Kommissar für Oberschlesieu, Dr. Serra klagte in einem kirchlichen Erlaß vom 29. Juni 1921: „...Priester wurden ihren Gemeinden entrissen, ins Gefängnis geworfen, mit ruchloser Hand mißhandelt, heilige Stätten zerstört, Plünderungen, Gewalttätigkeiten, Mißhandlungen und Morde verübt."
„Selbst die „Times" schreibt am 10. Mai 1921': „Indem st« zum bewaffneten Aufstand griffen, haben Korfanty und sein« Anhänger die ganze Grundlage des Versailler Vertrages in Frage gestellt."
Aber die Regierungen der sogenannten „große« westlichen Demokratien", die damals über das Schicksal Europas zu entscheiden hatten, schwiegen. Nachdem sie die polnischen Verbreche»
über zwei Jahre geduldet, ja begünstigt hatten, trugen sie keine Bedenken, in offenem Widerspruch zu dem für Deutschland überwältigend günstigen Abstimmungsergebnis Hunderttausend« deutscher Menschen ihren Peinigern zu überantworten und sie damit einer neuen jahrzehntelangen Leideuszeit entgegenzn- führen, aus der sie erst «ach einem letzten und furchtbaren Blutopfer erlöst werden sollten.
Sowjetfrachter festgehalten
Tokio, 23. Febr. Der Sowjetfrachter „Serenga" mit Tungsteinladung, bestimmt für Wladiwostok, wurde nach verläßlicher Meldung aus Hongkong durch ein britisches Kriegsschiff anfangs Februar in Hongkong festgehalten. Hierzu schreibt „Tokio Asahi Shimbun", daß England anscheinend die Nerven verlöre und überall Versorgungsquellen für Deutschland wittere. Anscheinend stütze sich England bei der Festhaltnpg der „Serenga" aus di« Tatsache, daß Tungstein Bannware sei, sofern es für Feindland bestimmt sei. Tatsächlich sei die „Serenga" unterm,egs nach Wladi- wostok, also einem neutralen Hafen, gewesen. Der Kapitän der „Serenga" habe über Moskau schärsstens gegen das widerrechtliche Festhalten seines Schiffes protestiert.
Heuchelei als politischer Grundsatz
Englisches Zynisums — Widerliches Theater mit den Gefangenen — Wir kennen die Wahrheit
Roch ist der unbeschreiblich feige llebersall auf die unbewaffnete „Altmark" im norwegischen Hoheitsgewässer in aller Erinnerung. Die englischen Gefangenen, die bei dieser Gelegenheit von der Mannschaft der „Cossak" befreit wurden, gaben England eine erwünschte Möglichkeit, ein ganz besonders widerwärtiges Heuchelei-Theater aufzufiihren. Obwohl sich die ehemaligen Gefangenen ganz ausgezeichnet fühlten obwohl sie kurz vorher den Offizieren der „Altmark" für die äußerst humane Behandlung — für uns eine Selbstverständlichkeit — gedankt hatten, wurden sie von den englischen Hafenbehörden in ein Krankenhaus gesteckt und hier zurückgehalten, weil „sie sich von den deutschen Mißhandlungen" erholen sollten. Am nächsten Morgen, also nach ungemein „kurzer" Behandlung, konnten indessen alle als „geheilt" entlasten werden.
Es ist möglich, daß die Engländer selber gar kein Gefühl für das Lächerliche ihrer Handlungsweise haben. Sie haben ja schon öfters Proben davon gegeben, wie gering ihre Gabe der Selbstbeobachtung ist. Alle, die mit den ehemaligen Gefangenen in England in Berührung kommen, werden inzwischen -Gelegenheit gehabt haben, sich von ihrer ausgezeichneten Gesundheit zu überzeugen. Den Matrosen selbst wird wohl nach bekanntem Vorbild verboten worden sein, etwas Näheres über die ausgezeichnete Behandlung, die sie bei uns genossen haben, zu erzählen. Aber sie, die zweifellos von wenig begüterten Eltern stammen, werden inzwischen — natürlich nicht allzu laut — Betrachtungen darüber anstellen, in welchem Mißverhältnis diese plötzliche rührende Anteilnahme an ihrem Schicksal zu der sonstigen Behandlung steht, die sie sonst genießen, und vor allem mit der Anteilnahme, die man dem armen Volk in England entgegcn- bringt. Die Eltern wohnen sicherlich noch zum größten Teil in den schrecklichen Slums, die es ja keineswegs nur in London, sondern in allen größeren englischen Städten gibt. Sie wohnen zum großen Teil in Wohnungen, in die kein Lichtstrahl dringt, sie haben die Last des ganzen sozialen Elends und der große« Arbeitslosigkeit zu tragen, die in England fast zur fatalistisch hingenommenen Selbstverständlichkeit geworden ist. Dafür veranstalten daun die Angehörigen der oberen Zehntausend zahlreiche rauschende Wohltätigkeitsfeste und Bälle, damit man das eigene christliche Gewissen etwas beruhigen kann. Neben der Bibel liegt das Scheckbuch und mit einer solchen Dekoration kann man auch den Befehl geben, ein kleines neutrales Land zu vergewaltigen, wie das jetzt im Falle der „A..mark" geschah.
Für die englischen Matrosen, die als Gefangene an Bord der „Altmark" weilten, bleibt zugleich eine andere Erinnerung. Sie haben auf diesem Schiff nicht nur eine einwandfreie Behandlung erfahren, sie haben auch die wunderbare Reinlichkeit an Bord des Schiffes, die großartige Einsatzbereitschaft der deutschen Besatzung erleben können. Sie konnten es wohl mit eigenen Augen sehen, um wie viel besser es die „Hunnen" als sie selber haben, wie menschlich der Ton zwischen Offizieren und Mannschaften ist, obwohl die sprichwörtliche deutsche Disziplin ein« Selbstverständlichkeit war, über die gar kein Wort verloren werden mußte.
Erst in dem Moment, als sie die Planken der „Cossak" betraten, waren sie wieder die echten Gefangenen der englischen Pluio- kratie und wurden dann in der eingangs geschilderten Weise >ür ein widerwärtiges und durchsichtiges Theater mißbraucht, dessen sich hoffentlich alle geschämt haben, die gezwungen wurden, daran teilzunehmen.
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Kranz des Führers am Grabe Horst Wessels
Gedenkfeiern zu Ehren des Freiheitshelden — Reichs- minister Dr. Goebbels auf dem Nikolaifriedhos
Berlin, 23. Febr. Anläßlich der Illjäbrigen Wiederkehr des Todestages Horst Wessels fanden in der Reichshauptstadt würdige Gedenkfeiern statt. Schon in den frühen Morgenstuuoen des Freitag war vor der letzten Ruhestätte des Zreibeits- kampfers auf dem Nikolaisriedhof eine Ehrenwache seines Sturmes mit der Standarte und der Sturmfahne der Standarle 5 aufgezogen, und zahlreiche Volksgenossen pilgerten zum Grab, um Blumenschmuck niederzulegen. Eine Ehrenabordnung der KA. mit Musikzug war an der Weihestätte angetreten, als kurz »vr 10 Uhr Stabschef Lutze in Begleitung höherer SA.-Führer, darunter SA.-Gruppenführer Prinz August Wilhelm, am Grabe erschien und einen Kranzniederlegte. In einer Gedenkrede wies Stabschef Lutze auf den schweren Kampf der SA. hin, den sie gerade in Berlin führen mußte, und würdigte den Opfertod des Freiheitshelden Horst Wessel, der Millionen von Deutschen für die nationalsozialistische Idee entzündet habe. Mit dem Gelöbnis, jederzeit bereit zu sein, fürs Vaterland das Leben zu wagen, legte Stabschef Lutze hierauf einen riesigen Kranz des Führers an der letzten Ruhestätte Horst Wessels nieder. Das Lied vom guten Kameraden erklang, die Fahne und Stand- »rte senkten stch und still hoben stch die Hände zum Gruß. Di« Lieder der Nation bildeten den Beschluß der Totenehrung, von