Erfahrung und Entwicklung des Imperialismus dazu am ge- eignetsten ist, besonders da es sich bereits in dieser Stellung be­findet. Der einzig ernsthafte Rivale, der diese Vor­herrschaft in Frage stellt, ist Deutschland, und deshalb muß es zerstört werden. Wir dachten, wir hätten ihm 191418 ge­zeigt, wer der Herr ist, aber es muckt jetzt schon wieder so un­bezähmbar auf wie je zuvor. Jetzt sehen wir. daß der Fall seh« viel ernster ist, als wir dachten. Es handelt sich nicht darum, daß es hoffnungslos ist, mit uns z« rivalisieren, es handelt sich vielmehr um einen tiefen gefühlsmäßigen Drang zur politische« Macht, einen ununterdrückbaren Humanismus, der durch ver- ftandesmäßige Argumente nicht zurückgehalten werden kann. Er kann nicht geheilt, sondern nur zerstört werden.

Die Frage der Moral hat damit gar nichts zu tun. denn alle Rationen sind gleichmäßig moralisch oder unmoralisch oder vielmehr amoralisch. Aber da unsere in der Vergangenheit be­gangenen Missetaten uns in die glückliche Lage versetzt haben, daß wir zurzeit anscheinend moralisch han­deln können, sollten wir diese unsere Gelegenheit benutzen, «m die moralische Ordnung der Welt zu fördern."

Dieser Brief ist nicht die Meinungsäußerung eines Privat­mannes, sondern ist einer von vielen gleichlautenden Beweisen für die Eeisteshaltung der heute in England regierenden Schicht. Lr versetzt uns in die glückliche Lage, einen Blick hinter die Kulissen der moralischen Schaubühne Englands zu tun und Her­ren dieses Landes in einem Augenblick zu beobachten, in dem sie die Bibel einmal beiseite gelegt haben und sichunter sich" fühlen. Der Brief ist so besonders aufschlußreich, weil er zweifel­los nicht für die Öffentlichkeit bestimmt war. Man kann an­nehmen, daß die Worte, die der englische Diplomat ausschließlich an seinen lieben Mitheuchler nach London schrieb, etwa dieselben Worte sind, die in Hunderten von anderen eng­lischen Briefen stehen und die in Tausenden von Unterhaltungen an englischen Kaminen gesprochen werden.

Der Brief ist nicht die Aeußerung eines schwarzen Schafes unter vielen Unschuldslämmern, sondern er enthüllt offensicht­lich die allgemeine Stellungnahme der Herren des britischen Empire, die das Wachsen einer selbständigen Weltmacht neben England nicht dulden zu können glaubten.

Polnische Geheimorganisalionen ausgedeckt

Der litauisch« Innenminister über die verbrecherische« Umtriebe

Kowno, 8. Febr. Die litauische Telegrafenagentur veröffent­licht eine Erklärung des Innenministers General Skucas über di« Aufdeckung der zwei polnischen Geheimorgani­salionen. Er bestätigt, daß die beiden in Wilna aufgedeckten geheimen Organisationen gegen den litauischenStaat gerichtet waren und miteinander Hand in Hand arbeite­ten. Ein Teil der Angehörigen dieser Organisationen ist ver­haftet und dem Untersuchungsrichter zugeführt worden. Aus dem ausgesundenen Material geht hervor, daß diese Organi­sationen ihr Ziel durch Terror und mit Waffengewalt zu er­reichen suchten. Bei einzelnen Mitgliedern sind Waffen ge­funden worden. Die Mitglieder beider Organisationen sind meistens ehemalige polnische Militärangehörige, von denen »ur 17 v. H. ortsansässig sind. Alle anderen sind aus dem Innern Polens gekommen, und unter ihnen befinden sich nicht wenig solche, die erst im Herbst 1939 nach Wilna kamen. Die Untersuchung ergab schließlich, daß beide Organisa­tionen erst nach dem Zusammenbruch des polnischen Staates aufgezogen wurden. Der Minister betonte, daß die litauischen > Staate "cherheitsorgane mit den terroristischen 'Elementen fertig werden würden.

Roos kein deutscher Spion

Erlogene französische Begründung für den Mord

Berlin, 9. Febr. Die französische amtliche Agentur Havas ver­breitet ein Communigus der Direktion des Kriegsgerichts, das den elsässischen Heimatführer Roos zum Tode ver­urteilt hat. In dieser Verlautbarung heißt es, daß Roos sei! mehreren Jahren mit Agenten des deutschen Geheimdienstes ir Verbindung gestanden und ihnen Angaben über von Frankreich getroffene militärische Sicherheitsmaßnahmen verschafft habe

Hierzu wird amtlich mitgeteilt:

Der Elsässer Roos hat zu keiner Zeit mit ir­gend welchen deutschen Stellen in Verbindung gest,inden. Die Behauptung, daß er deutsche Beauftragte mit irgend welchen Informationen über französische Sicherheitsmaß­nahmen und sonstige militärische Fragen versorgt habe, ist daher frei rrfundcn und erlogen. Die französische Regierung wird sich um eine andere Begründung für den Mord an diesem seit langem als Autonomisten bekannten Elsässer-Führer umsehsn müssen, der ihr wohl wegen der Kritik an den unerhörten Zu­ständen innerhalb der aus der Heimat vertriebenen Elsässer im Innern Frankreichs lästig geworden war.

Scotland Yard meldet «Erfolg«

««sterdaur, 9. Febr. Nach einer Londoner Meldung soll es de» Beamten von Scotland 2,'ard angeblich gelungen sein, Mittwoch einen der Kommandierenden der Iri­schen Republikanischen Armee zu verhaften, der mit einem Plan nach England gekommen sei, um für die Hinrichtung der beiden Iren in Birmingham Rache zu nehmen.

Dorstotz japanischer Truppen in Südchina

Chinesische Gegenoffensive endgültig zus. mmengebroche»

Schanghai, 9. Febr. (Ostasiendienst des DNB.) Japanische Truppen in Südchina eroberten am Mittwoch Wumnig, SV Kilo­meter nördlich Nanning, womit die letzte strategische Stellung im Aufmarschgebiet der chinesischen Truppen, die die Rückeroberung der Stadt Nanning geplant hatten, in japanische Hände gefallen ist. Damit ist auch der Plan einer chinesischen Gegenoffensive end­gültig zusammengebrochen. Nach dem japanischen Heeresbericht sind jetzt 3499 Quadratkilometer der Provinz Südkwangsi von japanischen Truppen besetzt

Kein Beitritt Aegyptens

Dunkle Absichten Englands erkannt Kairo. 9. Febr. Die ZeitungAl Misri" bestätigt erneut, Saß Aegypten nicht die Absicht habe, dem Saadabad-Pakt beizutreten. Schon bei einer früheren Gelegenheit hatte die Zeitung ausgeführt, daß England seit Ausbruch des Krieges versuche, auf dem auf rein nachbarlichen Beziehungen beruhen­den Freundschaftsbündnis der Mächte des Saadabad-Paktes ein Großbritannien höriges Instrument im gegenwärtigen Kon­flikt zu machen. Englands Machenschaften, Aegypten in diesen Pakt hineinzuziehen, besten ursprüngliche Zwecke mit Aegyptens Belangen nicht das geringste zu tun haben, sind bisher an der Einsicht der ägyptischen Regierung gescheitert, daß sich Aegypten, wenn es wirklich einmal seine vollständige Unabhängigkeit er­langen will, allen neuen Verpflichtungen nach dieser Seite hm enthalten müsse.

Die Einwohnerzahl des Reiches

Ueber 78 Millionen Wohnbevölkerung ohne Memel, Danzig und Ostgebiete

Berlin, 9. Febr. Nachdem zunächst die ortsanwesende Bevölke­rung am Tage der Volkszählung im Mai 1939 ermittelt worden war, legt das Statistische Reichsamt jetzt die vorläufigen Zahlen über die rechtlich maßgebende Wohnbevölkerung vor. Es handelt sich um sämtliche Personen, die am Zählungsort ihren ständigen Wohnsitz hatten, ohne Rücksicht darauf, ob sie am Zählungsrag anwesend waren. Diese Zahlen haben praktisch bereits den Wert der endgültigen Einwohnerzahlen. Die Wohnbevölkerung des Reiches ist mit 79 384 498 Personen ermittelt worden. Nicht ent­halten ist darin die Bevölkerung des Memellandes, von Danzig und in den neuen Ostgebieten.

Die Zunahme der Bevölkerung im Zählgebiet gegen­über 1933 beträgt über 2,9 Millionen oder 3,8 v. H. Die natür­liche Vevölkerungsvermehrung betrug im gleichen Zeitraum etwa 2,86 Millionen Personen, so daß sich ein Wanderungsgewinn von etwa 65 999 Personen ergibt. Im alten Rerchsgebiet sind 593 999 Personen mehr zugezogen als fortgezogen, während in dem acht­jährigen Zählungsabschnitt von 1925 bis 1933 die Auswanderung aus dem alten Reichsgebiet um 234 999 Personen größer war als die Einwanderung. Der Zuzug dürfte vor allem in der letzten Zeit vor der Zählung sehr groß gewesen sein, nämlich von Ar­beitskräften aus den sudetendeutschen Gebieten und aus der Ostmark.

Die männliche Bevölkerung hat bedeutend stär - ker zugenommen als die weibliche. Nach der Zählung vom Mai 1939 kommen auf 1999 männliche 1948 weibliche Personen gegenüber 1961 bei den Zählungen in 1933. Das Bevölkerungs- wachstum ist in den einzelnen Teilen des Reiches sehr verschieden gewesen. Ein Anwachsen des Frauenüberschusses ist in Berlin, Wien und Hamburg, im Sudetenland und den Industriezentren festzustellen.

Auf einen Quadratkilometer Fläche kamen im Durchschnitt 136 Einwohner. Die Siedlungsdichte des alten Reichsgebietes ist von 149 auf 147 Einwohner gestiegen. Die ge­ringere Durchschnittszahl für das Gesamtreich ergibt sich aus der dünnen Besiedlung und teilweisen Bevölkerungsabnahme in der Ostmark und den sudetendeutschen Gebieten.

InBerlin wurde eine Wohnbevölkerung von 4 339 999 Per­sonen festgestellt, in Wien von 1929999, in Hamburg von 1 713 999. Die Gesamtzahl der Haushaltungen beträgt 22,77 Millionen.

Gegenüber 1933 ist eine Zunahme von 2 Millionen Haushal­tungen zu verzeichnen. Die Durchschnittsgröße der Haushaltun­gen beträgt 3,5 Personen gegenüber 3,68 bei der letzten Zählung.

LVVVVV Wohnungen 1839 ferttggestellt

Minister Seldte über den Wohnungsbau im Kriege

Berlin, 9. Febr. Die Erfahrungen des Weltkrieges haben in diesem Kriege auch zu einer veränderten Einstellung gegenüber dem Wohnungsbau im Rahmen der Kriegswirtschaft geführt, lleber die Maßnahmen, die zur Fortsetzung des Wohnungsbaues von der Staatsführung getroffen werden, berichtet Neichsarbeits- minister Seldte inSiedlung und Wirtschaft". Selbstver­ständlich muß sich auch der Wohnungsbau den Erfordernissen der Kriegführung anpassen. Die Ermahnungen des Vierjahresplanes haben aber gezeigt, daß wirtschaftliche Höchstleistungen der Be­triebe auch von der Lösung der Wohnungsfrage für die arbeiten­den Volksgenossen abhängig sind. In oen seit Kriegsausbruch für die Bauwirtschaft ergangenen Anordnungen gilt deshalb dem Wohnungsbau die besondere Fürsorge. Selbstverständlich haben die unmittelbar oder mittelbar der Kriegführung dienenden Wohnbauten den Vorrang vor aller, anderen Bauten auf dem zivilen Sektor. Ein Teil der in den Kriegsbetrieben eingesetzten Arbeitskräfte wird behelfsmäßig untergebracht werden müssen. Wo es irgend angängig ist, sollen aber Dauerwohnungen ge­schaffen werden, und zwar in Form von Volkswohnungen. Durch zweckmäßige Anordnungen ist sichergestellt, daß die den kriegswirtschaftlichen Belangen dienenden Wohnbauten auch in Zukunft durchgesührt werden Eine weitere bedeutsame Aufgabe ist es aber, die zahllosen angefangenen Wohnbauten des zivilen Sektors sertigzustellen und dem Wohnungsmarkt zuzuführen. Auch hier hat die Reichsregierung die Lehren aus dem Weltkrieg gezogen. Damals überließ man diese Bauten ihrem Schicksal und vergeudete nicht nur große volkswirtschaftliche Werte, sondern legte auch die Grundlagen für die spätere Wohnungsnot. Des­halb wurde bewußt davon abgesehen, eine Stillegung der seit Kriegsausbruch im Bau befindlichen etwa 299 999 Wohnbauten herbeizuführen. Vielmehr wurde den Bauherren die Möglichkeit belasten, diese Bauvorhaben zu beendigen, falls nicht kriegswirt­schaftliche Notwendigkeiten einen Abzug von Arbeitskräften er­fordern, wobei den Behörden ausdrücklich die Schonung des Wohnungsbaues zur Pflicht gemacht wurde. Nach den Mit­teilungen des Ministers darf damit gerechnet werden, daß im Jahre 1939 trotz des Krieges annähernd 299 699 Wohnungen fer­tiggestellt worden sind, angesichts der sonstigen großen Leistungen der Bauwirtschast eine erstaunlich hohe Zahl. Während nur kriegswichtige Bauvorhaben neu begonnen werden dürfen, ist dafür Sorge getragen worden, daß im Interests des ortsansässige« Handwerks Bauvorhaben mit einer Eesamtbausumme bis zu 5699 RM. und wichtige Instandsetzungen zugelasten werden. Zur Zeit wird weiterhin die Bereitstellung ausreichender Finanzie­rungsmittel für die Teilung und den Umbau sonstiger Räume zu Wohnungen erwogen. In diesem Rahmen wird eine wenn auch beschränkte Zahl von zivilen Wohnbauten auch künftig durch­geführt werden können. Hierbei wird es sich im wesentlichen um

Bauvorhaben des sozialen Wohnungsbaues handeln. Der Bau von Kleinsiedlungen, kleinen Eigenheimen und Volkswohnungen ist auch aus innerpolitischen Gründen zur weiteren Stärkung und Erhaltung der Volkskraft unerläßlich.

Ist das Ritterlichkeit?

Feindlicher Jäger beschießt abgesprungenen deutschen Flieger

DRV...., 9. Febr (PK) Wir sind bei einem Infanterie- Vorposten im Vorfeld Drüben sehen wir, nur einige hundert Meter über der Talmulde, kaum aus der Schneedecke erkennbar, den Verlauf der französischen Stellungen. Wir stehen hier auf französischem Boden, denn das zerschossene Dorf hinter uns, in dem die abrückenden Franzosen in echt gallischer Barbarei ge­haust haben, ist das erste lothringische Grenzdorf in diesem Ab­schnitt.Wie war das mit der Do 17?", so fragen wir hier die Kameraden, die auf der Schneefläche einer Anhöhe Vor­posten halten.

Sie erzählen uns nun den Vorfall: Ein deutsches Flugzeug,, eine Do 17, wird bei ihrem Rückflug ins Reichsgebiet von französischen Jägern verfolgt und ist in großer Höh« schon unweit der deutschen Vorpostenlinien. Da, plötzlich setzen die Motoren aus, der deutsche Aufklärer verliert an Höhe, kommt herunter, geradewegs auf die Grenze zu.

Hoch droben löst sich ein Punkt aus dem wunden Vogel. Es ist ein Mann mit dem Fallschirm, er fällt wie ein Stein Hunderte von Meter herunter. Was ist denn los? Will sich der Fallschirm nicht öffnen? Wie gebannt starren die Posten und der ganze Zug hinauf. Jetzt endlich öffnet sich der Schirm, bremst den Fall und bläht sich weit auf. Jetzt erkennen sie alle den Piloten an den Leinen Er pendelt hin und her.

Da, was ist das?! Da kommt eine Lurtitz-Maschine angebraust, nimmt Kurs auf den Fallschirm. Nein, es ist kein Irrtum! Man hört das Hämmern der Feuerstöße. Der Fran­zose schießt auf den wehrlosen Mann am Fall­schirm. Er hat nicht getroffen, Gott sei Dank. Deutlich er­kennt man an den Bewegungen des Körpers da oben, daß das MG.-Feuer keine Wirkung hatte. Droben kurvt die Curtiß, jetzt kommt sie zurück. Das Unglaubliche wiederholt sich, der Jäger nimmt sich von neuem den Deutschen am Fallschirm aufs Korn. Rattata, Tacktack, jagen die Schüsse aus dem MG. Der Deutsche zuckt zusammen. Er ist getroffen. An ihm vorbei jagt der ab­gefeimte Gegner, geht wieder in die Kurve und jetzt setzt er zum drittenmal zum Angriff an. Nochmal sprüht ein Feuerstrahl da oben Dem deutschen Flieger fällt der Kopf auf die Brust! Tot?

Alles rannte dann zu der Stelle hin, wo der Fallschirm nieder­kam. Andere Kameraden waren schon zur Stelle. Da war denn die Freude groß, als sie den deutschen Piloten lebend vorsanden. Er hatte durch den gemeinen, hinterhältigen An­griff der Curtiß einen schweren Oberschenkelschuß erhalten. Er habe den Fallschirm erst nach 896 Meter geöffnet, weil er nicht so lange in der Luft herumgondeln wollte. Beim dritten Angriff der Curtiß habe er sich dann tot gestellt und damit sei er den feigen Angreifer erst los geworden. Da fragen wir:I st d as Ritterlichkeit? Ist das mit den Gesetzen der Menschlich­keit vereinbar und der grande Nation würdio?"

' Eugen Preß.

Der weiße Stoßtrupp

Bilder vom kühnen Einsatz ostmärkischer Truppen Gegen den Zollbunker

PK.-Sonderbericht von Otto Buß

RSK. (Fr. T.) Den Ostmärkern droben in tiefverschneiten Bergen des Pfälzer Waldes geht in dieser grimmigen, sibiri- schen Kälte das Postenstehen durch Marl und Knochen. Unserem Oberleutnant noch mehr. Es muß wieder etwas geschehen. Der Zollbunker, der Zollbunker! Sie träumen nachts da-' -> wer ihn einmal auf kleinem Epähgang drunten durch dk« Bäume des Buchenwaldes hat leuchten sehen, dem geht es ebenso.

Ein neuer Plan wird in allen Einzelheiten ausgeheckt, aus- geknobelt. Schneehemden müssen herbei. Sie sind zunächst be­helfsmäßig, aber schnell beschafft. Tagelang wird mit ungelenke» Fingern genäht, anprobiert. Der eine ist für weißen Burnus, der andere für Nachthemd auf Taille, der dritte für Wickel­gamaschen aus abgelegten Vorhängen, der vierte hat eine nicht mehr ganz saubere Unterhose an, der fünfte knöpft dem sechste» ein lleberhemd mit den Worten zu:Bitte, kein Dekollets!" Schließlich begrüßen sich die beiden Offiziere mit Turba» als indische Fürsten.

Spezi, mach's guet"

Ja, und nun wird's ernst! Das Bataillon hat einen Last­wagen zum Vorfahren der Männer bis zu einer bestimmte» Stelle befohlen. Die weißen Gestalten fahren los. Sie singe» spontan:Heute wollen wir ein Liedlein singen... denn wie fahren gegen Engelland."

Niemals hat sie dieses Lied so bewegt, wie auf jener Fahri durch das winterliche Felsenland, das Schneegestöber, inmitte» dieser prächtigen Menschen. Eine unvergeßliche Stunde für» Leben. Es gibt Weisen, die erst an ein Ereignis geknüpft wei­den müssen, um sie ganz lieb zu gewinnen. Auch dieses LiN hat in jener Stunde eine niemals mehr auszulöschende Eestall ! gewonnen, hat Funken geschlagen in die Herzen all derer voal ^ Spähtrupp.

Ties im Tann, an verschwiegener Stelle, werden noch einig« Weisungen erteilt. Fast feierlich ist das alles, selbst das Lade» und letzte Nachprüfen der Gewehre, der MG., der Pistole» Aeberall wird die Mündung nachgesehen, ob sich keine Schnee- psropfen hineingestohlen haben. Der Marsch wird angetrete» durch das schweigende, weiße Waldtal. Die Schritte knurpse» im Schnee.

Manch einer stiehlt sich noch neben den anderen, tauscht frohen Mutes die letzten kameradschaftlichen Worte aus.J«t Spezi, mach's scho guet, i patz auf die mit meiner Feuer­spritzen."Servus, Toni, jetzt muß es genau so schneggeln wie» letztem»! a!" Und das alles in voller Herzlichkeit.

Am deutschen Drahthindernis fällt kein einziges lautes Work mehr, denn der Franzmann drunten im Tal ist nur einige hm» dert Meter entfernt. Im Hochwald tasten die ersten Sicher« behutsam den Steilhang hinunter. Ein Rutschen von Bau« zu Baum im Neuschnee beginnt, daß oft Mann samt Schnee ua> Waldlaub nur noch einen Knäuel bilden.

Der Oberleutnant wird den Stotz führen. Er schätzt sich genar auf die Richtung ein. gibt flüsternd die letzten Befehle. Jed«