Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung — tzeirnatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt
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Altensteig, Samstag» den 18. Februar 1848
8 3. Jahrgang
Neuer großer Erfolg deutscher Aufklärer
Acht Schiffe mit 15000 VRT. in der Nordsee versenkt oder schwersten« beschädigt
Berlin, S. Februar. Deutsche Fliegerocrbände waren am 9. Februar zur bewaffneten Aufklärung über der Nordsee eingesetzt. Hierbei wurden sechs britische oder im britischen Geleit- zug fahrende Schiffe mit einer Tonnage von etwa 15 666 Tonnen und zwei Vorpostenboote versenkt oder so schwer beschädigt, dag mit einem Totalverlust zu rechnen ist. Trotz starker Jagd- und Flakabwehr wird nur ein deutsches Flugzeug vermißt.
Der Wehrmachtsbericht
verliu, 8. Febr. Das Oberkommando der Wehrmachi Gibt bekannt:
I« Forbach stietz eine eigene Sicherung mit einem LSrkeren feindliche« Spähtrupp zusammen. Dabei verlor »er Gegner mehrere Gesang e.
Grenzüberwachnngsflüge der Luftwaffe blieben ohne Be- Ikihrnng mit dem Feind.
An Englands Todesküste gesunken
Amsterdam. S. Febr Nach einer Londoner Reutermeldung ist am Dienstag früh derbritischeDampfer„Highcliffe" (8847 BRT.) an der englischen Nordküste auf ein „unsichtbares Riff" geraten. Die Besatzung begab sich ins Rettungsboot.
Wie Reuter meldet, ist der französische Dampfer _Marie Dawn" (2956 VRT.) in der Nordsee durch eine Mine versenkt worden. Die 29 Mann starke Besatzung, die Haupt- Schlich aus Singhalesen bestand, wurde von einem holländischen Dampfer ausgenommen, der sie später einem britischen Schiff übergab. Ein Mitglied der Besatzung ist auf dem holländischen Dampfer gestorben. Ein weiteres Mitglied mußte ia» Krankenhaus gebracht werden. Die Besatzung erklärte, bevor da» Schiff auf die Mine gelaufen sei, habe ei» Flugzeug das Schiff überflogen, sich jedoch ohne Angriff wieder entfernt.
SOS -Rufe in der Irischen See Schwere Havarie eines britischen Dampfers
Dublin, 16. Februar. Das britische Motorschiff „Lady Con- naught" (2284 BRT.) stieß in der Irischen See an der Stelle, an der vor einigen Tagen das Motorschiff „Munster" gesunken ist, auf ein „Hindernis" und wurde schwer beschädigt. Die „Lady Lonnaught" sandte SOS.-Rufe aus, konnte aber schließlich mit großer Verspätung Dublin erreichen.
Triest, 9. Februar. Mit dem Dampfer „Urania" trafen am Freitag 482 in Deutsch-Ostafrika ansässige deutsche Volksgenossen in Triest ein. Die Engländer hatten sie des Landes verwiese«, nachdem alle Männer seit Beginn des Krieges in Konzentrationslager« gefangen gehalten worden waren. Während der langen Haftzeit der Männer mutzten die deutsche« Frauen und Kinder die schwersten Strapazen erdulden.
Am 18. Januar verließ der Transport, bestehend aus 316 Er- wachsenen und 146 Kindern, Daressalam, um auf dem italienischen Schiff in die Heimat zurückzukehren. Die Landesgruppe Italien der Auslandsorganisation der NSDAP, empfing die Kolonialdeutschen bei ihrer Ankunft in Triest und nahm sie in ihre Obhut.
Mit dem wenigen Hab und Gut, das sie von ihren Besitzungen mitnehmen konnten, gingen die Ostafrikadeutschen von Bord. Da sie vielfach nur mit dem Nötigsten bekleidet waren, wurde in Anbetracht des europäischen Winters noch in besonderer Weise für sie gesorgt. Die Landesgruppe Italien leitete im Aufträge des Amtes für Volkswohlfahrt und der Leitung der AO. eine tatkräftige Hilfsaktion ein. Die NSV. für Italien, die Landesfrauenschaft sowie zahlreiche Triester Parteigenossen brachten die Kolonialdeutschen zunächst einmal in dem ersten Hotel der Stadt unter, wo sie bestens verpflegt und mit Winterklerdung aus den besten Geschäften versehen wurden.
Die Weiterfahrt der Ostafrikadeutschen ins Reich wird am Sonntag erfolgen.
Der russische Heeresbericht
13 betonierte Stützpunkte eingenommen Moskau, 9. Februar. Das Kommunique des Leningräder Militärbezirkes vom 8. Februar berichtet von Aufklärungstätig-
Vritischer 5499 BRT.-Dampfer versenkt
Glasgow, 9. Februar. Der Dampfer „Lhagres" (5464 BRT.) wurde am Freitag durch feindliche Einwirkungen an der Nordwestküste von England versenkt.
Zwei Mann der aus 64 Mann bestehenden Besatzung werden vermißt.
Acht englische Flugzeuge verbrannt
Amsterdam, 9. Februar. Einer Meldung des „Manchester Guardian" zufolge wurden beim Brande eines Flugzeugschup- pens auf dem Flugplatz Maylane in Romford am Donnerstag acht Flugzeuge und fünf Flugzeugmotoren zerstört. Der Schuppen brannte völlig aus.
Irische Protestkundgebung gegen die Hinrichtung der beiden Freiheitskämpfer
Amsterdam, 9. Februar. In Belfast kam es nach einer englischen Zeitungsmeldung zu einer wilden Schießerei als Folge einer Protestkundgebung gegen die Hinrichtung der beiden irischen Freiheitskämpfer. Als eine Klebekolonne Plakate mit der Aufschrift „Märtyrer für Irland" an Zäune und Hauswände anschlug, versuchte die Polizei dagegen einzuschreiten. Im Nu s war aber die Polizei von einer größeren Menge umzingelt, die > gegenüber den Beamten eine drohende Haltung einnahm. Erst nach Abgabe einiger Schreckschüsse durch die Polizei zerstreute > sich die empörte Menge.
Britischer
Berlin, 9. Febr. An Bord eines von der deutschen Kriegsmarine aufgebrachten Schiffes wurde der nach England bestimmte Brief eines Angestellten der englischen Gesandtschaft in Peking beschlagnahmt. Der Brief, der am 2. Dezember 1939 geschrieben wurde, enthält überaus bemerkenswerte Ausführungen eines britischen Diplomaten über die wirklichen Hintergründe, des Krieges, den England an Deutschland erklärte. Die Ausführungen sind eine Bestätigung „er englischen Kriegsziele, wie sie der Führer in seiner Rede im Berliner Sportpalast am 36. Januar kennzeichnete, als er den englischen Heuchlern die Maske vom Gesicht riß und nack-
keit an den verschiedenen Frontabschnitten. Im Verlauf der Vorpostengefechte der Infanterie hätten die Sowjettruppen das befestigte Gebiet von Hotinen — Abschnitt Summa — auf der Karelischen Landenge besetzt. In diesem Gebiet befanden sich acht betonierte und mit Artillerie ausgerüstete Forts.
Zwischen Ladoga-See und Suvantojärvi sollen Sowjettruppen ebenfalls fünf betonierte und mit Artillerie ausgerüstete Forts eingenommen haben. Die sowjetische Luftwaffe habe militärische Ziele der Finnen angegriffen.
Der finnische Heeresbericht
Helsinki, 9. Febr. Auf der Karelischen Landenge dauert, so teilt der finnische Heeresbericht vom 7. Februar mit, der russische Druck auf den Frontabschnitt von Summa an. Zwei weitere Angriffe konnten abgewiesen werden. Auch an der Nordostküste des Ladogasees haben finnische Truppen, die von Artillerie und Tanks unterstützten Angriffe der Russen abgeschlagen. In Richtung auf Kuhmo wollen die Finnen ihre Stellungen verbessert und in Suomussalmi eine russische Abteilung zurückgeschlagen haben, die südlich von Raste über die Grenze vorzurücken versuchte. Die Finnen erbeuteten Kriegsmaterial. Au den anderen Frontabschnitten herrschte Artillerie- und Patrouillentätigkeit. In den östlichen Teilen des Finnischen Meerbusens und an der nordöstlichen Küste des Ladogasees haben finnische Küstenverteidigungsabteilungen die Tätigkeit des Landheeres durch Patrouillentätigkeit und Artilleriefeuer unterstützt. Die finnische Luftwaffe unternahm Jagd- und Erkundungsslüge und griff militärische Ziele der Russen an.
London mutz die Bortrefflichkeit der deutschen LuftabwHr zugeben
Berlin, 9. Februar. In Paris wurde am Freitag, wie der Londoner Rundfunk meldet, „der dramatische Bericht" von französischen Fliegern veröffentlicht, die einen „besonders kühnen" Erkundungsflug über deutschem Boden ausgeführt haben und die dafür, fünf Mann an der Zahl, mit dem französischen Kriegskreuz ausgezeichnet worden sind. Die „besondere Kühnheit" dieser Flieger bestand darin, daß sie bis über den Rhein gekommen, dort in deutsches Abwehrfeuer geraten und schließlich mit knapper Not und in 6606 Meter Höhe fliegend in arg zerschossenem Zustande wieder nach Hause gekommen sind. Der Londoner Rundfunk erzählt, das Flugzeug sei von einem deutschen Scheinwerfer entdeckt worden. Darauf seien sie in ein fürchterliches Feuerwerk geraten, dem die Flieger nur entgangen seien, indem sie auf 6660 Meter Höhe stiegen. Trotzdem seien sie dann wieder entdeckt und ihr Flugzeug wiederum so beschossen worden, daß es ungezählte Treffer aufwies und nur mit knapper Not nach Hause kam.
Aktiveres Eingreifen der Westmächte in Finnland Rom, 9. Februar. Wie der Londoner Vertreter des „Gior- nale d' Jtalia" erfährt, soll der englisch-französische Kriegsrat beschlossen haben, in Finnland aktiver einzugreisen. Was die eventuelle Entsendung eines Expeditionskorps nach Finnland anbetrifft, ist die Feststellung der französischen Korrespondenzen der italienischen Presse interessant, daß man dabei in erster > Linie an die in Frankreich stehenden polnischen Formationen denke, also auch hier offenkundig bemüht ist, die eigenen Leute zu schonen, während dem von den Westmächten verführten Polen I die Ehre zuteil werde, ihre Haut in Finnland zu Markte zu ^ tragen.
wies, daß hinter den angeblich moralischen Beweggründen Englands der blanke Vernichtungswille gegen Deutschland steht.
Es heißt in dem Brief u. a.: „Ich versichere Euch jedoch, daß dieser Krieg Probleme aufrührt, die nichts mit „er unwichtigen Frage zu tun haben, ob man Hitlers Wort Glauben schenken kann oder nicht. Ich sehe in diesem Krieg vielmehr eine ungeheure Tragödie — im dramatischen Sinne —, in welcher das deutsche Volk zum Wähle der ganzen Menschheit geopfert werden mutz. Ob ein kleiner unabhängiger Staat, wenn auch unter den fadenscheinigsten Vorwänden angegriffen und aufgeschluckt wird, wie es I960 geschah (als wir es mit den Buren-Repu- bliken taten) oder wie im Jahre 1939 (als es Deutschland mit Polen machte), das ist in der tausendjährigen Geschichte der Menschheit von geringer Bedeutung. Fest jedoch steht, daß zwei so dynamische Völker wie England und Deutschland nicht in der gleichen Welt zusammenleben können. Die Welt ist nicht groß genug für sie, einer muß gehen, und wir, die wir unser« Stellung zuerst durch das größte Weltreich gefestigt haben, das die Geschichte kennt, glauben natürlich, daß es nicht an uns istz zu gehen. Diesen Standpunkt teile ich von Herzen. Ich bin deshalb der Ansicht, daß Deutschland und nicht nur Hitler vernichtet werden mutz, so datz es sich niemals wieder erholen kann. Es darf kein Mißverständnis darüber geben, datz Hitler und Deutschland ein Begriff find, bei dem die paar deutschen Liberalen, «och dazu meistens Jude«, keine Rolle spielen. Der Versuch, zwischen dem Hitlerismus und dem deutschen Volk ein« Unterscheidung zu machen, ist fraglos propagandistisch gut» aber bestimmt grundsätzlich falsch."
„Wenn ich sage, Deutschland müsse zerstört werden, so mein« ich damit, es müsse zerstört werden als ein erstrangiger Machtstaat. Es wird bestehen bleiben dem Namen nach, aber nicht länger im politischen Leben eine Rolle spielen, gerade so wie Spanien. Ich glaube, so wird es auch besser für die Welt sein Zugegeben, daß der ftatus quo ungerecht ist, aber er ist besser als ein großer Krieg für jede Generation. Die einzige Frag« ist die, ob die Mächte, die für den status quo sind, auch wirklich das Uebergewicht haben. Mit den USA. wäre das sicher der Fall, aber wir können nicht auf sie rechnen. Die gegen de» status quo eingestellten Kräfte sind außerordentlich stark, wi« ihr wißt, nämlich Deutschland, Rußland, Japan, Italien, Irland, Ungarn, Bulgarien, Indien, Palästina. Zwar werden st« sich wohl nicht alle gegen uns vereinen, aber es zeigt sich, das es eine ganze Menge von Völkern gibt, die nicht dem Glaube» anhängen, eine von Britannien beherrschte Welt sei die best« aller möglichen Weltordnungen. Ich selbstverständlich stimm« mit diesen Völkern nicht überein. Solange ein Weltbund gleichgestellter Staaten nicht existiert — und ein solcher ist unwahrscheinlich und biologisch vermutlich völlig unmöglich —, muj eine große Macht übergeordnet sein, und ich glaub« ganz aufrichtig, daß Großbritannien mit seiner langer
Von den Engländern ausgewiesen
462 deutsche Volksgenoffen aus Deutsch-Ostafrika in Triest eingetroffen
BernichtungswiLe gegen Deutschland