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SchwarzwLlder Tageszeitung

N r. 34

Strümpseibach i. N., 8. Febr. (D ramanre ne so ry - ,-it) Das Ehepaar Gottlob und Katharine Modinger s.ierte im Kreise von 8 Kindern. 19 Enkeln und 13 Ur­enkeln das Fest der Diamantenen Hochzeit.

Oedheim Kr. Heilbronn, 8. Febr. (W i ld s ch w ä n e.) Mildenten und Schneegänse waren durch die Strenge des Winters in letzter Zeit keine Seltenheit mehr. Nun waren aber Anfang dieser Woche auf der Kocherbrucke Wrld- schwäne zu erblicken, die sich sehr scheu benahmen und schnell wieder Abschied nahmen.

Mittelstadt Kr. Reutlingen, 8. Febr. (Lebensret- tvng.) Als dieser Tage mehrere Kinder in der Eistz- stratze dem Rodelvergnügen oblagen, geriet ein Schlitten aus der Bahn und stürzte mit einem fünfjährigen Mädchen tn den an der Straße vorbeisließenden Neckar. Das 13- jährige Jungmädel Edith Eöringer sprang kurz entschlossen dem schon abtreibenden Kinde nach und rettete es vor dem Tode des Ertrinkens.

Süßen Kr. Göppingen, 8. Febr. (Aus der Fils ge­borgen.) Vor über zwei Monaten fiel der achtjährige Junge der Familie Alfred Pfeffer am Salacher Wehr ins Wasser und ertrank. Die Leiche wurde jetzt in der Nähe »on Uhingen am Ufer der Fils aufgefunden.

Blaubeuren, 8. Febr. (Der Schuh in der Hosen­tasche.) Dieser Tage ging in einer Klasse der hiesigen Berufsschule während des Unterrichts ein Schutz los. Ein Lehrling führte in der Hosentasche eine sog. Startpistole «it sich, wie sie bei sportlichen Veranstaltungen verwendet werden. Als der Junge sein Taschentuch herauslangen wollte, ging der Schutz los und verletzte den Unvorsichtigen am Oberschenkel.

Karlsruhe, 8. Febr. (Vom Heuschober gefal­len.) In Wörth fiel die Witwe Karoline Winstel vom Heuschober. Mit Armbruch und Kopfverletzungen wurde sie ins Krankenhaus eingeliefert.

Mannheim, 8. Febr. (F a m i l i e n st r e i t.) In einem Hause der Pfingstbergsiedlung kam es zu einer schweren Familienauseinandersetzung, in deren Verlauf ein Vater auf seine beiden Söhne schätz und beide durch Halsschüsse schwer verletzte. Der Täter brachte sich alsdann einen Kopf­schutz bei. Inzwischen ist einer der Söhne im Städtischen Mannheimer Krankenhaus gestorben.

Weinheim, 8. Febr. (Schwindlerin mit alten Tausendmarkscheinen.) Die Schwindlerin, die in einem hiesigen Geschäft wie auch in andern Orten beim Einkauf einen alten Tausender abgab und den Restbetrag ausbezahlt erhielt, konnte festgenommen werden. Es ist eine Frau Kohl aus Gadern bei Waldmichelbach. Sie ver­suchte in Waldmichelsbach auf der dortigen Sparkasse den­selben Trick, der ihr aber dort zu ihrem Verhängnis wurde. Eie trug autzer dem zweiten Tausender 200 Mark in bar bei sich. 500 Mark des erschwindelten Geldes hatte sie zu Hause liegen. Die übrigen Hunderter hatte sie bereits aus- gegeben.

Eppingen, 8. Febr. (Verfehlter Lebensweg endet.) Ein 17jähriger Zögling der Erziehungsanstalt Flehingen ritz aus der Anstalt aus und wollte im Nach­barort Zaisenhausen einen Diebstahl begehen. Als er hier­bei erwischt und in den Ortsarrest Flehingen gesperrt wurde, brach er auch hier wieder aus und ließ sich vom Zug überfahren.

Ichenheim bei Lahr, 8. Febr. (Tödlicher Sturz.) Der im Alter von 72 Jahren stehende Küfer und Land­wirt Karl Müller war mit Heuholen beschäftigt; hierbei stürzte der Greis aus bisher noch unbekannter Ursache so unglücklich vom Heustock herab, datz der Bedauernswerte das Genick brach und auf der Stelle tot war.

Durbach bei Offenburg, 8. Febr. (Die Wärme- slasche explodiert.) Obwohl schon wiederholt davor gewarnt worden ist, die mit Wasser gefüllte Wärmeflasche geschlossen auf den Ofen zu stellen, wird diese Unrichtig­keit immer wiederholt. Bei einer hiesigen Familie explo­dierte die Bettflasche, ritz den Ofen in Stücke und richtete auch sonst Verwüstungen an. Die im Zimmer anwesenden Kinder kamen glücklicherweise mit dem Schrecken davon.

Frankenthal (Pfalz), 8. Febr. (Ein Unverbesser­licher.) Die Strafkammer verurteilte den 24iäbriaen

Friedrich Molle aus Ungstein, zuletzt in Scheer (Württ.) wegen Diebstahls im Rückfälle (drei Fälle, davon zwei unter der strafverschärfenden Voraussetzung des Einsteige­diebstahls) zu insgesamt fünf Jahren Zuchthaus.

Ei« Mahnwort zur Frage der Berufswahl

Bald kommt wieder die Zeit da viele tausend Kinder deutscher Eltern vor der Berufswahl stehen, vor der wichtigsten Zeit rm Leben eines Menschen Was soll unser Sohn, unsere Tochter werden? Man will doch, daß sie einen Beruf ergreifen, der sie zu tüchtigen Menschen macht, der sie einmal ausreichend ernährt und sie an die richtige Stelle im Leben setzt. Biel zu wenig wird bei der Frage der Berufswahl an den Bauernberuf gedacht. Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, Bauer müsse man sein, das könne man nicht werden. Nichts falscher als das! Natürlich mutz man auch zum Vauernberuf, wie zu allen anderen Berufen, die Lust und Liebe mitbringen Der Beruf des Bauern hat aber heute, wre jeder andere, seine geregelte Ausbildungszeit, und vor allem: er hat Aussichten!

Der Bauernberuf ist gesund. Die Arbeit auf dem Lande, in der frischen Luft stählt den Körper und macht gesunde Menschen, schafft eine leistungsfähige Nachkommenschaft. Der Bauernberuf ist aber auch vielseitig und interessant! Die Landarbeit steht heute im Zeichen des Fortschrittes, Maschinen aller Art kommen dabei zur Verwendung, die Technik spielt in der Landwirtschaft eine grotze Rolle. Die genau geregelte und vielseitige Lehrzeit vermittelt dem jungen Landwirt so viele Kenntnisse, datz er später einmal ein tüchtiger Vertreter seines Berufes wird und als Neubauer oder Siedler viele Fortkommensmöglichkeiten fin­det. Außerdem umfaßt der Bauernberuf noch viele Spezialberufe wie Verwalter, Melkermeister, Schweinemeister, Schäfermeister, Eeflügelzuchtmeister, Brennermeister und viel andere, die heute sehr gesucht sind. Ebenso steht es mit den weiblichen Land- berufen, in denen unsere Mädchen nicht allein tüchtige Bäuerin werden, sondern auch in einer Reihe aussichtsreicher und inter­essanter Spezialberufe bis zur Meisterin ausgebildet werden können.

Wir brauchen einen tüchtigen, leistungsfähigen bäuerlichen Nachwuchs. Gerade die heutige Zeit zeigt uns, wie ungeheuer wichtig der Beruf des Bauern ist, der dem Volk das Brot gibt. Die deutschen Eltern, die sich nach Berufen für die Heranwachsende Jugend umsehen, sollten sich darum stets überlegen, ob sich ihre Kinder nicht eignen für den schönen, gesunden und wichtigen Bauernberuf.

Warum Soja-Anbau in Deutschland?

ZdR. In unserem augenblicklichen Kampf ist die Sicherstel­lung der Ernährung von ausschlaggebender Bedeutung. Während die Hauptnahrungsmittel, wie Brotgetreide und Kartoffeln, in­folge planmäßiger Lenkung von Erzeugung und Verbrauch in ausreichendem Maße vorhanden sind, besteht bei der menschlichen Eiweiß- und Fettversorgung noch eine erhebliche Lücke, bei deren Ausfüllung die Sojabohne besonders wirksam mithelfen kann. Sie liefert in Form vonEdelsoja" (vollfettes Sojamehl) mit einem Gehalt von 38 bis 42 v. H Roheiweitz, das biologisch vollwertig ist, 18 bis 22 v. H. Fett und seinem Reichtum an Lezithin, Vitamin 8 und Phosphor, das nährstoffreichste Naturerzeugnis überhaupt. Vor allem die Wehrmacht hat daher den Sojaverbrauch für die Heeresverpflegung eingeführt und dementsprechend auch den Anbau der Sojabohne in Deutschland seit langem gewürdigt und gefördert. Allein schon aus Gründen der Heeresverpflegung ist also der Anbau von Soja erforderlich. Darüber hinaus wird bekanntlich jetzt auch bereits den großen Werksküchen Sojamehl zugeteilt. Der Einwand, in Kriegszsiten sollte überhaupt nichts Neues in der Landwirtschaft eingsführt werden, ist stets dann verfehlt, wenn die Neueinfiihrung uns, wie in diesem Falle, im Kampf stärkt und unabhängig macht. In langer, mühevoller Arbeit haben deutsche Züchter und Insti­tute für unsere Klimaverhältnisse geeignete Sorten geschaffen. Die Voraussetzungen für den feldmäßigen Anbau der Sojabohne in vergrößertem Umfange sind daher gegeben. Es hat sich her­ausgestellt, daß Gebiete mit Jahresniederschlägen von etwa 400 bis 500 Millimeter und trockenem Herbst, wie wir sie vor allem im mittleren Ostdeutschland finden, für die Sojabohne beson­ders geeignet sind. Bevorzugt werden dabei tätige, humose, mitt­lere bis leichte Böden in gutem Kalk- und Kulturzustand. Der Erzeugerpreis von 56 RM. je Doppelzentner gibt dem Anbau auch eine ausgezeichnete wirtschaftliche Grundlage

Wer daraufhin Sojabohnen anbauen will, wendet sich am besten an die Abteilung Soja-Kultur bei der Maisanbau-Gesell­schaft m. b. H., Berlin W 15, Kurfurstendamm 46, und schließt mit dieser einen Anbauvertrag ab. Er erhält dann von hier aus auch Saatgut, Anbaurichtlinien und laufende Beratung.

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Erhöhte Stallmistwirkung im Hackfruchtbau

Bon Bauer Friedr. Schmitt-Schmitthof, Hauptabteilungs­leiter II der Landesbauernschaft Baden

ZdR. In meinem viehstarken Betrieb überwiegt der Anbau von Hackfrüchten, so daß ich ständig auf den Zukauf von Torf als Streumittel angewiesen bin. Die Qualität des Torfmistes ist bekannt und bedarf keiner weiteren Erwähnung. Es sei nur darauf hingewiesen, daß die Güte des Stroh-Stallmistes wesent­lich verbessert werden kann, wenn er gemischt mit Torfmist auf­gestapelt wird. Ein solcher Stallmist wird früher reif und bietet insofern auch eine Arbeitserleichterung, als er sich besser laden und streuen läßt.

Ein Teil meiner Kartoffelkulturen erhält den.Stallmist erst bei der Bestellung. Dazu wird der Torfmist wie folgt verwendet: Zuerst wird eine gewisse Arbeitsbreite der Länge nach durch das Feldstück zum Kartoffelpflanzen hergerichtet. Nachdem der Pflanz­löcher des Vielfachgeräts durchgezogen ist, werden die Kartoffeln gelegt. Jetzt erst wird der Torfmist darüber gestreut. Zu diesem Zweck fährt der luftbereifte Tiefladewagen dicht neben der letzten Kartoffelreihe auf dem noch nicht hergerichteten Land. Der Torfmist wird von dem Wagen aus auf das bestellte Feld­stück gestreut. Dann folgt das Zudeckgerär, wodurch Kartoffeln und Torfmist zugleich zugedeckt werden. Daran anschließend wird ein weiterer Streifen des Feldstückes nach der beschriebenen Me­thode bestellt, gedüngt und so fort, bis das ganze Feldstück be­pflanzt und gedüngt ist. Die Erfahrungen mit dieser Vestellungs- und Düngemethode find sehr günstig. Meine sandigen Lehm­böden neigen stark zur Verkrustung. Folgen Sonnenstrahlen nach Niederschlägen, so entsteht rasch eine feste Kruste, falls nicht im geeigneten Zeitpunkt gehackt oder geeggt wird. Diese Gefahr ist durch die Torfmistdüngung nach vorstehend beschriebener Art wesentlich verringert. Es kommt hinzu, daß der Torfmist näher bei den Kartoffelpflanzen liegt und eine schnelle Jugendcntwick- lung der Pflanze durch seine Wärme und Feuchtigkeit fördert. Auch ist die Düngerwirkung eine bessere, da praktisch eine Reihen- diingung vorliegt. Für den zünftigen Frühkartoffelbau erscheint mir dieses Verfahren besonders empfehlenswert, da es den An­sprüchen der Frühkartoffel auf lockeren Boden, gute Earebildung und Erhaltung der Feuchtigkeit entgegenkommt. Ich bin über­haupt der Ansicht, daß mit Torfmist nicht uniergepflügt, sondern eingeeggt oder eingehackt werden sollte. Die Earebildung wird dadurch beschleunigt und verbessert. Ich habe schon Torfmist als, Kopfdünger zur zweiten Hacke den Rüben gegeben, und zwar mit' bestem Erfolg. Auf diese Weise kann Stalldünger, der erst im Frühjahr anfällt, noch für die Ernte 1940 nutzbringend verwendet werden.

Rundfunkprogramm des Reichssenders Stuttgart

Samstag, 10. Febr.: 6.00 Morgenlied, Nachrichten; 6.10 Gym­nastik I (Elucker); 6.30 Frühkonzert; 7.00 Nachrichten; 7.50 Für dich adheim; 8.00 Gymnastik II (Elucker); 11.30 Volksmusik und Bauernkalender; 12.00 Mittagskonzert; 12.30 Nachrichten; 14.00 Nachrichten: 14.15Eine Stund' schön und bunt!"; 14.30 Gute Laune; 17.00 Nachrichten; 17.16 Zur Unterhaltung; 17.45 Aus Zeit und Leben; 18.25 Konzert mit deutscher und französischer Musik; 19.15 Zum Feierabend; 19.30 Sportvorschau für Würt­temberg, Baden und Vorarlberg; 19.45 Vom Deutschlandsender: Politische Zeitungs- und Rundfunkschau; 20.00 Nachrichten; 20.15 Gruß aus Stuttgart"; 21.25 Tanzmusik; 2200 Nachrichten; 24.00 Nachrichten.

Gestorben

Bittelbronn:J Kocheise, Fahrradgrotzhandlung, 60 I. a. Mindersbach: A. Rentschler, Amtsdiener i. R., 73 I. a. Ebhausen: Christine Dittus geb. Holzäpfel, 59 I. a. Schönbronn: Dorothea Roller geb. Breitling, 72 I. a. Herrenberg: Lina Bahnet geb. Stöhr. Emilie Seegs geb. Fischer, 66 Z. a.

Verantwortlich für den gesamten Inhalt: Dieter Lauk in «ltenfteig. Bertr.: Ludwig Lauk. Druck und Verlag: Buchdruckerei Lauk, Altensteig. Zurzeit Preisliste 3 gültig.

Altensteig-Dorf, den 9. Jede. 1940

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Beiprogramm Wochenschau

Konfirmations-

besangbücher

in §<Hönsr, großer /fusv/sftl empfieftlt Zie

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