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Worte gegen Taten
Londoner Funkjuden möchten die deutschen Luftwaffen« erfolge verreden
Amsterdam, 5. Febr. Oie lestten gro;;:-.: Er:olge der oe-.tpzen Lustwaffe haben der englischen Lügenzentrale die Sprache verschlagen. Man hat in London geraume Zeit gebraucht, um überhaupt erst Worte zu finden. Was bis jetzt aber an „Berichten vorliegt, ist nur ein hilfloses Gestammel, ein wildes Durcheinander von Dementis und Eingeständnissen.
Zunächst wurden die konkreten deutschen Angaben einfach bestritten. Inzwischen bequemte Reuter sich immerhin zuzugeben, daß der 3877 ART. große Dampfer „Kildale" von der Mannschaft verlassen worden sei, als deutsche Flugzeuge ihn an- griffen, und daß 6 Mann der Besatzung beim Angriff getötet wurden, während 15 das Festland erreichten; daß der Dampfer „Harley" ebenfalls von der Mannschaft aufgegeben worden sei, die ein Fischdampfer dann in den Hafen schleppte, daß bei dem Angriff auf den Kohlendampfer „Pewdale", eine Meile von der Küste entsernt, der Kapitän getötet und zwei Besatzungsmitglieder verwundet worden seien, daß der Fischdampfer „Rose of England" schwer beschädigt worden sei und der 3131 BRT. große Dampfer „Corland" noch einen rettenden Hafen hätte erreichen können.
Der Londoner Rundfunk geht in seinen Eingeständnissen noch etwas weiter und verstrickt sich dabei in sein eigenes Lügengewebe. Noch am Sonntag morgen erklärte Radio London nämlich, es sei „nur ein kleines norwegisches Schiff" angegriffen worden. Jetzt gibt man „nach den bisher vorliegenden Nachrichten" immerhin zu, daß „etwa sieben" Schiffe angegriffen worden seien, und man nennt auch die einzelnen Dampfer, wobei sich ergibt, daß von dem Norweger, von dem man zuerst phantasierte, jetzt überhaupt keine Rede mehr ist. Radio London gesteht damit ein: die „erste Meldung" war eine glatte Erfindung.
Aus dem Durcheinander ergeben sich jedenfalls schwere Verluste der Engländer. Trotzdem hat man immer noch die Stirn, den deutschen Bericht als unwahr zu bezeichnen. Welch kläglicher Versuch, den Erfolg der deutschen Luftwaffe zu vertuschen! Welch Eingeständnis, daß die britischen Lügenmatadore aus Angst vor deutschen Fliegern völlig aus dem Häuschen geraten sind, so daß sie sich zwischen ihren eigenen „Dementis" nicht mehr zurechtsinden.
Französische MMSrsorgen
Der ehemalige Kriegsminister sieht Schwierigkeiten voraus
Brüssel, 5. Febr. Der ehemalige französische Kriegsminister Fabry unterstreicht im „Matin" die dringende Notwendigkeit, den Kadres des Heeres besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Fabry gibt zu, daß das englische Heer erst Ende 1918 oder Anfang 1911 das Aussehen haben werde, das die britische Regierung ihm zu geben beabsichtige. Das französische Heer gehe langsam seiner vollkommenen Entwicklung entgegen, aber die Westmächte würden den Höchststand erst erreicht haben, wenn Deutschland seine Armeen zur höchsten Entwicklung gebracht habe. Die Schwierigkeiten beständen nicht so sehr in der Ausrüstung als in der Schaffung von Kadres, denn ein Heer sei immer nur so viel wert, wie die Kadres wert seien. Die oberste französische Heeresfllhrung müsse deshalb dieser Frage gerade ihre besondere Aufmerksamkeit widmen.
Wachsen der Aufstandsbewegung in Indien
Moskau, 5. Febr. Wie die TASS aus London berichtet, ist die Aufstandsbewegung der einheimischen Bevölkerung in Waziristan — vorliegenden Nachrichten aus Indien zufolge — ständig im Anwachsen begriffen. Die Aufständischen zeigen sich besonders aktiv im Bezirk von Kochata (südlich von Peschawar), wo sie Telegraphenanlagen und Straßen zerstörten. Auch im östlichen Teil Waziristans sind Unruhen ausgebrochen. Die Engländer haben die Polizeitruppen in den Grenzgebieten erheblich verstärkt.
Churchills neueste Milchmädchenrechnung
Amsterdam, 5. Febr Die jüngsten Erfolge der deutschen Seekriegführung, die Versenkung von weiteren 11 bewaffneten Handelsdampfern und Vorpostenbooten durch die deutsche Luftwaffe und die stolze Bilanz von elf Tagen mit 115 008 BRT. versenkten Schiffsraumes haben in England einen niederschmetternden Eindruck gemacht. Der erste Lügenlord der Admiralität hat ja erst vor wenigen Tagen an die britische Oefsentlichkeit die Zumutung gestellt, an einen englischen Eesamtverlust von nur 180 000 BRT. in sämtlichen vergangenen fünf Kriegsmonaten zu glauben, eine Behauptung, deren groteske Lächerlichkeit durch die deutsche Erfolgsziffer besonders unterstrichen wird.
Zu dem Eesamtverlust von 115 000 BRT. in elf Tagen erklärt Mr. Churchill, 16 000 BRT. neutralen Schiffsraumes seien tatsächlich verloren gegangen. Britische Schisse werden also, wenn man seinem neuerlichen „Dementi" Glauben schenken soll, von der deutschen Kriegsmarine und vor allem von den Minen, die vermutlich mit einer besonderen Apparatur zur Unterscheidung der Nationalitäten ausgerüstet sind, seltsamerweise fast völlig verschont. Nur sieben englische Schiffe, versichert Mr. Churchill mit frommem Augenaufschlag, seien verloren gegangen, und ihre Gesamttonnage mache wenig mehr als 18 000 BRT. aus.
Sieben Schiffe? Meint Mr. Churchill vielleicht die „Prothe- filaus (9557 BRT.) und die „Ferrykill" (1086 BRT.) die geheimnisvoll gestrandete „Kirlpool" (1812 BRT.) oder die „Bancrest" (1150 BRT.), deren SOS-Rufe sogar vom Reuter- büro gemeldet wurden, die Tankdampfer „Caroni River" (7807 BRT.), und „British Triumph" (8500 BRT.), oder die „Balt- anglia" (1523 BRT.) ? Sollte Mr. Churchill tatsächlich diese sieben englischen Schiffe, deren Verlust in der genannten Zeit von seiner eigenen Admiralität oder von neutraler Seite gemeldet wurde, im Auge haben, dann hat er sich allerdings leicht verrechnet; denn ihre Eesamttonnage beträgt rund 38 000 BRT., also allein mehr als das Doppelte der von ihm zugegebenen Ge- samtzisfer. Wir sind aber durchaus in der Lage, die gleiche Rechnung Herrn Churchills noch mit anderen Namen aufzumachen. Ein allzu großes Talent im Lügen hat Mr. Churchill also diesmal wirklich nicht entwickelt. Aber mag man in London »och so dreist leugnen: man kann wohl mit Lügen die stolze« Erfolge der deutschen Kriegsmarine und Luftwaffe zu vertuschen versuchen, man kann aber nicht mit Lügen Schiffe wieder vom Meeresgrund heraufholen. Und das dürfte wohl das entscheidende sein
Der „Ph'ör,lx"-Zirsammerrbruch vor Gericht
178 Millionen Schulden
Wien» 5. Febr. Vor einem Strafsenat des Landgerichts Wien bat am Montag die auf zwölf Tage anberaumte Verhandlung gcgen den DireOor-SteUvsrtrcrrr der LeLcnsvrrsicherungsgeseL- schast „Phönix", Max Israel Bre 1 schneiLer, und dem Oberbuchhalter Eduard Hanny, die des verbrecherischen Betruges angeklagt sind, begonnen.
Das unmittelbar nach dem Zusammenbruch der „Phönix" ausgearbeitete Gutachten beziffert die Verschuldung der „Phönix" mit der Riesensumme von 178 Millionen Schilling. Die Anklage wirst den Beschuldigten vor, daß sie vom Jahre 1929 bis zum Februar 1936 als leitende Beamte der damals schon stark überschuldeten Anstalt bewußt die Versicherungsnehmer über die wirkliche Leistungsfähigkeit der „Phönix" irregesührt und hunderttausende Kunden der Gefahr ausgesetzt haben, die zur Sicherung des Alters und für ihre Familien bestimmten Prämien einzubüßen. Um die stark aufstrebende nationalsozialistische Bewegung im Interesse des Judentumes zu bekämpfen, gab der „Phönix" mit vollen Händen „Subventionen" an „Vaterländische Verbände", wie Heimatschutz, Ostmärkische Sturmscharen, aus; das geschah im Sinne der Wünsche der Negierungen Dollfuß und Schuschnigg.
Kampf bis zur Vernichtung
an Englands OstLüste
DNB. ... 5. Febr. (PK.) Täglich größere Verluste der englischen Handelsflotte. Deutsche Flugzeuge versenken neun bewaffnete Handelsdampfer, vier Vorpostenboote und ein Minensuchboot. Nach zwei Ruhetagen — die Erfolge vom 29. und 30. Januar gestatten es — sind heute wieder unsere unermüdlichen Flieger zum Feindflug gestartet. In Schnee und Kälte waren schon in den frühesten Morgenstunden die Kameraden des Bodenpersonals dabei, die Flugzeuge startfertig zu machen. Ein eisiger Wind fegte über das noch in völliger Dunkelheit liegende Rollfeld, ließ die Finger klamm werden, fast den Atem vor dem Munde gefrierend. Sorgfältig wurde hier bin Flugzeug losgeeist, dort ein Motor angewärmt, bis er zum Warmlaufen ansprang und sich sein aufpeitschendes Heulen in das beruhigende Gebrunim der schon länger laufenden Motoren mischte. Schweren Dienst mußten die Soldaten leisten, um bis zum Start alle Flugzeuge startklar zu machen. Hals- und Beinbruch hatten wir den Besatzungen gewünscht, als sie in die Flugzeuge kletterten und zum Feindflug starteten. Bis sie unseren Blicken entschwanden, hatten wir den Flugzeugen nachgeschaut und gewünscht, daß sie mit unseren Kameraden heil wiederkommen. Nun sind sie schon an der englischen Küste. Im Eruppengefechtsstand liegen viele Funksprüche vor, aus denen bereits zu ersehen ist, daß der Erfolg des Einsatzes außergewöhnlich hoch ist. Jede Meldung berichtet ,on versenkten Handelsdampsern und Angriffen aus Geleitzüge oder Vorpostenschiffen.
Unsere Bomben räumen weiter unter der britischen Schifffahrt auf und vegrößern immer mehr die Schiffsfriedhöfe an der englischen Ostküste. Aber nicht alle Funksprüche bringen Freude. Eben erreichen uns SOS.-Rufe eines unserer Flugzeuge. Fieberhaft versuchen unsere Funker, mit ihm in Verbindung zu bleiben, bemühen sich, Näheres über die Beschädigung und den Standort zu erfahren. Bald wissen wir, daß ein Motor kotzt, das heißt nicht mehr regelmäßig läuft, und das beim Rückflug dicht an der englischen Küste. Dort können wir dem Flugzeug nicht helfen, können nur hoffen, daß es sich noch mit eigener Kraft recht weit bewegen kann. Das gelingt anscheinend, denn nach den Standortmeldungen nähert sich das Flugzeug immer mehr unserer Küste. Stunde um Stunde vergeht in banger Sorge um die Kameraden. Wir wissen, daß es tapfere Kerle sind, daß sie nicht so leicht die Ruhe verlieren und allen Grund haben müssen, wenn sie Notrufe senden.
Ferngespräche Hetzen einander, Funksprüche werden in den Aether gesandt und alles wird aufgeboten, die Besatzung zu retten. Längst sind Flugboote unterwegs, um das Flugzeug zu suchen und sicher auf Land zu geleiten. Als uns der letzte Funkspruch der Maschine erreicht, befindet sie sich noch eine Stunde Flugweg von der deutschen Küste entfernt. Dann hören wir nichts mehr. Jede Verbindung ist unterbrochen. Haben sie es geschafft? Erst viele Stunden später werden wir von dieser quälenden Frage erlöst. Das Flugzeug ist irgendwo notgelandet, die Besatzung unverletzt.
Inzwischen sind andere Flugzeuge vom Feindflug zurückgekommen. Wenn die Kommandanten Gefechtsbericht erstatten, dann straffen sich die Körper, klingen die Stimmen klar und fest, nichts läßt vermuten, welchen Anstrengungen die Männer in den letzten Stunden ausgesetzt waren. Die Berichte aber versetzen uns in das Kampfgeschehen des Tages. Ein Oberleutnant berichtet, wie er mit seinem Flugzeug drei Volltreffer auf einen im Geleit fahrenden Handelsdampfer erzielte, die alle Aufbauten vom Deck rissen und das Schiff zum Sinken brachten. Sechs englische Flugzeuge griffen seine Maschine kurz darauf an. Sie hatten sich durch die Kampfhandlungen unbemerkt bis auf 50 Mtr. genähert, als sie erst entdeckt wurden. „Engländer, Feuer eröffnen!", schreit der Oberleutnant im letzten Augenblick dem Funker durch das Vordtelephon zu. Als er den Engländern aus seinem Maschinengewehr Feuergarbe auf Feuergarbe entgegenschickt, geschah etwas Unglaubliches: die sechs Flugzeuge nahmen den Kampf nicht an, sondern zogen es vor, sofort in die Wolken zu gehen, um damit dem deutschen Feuer zu entgehen. Als wir uns dann auf dem Rückflug befanden, berichtet der Oberleutnant weiter, sichteten wir durch ein Wolkenloch noch einen Geleitzug, aber wir hatten keine Bomben mehr. Wie wir uns geärgert haben, daß wir nicht mehr angreifen konnten, kann ich gar nicht sagen.
Ein anderer Kommandant erzählt davon, wie er einen eilig der Küste zustrebenden Frachter mit einer Bombe traf, wie diese wieder vom Deck heruntersprang, aber wie er dennoch mit einem Volltreffer auf den Bug das Schiff versenken konnte, obwohl seine Maschine von englischen Jagdflugzeugen angegriffen wurde. Zu einer Kampfhandlung kam es jedoch nicht, da sich auch hier die Flugzeuge in den Wolken verloren.
Gerade zeigt sich wieder ein heimkehrendes Flugzeug über dem Flugplatz. Ehe es landet, zieht es noch einmal eine große Kurve und „wackelt" dann kräftig. Also hat auch diese Besatzung Erfolg gehabt. Noch auf dem Rollfeld frage ich sie nach ihren Erlebnissen. Ueber das ganze Gesicht strahlend erzählt mir ein Unterosfizier, daß sie trotz heftigen Abwehrfeuers ein Minensuchboot angegriffen und durch Volltreffer vernichtet haben. Kurz^bevor sie das Schiff aus den Augen verlo-on, konnten sie
noch sehen, daß das Schiff durch eine Explosion in die Lust flog.
Es ist inzwischen spät geworden. Ueber das Rollfeld bricht die Dunkelheit herein. 2m Eruppengefechtsstand sind die Erfolge zusammengestellt worden. 11 Schiffe verlor Eng- lan an einem Tage durch deutsche Flugzeuge. Noch aber sind drei Flugzeuge nicht zurück, sie sind überfällig. Ls besieht keine Verbindung mit ihnen, so sehr sich auch di« Funker bemühen. Sollten dis tapferen Besatzungen nicht wieder kommen? Als ich am späten Abend noch einmal ins Freie trete, sehe ich noch immer das Landungsfeuer auf dem Flugplatz blinken. Wir warten und hoffen auf die Rückkehr unserer Kameraden.
Der „Note Löwe" beherrscht den ! Nordseeraum
Deutsche Bombenstaffeln gegen England — Sorgfältige Do*« bersitnngen an den Starthäfe«
_, 1. Febr. (PK.) Aus dem Bericht des Oberkommando*
der Wehrmacht: „Vor der schottischen Küste wurde von vier bewaffneten Handelsschiffen unvermutet das Feuer auf die deutschen Erkunder eröffnet. Bei der Abwehr dieses Angriffes wurden die Dampfer versenkt. Die eigenen Flugzeuge erlitten keia« Verluste."
Wer diese wenigen Zeilen des Wehrmachtsberichtes liest, macht sich kaum Vorstellungen über die sorgfältige Arbeit, die geleistet werden muß, um den schon fast täglichen Einsatz deutscher Kampfflugzeuge gegen England zu ermöglichen. Wir haben mit der Kampsstafsel, die im oben wiedergegebenen Wehrmachtsbericht am 10. Januar und den darauf folgenden drei Tagen erzielte« Erfolge als Augenzeugen miterlebt und darüber berichtet. Rund 25 000 Bruttoregistertonnen englischen Schiffsraum versenkte dies« Staffel in nur vier Tagen, ohne selbst dabei Verluste erlitte« zu haben. Mit der Rückkehr der Flugzeuge vom Feindslug beginnen die Vorbereitungen für den neuen Einsatz. Eben setzt eine Maschine nach der anderen auf dem Flugplatz auf und rollt über das weite Feld zur nächsten Tankstelle. Die schwarzen Gestalten der Flughafenbetriebskompagnie stehen schon bereit, jedes Flugzeug in ihre Obhut zu nehmen. Während noch der Bordwart dem Oberwerkmeister die an der Maschine notwendigen Ueberholungen meldet, wird diese bereits getankt, mit Bomben beladen und mit neuer Maschinengewehrmunition versehen. Wenn notwendig, ist Tag und Nacht das Personal an der Arbeit, um möglichst alle Flugzeuge für das nächste Unternehme« klarzvmachen.
Am späten Nachmittag erhält unser Stafselkapitän, Hauptmann T., vom Korps den Einsatzbefehl für den nächsten Tag: Aufklärung der Nordsee zwischen den Längengraden AB und den Breitengraden CD.
Für die erfolgreiche Durchführung der Aufklärung ist natürlich die Wetterlage von ausschlaggebender Bedeutung. Wie ist da» Wetter im Operationsgebiet? Eesährdet es die Flugzeuge bet der Heimkehr? Diese Fragen beantwortet in -einer Besprechung der „Wetterdoktor" des E-Hafens.
Die Flugzeugbesatzungen schlafen noch, als das Bodenpersonal bereits die Motors zum Warmlaufen anwirft. Sie dröhnen und heulen nun über das noch im Dunkeln liegende Rollfeld und machen bald den letzten Schläfer wach.
Dann ist Befehlsausgabe. Der Staffelkapitän erläutert de« Besatzungen den Auftrag, weist ihnen die Aufklärungs- und Küstenabschnitte zu und gibt den Zeitpunkt der Rückkehr bekannt. Uhren werden verglichen, der „Wetterfrosch" hat noch einmal da« Wort, Sonderverpflegungen werden an die Besatzungen ausgegeben — und wieder starten die Flugzeuge zum Feindflug.
Zurück bleibt ein Offizier, er wechselt täglich. Warum? Well keiner Zurückbleiben möchte, alle wollen sie an den Feind, dem Engländer zeigen, daß ihn die Luftwaffe auch auf der Insel z» treffen weiß. Die Aufgabe dieses Offiziers ist es, ständig de« Weg der einzelnen Flugzeuge zu verfolgen und mit ihnen i» Verbindungen zu bleiben. Ist diese unterbrochen und kehrt da» Flugzeug nicht zurück, dann kann dieser Offizier nach der letzte» Meldung ungefähr den Standort der Maschine angeben. Er wird dann gegebenenfalls ein Flugsicherungsschiff oder ein Wasserflugzeug mit der Suche des Flugzeuges beauftragen und sonstige Rettungsmaßnahmen für die in Gefahr geratene Maschine veranlassen. Eine wichtige und verantwortungsvolle Aufgabe. Besonder* bei Nacht. Dann ist es nämlich für die Flugzeuge, die oft zeh. Stunden und mehr über der Nordsee geflogen sind und sich mich keinem Land oder Leuchtturm haben richten können, sehr schw«^ den richtigen Weg zurückzufinden.
Wieder kehren die Flugzeuge zurück. Wir sind im Geschäft»-, zimmer. Die Flugzeugkommandanten erstatteten ihre Gefechtsberichte, die sogleich in die Schreibmaschine ausgenommen werden. Auch der „Wetterdoktor" ist anwesend. Er läßt sich von de« zurückkehrenden Besatzungen das Wetter erklären und kann dadurch die vorliegenden Wettermeldungen ergänzen und für de» nächsten Einsatz genauere Angaben machen. So schließt sich bet! ihm wieder der Ring.
Am anderen Tag aber beherrschen wieder die Kampfflugzeug« den Nordseeraum, leuchtet wieder weithin über die Nordsee der Rote Löwe im Geschwaderwappen an jedem Flugzeug: Vestigiu» leonis — Führte des Löwen! HansA. Seidat. !
Alarm in Belloy 1
Frankreich auf Jagd nach Fallschirmabspringer« A
NSK. Die Rundfunkwarnungen in Frankreich gegen Fall« schirmabspringer haben in dem Dörfchen von 200 Einwohner» Belloy-en Santerre, in der Nähe von Peronne, ganz besonder« Aufmerksamkeit gefunden. Landleute erblickten hier in den Nachmittagsstunden „verdächtige Gestalten in Uniform" und erreichten ,m Handumdrehen auf ihren Alarm nicht nur die Ankunft: ihres Gendarmen, sondern auch von 20 Mann der Sonder- flugpolizei.
Alles folgte nun den angegebenen Spuren. Entdeckt wurd« ein verdächtiges Auto mit dem seltsamen Inhalt von rund 2V totgebissenen Kaninchen. Schließlich sah man die Fallschirmab- sprmger im Gelände. Bei Anruf blieb der eine stehen und wie« sich als Besitzer eines Frettchens aus, mit dem er sich auf de» Jagdgrund seines Bekannten befinde. Dieser suchte sich bei de»! Anruf in Sicherheit zu bringen und stellte seinen Fluchtversuch! erst ein, als Reoolverschüsse auf ihn abgegeben wurden. I»! ferner Angst legte er gleich ein volles Geständnis ab und «t» puppte sich als — polizeibekannter Wilddieb, der den andere» widerrechtlich zum Jagen eingeladen hatte, obwohl er gar lei« Jagdberechtigung besaß. ,